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WS 2005/06

Diskrete Strukturen

Ernst W. Mayr

Fakult¨at f¨ur Informatik TU M¨unchen

http://www14.in.tum.de/lehre/2005WS/ds/index.html.de 11. November 2005

Diskrete Strukturen 1.2 Eigenschaften

Ernst W. Mayr

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2. Morphismen

SeienA=hS,Φiund ˜A=hS,˜ Φi˜ zwei Algebren mit derselben Signatur.

2.1 Isomorphismus

Definition 53 Eine Abbildung

h:SS˜

heißt einIsomorphismusvonAnach ˜A, falls hbijektiv ist und

hmit den in Φ und ˜Φ einander entsprechenden Operatoren vertauschbar ist (kommutatives Diagramm):

Sm −−−−→ S

(h,...,h)

y

yh S˜m −−−−→˜ S˜

Diskrete Strukturen 2.1 Isomorphismus

Ernst W. Mayr 1/24

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hist also ein Isomorphismus gdw

h(c) = ˜c f¨ur alle nullstelligen Operatoren (Konstanten)c h u(x)

= ˜u h(x)

f¨ur alle un¨aren Operatoren u∈Φ, ∀x∈S h b(x, y)

= ˜b h(x), h(y)

f¨ur alle bin¨aren Operatoren b∈Φ,

∀x, y∈S Notation:A∼= ˜A:

”A isomorph zu ˜A“, d. h. es existiert ein Isomorphismus vonAnach ˜A (und von ˜Anach A).

Ein Isomorphismus vonA nach Aheißt Automorphismus.

Zur Vereinfachung der Notation schreiben wir statt hS,{o1, . . . , ok}iauch

hS, o1, . . . , oki,

solange keine Verwechslung zu bef¨urchten ist.

Diskrete Strukturen 2.1 Isomorphismus

Ernst W. Mayr 2/24

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Beispiel 54

hN0,+i undh2·N0,+i (2·N0: gerade Zahlen) mit h:N0 3n7→2·n∈2N0

ist ein Isomorphismus zwischen den beiden Algebren.

Beispiel 55

hR+,·iund hR,+i R+={x∈R;x >0}

h:R+3x7→logx∈R

ist ein Isomorphismus (der sog.Rechenschieberisomorphismus)

Diskrete Strukturen 2.1 Isomorphismus

Ernst W. Mayr 3/24

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Satz 56

Ein Algebra-Isomorphismus bildet Einselemente auf Einselemente, Nullelemente auf Nullelemente und Inverse auf Inverse ab.

Beweis:

Sei die Abbildungh:S →S˜ ein Isomorphismus vonA=hS,Φi nach ˜A=hS,˜ Φi.˜

Sei 1 ein rechtes Einselement f¨ur den Operator ◦ ∈Φ inA. Dann gilt f¨ur alle ˜b∈S:˜

˜b◦h(1) =h(b)◦h(1) =h(b◦1) =h(b) = ˜b

Also isth(1) ein rechtes Einselement in ˜A. Die Argumentation f¨ur linke Einselemente, Nullelemente und Inverse ist analog.

Diskrete Strukturen 2.1 Isomorphismus

Ernst W. Mayr 4/24

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2.2 Homomorphismus

Definition 57 Eine Abbildung

h:S →S˜

heißt einHomomorphismus von Anach ˜A, falls hmit den in Φ und ˜Φ einander entsprechenden Operatoren vertauschbar ist.

Diskrete Strukturen 2.2 Homomorphismus

Ernst W. Mayr 5/24

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Beispiel 58

hN0,+i und ˜A=hZm,+(m)i mit +(m) als Addition modulom.

h:N0 3n7→nmodm∈Zm

ist ein (surjektiver) Homomorphismus (Zm ={0,1, . . . , m−1}).

Beispiel 59

,◦iund hN0,+i mit Σ Menge der endlichen Zeichenreihen

¨uber dem Alphabet Σ.

h: Σ 3σ7→ |σ| ∈N0

mit|σ|der L¨ange der Zeichenreihe ist ein Homomorphismus.

Diskrete Strukturen 2.2 Homomorphismus

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Satz 60

Seih ein Homomorphismus vonA=hS,Φi nachA˜=hS,˜ Φi.˜ Dann isthh(S),Φi˜ eine Unteralgebra vonA.˜

Beweis:

Offensichtlich.

Diskrete Strukturen 2.2 Homomorphismus

Ernst W. Mayr 7/24

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3. Halbgruppen

Definition 61

EineHalbgruppe ist eine AlgebrahS,◦imit einem assoziativen bin¨aren Operator◦, d. h. f¨ur alle a, b, c ∈S gilt:

(a◦b)◦c=a◦(b◦c)

Beispiel 62

,◦i: Menge der endlichen Zeichenreihen ¨uber dem Alphabet Σ, mit Konkatenation als◦.

Beispiel 63

S⊆R,hS,maxi: Da die Maximumbildung assoziativ ist, ist, ist hS,maxieine Halbgruppe.

Diskrete Strukturen 3 Halbgruppen

Ernst W. Mayr 8/24

(10)

Beispiel 64 h{b, c},◦imit

◦ b c b b b c c c Auch diese Operation ist assoziativ.

Beweis:

c=c◦(c◦c) = (c◦c)◦c=c b=b◦(c◦c) = (b◦c)◦c=b c=c◦(b◦c) = (c◦b)◦c=c c=c◦(c◦b) = (c◦c)◦b=c b=b◦(b◦b) = (b◦b)◦b=b c=c◦(b◦b) = (c◦b)◦b=c b=b◦(c◦b) = (b◦c)◦b=b b=b◦(b◦c) = (b◦b)◦c=b

Diskrete Strukturen 3 Halbgruppen

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3.1 Unterhalbgruppen

Definition 65

SeihS,◦ieine Halbgruppe,∅ 6=T ⊆S.hT,◦iheißt Unterhalbgruppe, falls es eine Unteralgebra ist.

3.2 Abelsche Halbgruppen

Definition 66

Eine HalbgruppehS,◦iheißt abelsch, falls◦ symmetrisch (kommutativ) ist. Also

a◦b=b◦a ∀a, b∈S

Diskrete Strukturen 3.2 Abelsche Halbgruppen

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4. Monoide

Definition 67

EinMonoidhS,◦,1i ist eine HalbgruppehS,◦imit (linkem und rechtem) Einselement 1. Eine AlgebrahT,◦i,T ⊆S heißt UntermonoidvonhS,◦,1i, wennhT,◦ieine Halbgruppe mit Einselement ist.

Beispiel 68

hN0,maxi ist ein Monoid mit 0 als Einselement, ein Untermonoid davon isth{0,1},maxi.

Beispiel 69

,◦i, mit◦ Konkatenation von Zeichenreihen und der leeren Zeichenreiheεals Einselement ist ein Monoid.

Diskrete Strukturen 4.0 Abelsche Halbgruppen

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5. Gruppen

5.1 Grundlagen Definition 70

EineGruppeist eine AlgebrahS,◦,1imit folgenden Eigenschaften:

Der Operator ◦ist assoziativ.

1 ist Einselement∈S.

F¨ur jedesb∈S existiertb−1∈S mit b◦b−1 = 1 =b−1◦b (Existenz des Inversen).

Diskrete Strukturen 5.1 Grundlagen

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Beispiel 71

hZn,+(n),0i istnicht Untergruppe vonhZ,+,0i, da +(n) nicht die Restriktion (Einschr¨ankung) von + auf Zn ist. Beide sind aber Gruppen.

Beispiel 72

hR, ·,1i oderhQ, ·,1i sind keine Gruppen! Zu dem Element 0∈Qgibt es kein inverses Element.

hR\ {0}, ·,1i bzw.hQ\ {0}, ·,1i sind Gruppen.

Diskrete Strukturen 5.1 Grundlagen

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Beispiel 73

Automorphismengruppe des Quadrats

◦ist die Komposition von Abbildungen

I identische Abbildung,

R Rotation um 90 gegen den Uhrzeigersinn H horizontale Spiegelung,V vertikale Spiegelung,

DSpiegelung an der fallenden Diagonale, U Spiegelung an der steigenden.

Diskrete Strukturen 5.1 Grundlagen

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(16)

Die AbbildungenI, R, R2, R3, H, V, D, U bilden die Automorphismengruppe des Quadrats.

Diskrete Strukturen 5.1 Grundlagen

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(17)

Verkn¨upfungstafel:

◦ I R R2 R3 H V D U

I I R R2 R3 H V D U

R R R2 R3 I D U V H

R2 R2 R3 I R V H U D

R3 R3 I R R2 U D H V

H H U V D I R2 R3 R

V V D H U R2 I R R3

D D H U V R R3 I R2

U U V D H R3 R R2 I

Diskrete Strukturen 5.1 Grundlagen

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Satz 74

SeihS,◦,1i eine Gruppe. Dann gilt:

ur alleaS:a= a−1−1

(Involutionsgesetz) ur allea, a0, b S(K¨urzungsregel):

ab=a0b a=a0 ba=ba0 a=a0

ur allea, x, b S(eindeutige L¨osbarkeit linearer Gleichungen):

ax=b ⇐⇒ x=a−1b xa=b ⇐⇒ x=ba−1 ur allea, b, c S(Injektivit¨at der Operation◦):

a6=b ⇐⇒ ac6=bc ⇐⇒ ca6=cb

ur allea, b S(Surjektivit¨at der Operation◦):

(∃x)(ax=b)und(∃y)(ya=b)

Diskrete Strukturen 5.1 Grundlagen

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Beweis:

Wir beweisen lediglich:a◦c=b◦c ⇐⇒ a=b. Rest: ¨Ubung

⇐: Dass

a=b⇒a◦c=b◦c gilt, ist offensichtlich.

⇒: Sei a◦c=b◦c.

b = b◦ c◦c−1

= (b◦c)◦c−1 n. V.= (a◦c)◦c−1

= a◦ c◦c−1

=a

Diskrete Strukturen 5.1 Grundlagen

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5.2 Potenzen Definition 75

SeihS,◦,1ieine Gruppe, a∈S. Man definiert:

1 a0 := 1

2 an:=a◦an−1 =an−1◦a ∀n≥1

3 a−n:= a−1n

Satz 76

SeihS,◦,1ieine Gruppe. Dann gilt f¨ur alle m, n ∈Z,a∈S:

1 am◦an=am+n

2 anm

=am·n

3 am=an ⇐⇒ am−n= 1

Beweis:

Ubung!¨

Diskrete Strukturen 5.2 Potenzen

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5.3 Ordnung eines Gruppenelements

Definition 77

SeiG=hS,◦,1i eine Gruppe mit dem Einselement 1. Sei a∈G (genauer:a∈S) ein Gruppenelement,a6= 1. Dann ist die Ordnungord(a) von adas minimale r∈N, so dass

ar = 1.

Falls kein solchesr existiert, dann ist ord(a) :=∞. Falls gew¨unscht, kann man auch ord(1) := 1 definieren.

Beispiel 78

hZ,+,0i: ord(1) =∞.

Diskrete Strukturen 5.3 Ordnung eines Gruppenelements

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Satz 79

SeiG eine endliche Gruppe; dann hat auch jedes Element inG endliche Ordnung.

Beweis:

Betrachte die Abbildung

N03i7→ai a∈Gbeliebig 6= 1 Also gibt es (pigeon hole principle) minimale k undj, 0≤j≤k−1, so dass

aj =ak. Daraus folgt:

ak−j =a0= 1.

Dakminimal gew¨ahlt wurde, folgtj = 0 undord(a) =k.

Diskrete Strukturen 5.3 Ordnung eines Gruppenelements

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Beispiel 80

BetrachtehZ12,+12,0i:

a 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

ord(a) - 12 6 4 3 12 2 12 3 4 6 12

Diskrete Strukturen 5.3 Ordnung eines Gruppenelements

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5.4 Untergruppen

Definition 81

Eine UnteralgebrahT,◦,1i einer GruppeG=hS,◦,1i heißt Untergruppevon G, fallshT,◦,1i eine Gruppe ist.

Bemerkung: Nicht jede Unteralgebra einer Gruppe ist eine Untergruppe!

Beispiel 82

hN0,+,0i ist Unteralgebra von hZ,+,0i, aber keine Gruppe, da es im allgemeinen keine inversen Elemente gibt.

Satz 83

Eine Unteralgebra (bzgl.◦) einer Gruppe ist eine Untergruppe, falls sie unter der Inversenbildung−1 abgeschlossen ist.

Beweis:

Folgt sofort aus der Definition.

Diskrete Strukturen 5.4 Untergruppen

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Satz 84

Jede Unteralgebra (bzgl.◦) einerendlichen Gruppe ist eine Untergruppe.

Beweis:

SeihT,◦,1i eine Unteralgebra einer endlichen Gruppe hS,◦,1i. Sei b∈T,b6= 1. Dann gilt:

ord(b)∈N\ {1}

Seim:= ord(b). Dann gilt:

1 =bm =bm−1◦b=b◦bm−1 d. h.bm−1∈T ist das Inverse zub.

Diskrete Strukturen 5.4 Untergruppen

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