Fachhochschule Hannover M2A 12.01.2004 Fachbereich Maschinenbau Zeit: 90 min Fach: Physik II (Prof. Schrewe) Hilfsmittel: Formelsammlung zur Vorlesung 1. Zur Bestimmung der Massenanteile von Kupfer (Cu) und Zinn (Sn) in einem Maschinenteil
aus Gussbronze wiegt man es in Luft und in Wasser. In Luft (L) zeigt die Waage 723 g, beim Eintauchen des Werkstücks in Wasser (W) 640 g
a. Wie groß sind die Kupfer- und Zinnanteile (wCu und wSn) in der Bronze?
2. Der normale Blutdruck des Menschen wird mit 80 mmHg bis 120 mmHg angegeben.
a. Schätzen Sie den Blutdruck einer 5 - 6 m großen Giraffe!
3. Ein Zeppelin der Masse mZ 16,5t soll Gaskammern mit einem Volumen von 000 3
25 m
VZ besitzen, die mit Helium gefüllt sind. Man nehme an, dass beim Aufstieg das Gaskammervolumen, die Gesamtmasse des Heliums und das Verhältnis von Luftdruck zur Luftdichte ( pL(h)/L(h)) konstant bleiben. Am Startort herrsche ein Luftdruck von
hPa h
pL( 0)1000 und eine Temperatur von T(h0) 20C. (Das Volumen der festen Teile kann vernachlässigt werden).
a. Welche Steighöhe erreicht der Zeppelin?
4. Betrachten Sie ein Pendel, dass durch eine (homogen) Kugel mit der Masse mK und Radius R 2cm und einer Pendelstange der Länge L = 2 R und der Masse mS mKgebildet wird. Die Drehachse verlaufe durch das Ende Pendelstange. Berechnen Sie:
a. das Trägheitsmoment,
b. die Eigen(kreis)frequenz 0pund die Schwingungsdauer T0p für ungedämpfte Schwingungen (physikalisches Pendel),
c. und zum Vergleich die Eigen(kreis)frequenz 0mund die Schwingungsdauer T0m für ein mathematisches Pendel. Wie groß ist die prozentuale Abweichung?
5. Eine Masse von m1kg werde an eine Feder gehängt. Die Gewichtskraft verlängert die Feder um xG 10cm. Anschließend wird die Masse um x0 10cm ausgelenkt und die Schwingung des Feder-Masse-Systems untersucht.
a. Wie groß sind Eigenfrequenz 0und die Schwingungsdauer T0 der ungedämpften Schwingung?
b. Wie groß ist die Geschwindigkeit im Nulldurchgang der Schwingung im ungedämpften Fall?
c. In Kombination mit Dämpfungselementen beobachtet man, dass die Auslenkung nach fünf Schwingungen nur noch 1% der ursprünglichen Auslenkung beträgt. Wie groß ist die Abklingkonstante ? Wie groß ist die Eigen(kreis)frequenz e der gedämpften Schwingung?
d. Welchen Wert hat die Resonanzfrequenz R?
e. Wie groß ist für die in 5c. beschriebene Dämpfung die Amplitudenüberhöhung im Resonanzfall?
________________________________________________________________________________
Dichte (bei 20°C): Wasser: W 0.998gcm3, Kupfer: Cu 8,933gcm3, Zinn:
30 3
,
7
gcm
Sn , Quecksilber: Hg 13,546gcm3,
Gasdichte (bei 0°C und 1023 hPa): Luft: L 1,292kgm3, Helium: He 0,1785kgm3. L=2 R
D =2 R Drehachse
________________________________________________________________________________
Lösungen:
1.a Anzeige der Waage in Luft: A F FL BVg LV g A
G
L
Anzeige der Waage in Wasser: A F F BV g WV g W
A G
W
Verhältnis der Anzeigen:
W B
B W
B L B W
L
A A
Dichte der Gussbronze:
3 3
693 , 8 723
1 640 998 , 0 1
gcm gcm
A A
L W W B
Dichte der Gussbronze: B wCu Cu wSn Sn
mit wCu wSn 1
Es folgt: 88,,93369377,,3030 85,3%
Sn Cu
Sn B
wCu
% 7 ,
14 wSn
2a. Druck der Hg-Säule: p Hg gh
80 mmHg entsprechen: hPa
s m
m m
pu kg 106,31
10
10 8010
81 , 9 546 ,
13 6 3 2
3
3
120 mmHg entsprechen: hPa
s m
m m
po kg 159,46
10
10 12010
81 , 9 546 ,
13 6 3 2
3 3
Der menschliche Blutdruck entspricht einer Wassersäulenhöhe von 1,0 bis 1,5 m, also etwa der Höhe zwischen dem tiefsten Punkt und der Pumphöhe (Herz).
Eine Giraffe ist mit 5 – 6 m etwa dreimal so groß wie ein Mensch. Auch die Höhendifferenz zwischen tiefstem bzw. höchstem Punkt und der Pumphöhe werde durch den Faktor drei gut abgeschätzt. Der Blutdruck sollte also einer Wassersäule von ca. 3 m bis 4,5 m entsprechen.
Schätzung: pu 300hPa bis po 300hPa mmHg
pu 240 bis po 360mmHg
3a. Bed. für max. Steighöhe: GewichtskraftFG FA Auftriebskraft
Z AL Z
He Z
G m g V g h gV F
F (1)
Da das Verhältnis von Luftdruck und Luftdichte konstant sein sollen, sind Luftdruck und Luftdichte proportional. Für Luftdruck und Luftdichte als Funktion der Höhe gilt die barometrische Höhenformel:
Barom. Höhenformel für p: L L
pL hh ghL
e h p h
p ( )
) (
0 0
0
) (
Barom. Höhenformel für : L L
pL hh ghL
e h
h ( )
) (
0 0
0
) (
(2)Setzt man Gl. (2) in Gl. (1):
Zh h g p
h L
Z He
Z V h e V
m L
L
) (
) (
0 0
0
Lösung für h: (( ))ln ( )
0 0
0
h V
V m
h g
h h p
L Z
Z He Z L
L
Umformung:
He Z
Z L L
L
V m
h h
g h h p
( )
)ln (
)
( 0
0 0
Der Wert für die Luftdichte L 1,292kgm3 bezieht sich auf T0 0C 273K und
hPa
p0 1013 . Am Startort herrscht der Druck pL(h0)1000hPa bei einer Temperatur von K
C h
T( 0) 20 293 . Zur Umrechnung dient die allgemeine Gasgleichung:
L L
L
T p h
h T
h p
0
0 0
0 0
) ( ) (
) (
Luftdichte am Startort: 3 3
0 0
0 0
0 1,292 1,188
293 1013
273 1000 )
( ) ) (
(
cm g cm
g h
T p
T h
h pL L
L
Heliumdichte am Startort:
3 3
0 0
0 0
0 0,1785 0,1642
293 1013
273 1000 )
( ) ) (
( cm
g cm
g h
T p
T h
h p He
He
Lösung für h: 0,1642
25000 16500
188 , ln 1
188 , 1 81 , 9
10
3 2
2 5
m kg s
m m h N
m m m
h ln1,4413 8581 ln1,4413 3137 188
, 1 81 , 9
105
4a. Trägheitsmomente: 2 2 2 9,4 2
5 ) 47 2
5 (
2m R m R R m R m R
JK K K K K
2 2
2
2 1,333
3 4 3
4 3
1m L m R m R m R
JS S S K K
2 2 10,733 15
161m R m R
J J
Jges K S K K
4b. Abstand: S <-> D: d m Rm m R R
ges S
k3 2
Eigen(kreis)frequenz: R
g R
g R
m R g m J
d g m
K K ges
p ges 0,610
161 60 15
161 2 2
2
0
1
0 2 13,52
02 , 0
81 , 610 9 , 0 610
,
0
s
s m
m R
p g
Schwingungsdauer: T p s
p 2 0,465
0
0
4c. Mathematischen Pendels:
l
m g
0 mit: l 3R
Eigen(kreis)frequenz: 0 2 12,78 1
02 , 0 3
81 ,
9
s
s m m l
m g
Schwingungsdauer: T m s
m 2 0,491
0
0
Prozentuale Abweichung: 5,5%
0 0
0
p m
wp
5a. Federkonstante:
m N m
N x
g m x D F
G G
G 98,1
1 , 0
81 , 9
1
Eigen(kreis)frequenz: 0 2 9,90 1
1 1 ,
98
s
s m kg
m kg m
D
Schwingungsdauer: T 2 0,634s
0
0
5b. Energieerhaltungssatz: 2 02
0 2
1 2
1mv Dx
Geschwindigkeit:
s m m
s x
m x
v0 D 0 0 0 9,90 10,1 0,99
5c. Amplitudenabnahme: 5 0
0
0) 0,01 5
( T
A e T
A
Abklingkonstante: 1
0
45 , 5 1
01 , 0
ln
s
T
Eigen(kreis)frequenz: e 02 2 9,79s1
5d. Resonanzfrequenz: R 02 22 9,69s1
5e. Die Resonanzüberhöhung ist das Verhältnis der Resonanzamplitude ARmaxbezogen auf die Amplitude A0err , die ein Erreger an dem schwingenden System bei a 0 erzeugt.
Für die Resonanzamplitude gilt: 2 4
0 2 max
4 4
a
R
A f mit:
m fa Fa
Im statischen Fall gilt: Fa D A0err
Es folgt: 2 4
0 2
0 4
2 0 2 max
4 4
4
4
m
A D A f
err a
R
Da gilt:
m
D
2
0
folgt für die Resonanzüberhöhung:
2 02 4
4 0 2 0
2 0 4
2 0 2
2 0 0
max
4 1 4
4
4
ß
A A
err R
Lösung: 3,45
2
1
4
0 2
0 0
max
err
R
A A