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Lehrmittelverlag des Kantons ZürichImSpannungsfeldvonSchuleundGesellschaft

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Anlässlich der Eröffnung einer Lehrmittelaus- stellung an der Pädagogischen Hochschule Zü- rich Ende Oktober 2004 hielt Peter Feller, Direk- tor des Lehrmittelverlags des Kantons Zürich, die Eröffnungsrede. Seine darin zum Ausdruck gebrachten Gedanken zur Gratwanderung, die ein staatlicher Lehrmittelverlag zu begehen hat, sind im Folgenden, leicht gekürzt, wieder- gegeben.

Wenn im Titel die Spannungsfelder «Schule und Gesell- schaft» genannt sind, so sind die Spannungsfelder «Poli- tik, Wirtschaft und Verwaltung» hier bewusst ausgespart, weil dies den Rahmen bei Weitem sprengen würde. Im Wesentlichen möchte ich die Bereiche Staatsverlag und Lehrmittelobligatorium, interkantonale und internationale Zusammenarbeit sowie den Rhythmus der Lehrmittelent- wicklung ansprechen.

Anfänge des «Staatsverlags»

Spannungen um das Thema «staatlicher Lehrmittelverlag»

und obligatorische Lehrmittel reichen schon weit zurück.

Versetzen wir uns zurück ins Jahr 1829, noch drei Jahre

vor der Gründung der staatlichen Volksschule im Kanton Zürich.

«Die Lehrbücher sind die schwache Seite unseres Schulwesens», urteilt 1829 ein Ortsgeistlicher. «Wenn die Kinder aus dem Namensbüchlein buchstabieren und ein wenig lesen gelernt haben, so gibt man ihnen den Zürcher Katechismus als Schulbuch zum Lesen. Sie sprechen die Worte mechanisch daher, dumpf und stumpf, von Denken und Verstehen ist keine Rede. Nach Vollendung des Kate- chismus kommt das neue Testament.» (...) «Hat der Johan- nes sein Evangelium, hat Paulus seine Briefe an die Römer und Korinther für Kinder geschrieben?», fragt der Pfarrer entsetzt.

Es war die Zeit, als die Schule noch ganz unter dem Einfluss der Kirche stand.

Mit der Gründung der staatlichen Volksschule im Jahr 1832 wurden die Zürcher Schulen diesem Einfluss mehr und mehr entzogen. Aber die nächsten Spannungen rund um die Lehrmittel liessen nicht lange auf sich warten. Ich zitiere einen Abschnitt mit dem Titel Der Stadler Aufruhr aus der Festgabe zur Jahrhundertfeier der Zürcher Volks- schule: «So kam es im Januar 1834 bei Anlass der Einfüh- rung obligatorischer Lehrmittel in Stadel, Raat, Windlach und Schüpfheim zu einem Aufruhr... Man wollte nicht dulden, dass die Regierung dem Landmann die Bibel, den Katechismus, die geistlichen Gesangs- und Liederbücher

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Von Peter Feller

Direktor des Lehrmittelverlages des Kantons Zürich

Nachdem zugunsten von Frühfranzösisch und Frühenglisch (und in einigen Kantonen Frührussisch als Wahlfach) auf den Deutschunterricht auf der Unterstufe gänzlich verzichtet wird, werden an die Mittelstufen-Sprachlehrmittel erhöhte Anforderungen gestellt. Das (inzwischen bereits mehrfach prämierte) Lehrmittel- paket «Besser spät als nie, Mann!

Spätdeutsch für die Mittelstufe»bietet der Lehrerin nun die nötigen Tools für einen effizienten Unterricht. Das Lehrwerk stammt übrigens vom gleichen Autoren- team, das sich schon mit «Pausenplatz- Albanisch für Lehrkräfte»einen Namen gemacht hat.

Fotomontagen: Daniel Lienhard, Zürich

L e h r m i t t e l v e r l a g d e s K a n t o n s Z ü r i c h

I m S p a n n u n g s f e l d v o n S c h u l e u n d

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wegnehme und ihm dafür die neuen Schulbücher von Scherr, Nägeli und andern Fremden aufdränge... In Stadel rotteten sich am 13. Mai gegen 200 Männer, Weiber und Kinder zusammen, ertrotzten nach vergeblichen Versu- chen beim Gemeindeammann vom Pfarrer die Öffnung der Schule und trugen eine Anzahl neuer Schulbücher vor die Wohnung des Lehrers.» Die Regierung traf ihre Massnah- men und beauftragte den Kriegsrat, die nötigen Vorberei- tungen einzuleiten, um im Falle eines Widerstandes «ein angemessenes Militärkorps» in die meuternde Gegend ein- marschieren zu lassen. (Die Details zu diesem Militärauf- gebot können in der Festschrift150 Jahre Lehrmittelverlag des Kantons Zürich nachgelesen werden.) Dieser kurze Ausschnitt aus der Schulgeschichte des Kantons Zürich widerspiegelt etwas über die politische Bedeutung der Lehrmittel.

Im Jahre 1851 wurde der staatliche Lehrmittelverlag Zürich auf Forderung der Lehrerschaft sowie der Gemein- de- und Bezirksschulpflegen gegründet. Pikanterweise war damals der erzliberale Alfred Escher der eigentliche Gründervater des heutigen Lehrmittelverlages. Folgende Argumente wurden als Begründung für die Notwendigkeit eines Staatsverlages geltend gemacht:

1. Chancengleichheit für alle Schülerinnen und Schüler durch Verwendung der gleichen Lehrmittel im Kanton 2. Schaffung von politisch neutralen Lehrmitteln unter

Berücksichtigung der Mitsprache der Lehrerschaft 3. Kostensenkung für Kanton und Gemeinden

Der Staatsverlag heute

Noch heute wird das Wirken des Lehrmittelverlages unter anderem an diesen drei Punkten gemessen. Lassen Sie mich nun zum Auftrag des Lehrmittelverlages von heute etwas sagen. Dieser ist sowohl im Bildungsgesetz als auch im Volksschulgesetz verankert. Im Bildungsgesetz § 10 heisst es: «Der Kanton führt einen Lehrmittelverlag in der Form einer unselbstständigen öffentlichrechtlichen An- stalt. Der Lehrmittelverlag produziert, erwirbt und ver- treibt Lehrmittel für das Bildungswesen.» Was das bedeu- tet, kann am besten anhand einiger Zahlen verdeutlicht werden: So sind beim Verlag über 500 Autorinnen und Au- toren unter Vertrag, welche für die rund 1600 Artikel ver- antwortlich zeichnen, die mittlerweile an über 90’000 Kunden in der Schweiz, aber auch weltweit geliefert wer- den. Gegen 1000 Lieferanten, vorwiegend des grafischen Gewerbes, unterstützen die 27 Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter des Verlages bei der Produktion der Lehrmittel.

Mit gut 25 Millionen Franken Umsatz gilt der Lehrmittel- verlag als Marktleader in der Branche.

Im Volksschulgesetz § 42 wird die Lehrmittelschaf- fung wie folgt beschrieben:

«Die Lehrmittel der Volksschule werden vom Bil- dungsrat bestimmt. Der Bildungsrat erklärt die zur Durch-

führung des Lehrplans notwendigen individuellen und, soweit tunlich, auch die allgemeinen Lehrmittel obligato- risch. Für die obligatorischen Lehrmittel übernimmt, so- weit möglich, der Staat selbst den Verlag.»

Lehrmittelobligatorium

An dieser Stelle möchte ich kurz auf das Spannungsfeld

«Lehrmittelobligatorium» eingehen. Seit der Schaffung der staatlichen Volksschule im Jahre 1832 gibt es auch obliga- torische Lehrmittel. Die Einführung und Beibehaltung des Lehrmittelobligatoriums bis heute hat verschiedene Grün- de. Ich versuche, diese in fünf Punkten zusammenzufas- sen:

1. Gleiches Bildungsangebot im ganzen Kanton und da- mit Gewährung von Chancengleichheit, z.B. bei Über- tritten in andere Stufen. Man denke auch an Schul- haus- oder Wohnortwechsel von Schülerinnen und Schülern.

2. Einflussmöglichkeit auf Inhalt und Gestaltung der Lehrmittel durch den Bildungsrat und die Lehrerschaft.

3. Abgabe von kostengünstigen Lehrmitteln einerseits durch höhere Auflagen, andererseits weil der Lehrmit- telverlag nicht gewinnorientiert tätig sein muss.

4. Garantie einer Grundversorgung mit Lehrmitteln (also die Verfügbarkeit).

5. Synergien bei der Lehrerinnen- und Lehrerausbilung durch Konzentration auf jeweils ein Lehrmittel pro Fach.

Früher war die Durchsetzung des Lehrmittelobligatoriums jedenfalls für den Erziehungsrat oder die Bezirksschulpfle- gen noch ein Thema. Ich zitiere aus einem Bericht des Er- ziehungsrates vom 25. August 1886: «Die Bezirksschulpfle- gen werden eingeladen, darüber zu wachen, dass das neue obligatorische Sprachlehrmittel der Elementarschule nunmehr überall in Gebrauch gesetzt werde, damit die Lehrer Gelegenheit haben, dasselbe praktisch zu erproben und später, gestützt auf die gemachten Erfahrungen, ihr Gutachten abzugeben.» Und auch noch im Jahr 1969 for- dert die Bezirksschulpflege Affoltern: «Die Lehrkräfte sind im Schulblatt einmal mit der Tatsache bekannt zu ma- chen, dass die Methodenfreiheit nicht vom Gebrauch der obligatorischen Lehrmittel befreit. Die Visitatoren treffen in den Schulstuben immer wieder fremde Lehrmittel an.»

Soweit ein paar Gedanken zum Lehrmittelobligatorium.

Interkantonale und internationale Zusammen- arbeit

Ein Spannungsfeld, aber gleichzeitg eine grosse Chance, liegt in der interkantonalen Zusammenarbeit. Bekanntlich liegt die Schulhoheit für den Volksschulbereich in der Schweiz bei den Kantonen. Kooperation und Koordination im Bildungswesen drängen sich heute aber mehr denn je

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auf. Die grössere Mobilität von Schülerinnen und Schülern, die immer knapper werdenden finanziellen Ressourcen bei immer aufwändigeren, sich schneller ablösenden Kommunikationsmitteln (Stichwort Multimedia) verlangen dringend nach Konzentration der Kräfte und Mittel. Auf Grund ähnlicher Argumente gründeten im Jahre 1973 Ver- leger, Schulpolitiker und Pädagogen die Interkantonale Lehrmittelzentrale (ILZ). Zu diesem Konkordat gehören heute 16 Deutschschweizer Kantone und das Fürstentum Liechtenstein.

Und heute kann ich – der ich stets ein eifriger und aktiver Befürworter der interkantonalen Zusammenarbeit war (und immer noch bin) – mit grosser Genugtuung fest- stellen, dass im Bereich der Lehrmittel die gemeinsame Entwicklung, Produktion und Verwendung kantonsüber- schreitender Lehr- und Lernbücher sowie Unterrichtshilfen zum grossen Teil Realität geworden ist. Die eigentlichen Spannungen ergeben sich oft noch aus den unterschied- lichen Lehrplänen, ab und zu auch aus einem wettbe- werbsbedingten Prestigedenken der Kantone (und da möchte ich den unsrigen auch nicht ausklammern).

Immerhin geht heute rund die Hälfte unserer Produktion in andere Kantone, was natürlich auch dazu beiträgt, die Preise niedrig zu halten.

Darüber hinaus gibt es auch noch internationale Ko- operationen. Der Lehrmittelverlag des Kantons Zürich ist Mitglied der European Educational Publishers Group (EEPG) und der Worlddidac Association. Über diese Kanäle konn- ten auch schon Lizenzen von einigen Titeln unseres Verla- ges realisiert werden, so zum Beispiel Geschichten von Max Bolliger in Koreanisch und Chinesisch. Und unsere Mathematiklehrmittel für die Primarschule wurden für den Einsatz in Grossbritannien ins Englische übersetzt. Der Lehrmittelverlag stellt sich auch an internationalen Wett- bewerben und Bildungsmessen immer wieder dem Urteil von Fachpersonen, um seine Produkte auf zeitgemässe und motivierende Gestaltung sowie innovative Inhalte hin kritisch prüfen zu lassen. Aus dieser Perspektive be- trachtet, freuen uns die jüngsten Auszeichnungen ganz besonders. So wurde anlässlich der Frankfurter Buchmes- se von Anfang Oktober dieses Jahres unser neues Geogra- fielehrmittel Europa – Menschen, Wirtschaft, Natur mit dem Gold Award der EEPG ausgezeichnet. Und an der Ende Oktober stattgefundenen Worlddidac in Basel durften wir für das LiederbuchDe Stadtmuus-Bluesund das in Koope- ration mit dem Berner Schulverlag blmv entwickelte Lehr- mittel Sprachwelt Deutschje einen Worlddidac Award ent- gegennehmen.

Rhythmus und Tempo der Lehrmittel- produktion

Ein zentrales Spannungsfeld liegt im Rhythmus und Tem- po der Lehrmittelentwicklung. Mit dem Wandel der Gesell-

schaft muss sich auch das Schulbuch wandeln. Damit muss sich auch der Lehrmittelverlag des Kantons Zürich permanent den neuen Erfordernissen und Entwicklungen anpassen. Die nachstehende Übersicht mag dies veran- schaulichen. Im Jahr der Verlagsgründung erschienen vier Artikel im Sortiment, insgesamt wurden 12’180 Exempla- re verkauft. Heute führen wir über 1600 Artikel, verkauft werden jährlich rund 2,5 Millionen Exemplare. Waren es damals dünne, bescheidene Lehrmittel, so geht es heute um teils komplexe multimediale Lehrwerke wie zum Bei- spiel das Französischlehrwerk envol mit zusätzlichen Unterrichtsmaterialien wie Modulen, Lernkarteien, Lern- spielen, Audio-CDs, Videos, DVDs, CD-ROMs bis hin zum An- gebot übers Internet.

Oft werde ich gefragt, ob es überhaupt noch möglich sei, rechtzeitig auf die neusten fachwissenschaftlichen und -didaktischen Erkenntnisse zu reagieren und zeitge- mässe Lehrmittel zu entwickeln. Anders ausgedrückt: Ob die Lehrmittel bei Erscheinen nicht bereits veraltet seien.

Das mag da und dort zutreffen. Aber nach über 35 Jahren Verlagserfahrung meine ich zu wissen, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Autorinnen und Autoren entwickeln Lehrmittel im Auftrag des Bildungsrates und der Lehrmit- telkommission nach dem neusten Wissensstand. Danach vermag aber ein Grossteil der Basis den Spagat zwischen neuster Theorie und der Praxis des Schulalltags oft nicht zu leisten. Ein Paradigmawechsel, wie er beispielsweise bei der Entwicklung im Bereich der Sprachlehrmittel statt- gefunden hat, wird von der Lehrerschaft oft nicht oder zu wenig wahrgenommen. Ich weiss, dass ich mich mit die- ser Aussage in «diesem hohen Haus der Pädagogen und Fachdidaktikerinnen» aufs Glatteis begebe, und ich nehme in Kauf, zur «persona non grata» erklärt zu werden. Trotz- dem stehe ich zu meiner langjährigen Beobachtung, und fast wäre ich geneigt mit Luther zu sagen: «Hier stehe ich, ich kann nicht anders!» Und da vermag mich auch die jüngste Forderung von Avenir Suisse nach «moderneren Lehrmitteln» nicht zu erschüttern.

(Wissen Sie, nach welchem Lehrmittel heute noch am meisten gefragt wird – auch von Studierenden der PHZH?

Es sind die Sprachlehrmittel für die Mittelstufe von Angst/Eichenberger, vor allem nach den Arbeits- und Merkblättern, die im Zeitraum von 1962–1997 über 1,2 Millionen Mal verkauft worden sind. Vermutlich war das Nachfolgelehrmittel Treffpunkt Sprache bei Erscheinen eher zu modern.)

Wenn ich in den Berichten der Bezirksschulpflegen blättere, stelle ich fest, dass meine Beobachtung kein No- vum darstellt. Ich möchte dies mit einigen Beispielen be- legen. So stellt im Jahre 1888 die Bezirksschulpflege Diels- dorf fest: «Die Klagen über den zu raschen Wechsel der Lehrmittel und über den zu hoch gehaltenen und zu um- fangreichen Lehrstoff sind berechtigt.» Überhaupt darf

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festgestellt werden, dass damals Erziehungsrat und Be- zirksschulpflegen den Lehrmitteln einen hohen Stellen- wert beimassen. So findet man ebenfalls 1888 die Bemer- kung: «Die Visitatoren haben nach § 14 der Verordnung be- treffend Beaufsichtigung und Beurteilung der Schulen auf Grundlage der Lehrmittel die am Examen zu behandeln- den Gegenstände zu bezeichnen. Zu diesem Zwecke müs- sen sie die Lehrmittel genau kennen.»

Im Jahre 1910 bemerkt die Bezirksschulpflege Pfäffi- kon: «Die Schulgemeinden beklagen sich, dass neu erstell- te und als gut empfohlene Lehrmittel nach wenigen Jah- ren schon ausser Gebrauch gesetzt und durch neue respek- tive umgearbeitete ersetzt werden... Ein häufiger Lehrmit- telwechsel sei für die Schule sowenig gut, wie ein häufi- ger Lehrerwechsel.» Und im Jahr 1912 macht die Bezirks- schulpflege Meilen die Beobachtung, «dass bei den neu in die Sekundarschule eintretenden Schülern die Mehrzahl schlecht liest und schreibt. Sie ist der Ansicht, dass dies in erster Linie dem Umstand zuzuschreiben ist, dass mit dem Lese- und Schreibunterricht zu früh begonnen werde. Die mangelnde Lesefertigkeit sei auch begründet durch die zu abstrakten Lesebücher, deren Inhalt dem kindlichen Ge- müt nicht angepasst sei, weshalb sie umgestaltet werden sollten, besonders im Sinne einer Vereinfachung der Spra- che.»

Locker könnte ich Sie noch stundenlang langweilen oder – je nachdem – unterhalten mit Zitaten über Span- nungsfelder, denen Lehrmittel und damit auch der Verlag ausgesetzt sind, doch möchte ich die Ausführungen mit ei- nem Zitat von Otto F. Walter abrunden, in dem auch noch ein Spannungsfeld des Verlegers deutlich wird:

«Ein Verleger hat besessen zu sein, er hat die Welt zu überblicken.

Er hat grosszügig zu sein

und er muss ungeheuer hart rechnen.»

Der Spagat zwischen «grosszügig sein» und «ungeheuer hart rechnen» ist nicht immer einfach zu bewerkstelligen.

Aber es sind gerade all die genannten Spannungsfelder, die den Beruf (lieber würde ich sagen die Berufung) so interessant und eben so spannend machen, dass ich die- sen mit nichts tauschen würde.

Und zum Schluss sei mit Erich Kästner noch folgende Frage aufgeworfen: «Sind Schulbücher Bücher, die von al- ten Schulbüchern abgeschrieben werden, die von alten Schulbüchern abgeschrieben werden, die von alten Schul- büchern abgeschrieben werden ...?» Lassen wir diese Fra- ge mal im Raum stehen! Ich meine: Schulbücher sind im- mer auch ein Spiegel unserer Zeit: thematisch, inhaltlich und didaktisch. Sie richten sich konsequent nach den Be- dürfnissen der Schulen und nach den neuesten Lehrplä- nen des Kantons. Wir tragen heute die Verantwortung für das, was morgen in den Schulen unterrichtet wird.

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