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Vor- und Nachteile biologischer und me­

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itsc

67. Jahrgang • Heft 34 • 10. Dezember 1991

für AUgemeinmedizm

34/91

Wissenschaftlicher Wettbewerb 1991: die Preisträger

Vor- und Nachteile biologischer und me­

chanischer Herzklap­

penprothesen

Für Risikopatienten lebenswichtig: die Endokarditispro­

phylaxe

Neue Behandlungsan­

sätze bei akuter Herz­

insuffizienz

Service Box zum Thema Kardiologie Vorteile der Klasse-IIl-

Substanzen bei Herz­

rhythmusstörungen

(2)

t

I

Bei Bronchitis und Sinusitis

Getomyrtd forte

Gelomyrtol® forte. Zusammens.: 1 Kapsel enthält 300 mg Myrtol standardisiert auf mindestens 75 mg Limonen, 75 mg Cineol und 20 mg a-Pinen. Ind.:

Sekretolyse bei akuter und chronischer Bronchitis und Sinusitis, sowie bei Bronchiektasen, Emphysembronchitis, Lungengangrän, Pneumomykosen, Lungen- Tbc, Silikose, zum Abhusten der Röntgenkontrastmittel nach Bronchografie. Kontraind./Wechselw.: Keine bekannt. Nebenw.: In Einzelfällen können vor­

handene Nieren- und Gallensteine in Bewegung gesetzt werden. Dos./Anw.: Bei Behandlungsbeginn 3-4 x täglich 1 Kapsel 1/2 h vor dem Essen mit einem kalten Getränk, die letzte Dosis vor dem Schlafengehen zur Erleichterung der Nachtruhe einnehmen. Zur

Weiter-beziehungsweise Dauerbehandlung nehme man 2 x 1 Kapsel täglich ein. Kinder unter 10 Jahren ^

nehmen die Hälfte der Erwachsenendosis. Handelsformen: NI 20 Kapseln DM 8,85; N2 50 Kapseln DM W» rOlll^BOSICAIflp 20,10; N3 100 Kapseln DM 35,70; AP. G. Pohl-Boskamp GmbH & Co., 2214 Hohenlockstedt. (91/2193) GmbH & Co., D-2214 Hohenlockstedt

(3)

Glosse 2091

Die Trägheit des Herzens

... ganz wörtlich genommen - be­

gegnet uns als Herzinsuffizienz tag­

täglich und in vielerleit Gestalt. Wir alle kennen den Begriff des Alters­

herzens, der »Polypathie« des Her­

zens (A. J. Linzbach) aus früheren Jahren mit der daraus abgeleiteten Empfehlung zur prophylaktischen Dauerdigitalisierung vor allem des älteren Menschen. Nicht umsonst war die Bundesrepublik Deutschland das Land mit den häufigsten Digita­

lisverordnungen. Die Dauerdigitali­

sierung war eine gewisse Mode so wie auch später oft die zu einseitige Ausrichtung der Therapieerfolge an der Bestimmung von Digitalis-Se- rum-Spiegeln.

Hier haben wir in den letzten 20 Jahren einen großen Therapiewan­

del erlebt von der Frühdigitalisie­

rung, später mit Diuretika-Gaben zur primären diuresesteigernden Be­

handlung. Die positiv inotropen Me­

dikamente sind dabei nicht verges­

sen, andere Substanzen haben den Digitaliseinsatz zurückgedrängt und diesem dabei eine engere Indikation gegeben.

Der Gesichtspunkt der Nachlast trat in den Vordergrund, sie war zu senken. Der Vormarsch der Vasodi­

latatoren scheint dabei aber manch­

mal zu stürmisch, einseitig, der ACE- Hemmer oft wie ein Allheilmittel.

ln der Akutbehandlung der Herz­

insuffizienz bieten die Phosphodi- esterase-Hemmer einen neuen ver­

besserten Wirkansatz. Ob auch für eine orale Langzeitbehandlung? Das scheint zumindest noch strittig.

Für die Praxis bleibt es dabei: der

Einsatz der verschiedenen Medika­

mente je einzeln oder in Kombina­

tion hängt von der Art und der Schwere einer Herzinsuffizienz mit ihren Begleiterscheinungen ab. Die beste Prognose bietet immer noch die Vorsorge und Früherkennung der häufigsten Herzinsuffizienzursa­

chen, nämlich von Hypertonie und Koronarer Herzkrankheit mit ihren Risiken.

Hier liegt der wirksamste Schlüs­

sel gegen die »Trägheit des Her­

zens«, eine jener Todsünden, der wir als Kröte an Stelle des Herzens in der Darstellung des Mannes mit der Sense in einem Bild von Otto Dix (1891-1969) begegnen (Die Sieben Todsünden, 1933).

Ihr

Dr. med. W. Mahringer Schelztorstr. 42

7300 Esslingen

Phospho­

diesterase

CAMP

sarko- plasmatisches Retikulum

0*0 Freisetzung

NaVCa Pumpe

kontraktile Proteine extrazellulärf |intrazellulär

Abbildung 1: Wirkmechanismus positiv — inot- roper Substanzen 1. (Quelle: J. Schofer, D. Ma­

they; HerzinsulTizienz. Thieme Verlag Stuttgart 1990)

Dobuta

Adrenalin CAMP

Xamoterol

sarko- plasmatisches

Retikulum Freisetzung

Vermehrung kontraktiler Proteine

NaVK-"-

Pumpe Digitans Na'^/Ca Pumpe

extrazellulär intrazellulär

Abbildung 2: Wirkmechanismus po.sitiv - inot- roper Substanzen 2. (Quelle: J. Schofer, I). Ma­

they: Herzinsuffizienz. Thieme Verlag Stuttgart 1990)

(4)

ELOBACT:

Praxis-Antibiotikum

-Trocken«»*’

^ «fWitttoff C*h*retl^ jj'

QfarUat ut HefS'«*'

300 mJ Su»pen5<o»’

nach ^

to. ÖQr«nulafenm»lte^ ^

^I^Cito'Ojnmaxeiii.

^■••ndSOOOmgC«*»' Jl

ictar Sug(wisio*’

•ntsprechend

cascan

Zusammensetzung; 1 Filmtat ELOBACT 125 bzw. 250 bzw.

enthalt: 150,36 mg bzw. 300,7:

bzw. 601,44 mg Cefuroxima entsprechend 125 mg bzw. 25 bzw. 500 mg Cefuroxim s jeweils Methyl-4-hydroxyber und Propyl-4-hydroxybenzoa Konservierungsmittel. ELOE Trockensaft: 5 ml (— 1 MeBl der zubereiteten Suspension halten 150,36 mg Cefuroxims entsprechend 125 mg Cefur sowie 3,07 g Saccharose (—

BE), 41,76 g bzw. 83,52 g 167,04 g Granulat ergeben 5 bzw. 100 ml bzw. 200 m brauchsfertige Suspension, wendungsgebiete: Infekti durch Cefuroxim-empfindlict reger, wie z. B. Infektionen Atemwege einschließlich Hals Ohreninfektionen; Nieren oder der ableitenden Harnv Haut und des Weichteilgewi akute, unkomplizierte Gonoi Gegenanzeigen: Überemi lichkeit gegen Cephalosp Bei Penicillinüberempfindlit mögliche Kreuzallergie beai Vorsicht bei Patienten, die eine anaphylaktische Reaktic Penicillin entwickelt haben.

BACT-Filmtabletten sind fürK unter 5 Jahren nicht geeignet halb sollte für diese Altersgi ELOBACT-Trockensaft verw werden. Keine ausreiche Erfahrungen bei Kindern ut Monaten. Strenge Indikatior lung in Schwangerschaft unr zeit. Nebenwirkungen: Üb Erbrechen, Bauchbeschw und Durchfall (etwas häufigei Einnahme höherer Tagesdc wie auch bei anderen Antit Berichte über pseudome nöse Colitis. Allergische Hau tionen, Juckreiz, Arzneimittel Serumkrankheit, Überempfir keitsreaktionen bis hin zun phylaktischen Schock. Wie bei anderen Cephalosporin«

einzelt Fälle von Erythema forme, Stevens-Johnsor drom und toxisch epid«

Nekrolyse. Aufgrund des Ge an Methyl-4 hydroxybenzoi Propyl-4-hydroxybenzoat benen) in ELOBACT 125.

500 Rimtabletten bei er chend veranlagten Pal ebenfalls Überempfindlic reaktionen möglich. Verän gen der Leukozytenzahl (z.E nophilie, Leukopenie, Nei nie). Kopfschmerzen, Sch<

Vorübergehender Anstieg Transaminasen (SGOT, SGP LOH. Entzündung der Mun(

Scheidenschleimhaut (te verursacht durch Candida­

infektionen). Darreichui men: ELOBACT 125:12 Filrr ten(N1)DM44,78;24Fiimta (N2) DM 77,24; Klinikpack ELOBACT 250: 12 Filmta (NI) DM 74,92; 24 Filmta (N2) DM 127,95; Klinikpack ELOBACT 500: 12 Filmta (NI) DM 124,12; 24 Filmta (N2) DM 217,59; Klinikpack ELOBACT-Trockensaft: 5 Flasche DM 42,82; 100 ml F DM 73,54; 200 ml FlascI 135,40; mit Granulat zur 1- lung von Suspension; Klii kungen; AVP incl. 14%

(Stand: August 1991) CS GmbH & Co. KG 6200 Wie«

1'

PRAXIS-ANTIBIOT»

(5)

irNHALT *** INHALT *** INHALT *** 2093

Hifppokrates Verlag GmbH Stuttgart 67. Jahrgang, Heft 34 Wfissenschaftlicher

W/ettbewerb 1991 - die Preisträger 2099 Scchwerpunkt

Dfer Herzklappenersatz 2103

B. Urbanyi

Diie Endokarditisprophylaxe -

eiin lebenswichtiges Konzept 2116 A. R. Both

THierapie der akuten Herzinsuffizienz 2121 W.. Dausch

Se^rvice Box 2115

Daas aktuelle Interview

Arrrhythmien: Umorientierung in der medi-

kaimentösen Therapie 2151

Hirn Interview mit Dr. med. J. Brachmann Thierapeutische Erfahrungen

Scihmerzbefreiung bei Helicobacter pylori-

asssoziierter Dyspepsie 2141

Thi. Theile-Ochel, M. W. Günther, R. Dietl, W.. Baurecht, M. Fischer und H. Rohde Serie

Imimunologie (10):

Bliüte und Verfall des Immunsystems H. W. Baenkler

2162

Miagazin 2129

Phiarma-News 2133

Koingreßberichte 2134

Ko)ngreß extra 2155

Hijppokrates-Medaille 1991 2156

Amtoren des Heftes 2161

Qmiz 2167

Oniline 2096

Imipressum 2096

PROSTAMED

Prostatasyndrom mit Harnver­

haltung, Miktionsbeschwerden und Restharn, Reizblase,

auch bei Frauen

Zusammensetzung: 1 Tablette Prostamed enthält: Kürbisglobulin 0,1 g, Kürbismehl 0,2 g, Kakao 0,05 g, Extr. fl. Herb. Solidag. 0,04 g, Extr. fl. Fol. Popul. trem. 0,06 g. Sacch. lact.

ad. 0,5 g.

Anwendungsgebiete: Prostata-Adenom Stadium I und beginnendes Stadium II mit Miktionsbeschwerden, Reizblase.

Dosierung: 3x täglich 2-4 Tabletten ein­

nehmen.

Handelsformen und Preise:

Prostamed-Tabletten: 60 St. DM 8,97;

120 St. DM 15,48; 360 St. DM 36,98.

Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung, 7615 Zell-Harmersbach/Schwarzwald

(6)

2094 INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * Vor- und Nachteile von mechanischen und biologischen Herzklappen

Der Herzklappenersatz ist weltweit der zweithäufigste kardiochirurgische Eingriff, so daß der Klappenpatient in keiner Praxis unbekannt ist. Durch die Operation wird nicht nur eine Lebensverlängerung ermöglicht, sondern auch eine Verbesserung der Leistungsfähig­

keit und der Lebensqualität. Allerdings ist eine lebens­

lange ärztliche Überwachung notwendig, um klappen- spezifische Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Der Herzklappenersatz 2103

Gesucht: eine Alternative zu den Katecholaminen Seit mehr als 40 Jahren

werden Patienten mit akuter Herzinsuffizienz in erster Linie mit Katecholaminen behandelt. Einige Probleme, wie Tachykardieneigung, Arrhythmieinduktion und verschlechterte Organperfu- sion sind jedoch noch unge­

löst. Eine sinnvolle Ergän-

CH2-NH2

a

Noradrenalin

a

a

HC-CH2-NH

I I

OH CH3 Adrenalin

a a a

HC-CH2-NH

Isoprenalin

zung zu den Katecholaminen können die Inodilatatoren vom Typ der Phosphodiesterase-lU-Hemmer sein, bei man­

chen Patienten sogar eine echte Alternative.

Therapie der akuten Herzinfuffizienz

2121 Alterungsprozesse gibt es auch im

Immunsystem!

Es gibt Spekulationen darüber, daß ein jugendliches, voll funktionsfähiges Immunsystem durch Vernichtung aller abnor­

men Elemente in der Lage ist, den ursprünglichen Zustand des Organismus zu erhalten. Solche Hypothesen haben zu dem Spruch geführt: »Jeder ist so jung wie sein Immunsystem«. Es gibt jedoch nicht genügend Anhaltspunkte dafür, daß diese Vorstellung auch tatsächlich der Realität entspricht.

Serie Immunologie: Blüte und Verfall des Immunsystems 2162

Abbildungsnachweise:

Titelbild: Hans-Jürgen Klemann. Seite 2094 oben: © S. Czichos, MHH/THG; Mitte: Aus H. Lüllmann, K. Mohr, A. Ziegler:

Taschenatlas der Pharmakologie, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1990. Unten: Uwe Mensing.

INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT ***

(7)

A H

Atrovent

die alternative Bronchodilatation

Zusammensetzung: 1 Dosier-Aerosolstoß enthält 0,02 mg Ipratropiumbromid. 1 Inhalette enthält 0,2 mg Ipratropiumbromid. 1 ml Lösung enthält 0,25 mg Ipratropium- bromid (1 Hub entspricht 0,025 mg Ipratropiumbromid). Indikationen: Verhütung und Behandlung von Atemnot bei chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen:

Chronisch obstruktive Bronchitis mit und ohne Emphysem, leichtes bis mittelschweres Asthma bronchiale, besonders bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Begleiterkran- kungen. Als Zusatzbehandlung bei den genannten Krankheitsbildern zur Gabe von ß-Adrenergika, Xanthinderivaten und/oder Kortikosteroiden. Kontraindikationen:

Bei einer Überempfindlichkeit gegenüber Atrovent oder einem seiner Inhaltsstoffe darf das Arzneimittel nicht angewendet werden. In den ersten 3 Monaten der Schwan­

gerschaft soll die Anwendung nur in der notwendigen strengen Indikationsstellung erfolgen. Bei Patienten mit Engwinkelglaukom ist die Behandlung mit Atrovent sorgfäl­

tig abzuwägen und besonders darauf zu achten, daß das Arzneimittel nicht in die Augen gerät. Nebenwirkungen: Wie auch bei anderen inhalativen Arzneimitteln kann es nach der Inhalation selten zu Husten und in äußerst seltenen Fällen zu einer Verkrampfung der Bronchien kommen. In Einzelfällen wurde eine Harnverhaltung oder als lokale Reaktion Mundtrockenheit beobachtet. Überempfindlichkeitsreaktionen (z.ß. Schwellungen der Haut und Schleimhäute, Nesselsucht, Übelkeit, Schwindel und starker Blutdruckabfall) sind sehr selten berichtet worden. Wenn das Arzneimittel bei nicht sachgemäßer Anwendung versehentlich in das Auge gelangt, können eine Pupillendilatation und leichte und reversible Akkommodationsstörungen eintreten. Diese Störungen können mit miotischen Augentropfen behandelt werden. Sie klingen aber in der Regel spontan ab (Vorsicht jedoch bei Glaukomneigung!).

Boehringer Ingelheim KG, 6507 Ingelheim am Rhein.

Hinweis: Weitere Einzelheiten enthalten die Fach- bzw. Gebrauchsinformationen, deren aufmerksame Durchsicht wir empfeh­

len, insbesondere im Hinblick auf die Dosierungsanleitung. Packungen (Stand April ^99^):A.\/.P. Atrovent Dosier-Aerosol: 15ml DM 35,39; 2x15 ml DM 65,22; 15 ml mit Inhalationshilfe DM 39,85; Atrovent Inhaletten: 50 Inhaletten + 1 Inhalator Ingelheim M DM 57,64; 100 Inhaletten DM 55,23; Atrovent LS: 20 ml DM 10,18; 2x20 ml DM 19,56; 5x20 ml DM 43,22; Klinikpackungen.

Boehringer Ingelheim

4/91

(8)

online *** online *** online *** online *** online

Wie sich eine lloprost- Infusion im Blut auswirkt

Prostazyklin ist ein potenter HemmstofT der Thrombozytenaggregation. Da er chemisch instabil ist, wurde das struk­

turverwandte 16-methyl-18,19-didehy- dro-carbacyclin (Iloprost) entwickelt. An­

hand der Hämostatometrie, einer neuen Methode zur in-vitro-Messung der Plätt­

chenfunktion und anderer Gerinnungs­

parameter in unverdünntem, nicht anti- koaguliertem Blut, wurden die Auswir­

kungen einer Iloprost-lnfusion unter­

sucht.

13 Patienten mit peripheren Gefäßkrank- heiten erhielten an drei aufeinander fol­

genden Tagen jeweils acht Stunden lang eine Iloprost-lnfusion gemäß den Her­

stellerangaben. Die Hämostatometrie wurde jeweils 1 bis 2 Stunden vor und 30 Minuten nach der Infusion vorgenom­

men. Die Daten der Gesamtgruppe erga­

ben, daß nach der Infusion die Throm­

bozytenreaktion und die spontane Thrombolyse unverändert, die Koagula­

tion dagegen signifikant beschleunigt worden waren. Bei drei Patienten kam es zu einer stark verkürzten Gerinnungszeit und vermehrter Thrombusbildung. Dar­

über hinaus wurde in vitro der Effekt einer Iloprost-Zugabe zum Blut unter­

sucht. Die Iloprost-Konzentration ent­

sprach dem höchsten therapeutischen Blutspiegel. Dabei wurde die Thrombo­

zytenfunktion nicht gehemmt, die Gerin­

nung dagegen signifikant beschleunigt.

Thrombozytenhemmung und beschleu­

nigte Thrombolyse wurden erst bei Ver­

doppelung der therapeutischen Ilopros-

Zeitschrift für Allgemeinmedizin

(i«rinan Journal of General Practice. Ehemals: Der l.andar/.t. Zugleich Organ der Vereinigung der Hoch­

schullehrer und Lehrbeauftragten fiir Allgemeinmedi­

zin e.V, und der UEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin).

Schriftleitung (V.i.S.d.P ): Dr. med. Heinz Harald Ab­

holz, Ceciliengarten 1, 10(X) Berlin 41. Prof. Dr. med.

Peter Doenecke, Direktor der Medizinischen Klinik 1.

Städtische Kliniken. Grafenstr. 9.6100 Darmstadt • Prof.

Dr. med. Winfried Hardinghaus, Chefarzt der Med. Abt., Krankenhaus St. Raphael. 4514 Ostercappeln. AG Ge­

sundheitswissenschaften Universität 4500 Osnabrück ■ Prof. Dr. med. Michael M. Kochen, MPH, Abteilung für Allgemeinmedizin der Georg-August-Univ., Robert- Koch-Str. 40, 3400 Göttingen • Dr. med. Wolfgang Mahringer, Schelztorstr. 42, 7300 Esslingen ■ Dr. med.

Gertrud Volkert, Traubergstr. 16, 7000 Stuttgart 1.

Verlag; Hippokrates VerlagGmbH, Rüdigerstr. 14,7000 Stuttgart 30, Tel.; (0711) 8931-0.

Geschäftsführung; Dipl.-Biol. Hartmut Fandrey, Dipl.- Kaufmann Albrecht Hauff.

Anzeigen; Günter Fecke, Tel. (0711) 8931-448.

Redaktion/Produktion; Günther Buck (Ltg.), Tel.

(0711) 8931-446. Ruth Auschra (Stellv.), Tel. (0711) 8931-442. Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Ingrid Schau! (Herstel­

lung), Tel. (0711) 8931-445.

Gesamtherstellung; W. Kohlhammer Druckerei GmbH

■e Co. Stuttgart. - Printed in Germany 1991. - ® 1991 Hippokrates Verlag GmbH.

Die Zeitschrift erscheint dreimal monatlich.

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ZFA-Zeitschrift für Allgemeinmedizin (Ausgabe A) Inland DM 138,00 DM 30,00 DM 168,00 Ausland DM 138,00 DM 54,00 DM 192,00 Vorzugspreis für Studenten und Ärzte im Praktikum Inland DM 42,00 DM 30,00 DM 72,00 Ausland DM 42,00 DM 54,00 DM 96,00 ZFA * Kartei der praktischen Medizin (Ausgabe B) Inland DM 148,00 DM 30,00 DM 178,00 Ausland DM 148,00 DM 54,00 DM 202,00 Vorzugspreis für Studenten und Arzte im Praktikum Inland DM 54,00 DM 30,00 DM 84,00 Ausland DM 54,00 DM 54,00 DM 108,00 Einzelheft (Ausgabe A) DM 11,50, (Ausgabe B) DM 11,80 zuzüglich Versandkosten ab Verlagsort. Alle Preise sind unverbindlich empfohlene Preise.

Die Kartei der praktischen Medizin ist jedem 3. Heft der Kombi-Ausgabe zum Heraustrennen beigeheftet.

Diese Kartei referiert für den praktischen Arzt aus maß­

gebenden Fachzeitschriften des ln- und Auslandes un­

ter den Aspekten: kritisch, kurz und praxisnah. Alle Preise und Versandspesen enthalten 7% Mehrwert­

steuer. Die Bezugsdauer verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn nicht eine Abbestellung bis zum 1. Dezem­

ber vorliegt. Das Abonnement wird zum Jahresanfang berechnet und zur Zahlung fällig.- Bezug; Durch jede

Buchhandlung oder eine vom Verlag beauftragte Buch­

handlung. - Postscheckkonto; Stuttgart 6025-702.

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gart, Nr. 1004527600. - Zahlungs- und Erfüllungsort fiir beide Teile: Stuttgart und Hamburg.- .Anzei­

genschluß; 6 Wochen vor Erscheinen.

Die »Beilage für die Arzthelferin« erscheint unregel­

mäßig. 12. Jahrgang 1991.

UNVERLANGTE ARBEITEN KÖNNEN AN DEN VERlJtG GESANDT WERDEN.

Die Annahme einer Arbeit durch die Schriftleitung er­

folgt unter der Voraussetzung, daß es sich um eine Originalarbeil handelt, die von keiner anderen Redak­

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8000 München 2, von der die einzelnen Zahlungsmo­

dalitäten zu erfragen sind.

Wichtiger Hinweis;

Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Ent­

wicklungen unterworfen. Forschung und klinische Er­

fahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbe­

langt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, daß Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, daß diese Angabe dem Wissenstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht.

Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Appli­

kationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältigen Prüfung der Beipackzettel der ver­

wendeten Präparate und gegebenenfalls nach Kosulta­

tion eines Spezialisten, festzustellen, ob die dort gege­

bene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in die­

sem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder sol­

chen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.

Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, daß es sich um einen freien Warennamen handele.

■ Jä Mitglied der Arbeitsgemein- Jschafi Leseranalyse medizinischer

" *^ ^ Zeitschriften e.V.

Konzentration beobachtet. Der in mehre­

ren Studien gefundene klinische Nutzen von Iloprost-Infusionen scheint somit nicht auf einer Thrombozytenaggregati­

onshemmung zu beruhen. Wichtiger noch ist der Befund, daß Iloprost zu einer deutlichen Beschleunigung der Gerin­

nung führen kann, das Risiko für Throm­

boembolien also erhöht. (Ch. R.) Kovacs, et ai: Infusion of a Stable Prostacyclin Analogue. Iloprost. to Pati­

ents with Peripheral Vascular Disease:

Lack of Antiplatelet Effect but Risk of Thromboembolism. Am. J. Med. 1991:

90. 41-46.

Zyklische Antidepressiva erhöhen das Risiko für Oberschenkelfrakturen!

In einer Fall-Kontroll-Studie, basierend auf den Krankenhausdaten der westka­

nadischen Provinz Saskatchewan, wurde untersucht, ob zyklische Antidepressiva das Risiko für Oberschenkelfrakturen er­

höhen. 4501 Patienten im Alter von min­

destens 65 Jahren, die erstmals wegen einer Fraktur des proximalen Femurs hospitalisiert gewesen waren, wurden mit 24 041 Konirollpersonen verglichen.

73% der Patienten waren Frauen, 79%

älter als 75 Jahre. 3,2% der »Fälle« und 1,8% der Kontrollpersonen nahmen zy­

klische Antidepressiva ein. Die Einnahme dieser Mittel war mit einem um 60% er­

höhten Risiko einer Fraktur verbunden (rel. Risiko 1,6, CI 1,3-1,9). Körperge­

wicht, Gehbehinderungen, körperlicher und geistiger Zustand schienen nicht mit dem erhöhten Risiko zusammenzuhän­

gen. Sedation und Orthostase-Syndrom sind bekannte Nebenwirkungen der zy­

klischen Antidepressiva, die das Sturz- und damit Verletzungsrisiko erhöhen können. Alte Menschen erhalten diese Medikamente oftmals wegen Schlafstö­

rungen. Offen bleibt die Frage, ob ange­

sichts des Frakturrisikos die Kosten-Nut- zen-Rechnung stimmt. (Ch. R.) Ray. W. A.. et. ai: Cyclic antidepressiva and the Risk of Hip Fracture Arch Intern Med. 1991; 151. 754- 756

Der Hypertoniker und sein Salz

In zwei im letzten Jahr verölTentlichten Studien führte eine kurzfristige, d. h. eine einwöchige Kochsalzrestriktion auf we­

niger als 1 g/d bei jungen Normotonikern mit normalen Cholesterinspiegeln zu ge­

ringem Anstieg des Serumcholesterins.

Die Veröffentlichung dieser Befunde in der Laienpresse und medizinischen Se-

(9)

2097

*** online ***

kundärliteratur hat zur Verunsicherung von Hochddruckkranken beigetragen, denen eine Kochsalzrestriktion ärztlich empfohlen worden war. Tatsächlich be­

wegt sich die von allen Gremien für Hy­

pertoniker empfohlene NaCl-Restriktion zwischen 5 und 6 g/d. Eine Einschrän­

kung auf 1 g/d ist nur unter experimen­

tellen Bedingungen realisierbar; sie wird auch von niemandem für sinnvoll gehal­

ten, geschweige denn empfohlen. Eine derart drastische Restriktion scheint phy­

siologischerweise zu einer ausgeprägten neuro-humoralen Gegenreaktion zu föh- ren, woraus sich die ungünstigen meta­

bolischen Wirkungen erklärten. Auch ein durch Diuretika induzierter Kochsalzver­

lust kann zu einem kurzfristigen leichten Anstieg des Serumcholesterins führen.

Mehrere Langzeitstudien zeigten, daß bei fortdauernder Behandlung zunächst die Ausgangswerte des Cholesterins wieder erreicht werden und es nachfolgend zu einer Abnahme kommt. Gleichzeitig steigt das HDL-Cholesterin an. Die mode­

rate Kochsalzeinschränkung auf 5 bis 6 g/d bleibt nach wie vor eine der wesent­

lichen Maßnahmen der nicht-medika­

mentösen Hochdrucktherapie. Ch. R.) Heyden, S., et. ai: Kochsalzrestriktion und Serumcholesterin bei Hypertoni­

kern. Akt. Hrnähr.-Med. 1991; 16:

103-105.

Fluoxetin vielleicht nützlich in der Therapie der Bulimie

ln verschiedenen kontrollierten Studien haben sich trizyklische Antidepressiva und MAO-Hemmstoffe zwar als effektiv in der Behandlung der Bulimia nervosa erwiesen, doch sind diese Medikamente mit zahlreichen Nebenwirkungen behaf­

tet. Fluoxetin, ein Hemmstoff der Seroto- nin-Wiederaufnahme, ist bei vergleich­

barer antidepressiver Wirkung ärmer an Nebenwirkungen, ln einer randomisier- ten Doppelblindstudie wurden 40 statio­

näre Patienten mit Bulimie 35 Tage lang mit Fluoxetin (60 mg/d) oder Placebo be­

handelt. Gleichzeitig nahmen sie an ei­

nem intensiven verhaltenstherapeuti­

schen Behandlungsprogramm teil. Unter Fluoxetin zeigten sich nur geringe uner­

wünschte Wirkungen, ln beiden Gruppen wurde in Selbsteinschätzungen wie in Experteneinschätzungen bezüglich Ein­

stellung zu Essen, Nahrung und Gewicht, Eßverhalten und allgemeiner Psychopa­

thologie eine signifikante Besserung er­

zielt. Eine zusätzliche statistisch signifi­

kante Linderung der bulimischen Sym­

ptomatik unter Fluoxetin w'ar nicht nach­

weisbar. (Ch.R.)

Richter, M., et ai: Fluoxetin versus placebo: a double-blind study with buli­

mic impatients undergoing intensive psy­

chotherapy. Pharmacopsychiat. 1991;

24: 1-7.

3

Standardisierte Phytopharmaka

... natürlich von MülleF Göppingön

SEPTACORD, bewirkt imit seinen überwiegiend pflanzlichen Inhalts-

<l^stoffen eine milde perip)here Entlastung dies Herzens und löst Koronar- ^

^Spasmen. Die Durcihblutung'der Koronargieffä ße sowie der Herzstoff- *i Wechsel werden verbessert, die Resistenz des Myokard g^en Hypo­

xie erhöht. Stenokardisiche Beschwerden kliingen ab, Schlagfrequenz des Herzens und Krei.'sllaüffunktion werden noirmalisiert. "-

Zusammensetzung je Oragete: Kaliuim-DL-hydrogienaspantat 1 (Hj(D oenttspr. 31 mg/0,79 mval/l<*), 15,0 mg, MagOeSium-DL-hydrbgenäspairiat 4 HjD (entspr. 10,12 rmg/0D.S3 iinv;ai-'Mg *') 150 mg. Exlr. Herb. Crataegi sicc. c. Meth./Aqua parat, stamd.. aiuf 1.5 % Flavonoide ber. als Hypeirosid 50 mg. Anwendungsgebiete:

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gen: leichte Formen von Herzitnytlhmtusstorungen Handellsforrmem: OP mit 20 Dragees (N1), OP mit 50 Dra­

gees ':N2). OP rmt 100 Dragees - (NIS). Anstaltspackumg. Stand: Juni ’89

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(11)

2099

Wissenschaftlicher Wettbewerb 1991 - die Preisträger

Der 18. Wissenschaftliche Wettbe­

werb der ZFA - Zeitschrift für Allge­

meinmedizin ist, da diese Zeilen ge­

schrieben werden, fast abgeschlos­

sen. Die Wettbewerbsarbeiten sind eingegangen, es waren 33, sie wur­

den von jedem Schriftleiter gelesen, in der Regel mehrfach, und nach den verschiedensten Kriterien beurteilt.

Die Redaktion faßte dann alles für die Bewertungskonferenz zusam­

men, in der über Stunden mit Eifer und Engagement gestritten wurde:

An wen und wie sind die Preise zu vergeben? Das ist, um es salopp zu sagen, in jedem Jahr eine spannende

Sache, wobei die Anspannung erst dann abflaut, wenn die Nummern der Arbeiten durch den Notar gelüf­

tet werden und die einzelnen Perso­

nen als Autoren gleichsam mit der Arbeit in der Hand hereinspazieren.

Allemal sind Glückwünsche ange­

sagt, und wer die bisherigen 18 Wettbewerbe mitgemacht hat, der darf ein wesentlich verbessertes, ge­

hobenes Niveau der eingereichten Aufsätze inhaltlich und dann vor al­

lem formal feststellen. Dank EDV und guter Software ist es zumeist eine Freude, die Manuskripte mit den Ta­

bellen und Schaubildern zu lesen.

Nun steht nur noch die öffentliche Bekanntgabe der Wettbewerbsge­

winner und ihrer Arbeiten sowie die Übergabe der Preise an.

Herzlichen Glückwunsch - und Sie werden es kaum glauben, die Einla­

dungen zum 19. Wissenschaftlichen Wettbewerb 1992 der ZFA - Zeit­

schrift für Allgemeinmedizin werden bereits gedruckt; wir hoffen auf eine rege und ähnlich gute Teilnahme, einmal mehr auch zur Freude der Jury.

Für Preisgremium und Schriftlei­

tung: Wolfgang Mahringer

Preisträger und Arbeiten

1. Preis (4000,- DM)

Haislymphknotenmetastasen und reaktive Halslymphknotenvergrö­

ßerung

Dr. med. Hermann Josef Steinkamp, Strahlenklinik und Poliklinik des Klinikums Rudolf Virchow, Berlin.

Ziel dieser Studie war die Ermittlung des Stellenwertes von Computerto­

mographie, Kernspintomographie und Sonographie im Rahmen des prätherapeutischen Stagings zervi­

kaler Lymphknotenmetastasen. Die wichtigsten Schlußfolgerungen:

1. Die Treffsicherheit der Sonogra­

phie (94%) in der Beurteilung zervi­

kaler Lymphknoten ist gegenüber der Computertomographie (79%) er­

höht. 2. Die Sonographie hat durch den Maximal-ZQuerdurchmesser- quotienten eine höhere Spezifität (95%) als die Computertomographie

(66%) in der Beurteilung zervikaler Lymphknotenmetastasen. 3. Der so­

nographische Maximal-ZQuerdurch- messerquotient ist bei Lymphkno­

tenmetastasenkonglomeraten nicht anzuwenden. 4. Insbesondere in der differentialdiagnostischen Beurtei­

lung der Halslymphknoten von 8 und 20 mm Durchmesser ist der sono­

graphisch bestimmte Maximal-Z Querdurchmesserquotient der Com­

putertomographie überlegen. 5. Die Computertomographie kann nach Kontrastmittelgabe Halslymphkno­

tenmetastasen nachweisen, wenn eine zentrale Hypodensität mit peri­

pheren Randenhancement vorliegt.

Nur 60% der Halslymphknotenmeta­

stasen zeigen dieses Kontrastmittel­

verhalten. 6. Der sogenannte MZQ- Quotient ist auch auf koronare Schnittbilder der Kernspintomogra­

phie zu übertragen. 7. Der MZQ-Quo- tient in der Sonographie und der KST kann vielen Patienten mit HNO-Tu- moren unnötige Operationen im Sinne einer Neck dissection erspa­

ren. 8. Des weiteren bietet der MZQ- Quotient dem in der Nachsorge täti­

gen Arzt einen gesicherten Hinweis, ob es sich bei einer im Sonogramm zu sehenden Lymphknotenvergröße­

rung um eine Metastase handelt oder um einen unspezifisch vergrößerten Lymphknoten.

Dr. med. Hermann Josef Stein­

kamp

geboren am 4. 9. 1962 in Haselünne (Niedersachsen) • Eltern Landwirte

• Abitur 1982 in Haselünne • Stu­

dium von 1982-1987 an der RWTH Aachen sowie von 1987-1988 an der Universität Münster mit 3. Staats­

examen in Osnabrück • Promotion Dezember 1988 über Herzklappen­

bioprothesen • AIP: 6 Monate Kran­

kenhaus St. Raphael, Ostercappeln bei Prof Dr. W. Hardinghaus «12 Monate Kardiologie in der Schüch­

termann Klinik Bad Rothenfelde (Dr.

R. Buchwalsky) • Seit Juni 1990 als wissenschaftlicher Assistent in der radiologischen Abteilung der EU Berlin bei Prof Dr. R. Felix beschäf­

tigt • Vorwiegende wissenschaftli­

che Betätigung: Bildgebende Dia­

gnostik bei HNO-Tumoren und dif­

ferentialdiagnostische Beurteilung von Lymphknotenvergrößerungen.

Z. Allg. Med. 1991; 67: 2099-2100. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1991

(12)

2S1>A.

Jörg Tobias Saradeth geh. am 1.

März 1960 in München • Schulausbil­

dung in Weß­

ling und Ger­

mering • Ab­

itur im Mai 1979 • 6 Wo­

chen Wehr­

dienst in Leip- heim, nach

Anerkennung als Kriegsdienstverwei­

gerer anschließend IV4 Jahre Zivil­

dienst in der Krankenpflege • Weitere 7 Monate Krankenpflegeausbildung bei der Schwesternschaft des Bayri­

schen Roten Kreuzes in München • Im November 1981 Aufnahme des Studi­

ums der Humanmedizin an der Lud- wig-Maximilian-Universität München

• Physikum 1983 • Staatsexamina 1985, 1987, 1988 • Ärztliche Appro­

bation im Mai 1988 • Assistenzarzt seit November 1988, zunächst an der Klinik für Physikalische Medizin der LMU München • Neben klinischen Aufgaben im Ambulanzbetrieb bzw.

Konsiliardienst intensive wissen­

schaftliche Tätigkeit, insbesondere auf dem Gebiet der Hämorheologie • Fort­

setzung dieser Tätigkeit seit 1. Januar 1991 als Gastarzt in Wien an der Uni­

versitätsklinik für Physikalische Medi­

zin und Rehabilitation (AKH).

2. Preis (3000,- DM)

Zur Wirksamkeit Kneippscher Hydrotherapie bei primären Vari­

zen

Dr. med. T. Saradeth, Universitäts­

klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation Wien.

Schon lange werden physikalische Maßnahmen als ergänzende Be­

handlung von Krampfadern empfoh­

len, doch fehlte es bislang an kon­

trollierten wissenschaftlichen Stu­

dien, die die Wirksamkeit mit kon­

kreten Daten belegen.

In einer Kurklinik wurde an einem Gesamtkollektiv von 122 Patienten mit primärer Varikosis die Wirksam­

keit Kneippscher Hydrotherapie un­

tersucht. Die eine Hälfte (n = 60) wurde während des gesamten Kur­

aufenthalts (knapp 4 Wochen) regel­

mäßig mit kalten Güssen bzw. Fuß­

wechselbädern behandelt, ein ver­

gleichbares Kontrollkollektiv (n = 62) bekam diese Behandlung nicht. Als Ergebnis dieser untersucherblinden Studie fanden sich hinsichtlich der Veränderungen nach 24 Tagen hoch- signifikante Gruppenunterschiede, im Sinne einer Verringerung von Fußvolumina, minimalen Knöchel- und maximalen Wadenumfängen, ausschließlich in der Kneippgruppe.

Insgesamt sprechen die Ergebnisse dieser kontrollierten Studie für die schon lange empirisch postulierte, aber bislang unzureichend verifi­

zierte Wirksamkeit von Kneippschen Güssen bzw. Fußwechselbädern bei primärer Varikosis.

3. Preis (1000,- DM)

Umweltmedizinische Patienten­

fragen in der Allgemeinmedizin Prof. Dr. H. J. Seidel, Institut für Ar- beits- und Sozialmedizin der Univer­

sität Ulm.

In einer Studie mit 8 bzw. 10 Allge­

meinmedizinern wurden 195 „um­

weltmedizinische Fragen“ der Praxis­

besucher anhand eines ausschließ­

lich von den Ärzten ausgefüllten Fra­

gebogens registriert und analysiert.

Die Fragesteller waren zu 60% weib­

lich, entsprechend dem Kollektiv al­

ler Praxisbesucher; sie waren im Durchschnitt jedoch etwas jünger.

Die meisten Fragen wurden von Pa­

tienten gestellt, die dem Arzt schon seit Jahren bekannt waren.

Die Themen waren breit gestreut.

Entsprechend der allgemeinen Dis­

kussion z. B. in den Medien standen die Belastungspfade Luft und Ernäh­

rung im Vordergrund, Radioaktivität spielte nur eine sehr untergeordnete

Rolle. In drei Viertel wurde eine Zu­

sammenhangsvermutung mit eige­

nen Beschwerden bei den Patienten angegeben.

Die Ärzte schätzten in der nachge­

henden Bewertung die Gespräche so ein: zu 63% war die passende Ge­

sprächsebene leicht gefunden, zu 17% blieb ein Unbehagen. Bei der zusammenfassenden Beurteilung befanden sie 42% »in Ordnung«, 41%

»mehr oder weniger in Ordnung«

und 17% »eher nicht in Ordnung«.

Vorsichtige quantitative Einschät­

zungen des Beratungsbedarfs der Bevölkerung zum Thema »Umwelt und menschliche Gesundheit« erge­

ben eine Rolle der Arztpraxen, die die Nutzung öffentlicher Institutio­

nen (Gesundheitsamt, Umwelttele­

fon) übersteigen dürfte.

Prof. Dr. Hans Joachim Seidel Humanisti­

sches Gymna­

sium in Schwäbisch Hall • 1958 Abitur am Karlsgymna­

sium in Stutt­

gart • Som­

mer 1958 Be­

ginn des Me­

dizinstudiums

in Heidelberg • Wechsel an die Univer­

sität Freiburg • 1963 Staatsexamen • Doktorarbeit im Pathologischen Insti­

tut der Universität • Medizinalassi­

stentenzeit an der Medizinischen Uni­

versitätsklinik Freiburg und an kleine­

ren Häusern in Süddeutschland • La­

borleiter im Institut der experi­

mentellen Pathologie der Farbenfabrik Bayer AG in Wuppertal • Seit 1969 an der Universität Ulm in der Abteilung für klinische Physiologie • 1972 Habi­

litation für klinische Physiologie «1972 experimentelle Onkologie • 1974 Er­

nennung zum Wissenschaftlichen Rat und Professor • Stellvertretender Lei­

ter des Instituts für Arbeits- und Spe­

zialmedizin (ehemalige Abt. für Klini­

sche Physiologie).

(13)

Ter

/'■r /;

geg^

IM:

Seborrhoische Dermatitis)

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Schon leichte Schuppenbildung ist meist Symptom einer

*/]55 seborrhoischen Dermatitis der Kopfhaut.

Die seborrhoische Dermatitis ist eine Mykose, die durch eine Überbesiedelung der mHIBV Kopfhaut mit dem Hefepilz Pityrosporum ovale hervorgerufen . . ird. Die Behandiung ist hochspezifisch und trotzdem einfach: Terzolin wird wie ein

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(15)

Zeitschrift für

Allgemeinmedizin

67. Jahrgang

10. Dezember 1991 I

Barnabas Urbanyi

Der Herzklappenersatz

Vor- und Nachteile der biologischen oder mechanischen Herzklappenprothese

2103

Heft 34

Abt. für Herz- und Gefäßchirurgie, Robert-Bosch- krankenhaus Stuttgart

Der Herzklappenersatz steht heute weltweit an zweiter Stelle bei kardiochirurgischen Eingrif­

fen. Somit ist der »Klappenpatient« in keiner ärztlichen Praxis unbekannt.

Grundsätzlich muß festgestellt werden, daß die einzig ideale Herzklappe die eigene gesunde Klappe ist. Liegen hämodynamisch wirksame pathologische Veränderungen an der eigenen Klappe vor, so ist es bei entsprechender Indi­

kation (5, 7, 11) unumgänglich und oft lebens­

rettend, diese durch eine Herzklappenprothese zu ersetzen oder in geeigneten Fällen zu rekon­

struieren. Im Vergleich zur natürlichen gesun­

den Klappe erfüllen die heute gebräuchlichen Klappenprothesen nur unvollkommen alle Kri­

terien für den idealen Klappenersatz (Tab. 1).

Die heute gebräuchlichen Herzklappenpro­

thesen können in mechanische (Abb. 1) oder biologische Prothesen unterteilt werden (Tab.

II). Biologische Prothesen werden entweder aus Schweine-Aortenklappen (»porcine« Prothe­

sen) oder aus dem Herzbeutel von Kälbern (»bovine« Prothesen) hergestellt. Die biologi­

schen Anteile werden meist auf Kunststoffge­

rüste fixiert (Abb. 2).

- unbeschränkt haltbar

- keine Schädigung der Blutbestandteile - keine Gerinnung an Oberfläche - normale Blutströmungsverhältnisse

kein Druckunterschied zentraler Blutfluß kein Rückfluß

- leichte Implantierbarkeit - geräuschlos

- resistent gegen Bakterien (Endokarditis)

Tabelle I; Merkmale einer idealen Herzklappenpro­

these

Mechanische Klappen bestehen vollständig aus Kunststoff oder Metall (Abb. 3). Die beweg­

lichen Anteile, teilweise auch das Gehäuse der Kippscheiben- oder der Doppelflügelklappen, sind aus Pyrolit®, einem Kohlenstoffderivat mit günstigen antithrombotischen Eigenschaften.

Beide Klappentypen haben einen Dacron- oder Teflon-überzogenen Nahtring. Fast alle Prothe­

sen, biologisch oder mechanisch, besitzen ei­

nen röntgenologisch darstellbaren Anteil ent-

Bei geeigneter Indikation ist der Herzklappen­

ersatz heute ein mit niedriger Operationsmor­

talität behafteter Eingriff, der nicht nur eine Lebensverlängerung, sondern auch eine Ver­

besserung der Leistungsfähigkeit und Lebens­

qualität ermöglicht.

Hauptvorteil der mechanischen Klappen ist deren lange gute Funktionstüchtigkeit mit nur vereinzelt berichteten Materialermüdungser­

scheinungen. Ihr Hauptnachteil ist die lebens­

lang erforderliche Antikoagulation. Nachteilig wird von vielen Patienten das klappenspezifi­

sche Öffnungs- und Schließungsgeräusch emp­

funden.

Biologische Herzklappenprothesen brau­

chen, bis auf definierte Ausnahmen, nur eine zwei- bis dreimonatige postoperative Antikoa­

gulation. Sie sind für den Patienten geräusch­

los. Ihr größter Nachteil ist die Neigung zu degenerativen Veränderungen, die in einem hohen Prozentsatz Reoperationen erforderlich machen.

Jeder Patient mit einer Herzklappenprothese muß lebenslang in ärztlicher Überwachung bleiben, damit klappenspezifische Komplika­

tionen frühzeitig erkannt werden.

Verglichen mit einer gesunden Herzklappe sind alle Klap­

penprothesen unvollkommen

Zum Inhalt

Z. Allg. Med. 1991; 67: 2103-2115. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1991

(16)

Fortbildung Herzklappenersatz

Besonders bei jungen Patien­

ten verkalken die biologi­

schen Klappen­

prothesen schnell

Abbildung 1:

tbesp

Starr-Edwards Kugel-Käfig-Herzklappenpro-

Oberfläche, die eine Thrombenbildung und bakterielle Besiedlung begünstigt, und neigen zu Perforationen und zu Einrissen.

Die Verkalkung der biologischen Klappen ist besonders bei Kindern und jungen Patienten mit erhöhtem Kalzium-Stoffwechsel beschleu­

nigt (9). Auch Patienten mit Hyperparathyreoi­

dismus und dialysepflichtiger Niereninsuffi­

zienz zeigen eine erhöhte Verkalkungsrate.

Beim Vergleich der beiden wichtigsten Grup­

pen von Prothesentypen bezüglich ihrer bedeu­

tendsten Parameter (Tab. II) zeigen die heute verwendeten mechanischen Klappen eine gute Langzeithaltbarkeit: nur vereinzelt wurden Materialermüdungen gesehen. Biologische Klappen zeigen eine schlechtere Langzeithalt­

barkeit, vor allem länger als fünf Jahre nach der Implantation.

Fast alle Pro­

thesen haben einen röntge­

nologisch dar­

stellbaren Teil, der zur Identi­

fizierung dient

weder am Nahtring, Gehäuse oder Flügel, der die Identifizierung ermöglicht. Klappenprothe­

sen werden, je nach Modell, mit 19 bis 33 mm Querdurchmesser hergestellt. Für den Ersatz der Aortenklappe wird meist eine 21- bis 23- mm-Prothese, für den Mitralklappenersatz in der Regel eine 27- bis 29 mm Prothese implan­

tiert. Beide Gruppen von Herzklappenprolhe- sen haben ihre eigene Problematik, Vor- und Nachteile und Indikation für ihre Anwendung.

Da aus biologischem Material hergestellt, unterliegen biologische Herzklappenprothesen einer Degeneration (Tab. III). Sowohl bei por- cinen Klappen als auch bei bovinen Perikard- Prothesen treten Einrisse bevorzugt nahe der Fixierungsnaht an den Stegen auf. Durch die fortschreitende Verkalkung des Klappengewe­

bes werden die beweglichen Anteile zuneh­

mend starr, entwickeln eine unregelmäßige

Abbildung 2: Biologiscbe llerzklappenprothese aus Scbweine-Aortenklappe (porcine Bioprothese)

Die Hämodynamik ist bei den Kippscheiben-, aber besonders bei Doppelflügelprothesen we­

gen dem fast vollständig zentralen Blutflusses als gut bis sehr gut anzusehen. Biologische

Prothesentyp KunststolT Biologisch

Kugel Starr- Edwards

Kippscheibe Björk-Shiley Medtronic-Hall

Doppelflügel St. Jude Medical Carbomedics

Schweine­

aorta

Carpentier-Edwards Hancock

Kalbs- Herzbeutel lonescu-Shiley Mitrogrow

Haltbarkeit gut gut gut mittel mittel

Blutfluß mittel gut/ gut/ gut/ sehr gut/

sehr gut sehr gut sehr gut gut

Gerinnselbildung wenig wenig wenig kaum kaum

(nur mit Marcumar) (auch ohne Marcumar)

Zerstörung von kaum minimal minimal minimal minimal

Blutanteilen

Klappengeräusch laut leise/ sehr leise kein kein

sehr leise

Tabelle II: Vergleich der unterschiedlichen Prothesentypen

(17)

Es gibt Formen, die man nur schwer verbessern kann

g Ranitidinhydrochlorid, entspre

'9* . .

ihend 150 mg Ranitidin. Indikationen: Zur Therapie von Erkrankungen im oberen Gastroin- Estinaltrakt, bei denen eine Verringerung der Magensäuresekretion angezeigt ist, wie Duode- salulcera, benigne Magenulcera, Anastomosenulcera, Langzeittherapie von Duodenal- und

Magenulcera bei Patienten, aus deren Anamnese bekannt ist, daß sie zu Rezidiven neigen. Refluxösophagitis, Zollinger-Ellison-Syndrom. Einmalige Gabe während der Geburt Sur Säureaspirationsprophylaxe. Fortsetzung der mit Sostril* Injektionslösung eingeleiteten Prophylaxe streßbedingter Schleimnautlösionen in oberen Magen-Darm-Bereich.

Fortsetzung der Prophylaxe von Rezidivblutungen und der unterstützenden Maßnahmen bei Blutungen aus Erosionen oder Ulcerationen im Magen und Duodenum. Besondere Hinweise: Bei geringfügigen Magen-Darm-Beschwerden ist Sostril nicht angezeigt. Besonders vor.der Behandlung von Magengeschwüren sollte eine evtl. Malignität lusgeschlossen werden. Kontroindikotionen: Sostril darf nicht angewendet werden bei bekannter Uberempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Ranitidin. Sostril darf nur bei

^trengster Indikation während der Schwangerschaft und der Stillzeit verabreicht werden, da bisher nur geringe Erfahrungen am Menschen vorliegen. Tierversuche haben keine Hinweise auf Fruchtschädigung ergeben. Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Strengste Indikationsstellung auch bei Kindern ab 10 Jahren und Jugendlichen bis zu 14

ahren. Jüngere Kinder sollten von der Behandlung ausgeschlossen werden, solange keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen (siehe Gebrauchsinformation). Bei Patienten nit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren (siehe Gebrauchsinformation). Nebenwirkungen: Gelegentlich Kopfschmerzen, Diarrhoe, Obstipation, Jautausschlag, Müdigkeit, Schwindel oder Übelkeit, in den meisten Fällen Besserung unter fortgesetzter Behandlung; sehr selten Gelenkbeschwerden; seltene, meist geringe xhöhungen der Plasmakreatin inwerte, in der Regel Normalisierung unter fortgesetzter Behandlung; vorübergehende Veränderungen der Leberwerte, Rückbildung unter jrtgesetzter Behandlung oder nach Beendigung der Therapie; selten Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht; Fälle von Gynäkomastie sowie Libidoverlust und Potenzstärungen ohne Jachweis eines kausalen Zusammenhanges mit der Sostril-Anwendung; vereinzelt reversible Verwirrtheitszustände und Halluzinationen, überwiegend bei schwerkranken oder ilteren Patienten,.sowie reversibles Schleiersehen; extrem selten vermehrter Haarausfall; vereinzelt akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. anaphylaktischer Schock, LJr- karia, Quincke-Odem, Fieber, Bronchialkrampf, Blutdruckabfall); vereinzelt Veränderungen des Blutbildes (Thrombozytopenie bzw. Leukozytopenie, die gewöhnlich reversibel

sind, sehr seltene Fälle von Agranulozytose, Panzytopenie, mancnmal mit Knochenmarkshypoplasie oder -aplasiej; sehr selten I Abnahme der Herzfrequenz und AV-Block. Darreichungsformen und Packungsgrößen: Sostril': 20 Filmtabletten (NI) DM 75,06; 50 Filmtabletten (N2) DM 171,50; 100 Filmtabletten (N3) DM 299,41; AVP incl. 14% MWSt.; Klinikpackungen; ferner Sostril' Injektionslösung und Filmtabletten Sostr

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(18)

2106 Fortbildung Herzklappenersatz

Hämodyna- misch am gün­

stigsten sind die modernen Perikardpro­

thesen

Klappen haben ebenfalls einen vollständig zen­

tralen Fluß; hämodynamisch am günstigsten sind, wegen der optimalen Öffnungsfläche, die modernen Perikardprothesen.

Im Vergleich zu dem sehr lauten Klappenge­

räusch der frühen Kugel-Käfig-Herzklappen- prothesen sind die heute gebräuchlichen Kipp­

scheiben- und Doppelflügelklappen leise und führen kaum zur subjektiven Beeinträchtigung der Patienten. Biologische Klappen sind, wie eigene autologe Klappen, für den Patienten nicht wahrnehmbar.

höhter Retikulozytenzahl und erhöhten LDH- Werten äußert, könnte auf ein paravalvuläres Leck hinweisen. Die Größe eines Lecks steht nicht immer in direktem Verhältnis zur Schwere der Hämolyse; kleine Randlecks kön­

nen sogar durch den kleinen Jet mit großer Turbulenz eine schwere Hämolyse hervorru- fen.

Im Vergleich zwischen mechanischen und biologischen Herzklappenprothesen (Tab. IV) ist die Wahrscheinlichkeit einer Blutungskom­

plikation bei mechanischen Klappen wegen

Bei mechani­

schen Klappen ist die Wahr­

scheinlichkeit von Blutungs­

komplikationen wegen der Dauerantikoa­

gulation höher

Die Hämolyse­

rate ist bei den heutigen Herz­

klappenpro­

thesen zu ver­

nachlässigen

BJORK-.SHILEV VIONOS'I RI T

OMNISCIENCE

4... J

MEDTRONIC-HALL

DüROMEDICS

/Vbbildung 3: Beispiele für die heute gebräuchlichen Kunst- stoffklappenprothesen (mechanische Prothesen)

Komplikationsmöglichkeiten

Eine Thrombenbildung an den Klappenpro­

thesen muß bei mechanischen Klappen lebens­

lang durch eine Antikoagulationstherapie ver­

hindert werden; bei optimaler Einstellung auf therapeutische Werte ist die Gerinnungsbil­

dungsrate bei Kippscheiben- und Doppelflügel­

prothesen niedrig. Liegt keine Herzrhythmus­

störung vor, ist bei biologischen Prothesen auch ohne Antikoagulation mit Phenprocoumon (Marcumar®) jenseits von zwei bis drei Mona­

ten nach Implantation die Thromboembolie­

rate niedrig.

Bei den heutigen Herzklappenprothesen, ob mechanisch oder biologisch, ist die Hämolyse­

rate zu vernachlässigen und minimal. Eine Hä­

molyse, die sich klinisch in einer Anämie, er-

Zerstörung der Gewebeoberfläche Einriß Verkalkung, Beweglichkeit \ ) Abriß Gerinnselbildung

Entzündung

Bakterielle Auflagerung Verkalkung beschleunigt bei:

Dialyse-Patienten (chron. Nierenversagen) jungen Patienten

Tabelle III: Degeneration von biologischen Herzklappen

der Dauerantikoagulation deutlich höher. Da­

her sollten erosive Läsionen am Gastrointe­

stinaltrakt, Lebererkrankungen, Blutgerin­

nungsstörungen sowie eine nicht optimal the­

rapierbare arterielle Hypertonie als Kontrain­

dikation für eine mechanische Prothese gelten.

Je nach Methode ist der Quick-Wert zwischen 15 und 25% optimal. Besonders bei Absinken des Quickwertes unter 10% treten gehäuft Blu­

tungskomplikationen auf, auch in der frühen postoperativen Phase. In den ersten Wochen nach Klappenersatz muß an das definierte Krankheitsbild der späten Herzbeuteltampo­

nade gedacht werden.

Bei einem Quickwert von über 40% ist mit einer verstärkten Gefahr der Thrombenbildung

Wahrscheinlichkeit Vergleich Herzklappen von

mechanische biologische - Blutungskomplika­

tionen

hoch keine

- Thromboembolie höher gering - Klappen-»Entzün- (gleich) (gleich)

düng« wenig wenig

- Re-Operation gering sehr hoch (klappenbedingt) (bes. Mitralis) Tabelle IV: Vergleich der verschiedenen Klappen und ihrer Komplikationen

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kungen: Wie auch bei anderen inhalativen Arzneimitteln kann es nach der Inhalation selten zu Husten und in äußerst seltenen Fällen zu einer Verkrampfung der Bronchien kommen.

Sollte es aber zu einer Kontamination kommen, müssen diese auch für eine Desinfektion geeignet sein.. ▪ Bereiche mit möglichem Infektionsrisiko sind die Praxisräume, in denen

Klar ist, der Anteil der Verbrennungsmo- toren muss sinken. Besonders im Güter- verkehr ist das eine Herausforderung. Denn knapp drei Viertel davon werden mit Lastwagen bewegt. Und