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67. Jahrgang • Heft 34 • 10. Dezember 1991
für AUgemeinmedizm
34/91
Wissenschaftlicher Wettbewerb 1991: die Preisträger
Vor- und Nachteile biologischer und me
chanischer Herzklap
penprothesen
Für Risikopatienten lebenswichtig: die Endokarditispro
phylaxe
Neue Behandlungsan
sätze bei akuter Herz
insuffizienz
Service Box zum Thema Kardiologie Vorteile der Klasse-IIl-
Substanzen bei Herz
rhythmusstörungen
t
I
Bei Bronchitis und Sinusitis
Getomyrtd forte
Gelomyrtol® forte. Zusammens.: 1 Kapsel enthält 300 mg Myrtol standardisiert auf mindestens 75 mg Limonen, 75 mg Cineol und 20 mg a-Pinen. Ind.:
Sekretolyse bei akuter und chronischer Bronchitis und Sinusitis, sowie bei Bronchiektasen, Emphysembronchitis, Lungengangrän, Pneumomykosen, Lungen- Tbc, Silikose, zum Abhusten der Röntgenkontrastmittel nach Bronchografie. Kontraind./Wechselw.: Keine bekannt. Nebenw.: In Einzelfällen können vor
handene Nieren- und Gallensteine in Bewegung gesetzt werden. Dos./Anw.: Bei Behandlungsbeginn 3-4 x täglich 1 Kapsel 1/2 h vor dem Essen mit einem kalten Getränk, die letzte Dosis vor dem Schlafengehen zur Erleichterung der Nachtruhe einnehmen. Zur
Weiter-beziehungsweise Dauerbehandlung nehme man 2 x 1 Kapsel täglich ein. Kinder unter 10 Jahren ^ ™
nehmen die Hälfte der Erwachsenendosis. Handelsformen: NI 20 Kapseln DM 8,85; N2 50 Kapseln DM W» rOlll^BOSICAIflp 20,10; N3 100 Kapseln DM 35,70; AP. G. Pohl-Boskamp GmbH & Co., 2214 Hohenlockstedt. (91/2193) GmbH & Co., D-2214 Hohenlockstedt
Glosse 2091
Die Trägheit des Herzens
... ganz wörtlich genommen - be
gegnet uns als Herzinsuffizienz tag
täglich und in vielerleit Gestalt. Wir alle kennen den Begriff des Alters
herzens, der »Polypathie« des Her
zens (A. J. Linzbach) aus früheren Jahren mit der daraus abgeleiteten Empfehlung zur prophylaktischen Dauerdigitalisierung vor allem des älteren Menschen. Nicht umsonst war die Bundesrepublik Deutschland das Land mit den häufigsten Digita
lisverordnungen. Die Dauerdigitali
sierung war eine gewisse Mode so wie auch später oft die zu einseitige Ausrichtung der Therapieerfolge an der Bestimmung von Digitalis-Se- rum-Spiegeln.
Hier haben wir in den letzten 20 Jahren einen großen Therapiewan
del erlebt von der Frühdigitalisie
rung, später mit Diuretika-Gaben zur primären diuresesteigernden Be
handlung. Die positiv inotropen Me
dikamente sind dabei nicht verges
sen, andere Substanzen haben den Digitaliseinsatz zurückgedrängt und diesem dabei eine engere Indikation gegeben.
Der Gesichtspunkt der Nachlast trat in den Vordergrund, sie war zu senken. Der Vormarsch der Vasodi
latatoren scheint dabei aber manch
mal zu stürmisch, einseitig, der ACE- Hemmer oft wie ein Allheilmittel.
ln der Akutbehandlung der Herz
insuffizienz bieten die Phosphodi- esterase-Hemmer einen neuen ver
besserten Wirkansatz. Ob auch für eine orale Langzeitbehandlung? Das scheint zumindest noch strittig.
Für die Praxis bleibt es dabei: der
Einsatz der verschiedenen Medika
mente je einzeln oder in Kombina
tion hängt von der Art und der Schwere einer Herzinsuffizienz mit ihren Begleiterscheinungen ab. Die beste Prognose bietet immer noch die Vorsorge und Früherkennung der häufigsten Herzinsuffizienzursa
chen, nämlich von Hypertonie und Koronarer Herzkrankheit mit ihren Risiken.
Hier liegt der wirksamste Schlüs
sel gegen die »Trägheit des Her
zens«, eine jener Todsünden, der wir als Kröte an Stelle des Herzens in der Darstellung des Mannes mit der Sense in einem Bild von Otto Dix (1891-1969) begegnen (Die Sieben Todsünden, 1933).
Ihr
Dr. med. W. Mahringer Schelztorstr. 42
7300 Esslingen
Phospho
diesterase
CAMP
sarko- plasmatisches Retikulum
0*0 Freisetzung
NaVCa Pumpe
kontraktile Proteine extrazellulärf |intrazellulär
Abbildung 1: Wirkmechanismus positiv — inot- roper Substanzen 1. (Quelle: J. Schofer, D. Ma
they; HerzinsulTizienz. Thieme Verlag Stuttgart 1990)
Dobuta
Adrenalin CAMP
Xamoterol
sarko- plasmatisches
Retikulum Freisetzung
Vermehrung kontraktiler Proteine
NaVK-"-
Pumpe Digitans Na'^/Ca Pumpe
extrazellulär intrazellulär
Abbildung 2: Wirkmechanismus po.sitiv - inot- roper Substanzen 2. (Quelle: J. Schofer, I). Ma
they: Herzinsuffizienz. Thieme Verlag Stuttgart 1990)
ELOBACT:
Praxis-Antibiotikum
-Trocken«»*’
^ «fWitttoff C*h*retl^ jj'
QfarUat ut HefS'«*'
300 mJ Su»pen5<o»’
nach ^
to. ÖQr«nulafenm»lte^ ^
^I^Cito'Ojnmaxeiii.
^■••ndSOOOmgC«*»' Jl
ictar Sug(wisio*’
•ntsprechend
cascan
Zusammensetzung; 1 Filmtat ELOBACT 125 bzw. 250 bzw.
enthalt: 150,36 mg bzw. 300,7:
bzw. 601,44 mg Cefuroxima entsprechend 125 mg bzw. 25 bzw. 500 mg Cefuroxim s jeweils Methyl-4-hydroxyber und Propyl-4-hydroxybenzoa Konservierungsmittel. ELOE Trockensaft: 5 ml (— 1 MeBl der zubereiteten Suspension halten 150,36 mg Cefuroxims entsprechend 125 mg Cefur sowie 3,07 g Saccharose (—
BE), 41,76 g bzw. 83,52 g 167,04 g Granulat ergeben 5 bzw. 100 ml bzw. 200 m brauchsfertige Suspension, wendungsgebiete: Infekti durch Cefuroxim-empfindlict reger, wie z. B. Infektionen Atemwege einschließlich Hals Ohreninfektionen; Nieren oder der ableitenden Harnv Haut und des Weichteilgewi akute, unkomplizierte Gonoi Gegenanzeigen: Überemi lichkeit gegen Cephalosp Bei Penicillinüberempfindlit mögliche Kreuzallergie beai Vorsicht bei Patienten, die eine anaphylaktische Reaktic Penicillin entwickelt haben.
BACT-Filmtabletten sind fürK unter 5 Jahren nicht geeignet halb sollte für diese Altersgi ELOBACT-Trockensaft verw werden. Keine ausreiche Erfahrungen bei Kindern ut Monaten. Strenge Indikatior lung in Schwangerschaft unr zeit. Nebenwirkungen: Üb Erbrechen, Bauchbeschw und Durchfall (etwas häufigei Einnahme höherer Tagesdc wie auch bei anderen Antit Berichte über pseudome nöse Colitis. Allergische Hau tionen, Juckreiz, Arzneimittel Serumkrankheit, Überempfir keitsreaktionen bis hin zun phylaktischen Schock. Wie bei anderen Cephalosporin«
einzelt Fälle von Erythema forme, Stevens-Johnsor drom und toxisch epid«
Nekrolyse. Aufgrund des Ge an Methyl-4 hydroxybenzoi Propyl-4-hydroxybenzoat benen) in ELOBACT 125.
500 Rimtabletten bei er chend veranlagten Pal ebenfalls Überempfindlic reaktionen möglich. Verän gen der Leukozytenzahl (z.E nophilie, Leukopenie, Nei nie). Kopfschmerzen, Sch<
Vorübergehender Anstieg Transaminasen (SGOT, SGP LOH. Entzündung der Mun(
Scheidenschleimhaut (te verursacht durch Candida
infektionen). Darreichui men: ELOBACT 125:12 Filrr ten(N1)DM44,78;24Fiimta (N2) DM 77,24; Klinikpack ELOBACT 250: 12 Filmta (NI) DM 74,92; 24 Filmta (N2) DM 127,95; Klinikpack ELOBACT 500: 12 Filmta (NI) DM 124,12; 24 Filmta (N2) DM 217,59; Klinikpack ELOBACT-Trockensaft: 5 Flasche DM 42,82; 100 ml F DM 73,54; 200 ml FlascI 135,40; mit Granulat zur 1- lung von Suspension; Klii kungen; AVP incl. 14%
(Stand: August 1991) CS GmbH & Co. KG 6200 Wie«
1'
PRAXIS-ANTIBIOT»
irNHALT *** INHALT *** INHALT *** 2093
Hifppokrates Verlag GmbH Stuttgart 67. Jahrgang, Heft 34 Wfissenschaftlicher
W/ettbewerb 1991 - die Preisträger 2099 Scchwerpunkt
Dfer Herzklappenersatz 2103
B. Urbanyi
Diie Endokarditisprophylaxe -
eiin lebenswichtiges Konzept 2116 A. R. Both
THierapie der akuten Herzinsuffizienz 2121 W.. Dausch
Se^rvice Box 2115
Daas aktuelle Interview
Arrrhythmien: Umorientierung in der medi-
kaimentösen Therapie 2151
Hirn Interview mit Dr. med. J. Brachmann Thierapeutische Erfahrungen
Scihmerzbefreiung bei Helicobacter pylori-
asssoziierter Dyspepsie 2141
Thi. Theile-Ochel, M. W. Günther, R. Dietl, W.. Baurecht, M. Fischer und H. Rohde Serie
Imimunologie (10):
Bliüte und Verfall des Immunsystems H. W. Baenkler
2162
Miagazin 2129
Phiarma-News 2133
Koingreßberichte 2134
Ko)ngreß extra 2155
Hijppokrates-Medaille 1991 2156
Amtoren des Heftes 2161
Qmiz 2167
Oniline 2096
Imipressum 2096
PROSTAMED
Prostatasyndrom mit Harnver
haltung, Miktionsbeschwerden und Restharn, Reizblase,
auch bei Frauen
Zusammensetzung: 1 Tablette Prostamed enthält: Kürbisglobulin 0,1 g, Kürbismehl 0,2 g, Kakao 0,05 g, Extr. fl. Herb. Solidag. 0,04 g, Extr. fl. Fol. Popul. trem. 0,06 g. Sacch. lact.
ad. 0,5 g.
Anwendungsgebiete: Prostata-Adenom Stadium I und beginnendes Stadium II mit Miktionsbeschwerden, Reizblase.
Dosierung: 3x täglich 2-4 Tabletten ein
nehmen.
Handelsformen und Preise:
Prostamed-Tabletten: 60 St. DM 8,97;
120 St. DM 15,48; 360 St. DM 36,98.
Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung, 7615 Zell-Harmersbach/Schwarzwald
2094 INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * Vor- und Nachteile von mechanischen und biologischen Herzklappen
Der Herzklappenersatz ist weltweit der zweithäufigste kardiochirurgische Eingriff, so daß der Klappenpatient in keiner Praxis unbekannt ist. Durch die Operation wird nicht nur eine Lebensverlängerung ermöglicht, sondern auch eine Verbesserung der Leistungsfähig
keit und der Lebensqualität. Allerdings ist eine lebens
lange ärztliche Überwachung notwendig, um klappen- spezifische Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Der Herzklappenersatz 2103
Gesucht: eine Alternative zu den Katecholaminen Seit mehr als 40 Jahren
werden Patienten mit akuter Herzinsuffizienz in erster Linie mit Katecholaminen behandelt. Einige Probleme, wie Tachykardieneigung, Arrhythmieinduktion und verschlechterte Organperfu- sion sind jedoch noch unge
löst. Eine sinnvolle Ergän-
CH2-NH2
a
Noradrenalin
a
a
HC-CH2-NH
I I
OH CH3 Adrenalin
a a a
HC-CH2-NH
Isoprenalin
zung zu den Katecholaminen können die Inodilatatoren vom Typ der Phosphodiesterase-lU-Hemmer sein, bei man
chen Patienten sogar eine echte Alternative.
Therapie der akuten Herzinfuffizienz
2121 Alterungsprozesse gibt es auch im
Immunsystem!
Es gibt Spekulationen darüber, daß ein jugendliches, voll funktionsfähiges Immunsystem durch Vernichtung aller abnor
men Elemente in der Lage ist, den ursprünglichen Zustand des Organismus zu erhalten. Solche Hypothesen haben zu dem Spruch geführt: »Jeder ist so jung wie sein Immunsystem«. Es gibt jedoch nicht genügend Anhaltspunkte dafür, daß diese Vorstellung auch tatsächlich der Realität entspricht.
Serie Immunologie: Blüte und Verfall des Immunsystems 2162
Abbildungsnachweise:
Titelbild: Hans-Jürgen Klemann. Seite 2094 oben: © S. Czichos, MHH/THG; Mitte: Aus H. Lüllmann, K. Mohr, A. Ziegler:
Taschenatlas der Pharmakologie, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1990. Unten: Uwe Mensing.
INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT ***
A H
Atrovent
die alternative Bronchodilatation
Zusammensetzung: 1 Dosier-Aerosolstoß enthält 0,02 mg Ipratropiumbromid. 1 Inhalette enthält 0,2 mg Ipratropiumbromid. 1 ml Lösung enthält 0,25 mg Ipratropium- bromid (1 Hub entspricht 0,025 mg Ipratropiumbromid). Indikationen: Verhütung und Behandlung von Atemnot bei chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen:
Chronisch obstruktive Bronchitis mit und ohne Emphysem, leichtes bis mittelschweres Asthma bronchiale, besonders bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Begleiterkran- kungen. Als Zusatzbehandlung bei den genannten Krankheitsbildern zur Gabe von ß-Adrenergika, Xanthinderivaten und/oder Kortikosteroiden. Kontraindikationen:
Bei einer Überempfindlichkeit gegenüber Atrovent oder einem seiner Inhaltsstoffe darf das Arzneimittel nicht angewendet werden. In den ersten 3 Monaten der Schwan
gerschaft soll die Anwendung nur in der notwendigen strengen Indikationsstellung erfolgen. Bei Patienten mit Engwinkelglaukom ist die Behandlung mit Atrovent sorgfäl
tig abzuwägen und besonders darauf zu achten, daß das Arzneimittel nicht in die Augen gerät. Nebenwirkungen: Wie auch bei anderen inhalativen Arzneimitteln kann es nach der Inhalation selten zu Husten und in äußerst seltenen Fällen zu einer Verkrampfung der Bronchien kommen. In Einzelfällen wurde eine Harnverhaltung oder als lokale Reaktion Mundtrockenheit beobachtet. Überempfindlichkeitsreaktionen (z.ß. Schwellungen der Haut und Schleimhäute, Nesselsucht, Übelkeit, Schwindel und starker Blutdruckabfall) sind sehr selten berichtet worden. Wenn das Arzneimittel bei nicht sachgemäßer Anwendung versehentlich in das Auge gelangt, können eine Pupillendilatation und leichte und reversible Akkommodationsstörungen eintreten. Diese Störungen können mit miotischen Augentropfen behandelt werden. Sie klingen aber in der Regel spontan ab (Vorsicht jedoch bei Glaukomneigung!).
Boehringer Ingelheim KG, 6507 Ingelheim am Rhein.
Hinweis: Weitere Einzelheiten enthalten die Fach- bzw. Gebrauchsinformationen, deren aufmerksame Durchsicht wir empfeh
len, insbesondere im Hinblick auf die Dosierungsanleitung. Packungen (Stand April ^99^):A.\/.P. Atrovent Dosier-Aerosol: 15ml DM 35,39; 2x15 ml DM 65,22; 15 ml mit Inhalationshilfe DM 39,85; Atrovent Inhaletten: 50 Inhaletten + 1 Inhalator Ingelheim M DM 57,64; 100 Inhaletten DM 55,23; Atrovent LS: 20 ml DM 10,18; 2x20 ml DM 19,56; 5x20 ml DM 43,22; Klinikpackungen.
Boehringer Ingelheim
4/91
online *** online *** online *** online *** online
Wie sich eine lloprost- Infusion im Blut auswirkt
Prostazyklin ist ein potenter HemmstofT der Thrombozytenaggregation. Da er chemisch instabil ist, wurde das struk
turverwandte 16-methyl-18,19-didehy- dro-carbacyclin (Iloprost) entwickelt. An
hand der Hämostatometrie, einer neuen Methode zur in-vitro-Messung der Plätt
chenfunktion und anderer Gerinnungs
parameter in unverdünntem, nicht anti- koaguliertem Blut, wurden die Auswir
kungen einer Iloprost-lnfusion unter
sucht.
13 Patienten mit peripheren Gefäßkrank- heiten erhielten an drei aufeinander fol
genden Tagen jeweils acht Stunden lang eine Iloprost-lnfusion gemäß den Her
stellerangaben. Die Hämostatometrie wurde jeweils 1 bis 2 Stunden vor und 30 Minuten nach der Infusion vorgenom
men. Die Daten der Gesamtgruppe erga
ben, daß nach der Infusion die Throm
bozytenreaktion und die spontane Thrombolyse unverändert, die Koagula
tion dagegen signifikant beschleunigt worden waren. Bei drei Patienten kam es zu einer stark verkürzten Gerinnungszeit und vermehrter Thrombusbildung. Dar
über hinaus wurde in vitro der Effekt einer Iloprost-Zugabe zum Blut unter
sucht. Die Iloprost-Konzentration ent
sprach dem höchsten therapeutischen Blutspiegel. Dabei wurde die Thrombo
zytenfunktion nicht gehemmt, die Gerin
nung dagegen signifikant beschleunigt.
Thrombozytenhemmung und beschleu
nigte Thrombolyse wurden erst bei Ver
doppelung der therapeutischen Ilopros-
Zeitschrift für Allgemeinmedizin
(i«rinan Journal of General Practice. Ehemals: Der l.andar/.t. Zugleich Organ der Vereinigung der Hoch
schullehrer und Lehrbeauftragten fiir Allgemeinmedi
zin e.V, und der UEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin).
Schriftleitung (V.i.S.d.P ): Dr. med. Heinz Harald Ab
holz, Ceciliengarten 1, 10(X) Berlin 41. Prof. Dr. med.
Peter Doenecke, Direktor der Medizinischen Klinik 1.
Städtische Kliniken. Grafenstr. 9.6100 Darmstadt • Prof.
Dr. med. Winfried Hardinghaus, Chefarzt der Med. Abt., Krankenhaus St. Raphael. 4514 Ostercappeln. AG Ge
sundheitswissenschaften Universität 4500 Osnabrück ■ Prof. Dr. med. Michael M. Kochen, MPH, Abteilung für Allgemeinmedizin der Georg-August-Univ., Robert- Koch-Str. 40, 3400 Göttingen • Dr. med. Wolfgang Mahringer, Schelztorstr. 42, 7300 Esslingen ■ Dr. med.
Gertrud Volkert, Traubergstr. 16, 7000 Stuttgart 1.
Verlag; Hippokrates VerlagGmbH, Rüdigerstr. 14,7000 Stuttgart 30, Tel.; (0711) 8931-0.
Geschäftsführung; Dipl.-Biol. Hartmut Fandrey, Dipl.- Kaufmann Albrecht Hauff.
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lung), Tel. (0711) 8931-445.
Gesamtherstellung; W. Kohlhammer Druckerei GmbH
■e Co. Stuttgart. - Printed in Germany 1991. - ® 1991 Hippokrates Verlag GmbH.
Die Zeitschrift erscheint dreimal monatlich.
Bezugs- Abonnements- Versand
preis kosten
Gesamt
ZFA-Zeitschrift für Allgemeinmedizin (Ausgabe A) Inland DM 138,00 DM 30,00 DM 168,00 Ausland DM 138,00 DM 54,00 DM 192,00 Vorzugspreis für Studenten und Ärzte im Praktikum Inland DM 42,00 DM 30,00 DM 72,00 Ausland DM 42,00 DM 54,00 DM 96,00 ZFA * Kartei der praktischen Medizin (Ausgabe B) Inland DM 148,00 DM 30,00 DM 178,00 Ausland DM 148,00 DM 54,00 DM 202,00 Vorzugspreis für Studenten und Arzte im Praktikum Inland DM 54,00 DM 30,00 DM 84,00 Ausland DM 54,00 DM 54,00 DM 108,00 Einzelheft (Ausgabe A) DM 11,50, (Ausgabe B) DM 11,80 zuzüglich Versandkosten ab Verlagsort. Alle Preise sind unverbindlich empfohlene Preise.
Die Kartei der praktischen Medizin ist jedem 3. Heft der Kombi-Ausgabe zum Heraustrennen beigeheftet.
Diese Kartei referiert für den praktischen Arzt aus maß
gebenden Fachzeitschriften des ln- und Auslandes un
ter den Aspekten: kritisch, kurz und praxisnah. Alle Preise und Versandspesen enthalten 7% Mehrwert
steuer. Die Bezugsdauer verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn nicht eine Abbestellung bis zum 1. Dezem
ber vorliegt. Das Abonnement wird zum Jahresanfang berechnet und zur Zahlung fällig.- Bezug; Durch jede
Buchhandlung oder eine vom Verlag beauftragte Buch
handlung. - Postscheckkonto; Stuttgart 6025-702.
- Bankverbindung: Dresdner Bank, Filiale Stuttgart, Nr. 9014731. - Baden-Württembergische Bank Stutt
gart, Nr. 1004527600. - Zahlungs- und Erfüllungsort fiir beide Teile: Stuttgart und Hamburg.- .Anzei
genschluß; 6 Wochen vor Erscheinen.
Die »Beilage für die Arzthelferin« erscheint unregel
mäßig. 12. Jahrgang 1991.
UNVERLANGTE ARBEITEN KÖNNEN AN DEN VERlJtG GESANDT WERDEN.
Die Annahme einer Arbeit durch die Schriftleitung er
folgt unter der Voraussetzung, daß es sich um eine Originalarbeil handelt, die von keiner anderen Redak
tion angenommen wurde und keiner anderen Redak
tion gleichzeitig angeboten ist. Mit der Annahme der Arbeit durch die Schriftleitung geht das Verlagsrecht an die Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart über, ein
schließlich des Rechts zur Vergabe von Nachdrucklizen
zen oder sonstigen Nebenrechten.
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind fiir die Dauer des Urhe
berrechts geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zu
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beitung in elektronischen Systemen. Von einzelnen Bei
trägen oder Teilen von ihnen dürfen nur einzelne Ex
emplare für den persönlichen und sonstigen eigenen Gebrauch hergestellt werden. Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens zulässig hergestellte oder benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gern. § 54 (2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG Wort, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49.
8000 München 2, von der die einzelnen Zahlungsmo
dalitäten zu erfragen sind.
Wichtiger Hinweis;
Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Ent
wicklungen unterworfen. Forschung und klinische Er
fahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbe
langt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, daß Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, daß diese Angabe dem Wissenstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht.
Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Appli
kationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältigen Prüfung der Beipackzettel der ver
wendeten Präparate und gegebenenfalls nach Kosulta
tion eines Spezialisten, festzustellen, ob die dort gege
bene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in die
sem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder sol
chen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.
Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, daß es sich um einen freien Warennamen handele.
■ Jä Mitglied der Arbeitsgemein- Jschafi Leseranalyse medizinischer
" *^ ^ Zeitschriften e.V.
Konzentration beobachtet. Der in mehre
ren Studien gefundene klinische Nutzen von Iloprost-Infusionen scheint somit nicht auf einer Thrombozytenaggregati
onshemmung zu beruhen. Wichtiger noch ist der Befund, daß Iloprost zu einer deutlichen Beschleunigung der Gerin
nung führen kann, das Risiko für Throm
boembolien also erhöht. (Ch. R.) Kovacs, et ai: Infusion of a Stable Prostacyclin Analogue. Iloprost. to Pati
ents with Peripheral Vascular Disease:
Lack of Antiplatelet Effect but Risk of Thromboembolism. Am. J. Med. 1991:
90. 41-46.
Zyklische Antidepressiva erhöhen das Risiko für Oberschenkelfrakturen!
In einer Fall-Kontroll-Studie, basierend auf den Krankenhausdaten der westka
nadischen Provinz Saskatchewan, wurde untersucht, ob zyklische Antidepressiva das Risiko für Oberschenkelfrakturen er
höhen. 4501 Patienten im Alter von min
destens 65 Jahren, die erstmals wegen einer Fraktur des proximalen Femurs hospitalisiert gewesen waren, wurden mit 24 041 Konirollpersonen verglichen.
73% der Patienten waren Frauen, 79%
älter als 75 Jahre. 3,2% der »Fälle« und 1,8% der Kontrollpersonen nahmen zy
klische Antidepressiva ein. Die Einnahme dieser Mittel war mit einem um 60% er
höhten Risiko einer Fraktur verbunden (rel. Risiko 1,6, CI 1,3-1,9). Körperge
wicht, Gehbehinderungen, körperlicher und geistiger Zustand schienen nicht mit dem erhöhten Risiko zusammenzuhän
gen. Sedation und Orthostase-Syndrom sind bekannte Nebenwirkungen der zy
klischen Antidepressiva, die das Sturz- und damit Verletzungsrisiko erhöhen können. Alte Menschen erhalten diese Medikamente oftmals wegen Schlafstö
rungen. Offen bleibt die Frage, ob ange
sichts des Frakturrisikos die Kosten-Nut- zen-Rechnung stimmt. (Ch. R.) Ray. W. A.. et. ai: Cyclic antidepressiva and the Risk of Hip Fracture Arch Intern Med. 1991; 151. 754- 756
Der Hypertoniker und sein Salz
In zwei im letzten Jahr verölTentlichten Studien führte eine kurzfristige, d. h. eine einwöchige Kochsalzrestriktion auf we
niger als 1 g/d bei jungen Normotonikern mit normalen Cholesterinspiegeln zu ge
ringem Anstieg des Serumcholesterins.
Die Veröffentlichung dieser Befunde in der Laienpresse und medizinischen Se-
2097
*** online ***
kundärliteratur hat zur Verunsicherung von Hochddruckkranken beigetragen, denen eine Kochsalzrestriktion ärztlich empfohlen worden war. Tatsächlich be
wegt sich die von allen Gremien für Hy
pertoniker empfohlene NaCl-Restriktion zwischen 5 und 6 g/d. Eine Einschrän
kung auf 1 g/d ist nur unter experimen
tellen Bedingungen realisierbar; sie wird auch von niemandem für sinnvoll gehal
ten, geschweige denn empfohlen. Eine derart drastische Restriktion scheint phy
siologischerweise zu einer ausgeprägten neuro-humoralen Gegenreaktion zu föh- ren, woraus sich die ungünstigen meta
bolischen Wirkungen erklärten. Auch ein durch Diuretika induzierter Kochsalzver
lust kann zu einem kurzfristigen leichten Anstieg des Serumcholesterins führen.
Mehrere Langzeitstudien zeigten, daß bei fortdauernder Behandlung zunächst die Ausgangswerte des Cholesterins wieder erreicht werden und es nachfolgend zu einer Abnahme kommt. Gleichzeitig steigt das HDL-Cholesterin an. Die mode
rate Kochsalzeinschränkung auf 5 bis 6 g/d bleibt nach wie vor eine der wesent
lichen Maßnahmen der nicht-medika
mentösen Hochdrucktherapie. Ch. R.) Heyden, S., et. ai: Kochsalzrestriktion und Serumcholesterin bei Hypertoni
kern. Akt. Hrnähr.-Med. 1991; 16:
103-105.
Fluoxetin vielleicht nützlich in der Therapie der Bulimie
ln verschiedenen kontrollierten Studien haben sich trizyklische Antidepressiva und MAO-Hemmstoffe zwar als effektiv in der Behandlung der Bulimia nervosa erwiesen, doch sind diese Medikamente mit zahlreichen Nebenwirkungen behaf
tet. Fluoxetin, ein Hemmstoff der Seroto- nin-Wiederaufnahme, ist bei vergleich
barer antidepressiver Wirkung ärmer an Nebenwirkungen, ln einer randomisier- ten Doppelblindstudie wurden 40 statio
näre Patienten mit Bulimie 35 Tage lang mit Fluoxetin (60 mg/d) oder Placebo be
handelt. Gleichzeitig nahmen sie an ei
nem intensiven verhaltenstherapeuti
schen Behandlungsprogramm teil. Unter Fluoxetin zeigten sich nur geringe uner
wünschte Wirkungen, ln beiden Gruppen wurde in Selbsteinschätzungen wie in Experteneinschätzungen bezüglich Ein
stellung zu Essen, Nahrung und Gewicht, Eßverhalten und allgemeiner Psychopa
thologie eine signifikante Besserung er
zielt. Eine zusätzliche statistisch signifi
kante Linderung der bulimischen Sym
ptomatik unter Fluoxetin w'ar nicht nach
weisbar. (Ch.R.)
Richter, M., et ai: Fluoxetin versus placebo: a double-blind study with buli
mic impatients undergoing intensive psy
chotherapy. Pharmacopsychiat. 1991;
24: 1-7.
3
Standardisierte Phytopharmaka
... natürlich von MülleF Göppingön
SEPTACORD, bewirkt imit seinen überwiegiend pflanzlichen Inhalts-
<l^stoffen eine milde perip)here Entlastung dies Herzens und löst Koronar- ^
^Spasmen. Die Durcihblutung'der Koronargieffä ße sowie der Herzstoff- *i Wechsel werden verbessert, die Resistenz des Myokard g^en Hypo
xie erhöht. Stenokardisiche Beschwerden kliingen ab, Schlagfrequenz des Herzens und Krei.'sllaüffunktion werden noirmalisiert. "-
Zusammensetzung je Oragete: Kaliuim-DL-hydrogienaspantat 1 (Hj(D oenttspr. 31 mg/0,79 mval/l<*), 15,0 mg, MagOeSium-DL-hydrbgenäspairiat 4 HjD (entspr. 10,12 rmg/0D.S3 iinv;ai-'Mg *') 150 mg. Exlr. Herb. Crataegi sicc. c. Meth./Aqua parat, stamd.. aiuf 1.5 % Flavonoide ber. als Hypeirosid 50 mg. Anwendungsgebiete:
Myokardhypoxie verursacht dturoh Störsjngen des MyoKrartdsttoWwrechsels oder durch koronare Mangel
durchblutung; leichte bis rnttealsohwefre Belastungsinsufffizienz: stresßbevjingte Herz- und Kreislaufstörun
gen: leichte Formen von Herzitnytlhmtusstorungen Handellsforrmem: OP mit 20 Dragees (N1), OP mit 50 Dra
gees ':N2). OP rmt 100 Dragees - (NIS). Anstaltspackumg. Stand: Juni ’89
■Chemisch-Pharmazeptische F^brrik Obpoihgen, Car<l Müllter. ApottheiKer:, GmbH u. Co. KG, 7320 Göppingen
kostensenkende
Marken-Präparate 1^
Fortschritt bei Prostata-Adenom
A
Die überlegen dosierte ß-Sitosterin-Kapsel
65 mg ß-Sitosterin + Retinolpalmitat
Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält: ß-Sitosterin 65 mg, Retinolpalmitat 6500 I.E. Ind.: Prostatisches Syndrom bei Prostataerkrankungen (Prostata-Adenom) Miktionsbeschwerden, Blasenfunktionsstörungen, chronische Entzündungen der Blasenschleimhaut. Kontraind.: nicht anwenden bei Frauen im gebärfähigen Alter Nebenwirk.; bei besonders empfindlichen Patienten selten Magenunpäßlichkeit. Wechselwirk.: Bei Therapie mit hochdos. Vitamin A Dosis ggf. reduzieren Dos.: initial 3-4 Wochen 3x2 Kapseln tägl., später 2x 1 Kapsel täglich. Preise: 50 Kaps. (N 2) DM 25,50,100 Kaps. (N 3) DM 41,15. Azupharma, 7016 Gerlingen
2099
Wissenschaftlicher Wettbewerb 1991 - die Preisträger
Der 18. Wissenschaftliche Wettbe
werb der ZFA - Zeitschrift für Allge
meinmedizin ist, da diese Zeilen ge
schrieben werden, fast abgeschlos
sen. Die Wettbewerbsarbeiten sind eingegangen, es waren 33, sie wur
den von jedem Schriftleiter gelesen, in der Regel mehrfach, und nach den verschiedensten Kriterien beurteilt.
Die Redaktion faßte dann alles für die Bewertungskonferenz zusam
men, in der über Stunden mit Eifer und Engagement gestritten wurde:
An wen und wie sind die Preise zu vergeben? Das ist, um es salopp zu sagen, in jedem Jahr eine spannende
Sache, wobei die Anspannung erst dann abflaut, wenn die Nummern der Arbeiten durch den Notar gelüf
tet werden und die einzelnen Perso
nen als Autoren gleichsam mit der Arbeit in der Hand hereinspazieren.
Allemal sind Glückwünsche ange
sagt, und wer die bisherigen 18 Wettbewerbe mitgemacht hat, der darf ein wesentlich verbessertes, ge
hobenes Niveau der eingereichten Aufsätze inhaltlich und dann vor al
lem formal feststellen. Dank EDV und guter Software ist es zumeist eine Freude, die Manuskripte mit den Ta
bellen und Schaubildern zu lesen.
Nun steht nur noch die öffentliche Bekanntgabe der Wettbewerbsge
winner und ihrer Arbeiten sowie die Übergabe der Preise an.
Herzlichen Glückwunsch - und Sie werden es kaum glauben, die Einla
dungen zum 19. Wissenschaftlichen Wettbewerb 1992 der ZFA - Zeit
schrift für Allgemeinmedizin werden bereits gedruckt; wir hoffen auf eine rege und ähnlich gute Teilnahme, einmal mehr auch zur Freude der Jury.
Für Preisgremium und Schriftlei
tung: Wolfgang Mahringer
Preisträger und Arbeiten
1. Preis (4000,- DM)
Haislymphknotenmetastasen und reaktive Halslymphknotenvergrö
ßerung
Dr. med. Hermann Josef Steinkamp, Strahlenklinik und Poliklinik des Klinikums Rudolf Virchow, Berlin.
Ziel dieser Studie war die Ermittlung des Stellenwertes von Computerto
mographie, Kernspintomographie und Sonographie im Rahmen des prätherapeutischen Stagings zervi
kaler Lymphknotenmetastasen. Die wichtigsten Schlußfolgerungen:
1. Die Treffsicherheit der Sonogra
phie (94%) in der Beurteilung zervi
kaler Lymphknoten ist gegenüber der Computertomographie (79%) er
höht. 2. Die Sonographie hat durch den Maximal-ZQuerdurchmesser- quotienten eine höhere Spezifität (95%) als die Computertomographie
(66%) in der Beurteilung zervikaler Lymphknotenmetastasen. 3. Der so
nographische Maximal-ZQuerdurch- messerquotient ist bei Lymphkno
tenmetastasenkonglomeraten nicht anzuwenden. 4. Insbesondere in der differentialdiagnostischen Beurtei
lung der Halslymphknoten von 8 und 20 mm Durchmesser ist der sono
graphisch bestimmte Maximal-Z Querdurchmesserquotient der Com
putertomographie überlegen. 5. Die Computertomographie kann nach Kontrastmittelgabe Halslymphkno
tenmetastasen nachweisen, wenn eine zentrale Hypodensität mit peri
pheren Randenhancement vorliegt.
Nur 60% der Halslymphknotenmeta
stasen zeigen dieses Kontrastmittel
verhalten. 6. Der sogenannte MZQ- Quotient ist auch auf koronare Schnittbilder der Kernspintomogra
phie zu übertragen. 7. Der MZQ-Quo- tient in der Sonographie und der KST kann vielen Patienten mit HNO-Tu- moren unnötige Operationen im Sinne einer Neck dissection erspa
ren. 8. Des weiteren bietet der MZQ- Quotient dem in der Nachsorge täti
gen Arzt einen gesicherten Hinweis, ob es sich bei einer im Sonogramm zu sehenden Lymphknotenvergröße
rung um eine Metastase handelt oder um einen unspezifisch vergrößerten Lymphknoten.
Dr. med. Hermann Josef Stein
kamp
geboren am 4. 9. 1962 in Haselünne (Niedersachsen) • Eltern Landwirte
• Abitur 1982 in Haselünne • Stu
dium von 1982-1987 an der RWTH Aachen sowie von 1987-1988 an der Universität Münster mit 3. Staats
examen in Osnabrück • Promotion Dezember 1988 über Herzklappen
bioprothesen • AIP: 6 Monate Kran
kenhaus St. Raphael, Ostercappeln bei Prof Dr. W. Hardinghaus «12 Monate Kardiologie in der Schüch
termann Klinik Bad Rothenfelde (Dr.
R. Buchwalsky) • Seit Juni 1990 als wissenschaftlicher Assistent in der radiologischen Abteilung der EU Berlin bei Prof Dr. R. Felix beschäf
tigt • Vorwiegende wissenschaftli
che Betätigung: Bildgebende Dia
gnostik bei HNO-Tumoren und dif
ferentialdiagnostische Beurteilung von Lymphknotenvergrößerungen.
Z. Allg. Med. 1991; 67: 2099-2100. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1991
2S1>A.
Jörg Tobias Saradeth geh. am 1.
März 1960 in München • Schulausbil
dung in Weß
ling und Ger
mering • Ab
itur im Mai 1979 • 6 Wo
chen Wehr
dienst in Leip- heim, nach
Anerkennung als Kriegsdienstverwei
gerer anschließend IV4 Jahre Zivil
dienst in der Krankenpflege • Weitere 7 Monate Krankenpflegeausbildung bei der Schwesternschaft des Bayri
schen Roten Kreuzes in München • Im November 1981 Aufnahme des Studi
ums der Humanmedizin an der Lud- wig-Maximilian-Universität München
• Physikum 1983 • Staatsexamina 1985, 1987, 1988 • Ärztliche Appro
bation im Mai 1988 • Assistenzarzt seit November 1988, zunächst an der Klinik für Physikalische Medizin der LMU München • Neben klinischen Aufgaben im Ambulanzbetrieb bzw.
Konsiliardienst intensive wissen
schaftliche Tätigkeit, insbesondere auf dem Gebiet der Hämorheologie • Fort
setzung dieser Tätigkeit seit 1. Januar 1991 als Gastarzt in Wien an der Uni
versitätsklinik für Physikalische Medi
zin und Rehabilitation (AKH).
2. Preis (3000,- DM)
Zur Wirksamkeit Kneippscher Hydrotherapie bei primären Vari
zen
Dr. med. T. Saradeth, Universitäts
klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation Wien.
Schon lange werden physikalische Maßnahmen als ergänzende Be
handlung von Krampfadern empfoh
len, doch fehlte es bislang an kon
trollierten wissenschaftlichen Stu
dien, die die Wirksamkeit mit kon
kreten Daten belegen.
In einer Kurklinik wurde an einem Gesamtkollektiv von 122 Patienten mit primärer Varikosis die Wirksam
keit Kneippscher Hydrotherapie un
tersucht. Die eine Hälfte (n = 60) wurde während des gesamten Kur
aufenthalts (knapp 4 Wochen) regel
mäßig mit kalten Güssen bzw. Fuß
wechselbädern behandelt, ein ver
gleichbares Kontrollkollektiv (n = 62) bekam diese Behandlung nicht. Als Ergebnis dieser untersucherblinden Studie fanden sich hinsichtlich der Veränderungen nach 24 Tagen hoch- signifikante Gruppenunterschiede, im Sinne einer Verringerung von Fußvolumina, minimalen Knöchel- und maximalen Wadenumfängen, ausschließlich in der Kneippgruppe.
Insgesamt sprechen die Ergebnisse dieser kontrollierten Studie für die schon lange empirisch postulierte, aber bislang unzureichend verifi
zierte Wirksamkeit von Kneippschen Güssen bzw. Fußwechselbädern bei primärer Varikosis.
3. Preis (1000,- DM)
Umweltmedizinische Patienten
fragen in der Allgemeinmedizin Prof. Dr. H. J. Seidel, Institut für Ar- beits- und Sozialmedizin der Univer
sität Ulm.
In einer Studie mit 8 bzw. 10 Allge
meinmedizinern wurden 195 „um
weltmedizinische Fragen“ der Praxis
besucher anhand eines ausschließ
lich von den Ärzten ausgefüllten Fra
gebogens registriert und analysiert.
Die Fragesteller waren zu 60% weib
lich, entsprechend dem Kollektiv al
ler Praxisbesucher; sie waren im Durchschnitt jedoch etwas jünger.
Die meisten Fragen wurden von Pa
tienten gestellt, die dem Arzt schon seit Jahren bekannt waren.
Die Themen waren breit gestreut.
Entsprechend der allgemeinen Dis
kussion z. B. in den Medien standen die Belastungspfade Luft und Ernäh
rung im Vordergrund, Radioaktivität spielte nur eine sehr untergeordnete
Rolle. In drei Viertel wurde eine Zu
sammenhangsvermutung mit eige
nen Beschwerden bei den Patienten angegeben.
Die Ärzte schätzten in der nachge
henden Bewertung die Gespräche so ein: zu 63% war die passende Ge
sprächsebene leicht gefunden, zu 17% blieb ein Unbehagen. Bei der zusammenfassenden Beurteilung befanden sie 42% »in Ordnung«, 41%
»mehr oder weniger in Ordnung«
und 17% »eher nicht in Ordnung«.
Vorsichtige quantitative Einschät
zungen des Beratungsbedarfs der Bevölkerung zum Thema »Umwelt und menschliche Gesundheit« erge
ben eine Rolle der Arztpraxen, die die Nutzung öffentlicher Institutio
nen (Gesundheitsamt, Umwelttele
fon) übersteigen dürfte.
Prof. Dr. Hans Joachim Seidel Humanisti
sches Gymna
sium in Schwäbisch Hall • 1958 Abitur am Karlsgymna
sium in Stutt
gart • Som
mer 1958 Be
ginn des Me
dizinstudiums
in Heidelberg • Wechsel an die Univer
sität Freiburg • 1963 Staatsexamen • Doktorarbeit im Pathologischen Insti
tut der Universität • Medizinalassi
stentenzeit an der Medizinischen Uni
versitätsklinik Freiburg und an kleine
ren Häusern in Süddeutschland • La
borleiter im Institut der experi
mentellen Pathologie der Farbenfabrik Bayer AG in Wuppertal • Seit 1969 an der Universität Ulm in der Abteilung für klinische Physiologie • 1972 Habi
litation für klinische Physiologie «1972 experimentelle Onkologie • 1974 Er
nennung zum Wissenschaftlichen Rat und Professor • Stellvertretender Lei
ter des Instituts für Arbeits- und Spe
zialmedizin (ehemalige Abt. für Klini
sche Physiologie).
Ter
/'■r /;geg^
IM:
Seborrhoische Dermatitis)
pr». . ■ '4-'
it
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Schon leichte Schuppenbildung ist meist Symptom einer
*/]55 seborrhoischen Dermatitis der Kopfhaut.
Die seborrhoische Dermatitis ist eine Mykose, die durch eine Überbesiedelung der mHIBV Kopfhaut mit dem Hefepilz Pityrosporum ovale hervorgerufen . . ird. Die Behandiung ist hochspezifisch und trotzdem einfach: Terzolin wird wie ein)rmales Haarwaschmittel angewendet.
TRADEMARK « ^
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Ketoconazol in Haarwaschform
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rzolin* Zusammensetzung: 1ml Lösung enthält 'mg Ketoconazol. Anwendungsgebiete: Be- ndlung von seborrhoischer Dermatitis und Pityria*
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Alle Formen degenera- v tiver Gelenkerkrankungen (Arthrosen) des Knie- und Hüftgelenks, der Knieschei- be (Chondropathia patellae) sowie der kleineren Gelenke Degenerative Wirbelsäulener- krankungen (Spondylose, Osteo-
Chondrosen) Gegenanzeigen: bisher j
keine bekannt Keimschadigungen sind nach j tierexperimentellen Untersuchungen nicht zu er- 1 warten: strenge Indikationsstellung in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft Nebenwirkungen: bisher keine bekannt
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.x^^Opfemnam
Zeitschrift für
Allgemeinmedizin
67. Jahrgang
10. Dezember 1991 I
Barnabas Urbanyi
Der Herzklappenersatz
Vor- und Nachteile der biologischen oder mechanischen Herzklappenprothese
2103
Heft 34
Abt. für Herz- und Gefäßchirurgie, Robert-Bosch- krankenhaus Stuttgart
Der Herzklappenersatz steht heute weltweit an zweiter Stelle bei kardiochirurgischen Eingrif
fen. Somit ist der »Klappenpatient« in keiner ärztlichen Praxis unbekannt.
Grundsätzlich muß festgestellt werden, daß die einzig ideale Herzklappe die eigene gesunde Klappe ist. Liegen hämodynamisch wirksame pathologische Veränderungen an der eigenen Klappe vor, so ist es bei entsprechender Indi
kation (5, 7, 11) unumgänglich und oft lebens
rettend, diese durch eine Herzklappenprothese zu ersetzen oder in geeigneten Fällen zu rekon
struieren. Im Vergleich zur natürlichen gesun
den Klappe erfüllen die heute gebräuchlichen Klappenprothesen nur unvollkommen alle Kri
terien für den idealen Klappenersatz (Tab. 1).
Die heute gebräuchlichen Herzklappenpro
thesen können in mechanische (Abb. 1) oder biologische Prothesen unterteilt werden (Tab.
II). Biologische Prothesen werden entweder aus Schweine-Aortenklappen (»porcine« Prothe
sen) oder aus dem Herzbeutel von Kälbern (»bovine« Prothesen) hergestellt. Die biologi
schen Anteile werden meist auf Kunststoffge
rüste fixiert (Abb. 2).
- unbeschränkt haltbar
- keine Schädigung der Blutbestandteile - keine Gerinnung an Oberfläche - normale Blutströmungsverhältnisse
kein Druckunterschied zentraler Blutfluß kein Rückfluß
- leichte Implantierbarkeit - geräuschlos
- resistent gegen Bakterien (Endokarditis)
Tabelle I; Merkmale einer idealen Herzklappenpro
these
Mechanische Klappen bestehen vollständig aus Kunststoff oder Metall (Abb. 3). Die beweg
lichen Anteile, teilweise auch das Gehäuse der Kippscheiben- oder der Doppelflügelklappen, sind aus Pyrolit®, einem Kohlenstoffderivat mit günstigen antithrombotischen Eigenschaften.
Beide Klappentypen haben einen Dacron- oder Teflon-überzogenen Nahtring. Fast alle Prothe
sen, biologisch oder mechanisch, besitzen ei
nen röntgenologisch darstellbaren Anteil ent-
Bei geeigneter Indikation ist der Herzklappen
ersatz heute ein mit niedriger Operationsmor
talität behafteter Eingriff, der nicht nur eine Lebensverlängerung, sondern auch eine Ver
besserung der Leistungsfähigkeit und Lebens
qualität ermöglicht.
Hauptvorteil der mechanischen Klappen ist deren lange gute Funktionstüchtigkeit mit nur vereinzelt berichteten Materialermüdungser
scheinungen. Ihr Hauptnachteil ist die lebens
lang erforderliche Antikoagulation. Nachteilig wird von vielen Patienten das klappenspezifi
sche Öffnungs- und Schließungsgeräusch emp
funden.
Biologische Herzklappenprothesen brau
chen, bis auf definierte Ausnahmen, nur eine zwei- bis dreimonatige postoperative Antikoa
gulation. Sie sind für den Patienten geräusch
los. Ihr größter Nachteil ist die Neigung zu degenerativen Veränderungen, die in einem hohen Prozentsatz Reoperationen erforderlich machen.
Jeder Patient mit einer Herzklappenprothese muß lebenslang in ärztlicher Überwachung bleiben, damit klappenspezifische Komplika
tionen frühzeitig erkannt werden.
Verglichen mit einer gesunden Herzklappe sind alle Klap
penprothesen unvollkommen
Zum Inhalt
Z. Allg. Med. 1991; 67: 2103-2115. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1991
Fortbildung Herzklappenersatz
Besonders bei jungen Patien
ten verkalken die biologi
schen Klappen
prothesen schnell
Abbildung 1:
tbesp
Starr-Edwards Kugel-Käfig-Herzklappenpro-
Oberfläche, die eine Thrombenbildung und bakterielle Besiedlung begünstigt, und neigen zu Perforationen und zu Einrissen.
Die Verkalkung der biologischen Klappen ist besonders bei Kindern und jungen Patienten mit erhöhtem Kalzium-Stoffwechsel beschleu
nigt (9). Auch Patienten mit Hyperparathyreoi
dismus und dialysepflichtiger Niereninsuffi
zienz zeigen eine erhöhte Verkalkungsrate.
Beim Vergleich der beiden wichtigsten Grup
pen von Prothesentypen bezüglich ihrer bedeu
tendsten Parameter (Tab. II) zeigen die heute verwendeten mechanischen Klappen eine gute Langzeithaltbarkeit: nur vereinzelt wurden Materialermüdungen gesehen. Biologische Klappen zeigen eine schlechtere Langzeithalt
barkeit, vor allem länger als fünf Jahre nach der Implantation.
Fast alle Pro
thesen haben einen röntge
nologisch dar
stellbaren Teil, der zur Identi
fizierung dient
weder am Nahtring, Gehäuse oder Flügel, der die Identifizierung ermöglicht. Klappenprothe
sen werden, je nach Modell, mit 19 bis 33 mm Querdurchmesser hergestellt. Für den Ersatz der Aortenklappe wird meist eine 21- bis 23- mm-Prothese, für den Mitralklappenersatz in der Regel eine 27- bis 29 mm Prothese implan
tiert. Beide Gruppen von Herzklappenprolhe- sen haben ihre eigene Problematik, Vor- und Nachteile und Indikation für ihre Anwendung.
Da aus biologischem Material hergestellt, unterliegen biologische Herzklappenprothesen einer Degeneration (Tab. III). Sowohl bei por- cinen Klappen als auch bei bovinen Perikard- Prothesen treten Einrisse bevorzugt nahe der Fixierungsnaht an den Stegen auf. Durch die fortschreitende Verkalkung des Klappengewe
bes werden die beweglichen Anteile zuneh
mend starr, entwickeln eine unregelmäßige
Abbildung 2: Biologiscbe llerzklappenprothese aus Scbweine-Aortenklappe (porcine Bioprothese)
Die Hämodynamik ist bei den Kippscheiben-, aber besonders bei Doppelflügelprothesen we
gen dem fast vollständig zentralen Blutflusses als gut bis sehr gut anzusehen. Biologische
Prothesentyp KunststolT Biologisch
Kugel Starr- Edwards
Kippscheibe Björk-Shiley Medtronic-Hall
Doppelflügel St. Jude Medical Carbomedics
Schweine
aorta
Carpentier-Edwards Hancock
Kalbs- Herzbeutel lonescu-Shiley Mitrogrow
Haltbarkeit gut gut gut mittel mittel
Blutfluß mittel gut/ gut/ gut/ sehr gut/
sehr gut sehr gut sehr gut gut
Gerinnselbildung wenig wenig wenig kaum kaum
(nur mit Marcumar) (auch ohne Marcumar)
Zerstörung von kaum minimal minimal minimal minimal
Blutanteilen
Klappengeräusch laut leise/ sehr leise kein kein
sehr leise
Tabelle II: Vergleich der unterschiedlichen Prothesentypen
Es gibt Formen, die man nur schwer verbessern kann
g Ranitidinhydrochlorid, entspre
'9* . .
ihend 150 mg Ranitidin. Indikationen: Zur Therapie von Erkrankungen im oberen Gastroin- Estinaltrakt, bei denen eine Verringerung der Magensäuresekretion angezeigt ist, wie Duode- salulcera, benigne Magenulcera, Anastomosenulcera, Langzeittherapie von Duodenal- und
Magenulcera bei Patienten, aus deren Anamnese bekannt ist, daß sie zu Rezidiven neigen. Refluxösophagitis, Zollinger-Ellison-Syndrom. Einmalige Gabe während der Geburt Sur Säureaspirationsprophylaxe. Fortsetzung der mit Sostril* Injektionslösung eingeleiteten Prophylaxe streßbedingter Schleimnautlösionen in oberen Magen-Darm-Bereich.
Fortsetzung der Prophylaxe von Rezidivblutungen und der unterstützenden Maßnahmen bei Blutungen aus Erosionen oder Ulcerationen im Magen und Duodenum. Besondere Hinweise: Bei geringfügigen Magen-Darm-Beschwerden ist Sostril nicht angezeigt. Besonders vor.der Behandlung von Magengeschwüren sollte eine evtl. Malignität lusgeschlossen werden. Kontroindikotionen: Sostril darf nicht angewendet werden bei bekannter Uberempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Ranitidin. Sostril darf nur bei
^trengster Indikation während der Schwangerschaft und der Stillzeit verabreicht werden, da bisher nur geringe Erfahrungen am Menschen vorliegen. Tierversuche haben keine Hinweise auf Fruchtschädigung ergeben. Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Strengste Indikationsstellung auch bei Kindern ab 10 Jahren und Jugendlichen bis zu 14
ahren. Jüngere Kinder sollten von der Behandlung ausgeschlossen werden, solange keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen (siehe Gebrauchsinformation). Bei Patienten nit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren (siehe Gebrauchsinformation). Nebenwirkungen: Gelegentlich Kopfschmerzen, Diarrhoe, Obstipation, Jautausschlag, Müdigkeit, Schwindel oder Übelkeit, in den meisten Fällen Besserung unter fortgesetzter Behandlung; sehr selten Gelenkbeschwerden; seltene, meist geringe xhöhungen der Plasmakreatin inwerte, in der Regel Normalisierung unter fortgesetzter Behandlung; vorübergehende Veränderungen der Leberwerte, Rückbildung unter jrtgesetzter Behandlung oder nach Beendigung der Therapie; selten Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht; Fälle von Gynäkomastie sowie Libidoverlust und Potenzstärungen ohne Jachweis eines kausalen Zusammenhanges mit der Sostril-Anwendung; vereinzelt reversible Verwirrtheitszustände und Halluzinationen, überwiegend bei schwerkranken oder ilteren Patienten,.sowie reversibles Schleiersehen; extrem selten vermehrter Haarausfall; vereinzelt akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. anaphylaktischer Schock, LJr- karia, Quincke-Odem, Fieber, Bronchialkrampf, Blutdruckabfall); vereinzelt Veränderungen des Blutbildes (Thrombozytopenie bzw. Leukozytopenie, die gewöhnlich reversibel
sind, sehr seltene Fälle von Agranulozytose, Panzytopenie, mancnmal mit Knochenmarkshypoplasie oder -aplasiej; sehr selten I Abnahme der Herzfrequenz und AV-Block. Darreichungsformen und Packungsgrößen: Sostril': 20 Filmtabletten (NI) DM 75,06; 50 Filmtabletten (N2) DM 171,50; 100 Filmtabletten (N3) DM 299,41; AVP incl. 14% MWSt.; Klinikpackungen; ferner Sostril' Injektionslösung und Filmtabletten Sostr
ascon GmbH & Co. KG, 6200 Wiesbaden
300 Stand: Sept. 1990 CaSCap^iaim
Im Mitvertrieb COSCapharm GmbH & Co., Wiesbaden
2106 Fortbildung Herzklappenersatz
Hämodyna- misch am gün
stigsten sind die modernen Perikardpro
thesen
Klappen haben ebenfalls einen vollständig zen
tralen Fluß; hämodynamisch am günstigsten sind, wegen der optimalen Öffnungsfläche, die modernen Perikardprothesen.
Im Vergleich zu dem sehr lauten Klappenge
räusch der frühen Kugel-Käfig-Herzklappen- prothesen sind die heute gebräuchlichen Kipp
scheiben- und Doppelflügelklappen leise und führen kaum zur subjektiven Beeinträchtigung der Patienten. Biologische Klappen sind, wie eigene autologe Klappen, für den Patienten nicht wahrnehmbar.
höhter Retikulozytenzahl und erhöhten LDH- Werten äußert, könnte auf ein paravalvuläres Leck hinweisen. Die Größe eines Lecks steht nicht immer in direktem Verhältnis zur Schwere der Hämolyse; kleine Randlecks kön
nen sogar durch den kleinen Jet mit großer Turbulenz eine schwere Hämolyse hervorru- fen.
Im Vergleich zwischen mechanischen und biologischen Herzklappenprothesen (Tab. IV) ist die Wahrscheinlichkeit einer Blutungskom
plikation bei mechanischen Klappen wegen
Bei mechani
schen Klappen ist die Wahr
scheinlichkeit von Blutungs
komplikationen wegen der Dauerantikoa
gulation höher
Die Hämolyse
rate ist bei den heutigen Herz
klappenpro
thesen zu ver
nachlässigen
BJORK-.SHILEV VIONOS'I RI T
OMNISCIENCE
4... J
MEDTRONIC-HALL
DüROMEDICS
/Vbbildung 3: Beispiele für die heute gebräuchlichen Kunst- stoffklappenprothesen (mechanische Prothesen)
Komplikationsmöglichkeiten
Eine Thrombenbildung an den Klappenpro
thesen muß bei mechanischen Klappen lebens
lang durch eine Antikoagulationstherapie ver
hindert werden; bei optimaler Einstellung auf therapeutische Werte ist die Gerinnungsbil
dungsrate bei Kippscheiben- und Doppelflügel
prothesen niedrig. Liegt keine Herzrhythmus
störung vor, ist bei biologischen Prothesen auch ohne Antikoagulation mit Phenprocoumon (Marcumar®) jenseits von zwei bis drei Mona
ten nach Implantation die Thromboembolie
rate niedrig.
Bei den heutigen Herzklappenprothesen, ob mechanisch oder biologisch, ist die Hämolyse
rate zu vernachlässigen und minimal. Eine Hä
molyse, die sich klinisch in einer Anämie, er-
Zerstörung der Gewebeoberfläche Einriß Verkalkung, Beweglichkeit \ ) Abriß Gerinnselbildung
Entzündung
Bakterielle Auflagerung Verkalkung beschleunigt bei:
Dialyse-Patienten (chron. Nierenversagen) jungen Patienten
Tabelle III: Degeneration von biologischen Herzklappen
der Dauerantikoagulation deutlich höher. Da
her sollten erosive Läsionen am Gastrointe
stinaltrakt, Lebererkrankungen, Blutgerin
nungsstörungen sowie eine nicht optimal the
rapierbare arterielle Hypertonie als Kontrain
dikation für eine mechanische Prothese gelten.
Je nach Methode ist der Quick-Wert zwischen 15 und 25% optimal. Besonders bei Absinken des Quickwertes unter 10% treten gehäuft Blu
tungskomplikationen auf, auch in der frühen postoperativen Phase. In den ersten Wochen nach Klappenersatz muß an das definierte Krankheitsbild der späten Herzbeuteltampo
nade gedacht werden.
Bei einem Quickwert von über 40% ist mit einer verstärkten Gefahr der Thrombenbildung
Wahrscheinlichkeit Vergleich Herzklappen von
mechanische biologische - Blutungskomplika
tionen
hoch keine
- Thromboembolie höher gering - Klappen-»Entzün- (gleich) (gleich)
düng« wenig wenig
- Re-Operation gering sehr hoch (klappenbedingt) (bes. Mitralis) Tabelle IV: Vergleich der verschiedenen Klappen und ihrer Komplikationen