Mîzân 15
Geschichte der Türkischen Literatur in Dokumenten
Hintergründe und Materialien zur Türkischen Bibliothek
Bearbeitet von Mark Kirchner
1. Auflage 2008. Taschenbuch. 280 S. Paperback ISBN 978 3 447 05790 5
Format (B x L): 17 x 24 cm
Weitere Fachgebiete > Literatur, Sprache > Literatur sonstiger Sprachräume > Ural- Altaische Literaturen
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2008
Harrassowitz Verlag · Wiesbaden
Geschichte der türkischen Literatur in Dokumenten
Hintergründe und Materialien zur Türkischen Bibliothek
Herausgegeben von Mark Kirchner
ISSN 0938-9024 ISBN 978-3-447-05790-5
Inhalt
Vorwort . . . 7
Einleitung . . . 9
Orient und Okzident. Die Abwendung vom islamischen Erbe . . . 11
Republik und Nation. Schreiben für die neue Türkei . . . 39
Fortschritt und Sozialismus. Türkische Schriftsteller im ideologischen Kampf . . . 73
Rückbesinnung und Rückzug. Andere türkische Stimmen . . . 113
Spiel und Freiheit. Die türkische Literatur auf der Suche nach der Avantgarde . . . 143
Geschlecht und Psyche. Der neue Blick auf den Menschen in der türkischen Literatur . . . 175
Pluralität und Differenz. Wohin geht die türkische Literatur? . . . 205
Mehr über die türkische Literatur . . . 245
Türkische Literatur in deutscher Übersetzung . . . 247
Kleines Register türkischer Autoren . . . 249
Einleitung
Seit ihrer radikalen Loslösung von den Vorbildern der klassischen arabischen und persischen Literatur in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte sich die türki- sche Literatur nach der Gründung der Republik von einer relativ unbedeutenden Li- teratur am Rande Europas zu einer produktiven Nationalliteratur und weiter zu einem dynamischen und wettbewerbsfähigen Zweig des globalisierten Literaturbe- triebs entwickeln.
Dieser bisweilen abenteuerliche Weg, der von scharfen Richtungsdiskussionen, Polemiken und politischen Verfolgungen gekennzeichnet war und ist, wird im vor- liegenden Band anhand ausgewählter Dokumente nachgezeichnet. Mit einer Aus- wahl von Auszügen aus Briefen, Interviews, Manifesten, Buchbesprechungen und anderen Texten, die hier meist erstmalig in Übersetzung vorgelegt werden, entsteht ein akzentuiertes Bild der Geschichte der türkischen Literatur der letzten 150 Jahre.
Die Textauswahl ist bewusst subjektiv; es wurden aber auch Titel und Autoren der gleichzeitig erscheinenden und ebenfalls von der Robert Bosch Stiftung finanzierten Türkischen Bibliothek des Unionsverlags bei der Auswahl der zu besprechenden Texte verstärkt berücksichtigt.
Noch immer sind Dokumente zur türkischen Literaturgeschichte nur sehr einge- schränkt für den vergleichenden Literaturwissenschaftler zugänglich. Auch im Hin- blick auf die zunehmend bedeutendere Rolle von Schriftstellern mit türkischem Hin- tergrund für die deutsche Literatur soll dieser Band nun einen direkten Einblick in das türkische Literaturleben erlauben. Mit Rücksichtnahme auf Benutzer, die über- wiegend nicht aus den turkologischen Fachkreisen stammen dürften, wurde der An- merkungsapparat auf das Wesentliche beschränkt; auch soll einem geplanten weite- ren Band mit Texten und Interpretationen zur türkischen Literatutur nicht vorgegrif- fen werden. Türkische Buchtitel u.a. wurden, soweit es sinnvoll schien, ins Deutsche übertragen. Das Jahr der Erstausgabe wird ergänzend angegeben. Die Übersetzungen erfolgten nicht nach philologischen Kriterien. Im Mittelpunkt stand die Lesbarkeit der vorgelegten Dokumente als Text – und die Lesbarkeit der Texte als Buch. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden besonders die Übersetzungen der früheren Texte zum Teil stark durch den Herausgeber überarbeitet. Texte, die vor 1928 in arabischer Schrift erschienen waren, wurden für dieses Vorhaben nur auf der Basis der meist sprachlich modernisierten lateinschriftlichen Ausgaben übersetzt. Fußnoten und Li- teraturbelege der Originaltexte wurden nur selten bei der Übersetzung berück- sichtigt.
Die sieben Kapitel des vorliegenden Bandes sind in einem lockeren Sinne chro- nologisch angeordnet. Die einzelnen Dokumente illustrieren Strömungen und Dis- kurse, die ihre Kristallisationspunkte zu verschiedenen Zeiten der türkischen Ge- schichte hatten. In diesem Sinne ist der Band zur kapitelweisen oder – besser –
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durchgehenden Lektüre angelegt und weniger zum gezielten Nachschlagen einzelner Dokumente. Bewusst wird im Inhaltsverzeichnis auf die Einzelerwähnung der zu- sammengestellten Dokumente verzichtet. Kleine verbindende oder einleitende Texte des Herausgebers stellen in Kürze, aber dennoch deutlich wertend, den Gesamtkon- text her. In den Texten werden existierende deutsche Übersetzungen mit einem Sternchen bei ihrer jeweils ersten Erwähnung gekennzeichnet. Die Überschriften der einzelnen Texte stammen aus der Feder des Herausgebers, sie kommentieren die Texte gelegentlich kritisch, bisweilen auch ironisch und orientieren sich nur selten an den Originalüberschriften der Texte. Der vorliegende Band wird mit einigen Hin- weisen auf Sekundärliteratur, mit einem Verzeichnis wichtiger Übersetzungen türki- scher Literatur ins Deutsche und mit einem kurzen Autorenregister abgeschlossen.