• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Philatelie: Die ersten Ärztinnen" (19.04.2002)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Philatelie: Die ersten Ärztinnen" (19.04.2002)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

V A R I A

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 16½½½½19. April 2002 AA1109

A

uch nach Gründung der ersten Universitäten – Bologna in Italien zu Beginn des 13. Jahrhunderts und Prag in Mitteleuropa Mitte des 14. Jahrhunderts – blieben deren Pforten für Me- dizinstudentinnen verschlos- sen, teilweise bis Ende des 19.

Jahrhunderts. Relativ früh- zeitig gegenüber anderen eu- ropäischen Ländern konnte in Deutschland Dorothea Christina von Erxleben, ge- borene Leporin, ihr Doktor- diplom schon am 12. Juni 1754 entgegennehmen. Es be- durfte jedoch auch im Fall der Pastorentochter aus Quedlin- burg mehrerer Eingaben und der Überwindung hartnäcki- ger Widerstände gegenüber ihren ärztlichen Kollegen (Abbildung 1).

Jenseits des großen Teichs hatte die gebürtige Englände- rin Elizabeth Blackwellnicht weniger Widerstände zu überwinden, um nach voran- gegangenem Privatstudium Zugang zur Geneva Medical School im Staat New York zu finden und um dort schließ- lich 1849 als erste Ärztin in den USA zur Dr. med. pro- moviert zu werden (Abbil- dung 2).Die Begegnung mit Elizabeth Blackwell führte bei der Engländerin Eliza- beth Garrett zu dem Ent- schluss, ebenfalls Ärztin zu werden, jedoch löste schon ihr Privatunterricht ein Veto aus, das die Studien beende- te. Weil die Universität von Paris bereits 1865 ihre Pfor- ten für ein Frauenstudium geöffnet hatte, machte sie hiervon Gebrauch und er- warb 1870 als erste Ärztin der Sorbonne den medizinischen Doktorgrad. Unter ihrer Mit- wirkung wurde 1876 die Lon- doner Medical School eröff- net, deren Dekan sie 1883 wurde (Abbildung 3).

Nach Beendigung ihres Medizinstudiums in Zürich erhielt die ungarische Gräfin Vilma Hugonnay 1890 ihr Arztdiplom. Ihr andauernder Kampf um dessen Anerken- nung in ihrer ungarischen Heimat hatte schließlich Er- folg, woraufhin sie 1897 auch dort als Ärztin promoviert wurde (Abbildung 4).

Die Kanadierin Jennie Kid Troutkonnte mit dem mit Ab- schluss ihres Medizinstudi- ums in den USA erworbenen Grad in Kanada nicht prakti- zieren. Erst ein zusätzliches Studium in Toronto machte dies möglich. Sie wurde die er- ste praktizierende Ärztin Ka- nadas (Abbildung 5).In Ka- nada absolvierte Stella Abidh ihr Medizinstudium und wur- de dann in ihrem Heimatland

Trinidad die erste Beamtin für öffentliche Gesundheit (Ab- bildung 6).

Viele der ersten Ärztinnen ihrer Länder mussten sich zu ihrem Medizinstudium in die USA begeben. So auch Ho- noria Acosta Sison, die als Frauenärztin von 1910 an am Philippine General Hospital praktizierte (Abbildung 7).

Auch in Australien war in der zweiten Hälfte des 19.

Jahrhunderts ein Medizinstu- dium noch nicht möglich.

Nachdem auch Constance Stone ihr Studium in den Staaten absolviert hatte, eröffnete sie gegen großen Widerstand und viele Vorur- teile in Melbourne eine Pra- xis, die sich schon bald lebhaf- ten Zuspruchs erfreute (Ab- bildung 8).

Lin Qiaozhi, die in Eng- land Medizin studierte, wur- de 1949 Leiterin und Profes- sorin des Departements für Gynäkologie und Geburtshil- fe am Union Hospital und als Leiterin der Abteilung Biolo- gische Wissenschaften das er- ste weibliche Senioren-Mit- glied der Chinesischen Aka-

demie der Wissenschaften (Abbildung 9).

In Japan studierte Yayoi Yoshioka an einer Privatschu- le Medizin und erfuhr nach bestandener Hauptprüfung im Jahr 1892 ihre klinische Aus- bildung an einem Hospital.

Sie war es auch, die im Jahr 1900 die erste japanische Me- dizinschule für Frauen grün- dete (Abbildung 10, die linke der beiden Frauen). Raliveo Ramiaraminana war die erste approbierte Ärztin des Insel- staates Madagaskar (Abbil- dung 11).

Nach einer Tätigkeit als Lehrerin studierte Cecilia Grierson an der Universität von Buenos Aires Medizin, erwarb 1889 ihren Doktor- grad und wurde so die erste argentinische Ärztin (Abbil- dung 12).

Noch Ende des 19. Jahr- hunderts war in vielen Län- dern Frauen der Zugang zum Medizinstudium verwehrt; es gelang nur einigen wenigen auf Umwegen dieses Tabu zu umgehen.

Dr. med. Rudolf Wallossek Herzogenfeld 9, 51519 Odenthal

Philatelie

Die ersten Ärztinnen

In vielen Ländern war Frauen der Zugang zum Medizinstudium verwehrt.

➄ ➅ ➆ ➇

➈ ➉ x y

Marken aus der 2 500 Ärzte umfas- senden Sammlung des Verfassers Feuilleton

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die positive Entwick- lung nach 1987 hält auch in diesem Jahr zumindest ihr Niveau; erfreuliche Beson- derheiten sind häufig festzu- stellen.. Für die Teilbereiche ist

Es ist also keine Absonderlichkeit, wenn auf demselben Kuvert Marken der Bundesrepublik, von Westberlin und der Deut- schen Post in Dresden oder Köln abgestempelt sind; dies

Eine Reihe von frü- her ausgegebenen Marken wird erstmals durch eine sol- che mit zweckbedingtem Auf- preis ergänzt — eine überfälli- ge Maßnahme angesichts

Unter der Schirmherrschaft von Nordrhein-Westfalens Gesundheits- minister Franz Müntefering (SPD) werden Ärzte, Krankenkassen, Ge- sundheitspolitiker, Verbände, die

Was macht es volks- wirtschaftlich (und das heißt für die. Belastung des ein- zelnen Bürgers) für einen Sinn, wenn die Kosten von der GKV in den privaten Be- reich oder auf

Wir hoffen, daß an diesen Wettkämpfen auch möglichst viele Aktive bzw.. Teams des VMV teilnehmen und erfolgreich abschneiden können, zugleich wünschen wir uns hochklassige

Die Energiewende kommt nicht voran – Bürgerschaft, Kommunen und die Wirtschaft warten auf klare und stabile Rahmenbedingungen für das post- nukleare Energiezeitalter, das

Discipline The Cyberculture Working Group will hold its third annual conference,"Critical Cyberculture Studies: Mapping an Evolving Discipline," at the University of