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Archiv "Strassenverkehr: In welchem Staat leben wir eigentlich?" (22.06.2007)

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B R I E F E

formationen beschränkt? Wo ist der Vorteil gegenüber den etablierten Ver- fahren Telefon und Fax? Arztbriefe und Befunde lassen sich direkt aus der EDV per Fax versenden und emp- fangen, die Speicherung erfolgt digi- tal. Labordaten kommen verschlüsselt über ISDN in den Praxisrechner.

Mehr brauche ich nicht. Die eGK ist eine Forderung der Politik und der Kostenträger. Um sie uns schmack- haft zu machen, wird sie in den Ge- samtzusammenhang „Telematik“ ein- gebettet, deren Nutzen mir äußerst fraglich erscheint. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion hinsichtlich der Verwendung von digitalen Passbil- dern aus Reisepässen und der Aus- wertung von Autobahnmautdaten zu Fahndungszwecken – das Vorliegen von Datenbeständen weckt stets nach- folgende Begehrlichkeiten. Wer kann heute ausschließen, dass nicht in Zu- kunft die Teilnahme an bestimmten Versorgungsmodellen, z. B. Hausarzt- verträgen und Ähnlichem, vonseiten der Kostenträger an die Zustimmung zur Übermittlung der gespeicherten Daten gekoppelt wird? Und schon ist sie Wirklichkeit, die schöne neue Welt mit gläsernen Patienten und dem on- line auf Leitlinienkonformität über- prüfbaren Arzt. Nein, Danke!

Dr. med. Thomas Unger,Wilhelmstraße 57, 52070 Aachen

Argumente recht dürftig

Auch wenn der Titel suggerieren möchte, die geplante Telematikinfra- struktur brächte den Ärzten einen Nutzen, so bleiben die Argumente hierfür doch recht dürftig und können nicht überzeugen. Die Kosten-Nut- zen-Analyse von Booz, Allen und Ha- milton ist bislang die gründlichste Untersuchung zu diesem Thema. Sie wurde von der Gematik selbst in Auf- trag gegeben und dann nicht publi- ziert, weil das Ergebnis nicht den Er- wartungen entsprochen hat. Allein dieses Vorgehen wirft schon ein be- zeichnendes Licht auf die Art und Weise, wie dieses Projekt von den Verantwortlichen durchgeboxt wird:

„Koste es was, was es wolle.“ Herr Bartmann ist voll der Überzeugung,

„wir brauchen eine Telematikinfra- struktur“ und ordnet diesem Gedan- ken alles Weitere unter: „ . . . dann

matikinfrastruktur können nicht über- zeugen. Ein Arztbrief über Fax ver- sandt dauert auch nur einige Sekun- den, und ins Internet sind Ärzte bis- lang auch schon gekommen . . .

Dr. Dietrich Rost,Niebüller Straße 10, 90425 Nürnberg

STRASSENVERKEHR

Auch Ärzten droht bei Ordnungswidrig- keiten ein Fahrver- bot (DÄ 12/2007:

„Ärzte im Straßen- verkehr: Nicht alles ist erlaubt“ von Carsten Krumm).

In welchem Staat leben wir eigentlich?

Glückwunsch zum oben genannten Artikel von Herrn Krumm, der als

„Bußgeldrichter“ am Amtsgericht Lü- entstehen die Kosten aus der Notwen-

digkeit heraus, bestimmte Dinge zu installieren.“ Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Erst muss der mögliche Nutzen einer Maßnahme untersucht werden, und nur bei positivem Ergeb- nis sollten dann die entsprechenden Anwendungen installiert werden . . . Und die finanzielle Belastung für die Ärzte ist immens. Immerhin weist die Gematik-Studie für die Ärzte als

„Nettonutzen“ (Differenz zwischen Nutzen und Ausgaben) eine finanziel- le Belastung von 1 380 Milliarden Euro aus. Sie verteilen sich deutsch- landweit auf ca. 800 000 Arbeitsplät- ze in Arzt- und Zahnarztpraxen, Apo- theken und Krankenhäusern, was pro Arbeitsplatz einen Betrag von 1 725 Euro ergibt. Im Durchschnitt hat eine Praxis in Deutschland 4,5 Arbeitsplät- ze, was dann eine Belastung von 7 762 Euro pro Praxis darstellen wür- de. Die von den beiden Herren aufge- führten Vorteile der geplanten Tele-

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 25⏐⏐22. Juni 2007 A1815

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A1816 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 25⏐⏐22. Juni 2007

B R I E F E

dinghausen offenbar den vorläufigen Höhepunkt seiner beruflichen Karrie- re erreicht hat. Als Fazit kann man al- len Kolleginnen und Kollegen nur empfehlen, bei telefonisch dringlich angefragten Hausbesuchen erstmal Ruhe zu bewahren und, bevor irgend- welche Aktionen ergriffen werden, sorgfältig die Berufsanamnese zu er- heben. Sollte es sich bei dem „Not- fall“ um einen „Bußgeldrichter“, Ver- kehrspolizisten, Radarfallenaufsteller oder Kommunalpolitiker handeln, der von dieser organisierten Abzocke mo- netär profitiert, kann nur empfohlen werden, sich akribisch an die Ver- kehrsvorschriften zu halten. Was ist schon ein medizinischer Notfall ge- gen die normative Gewalt eines Ver- kehrsschildes? Und wollen wir allen Ernstes, dass ein „Bußgeldrichter“ bei Übertretung einer Verkehrsvorschrift zum Nutzen eines Not leidenden Pati- enten anschließend mit seiner ganzen fachlichen Kompetenz die Dringlich- keit dieses medizinischen Notfalls be- urteilt? Nur um möglichen Missver- ständnissen bei (möglicherweise empfindlich reagierenden) „Buß- geldrichtern“ vorzubeugen: Ich fahre seit fast 30 Jahren unfallfrei, ohne Punkte in Flensburg und ohne irgend- welche Fahrverbote. Ich frage mich allerdings, in welchem Staat leben wir (mittlerweile) eigentlich?

Dr. med. Stefan Lang,Ludwig-Erhard-Straße 58, 76726 Germersheim

ALBERT SCHWEITZER

Schweitzer war es mit zu verdanken, dass die Atomwaf- fenmächte auf Ver- suchsexplosionen in der Atmosphäre ver- zichteten (DÄ 17/

2007: „Albert Schweitzer und der Atom- test-Stopp: Appell an die Menschheit“

von Dr. med. Christian Jenssen).

Unter die Erde

Albert Schweitzer konnte die Pro- liferation von Nuklearwaffen nicht aufhalten, aber er konnte ihre Erpro- bung entschärfen. Er erreichte, dass diese heute unter der Erde stattfindet.

Die Konsequenz aus der Katastrophe von Tschernobyl vor 21 Jahren sollte

sein, dass die kommenden Genera- tionen von Kernreaktoren, die nicht aufzuhalten sind, unter der Erde ge- baut werden. Experten meinen, dass sie so 25 Prozent teurer werden, was verkraftbar ist.

Dr. Gerd Schultze-Seemann,Münchener Straße 22, 13465 Berlin

IT-SYSTEME

Integrating the Healthcare Enter- prise ist ein Weg, um Computersysteme miteinander kom- munizieren zu las- sen (DÄ 16/2007:

„Interoperabilität von IT-Systemen: Mehr Kommunikation – weniger Aufwand“ von Hans-Peter Bursig und Berthold B. Wein).

Klappt nur manchmal

Toll. Die Spezialisten des IHE ar- beiten also seit 1998 am effektiven

Weg zur Kommunikation von Com- putersystemen in der Medizin für mehr Kommunikation und weniger Aufwand. Wenn ich, ausgestattet mit einem Praxis-PC-System, das durchaus State of the Art ist, nur ei- ne von diesen blöden kleinen Sil- berscheiben mit digitalen Röntgen- bildern begucken möchte, frage ich mich, was die Spezialisten all die Jahre getrieben haben. Trotz Exis- tenz des DICOM-Standards ist es Realität im Versorgungsalltag, dass es eben doch nur manchmal klappt.

Wahrscheinlicher ist eine Mischung aus Sanduhr und Fehlermeldung, kombiniert mit der Undurchschau- barkeit angebotener Menüs und Buttons im mitgelieferten Viewer.

Wir sind von den Großen der IT- Branche als ganzes Volk leider zu gut trainierten Betaversions-Testern, die Alpha-Preise zahlen, gemacht worden . . .

Dr. med. Mathias Bertram,Pinneberger Straße 25, 22457 Hamburg (Schnelsen)

PRAXISFÜHRUNG

Nachlässigkeit oder Falschberatung kön- nen einen Schaden verursachen, der ein Vielfaches der Ho- norarforderung aus- macht (DÄ 14/2007:

„Zur Wahl des richtigen Steuerberaters“

von Michael Bandering).

Konkrete Beauftragung

Ein knapper, sachlicher und nützli- cher Beitrag zum besseren Ver- ständnis eines Problems, das viele Ärzte betrifft. Selten ist eine Be- rufsbezeichnung so irreführend, wie die des „Steuerberaters“. Er ist zunächst ein Finanzbuchhalter. Das macht er (sicher) korrekt und dar- auf beschränkt er sich. Er sorgt dafür, dass keine buchhalterischen Fehler gemacht werden. Das ist auch gut so. Er ist in gewisser Wei- se der verlängerte Arm des Finanz- amts. Darüber hinaus tut er von sich aus gar nichts. Ich erinnere mich sehr gut an den Fall eines Kollegen, der durch Innovationen so absor-

biert war, dass er über einen gefähr- lich langen Zeitraum nicht bemerk- te, wie sein Umsatz dramatisch ein- brach. Von verschiedenen Seiten wurde der Steuerberater angespro- chen, ob nicht er hätte reagieren sollen; er lehnte es ab, dazu irgend- einen Auftrag gehabt zu haben. Soll der Steuerberater tatsächlich die Probleme der Praxis erkennen, so- gar Strategien vorlegen, so bedarf das einer sehr konkreten Beauftra- gung . . .

Prof. Wolfgang G. H. Schmitt,Eisenmannstraße 1, 97074 Würzburg

Das Vorbild

Besonders gelungen im DÄ finde ich die Bildunterschrift in diesem Arti- kel: „Klar ist: Ein Steuerberater übernimmt nur Leistungen, für die er auch bezahlt wird.“ Ach, was wäre das schön, wenn man bald auch sa- gen könnte: „Klar ist: Ein Arzt über- nimmt nur Leistungen, für die er auch bezahlt wird.“ Warum eigent- lich sind Ärzte so viel blöder als Steuerberater?

Dr. med. Uwe Bungard,Dreherstraße 3–5, 40625 Düsseldorf

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