Stand: 25. Januar 2010 9:00
Institut f ¨ur Theoretische Physik der Universit¨at Karlsruhe Prof. Dr. F.R. Klinkhamer, Dr. H. Sahlmann
Theoretische Physik E – Quantenmechanik II
Wintersemester 2009/2010
Ubungsblatt 13¨ Abgabe am 1.2.2010, 10:00
Name: Ubungsgruppe:¨ Punkte:
Aufgabe 29- Stromerhaltung (2 Punkte)
Berechnen Sie die Viererdivergenz der Stromdichten
jµ=ψ(x)γµψ(x), jµ5 =ψ(x)γ5γµψ(x) (1) (mit ψ = ψ†γ0) f ¨ur den Fall, dass ψ die freie Dirac-Gleichung mit Masse m erf ¨ullt.
Zeigen Sie, dass∂µjµ5 f ¨ur masselose Teilchen verschwindet.
Aufgabe 30- Lorentz-Transformation von Spinoren (7 Punkte) Die Lorentz-Transformation eines Dirac-Spinors ist gegeben durch
ψ0(x0) =Λψ(x), (2)
wobei die MatrixΛdie Relation
Ωµνγν=Λ−1γµΛ (3)
erf ¨ullen muss.Ωµνist die Transformationsmatrix des 4-Vektorsx,
x0µ=Ωµνxν. (4)
(a) Zeigen Sie, dass die Dirac-Gleichung forminvariant unter Lorentz-Transforma-
tionen ist. (ein Punkt)
(b) Zeigen Sie, dass man f ¨ur eine infinitesimale Lorentz-Transformation
Ωµν=ηµν+ωµν+O(ω2) (5) mitωµν= −ωνµdie MatrixΛwie folgt w¨ahlen kann:
Λ=I+1
8ωµν[γµ, γν]. (6) (2 Punkte) (c) Berechnen Sie das Verhalten der Stromdichtenjµundjµ5 (siehe Aufgabe 29) unter Lorentz-Transformationen. Hinweis: Sie k ¨onnen verwenden, dassΛdie Relation
γ0λ†γ0 =Λ−1erf ¨ullt. (2 Punkte)
(d) Wir wollen eine zu den Teilaufgaben (a), (b) analoge Konstruktion f ¨ur die r¨aum- lichen Drehungen eines Spin-1/2-Teilchens durchf ¨uhren. Finden Sie drei2×2- MatrizenΓi, die die Relationen
{Γi, Γj}=2δij (7)
1
erf ¨ullen. Berechnen Sie die Matrix Λ=I+1
8ωij[Γi, Γj] (8) mitωij = −ωji. Zeigen Sie, dass die zugeh ¨orige Transformation von 3-Vektoren analog zu (4),(5) eine infinitesimale Drehung ist, undΛdie zugeh ¨orige Drehma-
trix f ¨ur einen Spinor. (2 Punkte)
Aufgabe 31- Dirac-Gleichung undg-Faktor des Elektrons (6 Punkte)
Betrachten Sie die Dirac-Gleichung f ¨ur ein an das elektromagnetische Feld gekoppeltes Elektron (Ladunge < 0)
h γµ
ih∂¯ µ− e
cAµ(x)
−mci
ψ(x) =0, (9)
mit den Gamma-Matrizen in der Dirac-Darstellung γ0 =
I2 0 0 −I2
, γk=
0 σk
−σk 0
. (10)
σ1, σ2, σ3sind die Pauli-Matrizen. Das Vektorpotential erf ¨ulleA0(x) =0und∂0Aµ(x) = 0. Wir schreiben den Dirac-Spinor als
ψ(x) =
ψL(x) ψS(x)
, (11)
wobeiψLundψS zweikomponentige Spinoren sind.
(a) Zerlegen Sie die Dirac-Gleichung in zwei gekoppelte Gleichungen f ¨urψL, ψSf ¨ur den Fall, dassψ(x)station¨ar ist, also die Zeitabh¨angigkeite−iEt/¯hhat. (2 Punkte) (b) Wir wollen nun den nichtrelativistischen Limes bestimmen. Die EnergieE zer- legen wir gem¨aß E = mc2 +ENR in einen Anteil, der der Ruhemasse des Elek- trons entspricht, und einen AnteilENR. Entwickeln Sie die Gleichungen f ¨urψL, ψS aus (a) zur nullten Ordnung inENR/mc2. Zeigen Sie insbesondere, dass in dieser N¨aherungψS =0ist, undψLder Gleichung f ¨ur ein nichtrelativistisches geladenes Teilchen
π~2 2m + 1
2gµB~B·~σ
ψL=ENRψL (12) in einem elektrischen Feld mitg-Faktor 2 erf ¨ullt. Hier istπ~ = −i¯h∇~ −e/cA~ und µB =h¯|e|/(2mc)das Bohrsche Magneton. (2 Punkte) (c) Wir ¨andern die urspr ¨ungliche Gleichung nun ab, indem wir einen weiteren Term
hinzuf ¨ugen:
γµ
ih∂¯ µ− e
cAµ(x)
−mc+ eβ
mc2Fµν(x)Σµν
ψ(x) =0, (13) mitΣµν=ih[γ¯ µ, γν]/4undβeiner dimensionslosen Konstante. Gehen Sie wie in (b) vor und berechnen Sie deng-Faktor des Elektrons, der aus dieser Gleichung
im nichtrelativistischen Limes folgt. (2 Punkte)
2