BÜCHER
Mattbias M. Weber: Ernst Rüdin - Eine kritische Bio- graphie, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg!New York/
London/Paris/Tokyo/Hong Kong!Barcelona/Budapest, 1993, XIV, 352 Seiten, 23 Ab- bildungen, gebunden, 68 DM Der Psychiater und gebür- tige Schweizer Ernst Rüdin war neben Alfred Plötz der führende Vertreter und Vor- denker der deutschen Ras- senhygiene. Mit Plötz zusam- men gründete er 1904 das Ar- chiv für Rassen- und Gesell- schaftsbiologie und 1905 die Deutsche Gesellschaft für Rassenhygiene. Schon zu die- sem Zeitpunkt diskutierte er die Notwendigkeit von staatli- chen Zwangsmaßnahmen zur Verhinderung der Fortpflan- zung "Minderwertiger". Seit 1910 entwickelte er seine Me- thode der "Empirischen Erb- prognose" und begründete damit die psychiatrische Hu- mangenetik.
Rüdin, der ab 1909 als Oberarzt bei Kraepelin und als psychiatrisch-forensischer Gutachter in München tätig wurde, leitete von 1917 bis 1945 die Genealogisch-De- mografische Abteilung (GDA) der Deutschen For- schungsanstalt für Psychia- trie. In dieser Funktion trug er erheblich zur Akzeptanz rassenhygienischer Konzepte in der Psychiatrie bei.
Rüdin war Herausgeber des Kommentars zum "Ge- setz zur Verhütung erbkran- ken Nachwuchses" von 1933 und legitimierte mit seinen Forschungen nicht nur die durch dieses Gesetz verfüg- ten Zwangssterilisationen, sondern auch die Krankeu- mordaktionen des NS-Staa- tes.
Mit dem Buch von Man- fred Weber liegt nun erstmals eine Biographie Rüdins vor.
Der Autor hat dabei aller- dings weit mehr als eine reine Lebensbeschreibung des For- schers erarbeitet. Er bezieht das geistige Umfeld und die institutionellen Verflechtun- gen mit ein, würdigt die her- vorragenden wissenschaftli- chen Leistungen Rüdins und diskutiert mit großer Umsicht
und Fairneß den politischen Standort des Forschers und seine Rolle und Verantwor- tung im Nationalsozialismus.
Das Buch stützt sich auf umfangreiches, größtenteils unveröffentlichtes Quellen- material, ist aber dennoch gut, teilweise fesselnd zu le- sen. Es ist nicht nur dem en- gen Kreis von (medizin-)hi- storischen Fachleuten unbe- dingt zu empfehlen, sondern allen, die bereit sind, sich über die Tendenzen der mo- dernen Wissenschaft und ihre gesellschaftliche Verantwor- tung Gedanken zu machen.
Johanna Bleker, Berlin Wolfgang Cyran: Vermeid- bare Behandlungsfehler des Arztes, Aus der Praxis einer Gutachterstelle, Gustav Fi- scher Verlag, Stuttgart/Jena/
New York, 1992, X, 327 Sei- ten, kartoniert, 58 DM
Zwischen den tatsächlich oder vermeintlich falsch be- handelten Patienten einer- seits, den Gerichten anderer- seits stehen, zum Vorteil al- ler, die mit neutralen Ärzten und Juristen besetzten Gut- achterstellen der Landesärz- tekammern. Die Mainzer Gutachterstelle hat sich bis- her in 36 Prozent der Anru- fungen zugunsten der Patien- ten entschieden, also ver- meidbare Aufklärungs- oder Behandlungsfehler festge- stellt. Cyran hat - nach einer kurzen Einleitung - aus die- sen Fehlern "typische" in den einzelnen Fachgebieten zu- sammengestellt. Man erfährt jeweils in Einzelheiten die Eingaben beziehungsweise Stellungnahmen der Betrof- fenen, die Entscheidung der Kommissionen und ihre Be- gründung. Das Buch ist ganz kasuistisch ausgerichtet, aber mit einem ausführlichen Stichwortverzeichnis verse- hen. Wenn man den Aufwand und die Belastung im Falle solcher Auseinandersetzun- gen bedenkt, lohnt sich das Lesen -wenigsten im eigenen Fachgebiet - schon im Sinne der Vermeidung auch nur ei- nes Fehlers.
Rudolf Gross, Köln
Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 16, 22. April 1994 (13) A-1093
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Kommentierung des Einheitlichen Bewertungs- maßstabes für ärztliche Leistungen einschließlich BMÄundE-GO
von Dr. med. Manfred Moewes,
Dr. med. Erhard Effer, Dr. jur. Rainer Hess
mit der 10. Ergänzungslieferung, Stand 1.1.94 748 Seiten, Griffleistenregister,Loseblattwerk in 1 Ordner, DM 98,- Ergänzpngslieferungen DM 0,20/Seite ISBN 3-7691-3049-9
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