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Archiv "RAUCHEN: Frühkindliche Verhaltensweise" (24.09.1982)

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Leserdienst

Hinweise Anregungen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

RAUCHEN

Zu dem Artikel von Prof. Dr.

med. Klaus-Dietrich Stumpfe

„Rauchen — Sucht oder dum- me Angewohnheit'?", Heft 32/

1982:

Frühkindliche Verhaltensweise

Im Gespräch mit Jugendli- chen hat sich folgende Auf- klärung bewährt: Rauchen ist eine Sucht, durch wel- che sich der Betreffende zu beruhigen versucht. Jeder Raucher wird bestätigen, daß er zur Zigarette greift, wenn er nervös ist oder

„Verlangen nach einem an- genehmen feeling" hat. Die erste Beruhigung, die un- ser Körper erfährt, ist das Saugen an der Mutterbrust oder an der Flasche. Wenn sich das Kleinkind beruhi- gen muß, lutscht es am Finger.

Dieser Beruhigungsmecha- nismus bleibt als stets wie- dererlernbare Verhaltens- weise zeitlebens in uns er- halten. Das Rauchen ist al- so eine frühkindliche Ver- haltensweise und keines- wegs der „Duft der großen weiten Welt" oder Zeichen besonderer Männlichkeit.

Die Empfehlung, wieder am Finger zu lutschen statt an der Zigarette, wirkt zu- mindest bei Jugendlichen weit mehr als der Appell an die Willensstärke oder ein Plädoyer für die Gesund- heit.

Dr. med. Reinhold Ferrari Kirchweg 31, 3500 Kassel

SELBSTBETEILIGUNG

Zu dem Leitartikel „Fünf Mark für das Krankenhaus — Lappa- lie oder Vorschlag mit Hinter- sinn", in Heft 29/1982:

Logisch und gerecht

Fünf Mark für das Kranken- haus — Ja oder Nein — das ist für die Bundeswehr

überhaupt keine Frage.

Wer als Soldat in ein Bun- deswehrkrankenhaus ein- gewiesen wird, bezahlt dort seinen täglichen Verpfle- gungssatz in Höhe von zur Zeit 4,80 DM, genauso wie bei seiner Stammeinheit in der Truppe. Begründung:

Ein Soldat ißt im Kranken- haus genausoviel wie bei der Truppe — es sei denn, er ist aus medizinischen Gründen von der Verpfle- gung befreit. Und das nicht nur für die ersten sieben Tage, sondern für die ge- samte Dauer des stationä- ren Aufenthaltes. Da anzu- nehmen ist, daß auch Pa- tienten in bunten Schlafan- zügen (= Zivilisten) im Krankenhaus etwa soviel

KÖHNLECHNER

Zu der Stellungnahme von Dr.

jur. Manfred Köhnlechner (Heft 25/1982), die sich auf ei- nen Beitrag von Dr. med.

Friedrich Hofmann in Heft 15/

1982 bezog: „Köhnlechner, Ozontherapie und eine Portion Sex:

Nichts

auf eigenem Mist ...

Die Ratschläge, die Herr Köhnlechner in bunten Blättern und in Büchern der staunenden Mitwelt vermittelt, sind gewiß ver- dienstvoll, auch wenn man davon ausgeht, daß die Pu- blikationen von Herrn Köhnlechner ausschließ- lich therapeutische Vor- schläge und Erfahrungen vermitteln, die ursprüng- lich von Ärzten erarbeitet worden sind. In der von Köhnlechner angepriese- nen Therapie gibt es nichts, was auf seinem ei- genen Mist gewachsen ist.

Alles ist von Ärzten über- nommen, und es wirkt ge- radezu grotesk, wenn unter diesen Umständen be- stimmte Ärzte ihren Patien- ten mitteilen, sie behandel- ten nach „Köhnlechner- schen Methoden". Auf- grund der zahlreichen Pu-

essen wie zu Hause, ist überhaupt nicht einzuse- hen, warum ein Patient, nur weil er im Krankenhaus liegt, auf Kosten der Kran- kenversicherung verpflegt wird. Im Bereich der Bun- deswehr wird dies nicht durchgeführt, weil es sich so einfach und strikt befeh-

len läßt, sondern weil es lo- gisch und gerecht ist. Aus Krankheit darf kein Ge- schäft werden. Wer ißt, der zahlt.

Dr. med. Hippke Stabsarzt

Flugabwehrraketen- bataillon 33

Luftwaffensanitätsstaffel Prinz-Heinrich-Kaserne 8172 Lenggries

blikationen in Zeitungen, Zeitschriften und Büchern ist Köhnlechner gewiß sehr populär. Die wenigsten sei- ner Leser wissen, daß von ihm bezahlte Schreiber die- se Berichte zusammenstel- len, hauptsächlich aus von Ärzten verfaßten Lehrbü- chern und wissenschaftli- chen Publikationen. Ganz zweifellos trägt Köhnlech- ner mit seinen Publikatio- nen, mögen sie auch manchmal sehr massiv und ein wenig primitiv ausfal- len, zur Gesundheitserzie- hung bei. Vielen Patienten wird dadurch ein völlig fal- sches Bild von der ärztli- chen Tätigkeit vermittelt.

Das kann jeder Arzt täglich in der Praxis erleben. Im- mer wieder fragen Patien- ten, wieso der Jurist Köhn- lechner immer neue Er- folgsrezepte anzupreisen vermag und sich als großer Meister hinstellt, der den Ärzten zeigt, wo es lang geht. An diesem Eindruck sind wir Ärzte im wesentli- chen selber schuld. Die ärztliche Pressearbeit spielt im Vergleich zu der von Köhnlechner kaum ei- ne Rolle.

Dr. med. Bernard A. Bäker Promenade 56

4322 Bad Lauterberg

BESTELLPRAXIS

Ein überaus lebhaftes Echo hat der Diskussionsbeitrag

„Bestellpraxis — ein trojani- sches Pferd?" von Dr. med.

Dietmar Färber, Orthopäde in Balingen (vgl. DÄ Heft 4/1982) ausgelöst (weitere Zuschriften folgen):

Organisationstalent ist entscheidend

Der Autor

kommt bei seiner Beurteilung des Bestellsy- stems letztlich zu einem negativen Ergebnis, was von vielen einschlägig Er- fahrenen nicht bestätigt werden kann. Dies allein schon deswegen, weil die aufgeführten Argumente nicht richtig oder aber überbewertet sind.

Es ist zwar richtig, daß eine Helferin immer telefonbe- reit sein muß; sie kann aber viele unterbrechbare Arbei- ten durchaus verrichten (das ist eine reine Organi- sationsfrage). Im übrigen muß eine Telefonbereit- schaft in jeder Praxis so- wieso gewährleistet sein (bei uns machen die Ter- min-Anrufe höchstens die Hälfte der laufenden Tele- fonate aus).

Telefonkosten können nicht „noch hinzukom- men", denn Anrufe von Pa- tienten kosten uns keine Gebühren.

Der Druck der wartenden Patienten kann nur stärker und unerträglicher werden, wenn die Wartezeit statt maximal einer Stunde bei funktionierender Bestell- praxis eine bis mehrere Stunden bei freier Sprech- stunde beträgt.

Die Patienten mit dem

„Rechtsanspruch" auf ver- einbarten Termin erlebt si- cher jeder „Bestell-Prakti- ker"; ich habe aber noch keinen davon uneinsichtig gefunden, wenn die Verzö- gerung auf Notfälle zurück- zuführen war und er darauf hingewiesen wurde, daß in

12 Heft 38 vom 24. September 1982 79. Jahrgang

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Ausgabe B

(2)

BRIEFE

entsprechender akuter Si- tuation auch er diesen ter- minlichen Vorzug erwarten würde und könnte.

Die Patienten, die „ganz gerne warten", können auch in einer Bestellpraxis solange warten, wie sie wollen; andere werden ih- nen dankbar sein.

Die Notwendigkeit einer besonders langen Untersu- chung oder „Zuwendung"

ergibt sich oft unvorherge- sehen; die meisten davon lassen sich aber auf einen folgenden Termin verschie- ben und damit zeitlich ein- planen.

Das Arbeitsklima kann nur besser werden, wenn jeder weiß, wann was auf ihn zu- kommt und daß er zu einer bestimmten Zeit fertig ist — statt immer mit dem Risiko leben zu müssen, daß sich kurz vor Sprechstunden- schluß das Wartezimmer füllt, während vorher relativ Leerlauf herrschte.

Zweifellos hängt das Funk- tionieren einer Bestellpra- xis von dem Organisations- talent und der Konsequenz ab, mit denen sie betrieben wird. Sind diese vorhan- den, so kann sie für alle Beteiligten nur von Vorteil sein.

Dr. med. Gerhart Herbst Kinderarzt

Rappenstraße 21 7290 Freudenstadt

Erfahrungen

eines Augenarztes

Die Ausführungen von Dr.

Färber sind in vieler Hin- sicht zutreffend. Nicht bei- pflichten kann ich ihm aber hinsichtlich seiner negati- ven Schlußfolgerungen.

Ich sehe auf eine 40jährige Praxistätigkeit als Augen- arzt zurück, davon die letz- ten 20 Jahre Bestellpraxis.

Zunächst wurden die Pa-

tienten behandelt, wie sie kamen. Das Wartezimmer war fast ständig überfüllt, und es kam zu unerfreuli- chen Szenen, mit denen die aufnehmende Helferin fertig werden mußte.

Dann wurden die zur Tono- metrie bestellten Glaukom- patienten bevorzugt be- handelt, was aber oft auch

„böses Blut" machte. Ei- nen „Glaukompaß" ver- wende ich seit über 30 Jah- ren. Ich habe ihn selbst ent- worfen und drucken las- sen, seit einigen Jahren kann man ihn kostenlos über verschiedene Firmen beziehen. Später wurden — außer für die mit einem

„Glaukompaß" ausgestat- teten Patienten — Nummern ausgegeben.

Erst benutzten wir mark- stückähnliche Nummern aus Aluminium. Nachdem täglich mehrere nicht wie- der auftauchten oder gar an einem späteren Tag, fer- tigten wir selbst Nummern aus Papier mit aufgedruck- tem Datum an.

Jetzt konnten sich die Pa- tienten eine Nummer holen und sich ausrechnen, wann sie etwa an die Reihe ka- men, und brauchten nicht die ganze Zeit im Warte- zimmer sitzen. Benachtei- ligt waren besonders die auswärtigen Patienten, die oft zu nichts anderem in die Stadt kamen und mit der „freien Zeit" nichts an- zufangen wußten. Wenn diese dann im Wartezim- mer blieben, wurden sie frustriert durch die vielen Patienten, die anscheinend nach ihnen kamen und vor ihnen „drangenommen"

wurden.

Manche Patienten kamen kurz vor Schluß der offiziel- len Sprechzeit in der richti- gen Annahme, daß dann der Hauptandrang vorbei sei, nicht gerade zur Freu- de des Praxisteams, das ja auch mal fertig werden wollte.

Leserdienst:

Hinweise • Anregungen

Studienliteratur

Kurzgefaßtes Lehrbuch der Rechtsmedizin für Mediziner und Juristen mit vollständiger Berücksichtigung des Gegenstandskatalogs für die Ärztliche Prüfung und entsprechenden Texthinweisen.

Herausgegeben von

Prof. Dr. med. W. Schwerd unter Mitarbeit von

Prof. Dr. G. Adebahr, Prof. Dr. H. Leithoff, Prof. Dr. E. Liebhardt,

Prof. Dr. med. Dr. jur. G. Schewe, Prof. Dr. W. Spann,

Prof. Dr. H.-J. Wagner

3., überarbeitete und ergänzte Auflage 1979.

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Jeder Arzt sollte die somatische Rechtsmedizin (gerichtliche Medizin), die Verkehrsmedizin, die forensische Psychopathologie (forens.

Psychiatrie), die ärztliche Rechts- und Standes- kunde und die Versicherungsmedizin wegen ihrer in den letzten Jahrzehnten gestiegenen praktischen Bedeutung mindestens in den Grundzügen kennen. Manches muß er im Detail beherrschen. Der „Gegenstandskatalog für die ärztliche Prüfung" wurde im Hinblick auf Studie- rende eingehend berücksichtigt. Bei der Abfassung des Buches wurde besonderes Gewicht darauf gelegt, die hierzu erforderlichen Kenntnisse zu vermitteln.

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Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 38 vom 24. September 1982

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