A-566 (10) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 11, 13. März 1998
genen Onchozerkose emp- fiehlt sich die Palpation der Onchozerkome der Becken- region.
Dr. Andreas Kiefer, Bram- scher Straße 143, 49099 Osnabrück
Berufsfreiheit
Zu dem Leserbrief „Diktatorisch“ von Dr. J. E. Münnich in Heft 4/1998:
Empörend
Seit Jahren aus dem Arzt- beruf verabschiedet, fühle ich (68) mich durchaus nicht
„aufs Altenteil abgewürgt“.
Hat nicht unsere Generati- on, auch im Vergleich mit den jüngeren, reichlich viel arbeiten dürfen und müssen?
Und haben wir nicht in den zahlreichen finanziell besse- ren Jahren ausreichend Pol- ster für einen finanziell ziem- lich sorgenfreien Ruhestand schaffen können? Der so ver- diente Ruhestand hat durch- aus seine guten Seiten, da könnte Kollege Münnich auch seine Familie einmal befragen. Und er könnte, an- gesichts zunehmender ar- beits- und perspektivloser junger Ärztinnen und Ärzte, ein wenig Platz schaffen.
Der „Hinausschmiß“, so Münnich, sei „eine schlimme diktatorische und holocausti- sche Entwicklung“. Das al- lerdings verschlägt mir fast die Sprache. Wieso „diktato- risch“, wenn eine (übrigens nicht von mir!) demokratisch gewählte parlamentarische Mehrheit Gesetze be- schließt? Auch Polemik hat ihre Grenzen. Das gilt weit- aus stärker für „holocau- stisch“. Dabei handelt es sich
nicht nur um eine ge- schmacklose sprachliche Ver- hunzung eines sehr inhalts- schweren Begriffs. Sondern es ist ungeheuerlich, ein Wort, das Leid und Schuld von historischer Einmalig- keit zu umschreiben ver- sucht, in diesem Zusammen- hang zu gebrauchen, ja, zu mißbrauchen. Ausführlicher brauche ich meine Em- pörung hoffentlich nicht zu begründen . . .
Dr. med. Peter Hansen, Kirchditmolder Straße 38, 34131 Kassel
Rauchen
Zu der Meldung „Nichtraucherschutz:
Gesetz würde Milliarden kosten“ in Heft 6/1998:
Besser recherchieren
. . . Verschwiegen wurde, daß die berechneten Zahlen auf einer Kostenkalkulation von zehn Unternehmen beru- hen. Wie im Gutachten selbst formuliert ist, besitzt die Um- frage also keineswegs reprä- sentativen Charakter. Ange- sichts der Bedeutung, die der Nichtraucherschutz für die Gestaltung eines tabakfreien Lebens (Signalcharakter für Raucher, insbesondere Ju- gendliche und Schutz für Nichtraucher) hat, und ange- sichts der Entschließung des 100. Deutschen Ärztetages zur Unterstützung von Geset- zesinitiativen zum Nichtrau- cherschutz muß vom DÄ in bezug auf das Tabakproblem eine besser recherchierte Be- richterstattung erwartet wer- den.
Dr. med. Frank Lehmann, Melchiorstraße 21, 50670 Köln
S P E K T R U M LESERBRIEFE
Zu Leserbriefen
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