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Archiv "Stellenangebote: Arbeitsunwillig?" (24.09.1999)

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der Plasmavirämie. Bei etli- chen Patienten wird auch bei negativer Plasmavirämie im lymphatischen Gewebe noch Virus gefunden. Auch kommt es im Rahmen der Resistenz- entwicklung zu einem gradu- ellen Wiederanstieg der Plas- mavirämie, der nicht zu einer Verbesserung der immunolo- gischen Eigenkontrolle der HIV-Infektion führt. In die- sen Situationen findet sich al- so eine „innere Exposition“

gegenüber Virus ohne eine Verbesserung der HIV-spezi- fischen Immunität. Im Ge- genteil, im Anschluß an ein Absetzen der Therapie oder Therapiepausen kommt es fast regelhaft zum Anstieg über den Ausgangswert hin- aus. Es ist also nicht nur aus

„fundamentalistischer“ Sicht potentiell riskant und ent- spricht keineswegs der Mei- nung von „mehr und mehr Ärzten mit ebenfalls großer Erfahrung“, daß Therapie- pausen dem Patienten ange- boten werden können oder sollten. Es ist sehr konkret zu

befürchten, daß wiederholte Therapiepausen die Resistenz- entwicklung fördern.

Die antiretrovirale Thera- pie ist bei weitem noch nicht optimiert. Die primäre Inten- sivierung, die Herr Jäger als nur von theoretischen Erwä- gungen begründet ansieht, ist klinisch-wissenschaftlich mittlerweile gut belegt. Dabei geht es um die Verbesserung der Wirkung, nicht um die Er- höhung der Medikamenten- zahl. Neuentwicklungen von Substanzen dürften diese In- tensivierung vereinfachen. Es ist zu befürchten, daß die op- timistische Darstellung des obigen Konzepts Behandler im Rahmen der Routinethe- rapie zu Therapiepausen mit der genannten Intention er- mutigt. Nach gegenwärtigem Wissensstand ist dies nicht zu rechtfertigen.

Dr. med. Hans-Jürgen Stell- brink, Dr. med. Jan van Lun- zen, Infektionssprechstunde, Universitätskrankenhaus Ep- pendorf, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

A-2322 (10) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 38, 24. September 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Stellenangebote

Zur Arbeitslosigkeit bei Ärzten:

Arbeitsunwillig?

. . . Es gibt keine arbeits- losen AiP, sondern allenfalls arbeitsunwillige. Wie anders läßt es sich sonst erklären, daß eine nach modernsten Ge- sichtspunkten ausgerichtete Spezialklinik mit 55 Betten und einem Chef mit Weiter- bildungsermächtigung trotz mehrfacher Annoncierung in der Fachpresse, in der Tages- presse, im Internet, an Univer- sitäten direkt und auch beim Arbeitsamt keinen AiP für zwei freie Stellen findet.

Liegt es vielleicht daran, daß in den neuen Bundeslän- dern weiterhin BAT-Ost ge- zahlt wird? Oder sitzen wirk- lich alle AiP mittlerweile auf umstrukturierten Assistenz- arztstellen von Universitäten und anderen Großkliniken und hoffen verzweifelt auf eine der stark reduzierten Assi-

stentenstellen? Im letzteren Falle müßte wohl die Dienst- bezeichnung Assistenzarzt in Zukunft grundsätzlich nur noch als Halbtagsbeschäfti- gung (oder besser als Halb- tagsbezahlung) angesehen werden, da die derzeitige Ge- sundheits- und Finanzpolitik anderes nicht zuläßt.

Vorbeugend gegen even- tuelle Proteste sei vermerkt, daß ich Arbeitslosigkeit aus eigener Erfahrung kenne, meine Abteilung war von der ersten Schließungswelle nach der Wende betroffen. Mein späteres Nettoanfangsgehalt als leitender Oberarzt betrug übrigens 1 985 DM. Sollten sich trotzdem Kollegen unge- recht behandelt fühlen, so las- se ich mich gern vom Gegen- teil überzeugen durch Zusen- dung von Bewerbungsunter- lagen.

Dr. med. Späte, Klinik für Unfall- und Handchirurgie des Robert-Koch-Kranken- hauses Apolda, Robert- Koch-Straße 6–8, 99510 Apolda

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Formulare

Zur Einführung neuer Formulare zum Stichtag 1. Juli:

Grenze erreicht

Mit dem Beginn einer Niederlassung kommt auch eine Vielzahl von gesetzli- chen Anordnungen und ver- waltungstechnischen Aufga- ben auf den Arzt zu, die wohl notwendig sind. Es vergeht aber kein Monat mehr, in dem man nicht über das DÄ, die Landesärztekammer oder KV zu neuen Festlegungen, Veränderungen usw. infor- miert wird und die es zu berücksichtigen gilt. Ich emp- finde das als eine Zumutung.

Letzter Anlaß, meinen Un- mut öffentlich zu äußern, war die Einführung neuer Formu- lare (Überweisungsscheine) –

Gültigkeit ab 1. Juli 1999 –, aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht voll zur Verfügung stehend.

Was bringen diese ständi- gen Veränderungen (Bei- spiel: neue Formulare bei Impfungen usw.)? Insbeson- dere empfinde ich es als sehr belastend, daß mit einer neu- en Entscheidung, zum Bei- spiel bei der Laborreform, gleichzeitig wieder zahlreiche Einschränkungen, Aus- schlüsse und Sonderregelun- gen festgelegt werden, die in ihrer Vielzahl nicht zu über- schauen sind.

Wer soll sich das alles mer- ken? Wer bezahlt das alles (Beispiel: Neue Software beim ICD-10, ständig neue Formulare)? Wer legt das al- les fest und warum? Wieviel Zeit geht für „Verwaltungs- kram“ dem Patienten und dem Arzt verloren? Wer er-

klärt mir den Sinn dieser Maßnahmen? Schaffen sich die Verwaltungen damit ihre Daseinsberechtigung? Wer gebietet dem Einhalt? Wie- viel mutet man uns noch zu, ehe wir uns verweigern?

Dr. med. Christof Dehmel, Jahnstraße 1, 17268 Templin

Übergangsfristen fehlen

Zum wiederholten Male haben besonders Findige neue Formulare erdacht und entworfen. Ganz abgesehen von der Tatsache, daß das neue Überweisungsformular nun noch weniger Raum läßt, dem mit- oder weiterbe- handelnden Kollegen not- wendige Informationen mit- zuteilen, noch dazu soll das sozusagen „kleinkariert“ er-

folgen, erzürnt mich ganz be- sonders, daß mit Stichtag 1.

Juli die alten Formulare nicht mehr verwendet wer- den dürfen. So wandern also wieder einmal Tonnen hoch- wertigen Papiers in die oh- nehin überforderte Recyc- ling-Industrie. Wäre es nicht ökologisch sinnvoll und stün- de es nicht auch uns Ärzten ganz gut zu Gesicht, der Um- welt zuliebe, in einer Über- gangsfrist die alten Formula- re langsam auslaufen zu las- sen?

Dr. med. Joachim Pries, Flechtdorfer Straße 3a, 34497 Korbach

Losgelöst von der Basis

Bei allem politischen Un- verstand unserer KBV und aller (un?)nötiger Reform- wut zeigt sich immer mehr die

A-2323 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 38, 24. September 1999 (11)

S P E K T R U M LESERBRIEFE

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völlige Losgelöstheit von der Basis ärztlichen Tuns. Die Regierung will (muß?) uns gegenseitig eine Berichts- pflicht aufoktroyieren und

„unsere Verwaltung“ macht uns selbst die Kommunikati- on im kleinsten Rahmen un- möglich.

Die neuen Überweisungs- scheine lassen für Mitteilun- gen inklusive der Leerzeichen ganze 54 Zeichen (Buchsta- ben) zu. Die Aufforderung lautet aber: „Auftrag (bitte auch wichtige Befunde/Medi- kation angeben) / Diagnose und Verdacht“. Sollen hier- mit Doppeluntersuchungen vermieden werden? Oder sollen ungebildete Hausärz- te mit ihren Gedanken die Fachärzte nicht verwir- ren? . . .

Dr. med. Carsten Gieseking, Weidenweg 16, 38539 Mü- den/Aller

Psychisch Kranke

Zu dem Medizinreport „Von Gesun- den stigmatisiert – von Ärzten zum Teil vernachlässigt“ von Gabriele Blae- ser-Kiel in Heft 33/1999:

Vorurteile irrelevant

Vorurteile der Patienten und Wissensdefizite der Ärz- te sind völlig irrelevant, so- lange schon die behandlungs- willigen Patienten sechs bis acht Wochen auf einen Ter- min beim Nervenarzt warten müssen, weil nicht genug Nervenärzte zugelassen und die zugelassenen auf 600 bis 700 Scheine pro Quartal gedeckelt sind, und solange neue nebenwirkungsarme Antidepressiva und Neuro- leptika wegen der lächerlich niedrigen Richtgröße von 50 bis 60 DM pro Quartal nur in Ausnahmefällen verordnet werden können.

Auch die Hausärzte wer- den sich bedanken, wenn man sie über weitere aufwendige und kostenträchtige Thera- piemöglichkeiten fortbilden will.

Joachim F. Grüner, Ecken- heimer Landstraße 46–48, 60318 Frankfurt

PSA

Zu dem Beitrag „Medikamentöse BPH-Therapie: Der PSA-Wert ist ein guter Prädiktor“ von Alexander Wehr in Heft 27/1999:

Diskussionspunkt

Sicherlich wäre der PSA- Wert – nicht nur für Urologen – ein Diskussionspunkt für die durchzuführenden Krebs- Früherkennungsuntersuchun- gen (Screening) und deren Bezahlbarkeit angesichts der Finanzmisere der GKV und der nunmehr in Kraft getrete- nen Laborreform.

Ich bin mit meiner Praxis selbst an einer prospektiven multizentrischen Studie zur Früherkennung des Prosta- takarzinoms beteiligt, in de- ren Rahmen 12 542 Männer rektal-palpatorisch unter- sucht worden sind und der PSA-Wert bestimmt wurde.

Bei 20 Prozent lag ein tumor- verdächtiger Palpations- oder PSA-Befund vor, bei 6,4 Pro- zent der Studienteilnehmer wurde daher eine Prosta- tabiopsie durchgeführt und bei 1,35 Prozent wurde ein Prostatakarzinom anschlie- ßend gefunden. Der positi- ve prädiktive Wert für die Kombination PSA und di- gitale rektale Untersuchung (DRU) lag mit 50 Prozent deutlich höher als für die nur allein durchgeführte PSA- Bestimmung (14 Prozent, DRU 19 Prozent). Diese Da- ten zeigen somit, daß PSA- Bestimmung und DRU in Kombination das beste Ver- fahren zur Früherkennung ei- nes Prostatakarzinoms dar- stellen, allerdings bleibt im Rahmen von Leitlinien zu klären, ob die PSA-Bestim- mung somit zum Scree- ning des Prostatakarzinoms (Krebs-Früherkennungsun- tersuchung, Vorsorge) obligat durchzuführen ist und auch die GKV für diese Untersu- chung im Rahmen des Scree- nings die Untersuchungsko- sten vollständig übernimmt.

Dr. med. Wilhelm Dierkopf, Max-Zimmermann-Straße 11, 82319 Starnberg

A-2324 (12) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 38, 24. September 1999

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