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.DIE FARBE. \ 39

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.DIE FARBE. \ 39

\Virfihd von der Nothwendigkeit ausgegangen, firenge Unter—

fcl1eidung zwifchen Farben und Farb/ioflen fefizuhalten. Nach dem bisher Angeführten' iii es nun klar, warum die Mifcbzmg von Farben einerfeits-und diejenige von Pigmenten andrerfeits unmöglich die—

felben optifchen _\Nirkungen haben kann: denn im eri’teren Falle vermehren, im letzteren Falle vermindern wir das Licht! Vereinig—

ungen von Farben des Spektrums haben beifpielsweife zur Folge;

dafs aufser den r'othempfindlichen auch die blauempfindlicheh Nerven—

elemente der Netzhaut angeregt werden, -— alfo eine Verfiärkung der

Nervenempfindungen, welche bei gleichzeitiger intenfiver Wirkung aller Spektralfarben bis zum fcheinbar farblofen blendenden Weifs gefieigert wird. ' Nehmen wir dagegen beifpielsweife einen rothen und einen blauen Farbi‘roff : der rothe verfchluckt alle nicht rothen Strahlen, alfo auch die blauen; der blaue umgekehrt alle nicht blauen Strahlen, alfo auch die rothen. Es findet demnach bei; folcher Ver-

mifchung von Pigmenten (noch vor Beginn des Prozeiies in unferem Auge!) ein Vernichtungs'kampf fiatt, aus dem°unmögliCh eine“Steié gerung des Lichteffektes hervorgehen kann. 'Daher'ergibt denn in Zä;%ii L‘i.ifreaeliéilteiii$ei\ilinesiä' Wirklichkeit die Mifcl1ung von Pzgmenten‚ unter welchen die ein—‘

mann'sD.Rellaiffance-) zelnen Spektralfarben möglichfi volli’tändig vertreten find, nicht Weiß, fondern ein neutrales Schwarz oder Duitkelgrclu. Im Falle der Farbenmiichung haben wir alfo gewiiiermafsen ein Addztzons-‚ im Falle der Pigmentmifchungein Subtraletzbns—Exempel. *) '

Ein wichtiger Grund, warum das Weifse bei der optifchen Vereinigung verfchiedener Körper—

_farben kaum erreicht werden kann, liegt auch darin, dafs wir in den Farben der Pigmente und der Körper überhaupt keine reinen Vertreter der einfachen Spektralfarben finden. Das Blau des Spektrums felbf’t z.B. kann durch das Prisma nicht weiter zerlegt werden; dagegen hat jedes andere Blau, ebenfo wie jedes von Körpern reflektirte Roth, Gelb, Grün, Violett etc. fein mehr—

farbzges Spektrum, d. 11. keine diefer Farben tritt in der Natur oder in künfilicher Zubereitung in der unbedingten Reinheit der entfprechenden Spektralfarben auf. Es gibt kaum eine Farbe in der Natur oder Kuni’t, welche nicht wenigitens Spuren fdmmtlzcber Farben des Spektrums enthielte. Eine Thatfache vonder gröfsten Wichtigkeit auch für die farbige Kunft. ’Mit ihrer Annahme fallen alle

jene unklaren Behauptungen über reine und unreine, über Grund— und Milchfarben; es fällt damit

der müfs'ige Streit, welche von den in der Natur vorkommenden Farbentönen denn eigentlich die

*) Der einfachfle Verfnch, der zwar nicht allen wiflenfchaftlichen Anforderungen entfpricht, durch den ich aber felbft meinen Kindern die Sache klar gemacht habe, läfst fich mit verfchiedenfarbigen Gläfern anfiellen, wie man fie in jeder Glashandh'1ng erhält. Man läfst in ein dunkel gemachtes Zimmer das direkte Sonnenlicht nur durch eine kleine Oefl'nung eindringen, fo dafs die Strahlen ein Stück weißen Papiers grell erleuchten. Fängt man diefelben nun durch ein karminrothes Glas auf, fo erfcheint das Papier in prachtvoll leuchtendem Roth; legt man aber auf diefes Glas noch ein anderes, tief kobaltblau gefärbtes, fo tritt der Fall der Subtraktion, der Farbenvernichtung ein, und von dem Sonnenlichte fällt nur ein dunkles Gemifch der wenigen rothen und blauen Strahlen, welche nach dem Vernichtungskampf in den beiden Gläfern noch übrig geblieben, auf das Papier. Ein ganz anderes Refultat erhalten wir, wenn wir einen Theil des direkten Sonnenlichtes durch das rothe Glas, einen andern Theil mit Zuhilfenahme eines Spiegels durch das blaue Glas leiten, fo dafs die rothen und die blauen Strahlen erit auf dem weißen Papier zufa111mentrefien: die erzielte Mifchfarbe ift dann ein brillantes Violett, das an Helligkeit jede der beiden Mutterfarben übertrifft. In ähnlicher Weife kann man mit Hilfe von zwei, drei oder mehr Spiegeln eine entfprechende Anzahl verfchiedenfarbiger Gläfer zufammenwirken laflen, und wenn es auch wegen der Unvoll—

kommenheit des Apparates fchwierig fein dürfte, auf diefem Wege durch Farbenmifchung ein blendendes Weifs zu erzeugen, fo [chen wir doch, wie durch Zufammenlegung ganz veri'chiedener, an fich [ehr kräftiger und gel'iittigter Farben eine Stei—

gerung nach dem VVeifsen hin fiatt_finden kann. (Vgl. a. die Anmerkungen auf S. 42 und 44.)

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