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DIE FARBE, 83

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Academic year: 2022

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DIE FARBE, 83

Die künßlz'cbe Beleuchtung durch Gas, Petroleum oder Kerzen if’t freilich im Stande, die fchönfien Tagesdifpofitionen zu nichte zu machen, nicht blos weil die Gegenllände nun in ganz ’ anderen Richtungen erhellt werden, fondern auch weil das fiark gelbe künftliche Licht alle Farben mehr oder weniger verändert. Ultramarinblau wird fall fchwarz, himmelblau dagegen gewinnt an Feuer; manche Arten von Grün und Blau find Abends kaum von einander zu unterfcheiden u. f. w.

Dabei kömmt aber fehr viel auf die Befchaffenheit der Farbenträger an; namentlich bei Sammet

und Atlas, bei Wolle und Baumwolle find die Veränderungen oft überrafchend. Man hüte fich daher, bei Tage gröfsere Anfchalfungen zu machen oder Wand— und Plafondmalereien ausführen zu laffen, ohne damit Proben bei abendlicher Beleuchtung anzufiellen. Im Allgemeinen aber ge—

winnt bei letzterer die Farbenfiimmung an Wärme und Harmonie, wenn die Beleuchtung quanti—

tativ ein gewiffes Mafs innehält und fo angeordnet ifi, dafs nicht etwa durch konkurrirende Lichter (wie in einem Ballfaal mit mehreren Kronleuchtern) alles Plafiifche an den Wänden Schatten und

Gefialt verliert. _ '

Eine kurze Charakterifiik der einzelnen Hauptfizrbm nach ihrer Bedeutung für die deutfche lnnendekoration mag den Schlufs diefes Abfchnittes bilden. Nicht eine Unterfuchung des poly—

chromen Ornaments foll hier angef’tellt noch eine eigentliche Farbenäfihetik gegeben werden. Die vielfarbigen Zufammenfiellungen in kleinen Feldern find namentlich auf gewebtem Grunde fait unbefchränkt, und fo lohnend auch das Studium alter Vorbilder für die Gefchmacksbildung if’t, fo dürfen wir doch nicht vergeffen, dafs die Farbenwahl zu allen Zeiten fehr wefentlich von technifchen Zufälligkeiten abhängig war, namentlich von der je—‘

weiligen Pigmentkunde. Wenn man in der Praxis felbf’t heute noch fieht, wie gewiffe Farben nur deshalb gemieden werden, weil es an genügend charaktervollen oder haltbaren Stoffen zu ihrer Darflellung fehlt, »—- wie viel wefentlicher mag folche Rückficht in alten Zeiten gewefen fein, als man an die

’ Solidität des Pigmentes viel firengere Anforderungen fiellte und noch nicht, wie heute, aus Steinkohlentheer die wunderbarfien Auskunftsmittel zu brauen verfiand!

Bei der Wahl der farbigen Grundf’timmungen treten aber noch ganz andere Rückfich'ten in den Vordergrund. Einen Theil derfelben möchte ich unter dem Namen der flofflz'cbm Exklufl-w'tät der Farbe zufammenfaffen. Das ill beifpiels—*

weife fo zu verfiehen: Braun in den verfchiedenfien Abflufungen if’t die natür—

liche Farbe der meiflen Holzarten, wenn wir diefelbeir nur mit faftigen,öligen oder harzigen Einläffen und bräunlichen Beizen behandeln. Befieht nun ein grofser Theil der Zimmerdekoration aus fo behandelten Holzoberfiächen, fo müffen wir darauf bedacht fein, an den übrigen Partien andere, mit Braun gut zufammenftirnmende Farbengebungen anzubringen. Und zwar aus doppeltem Grunde: erfiens weil das Auge Abwechfelungen verlangt felbfbneben einer fo wohlthuenden Mifchfarbe wie Braun, und zweitens weil wir der Holzdekora—

tion gewiffermafsen die Achtung fchuldig find, dafs wir ihr nicht in die Farbe pfufchen; denn wollten wir neben ihr fehr kofibare Stoffe, wie Atlas und Sammet, “gleichfalls braun färben, fo würden wir den farbigen Werth des Holzes herabfetzen. Das Holzbraun des Fufsbodens, der Täfelung, der Schränke, Tifche

“Sl Bo.rdüre von Drächs- und Stühle fchliefst alfo das Braun an andern Stoffen bis zu einem gewiffem Grade ler in Wim aus und fordert gleichzeitig folche Nachbarfarben, welche feinem Anfehen nützlich find. Selbflverfiändlich kömmt dabei fehr wefentich die Leuchtkraft und der be—

fondere Charakter der Farbe in Betracht: nähert fich das Braun des Holzes dem Goldgelben, fo kann daneben wohl ein fehr dunkles Braun auch an andern Stoffen erträglich fein; fo würde 2. B. vor

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