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Academic year: 2022

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DIE FARBE. 33

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DIE FARBE.

ÄUFIG werden Farbe und Form nebeneinander genannt, als ob fie wefentlich verfchiedene, gleichwerthige und trennbare Theile der Dekoration wären. Das if’t aber in \?Virklichkeit nicht der Fall:

denn Alles, was wir feben, z'fl Farbe; unfer Auge if’t gar nicht fähig, uns etwas Farblofcs zu zeigen. Dagegen fehen wir formlos Far- biges z.B., wenn wir auf hohem Bergesrücken in den wolken—

freien, noch nicht gefiirnten Abendhimmel blicken, oder wenn wir im Gebirgsfee tauchend für einen Moment die Augen öffnen, oder endlich wenn wir mit gefchloffenen Lidern unfer Antlitz den Sonnenfirahlen ausfetzen. Im erften Falle fehen wir formlos Blaues, im zweiten formlos Blaugrünes, im letzten Falle formlos Gelb—

rothes. Sobald auf dem Sehkreis verfchiedene, mehr oder weniger deutlich unterfcheidbare Farben oder Farbentöne, Lichter oder Schatten sichtbar werden, haben wir die Form. Was wir mit diefem Namen bezeichnen, ift aber nur eine Abf’traktion aus der Reihe der farbigen Erfcheinungen; es find nur die Grenzen und Abfchlüffe, die räumlichen Verhältniffe der Farbe, welche wir wahr—

nehmen und welche erf’t durch Erfahrung und Nachdenken, unterftützt durch die fiereoskopifche Stellung der Augen, in unferem Geifie die Vorfiellung von den Dimenfronen des Raumes felbft, d.h. von der »Gef’talt«, hervorrufen.

Demnach if’t die Farbe etwas Unumgängliches, etwas Primäres, die Form etwas Hinzu—

kommendes, Sekundäres; die Farbe ifi finnlichen und nervöfen, die Form begrifflichen Urfprungs;

die Farbe erfafst und durchdringt uns, ohne dafs wir uns darüber klar zu werden brauchen, fie ift dem fehenden Menfchen fafi ebenfo nothwendig wie Luft, Wärme und Nahrung, während die Form gewiffermafsen ein Erzeugnifs der Intelligenz ill. Die Farbe wird gefühlt, die Form will verfianden fein. Es kann alfo nicht dem geringfien Zweifel unterliegen, dafs die Farbe die erfie und unentbehrlichfte Vorausfetzung aller Dekorationskunf‘t if’t. Deshalb mufs die Farbenlehre an die Spitze jeder Unterweifung und jedes Selbftunterrichts in diefen Dingen gefiellt werden, und wer dies unterläfst, mufs nothwendig \auf unferem Gebiete ein unf1cher taftender Stümper bleiben

es fei denn, dafs er ein von der Natur ganz befonders begabter »Farbenmenfch« wäre, dem das im Traume kömmt, was Andere kaum wachend mühfam erwerben. Man wende nicht ein, dafs die Kunft lediglich Sache des infiinktiven Gefühls, der unbewufsten Eingebung fei; dann

HIRTH, DeutfchesZimmer. 5

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