Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 108|
Heft 18|
6. Mai 2011 A 1019NAMEN UND NACHRICHTEN
Prof. Dr. med. Eberhard Passarge (75), ehemaliger Direktor des Instituts für Humangenetik der Universität Duisburg- Essen, seit Anfang 2010 kommissari- scher Leiter des Instituts für Humangene- tik am Universitätsklinikum Leipzig, ist zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesell- schaft für Humangenetik ernannt worden.
Dr. jur. Ulrich Kirchhoff (75), langjähri- ger Vorsitzender des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungseinrichtungen ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Kirchhoff habe mit Beharrlichkeit und Geschick die Interessen der freibe- ruflichen Versorgungswerke in den letz- ten zehn Jahren als Vorsitzender vertre- ten, hieß es bei der Feierstunde. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Prof. Dr. med. Wolfgang Brückl (41), Klinikum Nürnberg, wurde von der Uni- versität Erlangen-Nürnberg für das Fach- gebiet Innere Medizin zum außerplan - mäßigen Professor bestellt.
Priv.-Doz. Dr. med. Thilo Hinter berger (42), Universität Freiburg, hat den Ruf auf eine W-2-Professur für Angewandte Be- wusstseinswissenschaften in der Psy- chosomatischen Medizin an der Universi- tät Regensburg angenommen.
Prof. Dr. med. Uwe Lange (48), derzeit leitender Oberarzt der Abteilung für Rheumatologie und klinische Immunolo- gie an der Kerckhoff-Klinik in Bad Nau- heim, hat den Ruf auf die W-2-Stiftungs- professur für Internistische Rheuma - tologie, Osteologie und Physikalische Medizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen angenommen.
Priv.-Doz. Dr. med. Uwe Will ( 51), Chefarzt der III. Medizinischen Klinik des Waldkrankenhauses Gera, ist zum außer- planmäßigen Professor der Universität Jena berufen worden.
Prof. Dr. rer. nat. Yang Zhang (32), ehe- maliger Arbeitsgruppenleiter am Institut für Molekularbiologie (Tumorforschung), hat den Ruf auf die W-1-Professur für Molekulare Medizin an der Universität Duisburg-Essen angenommen. EB Peter Wutzler
Foto: Universitätsklinikum Jena
Wer weiß, wie lange zuweilen über einheitliche Weiterbildungsregeln in den deutschen Ärztekammern gerungen wird, kann ermessen, was
sich Prof. Dr. med. Rein- hard Griebenow vor - genommen hat. Zwar spricht der Oberarzt an der Medizinischen Kli- nik II der Städtischen Kliniken in Köln-Mer- heim von der „Willens- bildung in der eigenen Profession“, um ein Mo- dell zu erarbeiten, das
„vielleicht einmal“ eine Vereinheitlichung bringt.
Aber der Titel des Pro- jekts – European Diploma General Cardiology – zeigt, worum es geht:
eine einheitliche Weiterbildung für Kardiologen in Europa.
Tatsächlich hemmen die Unter- schiede in Inhalt und Dauer die Mo- bilität. Die Sektion Kardiologie der Europäischen Fachärzteorganisati- REINHARD GRIEBENOW
Große Pläne für die europäischen Kardiologen
on UEMS (Union Européenne des Médecins Specialistes) mit ihrem Präsidenten Griebenow will das än- dern: „Auch ohne rechtliche Ver- bindlichkeit könnte das europäische Kardiologendiplom die Akzeptanz des Inhabers beim Wechsel in ein anderes Land erhöhen.“
Mit ähnlichem Ziel wurde die Zertifizierung internationaler Fort- bildung in der kardiovaskulären Medizin eingeführt (www.ebac- cme.org). Um solche Aktivitäten zu forcieren, hat die Sektion Kardio - logie der UEMS jetzt die Stiftung European Cardiology Section Foun - dation mit Sitz in Köln gegründet.
Griebenow kann in seinem europä - ischen Amt auf Erfahrungen in der Selbstverwaltung zurückgreifen: Er ist in der Ärztekammer Nordrhein Vorstandsmitglied sowie Vorsitzen- der der Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung. Außerdem ge- hört er dem Deutschen Senat für ärztliche Fortbildung an. Heinz Stüwe
Prof. Dr. med. Peter Wutzler, Di- rektor des Instituts für Virologie und Antivirale Therapie am Universi- tätsklinikum Jena, tritt am 1. Mai seine dritte Amtszeit als Präsident der Deutschen Vereinigung zur Be- kämpfung der Viruskrankheiten (DVV) an. Die DVV ist eine Orga- nisation der Bundesländer und des Bundesministeriums für Gesund- heit und wurde zur Bekämpfung der Poliomyelitis vor mehr als 50 Jahren gegründet. Sie bearbeitet auf der wissenschaftlichen Seite Themen des öffentlichen Gesund- heitsdienstes zu Virusinfektionen.
Die Aufgaben der DVV im Rah- men der Polioeradikation gingen Anfang des Jahres an das Robert- Koch-Institut über. Aktuell be- schäftigt sich die DVV schwer- punktmäßig mit der Prävention von Viruserkrankungen allgemein sowie mit Influenza und Infektionen in der Schwangerschaft speziell.
PETER WUTZLER
Verfechter des Impfgedankens
Besonders hervorzuheben ist Wutzlers Engagement, Ärzte und Forscher verschiedener Fachgebie- ten auch sektorübergreifend für das gemeinsame Ziel der
Impfprävention zu sam - menzubringen. Beispiel- haft sei hier die Vari - zellenimpfung erwähnt.
Ohne die Vorarbeiten von Wutzler auf medi - zinischem, epidemiolo- gischem und ökonomi- schem Gebiet wäre die Varizellenimpfung in Deutschland nicht als Standardimpfung etab- liert worden.
Seit vielen Jahren forscht Wutzler auf dem Gebiet der Herpesviren und war maßgeblich an der Entwicklung von Brivudin beteiligt, einem Medi- kament das heute ein Standardthera- peutikum bei Patienten mit Herpes zoster ist. Prof. Dr. med. Barbara Gärtner Reinhard Griebenow
Foto: Bernhard Eifrig