• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Hautveränderungen nach Organtransplantation" (14.03.2014)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Hautveränderungen nach Organtransplantation" (14.03.2014)"

Copied!
8
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

ÜBERSICHTSARBEIT

Hautveränderungen nach Organtransplantation

Eine interdisziplinäre Herausforderung

Claas Ulrich, Renate Arnold, Ulrich Frei, Roland Hetzer, Peter Neuhaus, Eggert Stockfleth

ZUSAMMENFASSUNG

Hintergrund: Die in der Transplantationsmedizin eingesetzten Immunsuppressi- va führen insbesondere an der Haut zu einer deutlichen Zunahme von Neopla- sien. Daten aus deutschen Zentren belegen eine kumulative Inzidenz von nicht- melanozytären Hauttumoren (NMSC) bei Nierentransplantierten von 20,5 %.

Daten von mehr als 35 000 Nierentransplantierten in den USA zeigen nach 3 Jahren Immunsuppression eine kumulative NMSC-Inzidenz von über 7 %.

Methoden: Basierend auf einer selektiven Literaturrecherche in PubMed wer- den die Hauttumorinzidenz unter Immunsuppression und Hautinfektionserkran- kungen sowie relevante Risikofaktoren dargestellt.

Ergebnisse: Das Patientenalter bei der Transplantation, helle Hauttypen, vorhe- rige und fortlaufende Sonnenexposition sowie Art und Dauer der Immunsup- pression sind wesentliche Risikofaktoren für die Hauttumorentstehung. Plat- tenepithelkarzinome (PEC) sind die häufigsten Hauttumoren bei Immunsuppri- mierten. Darüber hinaus lösen auch das Humane Herpesvirus 8 und das Mer- kelzell-Polyomavirus gehäuft Neoplasien aus. Die chirurgische Entfernung ist die Methode der Wahl. Bei warzenartigen (aktinischen) Keratosen ist das Risi- ko, im gleichen Hautareal ein PEC zu entwickeln, stark erhöht (Odds Ratio = 18,36; 95-%-Konfidenzintervall: 3,03–111). Bei multiplen aktinischen Kerato- sen kann die photodynamische Therapie oder die Behandlung mit Acitretin er- folgen. Um das Hautkrebsrisiko zu vermindern, sollten Organtransplantierte täglich liposomale Lichtschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor von mindes- tens 50 auf exponierten Hautarealen verwenden. Zwischen 55 und 97 % der Organtransplantierten weisen Hautinfektionen auf, die in Abhängigkeit der Ge- nese therapiert werden.

Schlussfolgerungen: Plattenepithelkarzinome sind wegen der damit einherge- henden erhöhten Morbidität und Letalität post transplantationem eine der we- sentlichen onkologischen Herausforderungen in der Betreuung Organtransplan- tierter. Strukturierte interdisziplinäre Nachsorgekonzepte ermöglichen eine risi- koadaptierte Betreuung dieser Patientengruppen.

►Zitierweise

Ulrich C, Arnold R, Frei U, Hetzer R, Neuhaus P, Stockfleth E:

Skin changes following organ transplantation—an interdisciplinary challenge.

Dtsch Arztebl Int 2014; 111(11): 188–94. DOI: 10.3238/arztebl.2014.0188

K

omplikationen durch Tumorerkrankungen und In- fektionen stellen in der interdisziplinären Betreu- ung organtransplantierter Patienten eine wesentliche Her - ausforderung dar (1, e1– e4). Die Haut repräsentiert mit etwa 2 m2 Oberfläche das größte Grenzflächenorgan. Sie ist durch reguläre Immunüberwachung in der Lage, ausge- dehnte Hautinfektionen sowie bestimmte Hauttumorer- krankungen langfristig zu kontrollieren. Interessanterwei- se haben die grundlegenden immunologischen Untersu- chungen zu Abstoßungsreaktionen, die der britische Wis- senschaftler und spätere Nobelpreisträger Peter Medawar an der Haut von Verbrennungspatienten durchführte, die moderne Organtransplantationsmedizin überhaupt erst er- möglicht. Unter anderem durch die Entwicklung immer suffizienterer Immunsuppressiva konnte die durchschnitt- liche Nierentransplantatüberlebenszeit zwischen den Jah- ren 1988 und 1996 von 7,9 auf 13,8 bei sogenannten Lei- chenspenden und von 16,9 auf 35,9 bei Lebendspenden in den USA annähernd verdoppelt werden (2). Als neue, der- matologische Herausforderung dieses langfristigen Über- lebens unter Inhibition der zellulären Immunüberwachung entwickeln sich erhöhte Inzidenzen von Hautinfektionen (55–97 %) (2) und Hauttumoren (3, e3).

Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, die Epidemiologie, Pathophysiologie, Klinik und Therapie der häufigsten Hauterkrankungen nach einer Transplantation darzustel- len. Dazu wurden Daten nationaler Patientenregister in den USA und Australien untersucht und pathophysiolo- gisch relevante Risikofaktoren analysiert (1, 2, 4, 5). Eine selektive Literatursuche wurde in der Datenbank PubMed mit verschiedenen Kombinationen von Schlagwörtern re- cherchiert („skin cancer“ AND „organ transplant“ sowie

„infections“ AND „organ transplant“). Zusätzlich wurden die in 10 Jahren interdisziplinärer Transplantationsnach- sorge an der Charité und dem Deutschen Herzzentrum Berlin erarbeiteten Algorithmen und Therapien zusam- mengefasst.

Epidemiologie und Inzidenz maligner Hauttumoren

In Ermangelung nationaler Tumor-Datenbanken ist die Inzidenz maligner Hauttumoren bei Organtransplantier- ten in Deutschland allenfalls auf Basis lokaler Zen- trumsdaten abschätzbar. Eine Publikation aus der Trans- plantationsmedizin im Klinikum München Großhadern beschreibt bei 2 419 Patienten, die zwischen 1978 und 2005 ein Transplantat erhalten hatten, eine kumulative Inzidenz von 20,5 % für nichtmelanozytäre Hauttumore

Nachsorgeambulanz für Immunsupprimierte, Hauttumorcentrum, Charité – Universitätsmedizin Berlin:

Dr. med. Ulrich

Medizinische Klinik m.S. Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie CVK, Charité – Universitätsmedizin Berlin: Prof. Dr. med. Arnold

Ärztliches Direktorat, Charité – Universitätsmedizin Berlin: Prof. Dr. med. Frei Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Deutsches Herzzentrum Berlin:

Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Hetzer

Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie im CVK, Charité – Universitätsmedizin Berlin:

Prof. Dr. med. Neuhaus

Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin:

Prof. Dr. med. Stockfleth

(2)

Faktor 52,7 (95-%-Konfidenzintervall [95-%-KI]:

44,79–61,76) (5). Die Auswertung krankenkassenba- sierter Daten von über 35 000 Nierentransplantierten in den USA zeigte nach 3 Jahren Immunsuppression eine kumulative Inzidenz für nichtmelanozytäre Hauttumo- ren von über 7 % (1). Verglichen mit der immunkompe- tenten Allgemeinbevölkerung errechnete sich daraus ei- ne Steigerung des Hautkrebsrisikos um den Faktor 20 (1). In einer australischen Kohortenanalyse der tumoras- soziierten Letalität bei Leber-, Lungen- und Herztrans- plantierten standen nichtmelanozytäre Hauttumoren (NMSC) mit einer Erhöhung der standardisierten Mor- talitätsrate (SMR) auf 49,6 (95-%-KI: 31,5–74,5) an Platz eins (6). Charakteristischerweise zeigen gerade NMSC wie Basalzellkarzinome (BCC), invasive Plat- tenepithelkarzinome (PEC) sowie deren In-situ-Vorstu- fen, die aktinischen Keratosen (AK), bei Organtrans- plantierten höhere Inzidenzzunahmen als bei anderen Tumorentitäten (5). Hierbei ist es unklar, warum gerade epitheliale Hauttumoren derart von einer Immunsup- pression zu profitieren scheinen. Interessanterweise ist zudem bei Organtransplantierten das Verhältnis der Inzi- denzen PEC zu BCC mit etwa 4 : 1 umgekehrt unpro- portional zu der bei Immunkompetenten beobachteten Dominanz des Basalzellkarzinoms (7). Sowohl eine hö- here Dosierung der Immunsuppression (Herztransplan- tierte > Nierentransplantierte > Lebertransplantierte) so- wie deren protrahierte Einnahmedauer als auch eine ho- he kumulative UV-Exposition (Lebensmittelpunkt in Südeuropa > Nordeuropa) begünstigen dabei eine weite- re Verschiebung der Hautkrebsinzidenz zugunsten inva- siver PEC (8).

Klinisches Korrelat und Warnsignal eines signifikan- ten Risikoanstiegs für PEC sind dabei multiple, warzen- artige Hautveränderungen. In einer europäischen Multi- centerstudie fand sich ein hochsignifikanter Zusammen- hang (Odds Ratio [OR]: 18,36; 95-%-KI: 3,03–111) zwischen dem Auftreten warzenartiger Keratosen und PEC im selben Hautareal (9).

Neben dem PEC finden sich auch zwei weitere, in diesem Fall klar virusassoziierte Tumorformen gehäuft unter einer transplantationsassoziierten Immunsuppres- sion. Das mit dem Humanen Herpesvirus 8 (HHV-8) as- soziierte, iatrogene Kaposi-Sarkom tritt mit einer Latenz von 2 bis 5 Jahren auf. Es zeichnet sich in regionalen Vergleichsgruppen mit einer um den Faktor 84 gestei- gerten Inzidenz im Vergleich zum klassischen Kaposi- Sarkom aus (7, e1). Auch das mit dem onkogenen Mer- kelzell-Polyomavirus assoziierte Merkelzellkarzinom zeigt unter Immunsuppression eine Inzidenzsteigerung (9, e1, e2).

Obwohl unter Immunsuppression häufig eine Zunah- me melanozytärer Nävi beobachtet wird, ist die Inzidenz maligner Melanome bei Organtransplantierten mit dem Faktor 3 bis 4 vergleichsweise gering erhöht (10). Pri- mär kutane Lymphome, wie das B-Zell-Lymphom oder das T-Zell-Lymphom, sind wie Angiosarkome, Leio- myosarkome und atypische Fibroxanthome selten. Ge- nauere Daten über deren Inzidenz liegen nicht vor (11).

Management von Hauttumoren nach Transplantation

Unter allen Hauttumoren nach Transplantation kommt den Plattenepithelkarzinomen eine besondere Relevanz zu (1, 6, 7). PEC zeigen unter Immunsuppression nicht nur eine überproportional gesteigerte Inzidenz, sondern auch eine höhere Aggressivität. Diese ist gekennzeichnet durch schnelleres Wachstums- und Metastasierungspotenzial so- wie histologisch durch die Tendenz zu gefäßinfiltrativem Tumorwachstum und perineuraler Invasion (e1). Zudem treten PEC unter Immunsuppression oft multifokal in den sonnenexponierten Hautarealen auf (Abbildung) (e2). Bis auf seltene Einzelfälle sind sämtliche invasive Hauttumo- ren bei Organtransplantierten nur dermatochirurgisch zu sanieren. Bei besonders aggressiven Hauttumoren ist zu- dem eine Wächterlymphknoten-Biopsie indiziert (12).

Neben der rein chirurgisch-reaktiven Therapie invasi- ver PEC kommt besonders auch der Eradikation der präin- vasiven PEC, sogenannter aktinischen Keratosen (AK), eine Schlüsselrolle zu. Deren Progressionsrate im Verhält- nis zu invasiven PEC von etwa 10 % bei Immunkompe- tenten ist auf über 30 % bei Organtransplantierten erhöht (7). Typischerweise entwickeln sich AK meist an chro- nisch lichtexponierter Haut, wie der Stirn, an Ohren, Glat- ze und am Unterarm als sogenannte Flächenkarzinose.

Neben den, eher für vereinzelte AK geeigneten, unspezi- fisch destruierenden Methoden wie der Kryochirurgie mit flüssigem Stickstoff, bieten sich für multipel auftretende AK moderne Flächentherapieverfahren an (13, e5) (Tabel- le 1). Bis dato liegen nur wenige klinisch kontrollierte Stu- dien zur Flächentherapie aktinischer Keratosen bei Organ- transplantierten vor (e6–e16). Die mit Abstand umfang- reichsten Untersuchungen zu Effizienz und Therapie - sicherheit gibt es dabei für die Photodynamische Therapie (PDT) (e8–e16). So führte die PDT in einer randomisier- ten kontrollierten Studie (RCT) bei 13 von 17 Patienten zu einer kompletten und bei 3 weiteren zu einer partiellen Re- mission, wohingegen in der Placebogruppe während der 16-wöchigen Beobachtungszeit keine Besserung ver- zeichnet wurde (e12). In einer US-amerikanischen Studie an 12 Organtransplantierten mit vorhergehenden multi-

Multiple aktinische Keratosen und Plattenepithel - karzinome bei einem Organtrans- plantierten

(3)

plen Plattenepithelkarzinomen konnte die Anzahl neu auftretender PEC im Vergleich zum Vorstudienzeitraum durch die zyklische Re-Applikation von PDT um 95 % in- nerhalb von zwei Jahren reduziert werden (e13).

Der eingeschränkte Zulassungsstatus vieler zur AK- Therapie prinzipiell geeigneter Alternativpräparate bei Or- gantransplantierten sollte beachtet werden.

Bei Patienten mit ausgeprägten AK oder multiplen PEC werden systemische Retinoide eingesetzt. Bei Nieren- transplantierten zeigte sich unter der Therapie mit Acitretin 30 mg/d in nur 6 Monaten ein signifikanter Rückgang der De-novo-Inzidenz von Plattenepithelkarzinomen. Zwei von 19 Patienten (11 %) in der Verumgruppe und 9 von 19 im Kontrollarm (47 %) entwickelten ein Plattenepithelkar- zinom (p = 0,1) (14). Eine nachhaltige Therapie von Haut- tumoren bei Organtransplantierten besteht zumeist in der individuell angepassten Kombination verschiedener The- rapieansätze (Tabelle 1). Die bei Immunkompetenten do- minierenden Basalzellkarzinome (BCC) finden sich bei Transplantierten um den Faktor 10 erhöht und damit pro- portional deutlich weniger verbreitet als PEC (13). Anders als PEC zeigt das BCC in den meisten Fällen unter Im- munsuppression kein aggressiveres Wachstumsverhalten und sollte operativ behandelt werden (15).

Riskofaktoren für Hautkrebs bei Organtransplantierten

Für das Auftreten aktinischer Keratosen und Plattenepi- thelkarzinome sowie von Basalzellkarzinomen unter Im- munsuppression sind die folgenden Risikofaktoren von zentraler Relevanz:

UV-Strahlung, die sowohl vergangene als auch aktu- elle, private wie berufliche Exposition einschließt („kumulative Sonnenexposition“), in Verbindung mit der individuellen Suszeptibilität (heller Hauttyp)

Immunsuppression, abhängig von der Art des Wirk- stoffs, Dauer und Dosierung

Eine Modifikation dieser Risikofaktoren durch Son- nenschutzmaßnahmen und die individuelle Auswahl und Dosierung der Immunsuppression stellen zugleich die Ba- sis der Primärprophylaxe von Hauttumoren sowie weite- rer Hauterkrankungen Organtransplantierter dar.

UV-Exposition

Das Auftreten von mehr als 90 % der Hauttumoren bei Or- gantransplantierten in UV-exponierten Hautarealen belegt die entscheidende Rolle der UV-Strahlung als Hauptkarzi- nogen auch unter Immunsuppression (16). Dabei spielen sowohl die direkt mutagene Wirkung der UV-Strahlung auf die DNS des Keratinozyten-Stammzelllagers als auch der indirekte, das Tumorwachstum fördernde Effekt (durch die zusätzliche Abschwächung der kutanen und systemischen Immunüberwachung) eine Schlüsselrolle (17). Basierend auf australischen Daten zur protektiven Wirkung von Sonnenschutzmitteln gegen AK, PEC und maligne Melanome gehört die tägliche Anwendung von Lichtschutzmitteln für Immunsupprimierte zu den Stan- dardempfehlungen (17–20, e17–e20). Diese Praxis wird auch durch die Daten einer Fallkontrollstudie an 120 Or- gantransplantierten der eigenen Ambulanz unterstützt. In dieser Studie wurde jeweils 20 Leber-, Nieren- und Herz- transplantierten ein hoch protektives (LSF 50+), liposo- TABELLE 1

Management nichtmelanozytärer Hauttumoren bei Organtransplantatempfängern

AK, aktinische Keratose; BCC, Basalzellkarzinom; PDT, photodynamische Therapie Aktinische

Keratosen (AK) mild (< 5 AK)

mäßig (< 10 AK/100 cm2)

schwer (> 10 AK/100 cm2)

Therapie – Sonnenschutz – läsionsadaptierte

Therapie einzelner Läsionen (Kryotherapie, Laser, Kurettage) – evtl. Kombination mit

Flächentherapie siehe oben, zusätzlich:

– Flächentherapie mit – Diclofenac in PDT

Hyaluronsäure-Gel (bei kleinen Flächen) – evtl. Modifikation der Immunsuppression siehe oben, zusätzlich:

– Modifikation der Immunsuppression – ggf. systemische

Retinoide

Plattenepithel- karzinom klinisch wenig aggressiv:

– kleine Größe – langsames Wachstum – gut abgegrenzte

Ränder – nicht ulzeriert klinisch aggressives Wachstum:

– große Ausdehnung – schnelles Wachstum – schlecht abgegrenzte

Ränder – Ulzeration histologisch

aggressives Wachstum:

– gering differenziert – Invasion von subkuta-

nem Fettgewebe – perineurale Invasion

Therapie

– Sonnenschutz maßnahmen – Therapie der

Flächenkanzerose (AK) – mikrografisch kontrollierte

Exzision – Modifikation der

Immunsuppression siehe oben, zusätzlich:

– evtl. Wächterlymphknoten- biopsie

– ggf. systemische Retinoide

siehe oben, zusätzlich:

– evtl. Wächterlymphknoten- biopsie

– systemische Retinoide

Basalzell- karzinom (BCC) superfizielle BCC

noduläre und andere BCC

Therapie – Sonnenschutz – Exzision (histologische

Schnittrandkontrolle) – ggf. PDT

– siehe oben – evtl. Modifikation der

Immunsuppression

(4)

males Lichtschutzmittel für 24 Monate zur Verfügung ge- stellt. Die nach Patientenalter, Transplantat und Transplan- tationszeit gematchte Kontrollgruppe erhielt lediglich eine standardisierte Lichtschutzberatung und musste sich an- sonsten mit handelsüblichen Sonnenschutzmitteln selbst versorgen. Bei durchschnittlich 5,6 dokumentierten Appli- kationstagen pro Woche in der Lichtschutzgruppe konnte sowohl eine partielle Remission aktinischer Keratosen (−120 Läsionen versus +82 in der Kontrollgruppe;

p < 0,01), als auch ein prophylaktischer Effekt gegen inva- sive PEC [0 versus 8; p < 0,01]) und BCC (2 versus 9;

nicht signifikant) beobachtet werden (18). Da in den meis- ten Studien handelsübliche Sonnenschutzmittel signifi- kant unter die mit dem angegebenen Lichtschutzfaktor korrelierende Konzentration von 2 mg/cm2 unterdosiert werden, sollten die zur Hautkrebsprophylaxe empfohle- nen Lichtschutzpräparate über zuverlässige Dosieranlei- tungen wie Dosierdispenser mit korrespondierenden An- wendungsanleitungen verfügen. Unverständlicherweise übernehmen gesetzliche Krankenversicherungen trotz der erwiesenen Prophylaxewirkung für diese Hoch-Risiko- Population bisher nur in Einzelfällen die Erstattung von wirksamem, medizinischem UV-Schutz.

Immunsuppression

Einer der wesentlichen Beiträge der Transplantationsme- dizin zur Prophylaxe langfristiger Komplikationen einer chronischen Immunsuppression, und damit auch der Haut- tumorgenese, ist daher die fortwährende Anpassung der Immunsuppression an die individuell niedrigste mögliche Erhaltungsdosis. Im Follow-up einer Vergleichsstudie zwi- schen organtransplantierten Patienten mit einer höheren und einer niedriger dosierten Ciclosporingabe zeigte sich nach 66 Monaten in der Niedrigdosis-Gruppe eine niedri- gere Tumorinzidenz (19 % versus 32 %; p < 0,034) (19).

Einige als Immunsuppressiva eingesetzte Wirkstoffe sind in der Lage, Hauttumoren direkt zu induzieren. So sensibilisiert in Zellkulturen Azathioprin (Aza), durch sei- nen Metaboliten 6-Thioguanin, die Keratinozyten-DNS spezifisch für die langwelligere UVA-Strahlung und führt über Sauerstoffradikale direkt zur Induktion von T-Dime- ren in den betroffenen Hautzellen (20). Aufgrund dieser, auch klinisch nachgewiesenen Assoziation mit dem Auf- treten multipler PEC und auch Warzen, sollte Aza aus der- matologischer Sicht in modernen Immunsuppressiva-Pro- tokollen durch Mycophenolsäurepräparate oder mTOR- Inhibitoren (mTORi) substituiert werden (21). Neben der Erstuntersuchung von Patienten zur Einschreibung auf die Transplantationswarteliste

dermatologische Evaluation

– dermatologische Anamnese, Ganzkörper-Hautstatus – Therapie aller Hauttumoren (auch in situ)

– Sanierung florider Hautinfekte

– Schulung: Vorsorgekonzept, Selbstuntersuchungstechniken, Sonnenschutzprogramm

Organtransplantation

dermatologische Re-Evaluation

– Ganzkörper-Hautstatus und ggf. Therapie – erneute Schulung (s.o.)

Einteilung entsprechend dermatologischer Risikofaktoren

Patienten mit

niedrigem Hautkrebsrisiko – leere Hautkrebsanamnese – aktuell keine AK, PEC, BCC, MM im Untersuchungsbefund

Patienten mit

mittlerem Hautkrebsrisiko – BCC in Hautkrebsanamnese – kein PEC, kein MM

– aktuell: bis zu 5 AK, ein BCC, dysplastische NZN

Patienten mit

hohem Hautkrebsrisiko – PEC oder MM in der Hautkrebs- anamnese

– multiple AK (<10), multiple dysplast.

NZN, rezidivierende/multiple BCC

dermatologische Untersuchung (alle 12 Monate)

– Fortführung Primärprophylaxe – monatliche Selbstuntersuchungen

dermatologische Untersuchung und Therapie (alle 6 Monate) – Fortführung Primärprophylaxe – Flächentherapie der AK

– monatliche Selbstuntersuchungen

dermatologische Untersuchung und Therapie (alle ≤3 Monate)

– Fortführung Primärprophylaxe – Flächentherapie der AK

– Exzision dysplast. NZN, BCC, PEC, MM – monatliche Selbstuntersuchungen inkl. Lymphknotenstatus

Dermatologisches Evaluations- und Nachsorgekonzept für Organtransplantierte

AK, aktinische Keratose; BCC, Basalzellkarzinom; MM, malignes Melanom; NZN, Naevuszell Naevus; PEC, Plattenepithelkarzinom

(5)

Hautinfektionen bei Organtransplantierten Zwischen 55 und 97 % der organtransplantierten Pa- tienten leiden an Hautinfektionen (27). Wie bereits bei den Hauttumoren diskutiert, begünstigt die Herabset- zung der T-zellulären Immunantwort unter Immun- suppression durch eine Erleichterung der Invasion und Dissemination besonders schwerere und atypi- sche klinische Verlaufsformen von Hautinfektionen.

Auch Infektionen mit selteneren Erregern müssen bei Immunsupprimierten häufiger in Betracht gezogen werden (28).

Bakterielle Infektionen nach Transplantation ähneln denen von immunkompetenten Patienten. Unter tempo- rär höher dosierten Steroidgaben im Kontext von Ab- stoßungsbehandlungen oder der Frühphase nach einer Transplantation sind akneiforme Follikulitiden und Pusteln häufige Nebenwirkungen in den ersten Mona- ten einer Immunsuppressionseinleitung (29).

Neben den auch bei immunkompetenten Patienten häufig beobachteten Plantar- und Nagelmykosen ste- de novo Immunsuppression sei hier auch explizit die Um-

stellung bei langzeittransplantierten Patienten von Aza auf ein moderneres, weniger onkogenes Immunsuppressivum empfohlen (22). Hingegen lässt sich durch Kombination von Ciclosporin-A (CyA) mit mTOR-Inhibitoren wie Si- rolimus oder Everolimus die Anzahl von Hauttumoren im Vergleich zu einer CyA-Monotherapie signifikant reduzie- ren (22 % versus 39 %, mittlere Zeit bis zum Auftreten von PEC 15 versus 7 Monate; p = 0,02) (23). Durch ihren antiproliferativen Effekt bei Tumorzellen sowie die Hem- mung der Tumorvaskularisierung sind mTORi in diversen retrospektiven sowie prospektiven Studien mit signifikant geringeren Inzidenzen für AK (p < 0,0001) und PEC (p = 0,0176) verknüpft. Sie sind besonders durch die bis zu kompletten Remissionen gehende Ansprechrate von Kaposi-Sarkomen (e21) nach Therapieumstellung be- kannt geworden (23–25). In Fällen sehr fortgeschrittener Metastasierung wird bei Nierentransplantierten auch ein Abbruch der Immunsuppression empfohlen. Das bedeutet in den meisten Fällen einen Transplantatverlust (26).

TABELLE 2

Dermato-onkologische Kritierien für die Evaluation der Transplantation

*1Kriterien für ein erhöhtes Metastasierungsrisiko des Plattenepithelkarzinoms (nach [e22]): Rezidiv, tiefe Invasion (> 4–6 mm), großer Durchmesser (> 2 mm), perineurales Wachstum, geringer Differenzierungsgrad (Broders 3 oder 4), schnelles Wachstum, Lokalisation im Bereich der Schläfe, Kopfhaut, Ohr oder Lippe, Entstehung im Narbengewebe

*2American Joint Comittee on Cancer (AJCC) 2002

*3z. B. atypisches Fibroxanthom, mikrozystisches Adnexkarzinom, malignes Hidradenom, extramammärer M. Paget (33) Hauttumor

Basalzellkarzinom primär

metastasierend, in Remission metastasierend, nicht in Remission Plattenepithelkarzinom primär, niedriges Risiko primär, hohes Risiko*1 metastasierend, in Remission metastasierend, nicht in Remission Melanom

Stadium 0*2 (in situ) Stadium I*2 Stadium II*2 Stadium III*2 Stadium IV*2 Merkelzellkarzinom primär

metastasierend, in Remission metastasierend, nicht in Remission Kaposi-Sarkom

Dermatofibrosarcoma protuberans seltene maligne Hauttumoren*3

Transplantation unbedenklich

X

X

X

X

Dermatologische Evaluation empfohlen

X

X

X

X X

Ausschluss- kriterium für Transplantation

X X

X X

X X X

X X

Intervall bis zur dermatologischen Re-Evaluation nach Hautkrebsdiagnose (falls

Transplantation primär nicht durchführbar)

5 Jahre entfällt

3 Jahre 3–5 Jahre

entfällt

2–3 Jahre 3–5 Jahre entfällt entfällt

2–3 Jahre 3–5 Jahre entfällt 3 Jahre 3 Jahre

(6)

mukokutane Kandidosen nach Organtransplantation im Vordergrund (29). Letztere zeigen ihre größte Inzidenz typischerweise im ersten Jahr nach einer Transplantati- on sowie nach einer Therapie von Abstoßungsreaktio- nen (28). Von besonderer klinischer Relevanz sind sys- temische Mykosen immunsupprimierter Patienten, die sich bei primären Lungeninfektionen durch Asper - gillus-Spezies oder Candida albicans sekundär auch dermatologisch darstellen können (29). Die differen - zialdiagnostisch anspruchsvolle Bandbreite der Haut - effloreszenzen reicht dabei von makupapulösen Exan- themen, einzelnen ulzerierten Plaques bis zu schmerz- haften erythematösen Knoten, die disseminiert an Extremitäten und am Stamm auftreten. Die versierte dermatologische Abklärung solcher Hautsymptome er- möglicht in Kombination mit einer Cito-Histologie die frühzeitige und spezifische Diagnostik vieler Pilzpneu- monien (29). Ein weiteres Charakteristikum immun- supprimierter Patienten ist das Auftreten seltener Mykosen, die durch Mucor- oder Alternaria-Spezies, Phäohyphomyzeten oder sogar disseminierte Krypto- kokkose ausgelöst werden (28). Bei der systemischen Therapie von Dermatomykosen ist die potenzielle In- teraktion mit der immunsuppressiven Medikation zu beachten (28).

Bei den viralen Infektionen mit Hautmanifestation sind die Gruppe der Herpesviren sowie der Humanen Papillomaviren (HPV) von besonderer Relevanz für Organtransplantierte. Bei Patienten ohne Zytomegalie (CMV)-Prophylaxe mit Vala-/Ganciclovir reaktivieren Herpes-Simplex- (HSV) sowie Varizella-Zoster-Viren (VZV) bei 0–30 % der Transplantierten innerhalb der ersten 6 Monate (29). Während sich besonders bei Langzeittransplantierten HSV- und VZV-Reaktivierun- gen klinisch nahezu analog zu den Befunden Immun- kompetenter darstellen, kommt es bei Reaktivierungen unter höheren Immunsupressiva-Spiegeln (in den ers- ten Wochen nach Transplantation, Therapie von Absto- ßungsreaktionen) vermehrt zu größeren, teilweise ne- krotisierenden Läsionen (28, 29). Die besonders bei Primärinfektionen mit VZV oder HSV bestehende Ge- fahr einer systemischen Ausbreitung mit Pneumonien, Vaskulitiden, Hepatitis und Enzephalitis mit potenziell tödlichem Verlauf sollte durch konsequente virostati- sche Frühbehandlung verringert werden (29).

Die durch HPV induzierten Verrucae vulgares gehö- ren mit Prävalenzen von 50 % nach einem Jahr und über 90 % nach 5 Jahren zu den häufigsten Hautinfek- tionen überhaupt nach einer Nierentransplantation (30).

Die derzeit verfügbaren Therapieansätze gegen die oft multipel auftretenden, therapierefraktären und rezidiv- freudigen Verrucae lassen sich in destruierende (Kryo - therapie, Laser, Kürettage), extern medikamentöse (Salicyl-5-FU-Lack, Cidofovir, Imiquimod) und syste- mische Therapieansätze (Retinoide, Umstellung auf mTOR-Inhibitor) unterteilen (31). Im Praxisalltag emp- fiehlt sich oftmals die Kombination mehrerer Therapie- optionen. Die eingeschränkte Zulassung vieler Thera- pieverfahren ist zu beachten (31).

Versorgungsstrukturen in Deutschland

Während die Primäraufgabe der unmittelbaren Transplan- tation und Verhinderung von Abstoßungsreaktionen durch die Transplantationsmedizin selbst bewältigt werden konnten, wird das weitergehende infektiologische und ins- besondere onkologische Management dieser Patienten- gruppe zunehmend zu einer fachübergreifenden Heraus- forderung. Zur Reduzierung der Letalität, die mit Immun- suppressiva assoziiert ist, sollte besonders der interdiszip- linären Diagnostik, Prophylaxe und der Therapie früher Post-Transplantatmalignome eine Schlüsselrolle zukom- men. Basierend auf einem 2002 an der Charité und dem Deutschen Herzzentrum Berlin initiierten dermatologi- schem Nachsorgekonzept (Grafik) konnten inzwischen an weiteren deutschen Transplantationszentren analoge Spe- zialambulanzen aufgebaut werden (32). Idealerweise er- folgt dabei bereits im Kontext der dermatologischen Erst- untersuchung vor Transplantationslistung die Erstellung eines individuellen Risikoprofils mit korrespondierendem Nachsorgeschema. Weiterhin sollten die Patienten über Sonnenschutzmaßnahmen und über einfache Selbstunter- suchungstechniken aufgeklärt werden. Die Sanierung flo- rider Hautinfektionen sowie prä-invasiver Hauttumoren sollte bereits zu diesem Zeitpunkt eingeleitet und bis zur Transplantation regelmäßig kontrolliert werden. Unter Be- rücksichtigung des jeweiligen Rezidiv- und Metastasie- rungsrisikos wurde für Patienten, die bereits vor Trans- plantation eine positive Hauttumoranamnese aufweisen, eine Orientierungshilfe für die kritische Evaluation der Transplantationsindikation erarbeitet (Tabelle 2) (33).

Die Arbeit dermatologischer Spezialsprechstunden für Organtransplantierte wird in Deutschland vom Komitee zur Versorgung Immunsupprimierter in der Arbeitsge- meinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) koordi- niert. Eine analog spezialisierte Versorgung wird in der- mato-onkologischen Schwerpunktpraxen angeboten. Zur Dokumentation der interdisziplinären Nachsorge wird für Organtransplantierte 2014 ein interdisziplinärer Nachsor- gepass eingeführt.

KERNAUSSAGEN

Die hohe dermatologische Komplikationsrate bei der ständig wachsenden Gruppe chronisch immunsupprimierter Patienten zeigt den deutlichen Bedarf interdisziplinärer Nachsorge unter Beteiligung spezialisierter Dermatologen.

Hauttumoren, besonders invasive Plattenepithelkarzinome, sind durch ihr aggressiveres Wachstumsverhalten, multifokales Auftreten und eine Häufung letaler Verläufe von besonderer onkologischer Relevanz.

Die proaktive Nutzung präventiver Maßnahmen (Sonnenschutz, individuell adaptierte Immunsuppressiva) sowie die frühzeitige Behandlung aktinischer Keratosen können das Risiko nachfolgender Plattenepithelkarzinome bei Or- gantransplantierten signifikant senken.

Zwischen 55 und 97 % der organtransplantierten Patienten leiden an Hautin- fektionen. Diese können unter Immunsuppression schwerere und „atypische“

klinische Verlaufsformen zeigen. Auch Infektionen mit selteneren Erregern müssen bei Immunsupprimierten häufiger in Betracht gezogen werden.

(7)

Widmung

Die Autoren widmen diesen Beitrag Herrn Prof. Dr. med. Wolfram Sterry zu sei- ner Emeritierung.

Interessenkonflikt

Dr. Ulrich bekam Honorare für Beratertätigkeiten (Advisory Board) von den Firmen Calderma, Novartis, Pfizer und Meda. Für ihn wurden Kongress - gebühren und Reisekosten erstattet von der Firma Pfizer. Studienunterstützung (Drittmittel) wurde ihm zuteil von den Firmen Calderma und Wyeth.

Prof. Stockfleth wurde honoriert für Beratertätigkeiten (Advisory Board) von den Firmen Meda, Spirig und Almirall.

Prof. Arnold, Prof. Frei, Prof. Hetzer und Prof. Neuhaus erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Manuskriptdaten

eingereicht: 7. 9. 2012, revidierte Fassung angenommen: 7. 1. 2014

Weiterführende Adressen:

– Komitee dermatologische Versorgung Immunsupprimierter in der Arbeitsge- meinschaft Dermatologische Onkologie: www.ado-homepage.de – Deutsche Transplantationsgesellschaft e.V. (DTG): www.d-t-g-online.de – Von der DKG zertifizierte Hauttumorzentren: www.onkozert.de/hauttu

mor_zentren.htm

– Netzwerk niedergelassener Dermatologen mit Nachsorgespezialisierung für Organtransplantierte (ONKODERM e.V. Netzwerk): www.onkoderm.de – Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. (KfH): www.kfh-dialy

se.de/kfh/index.html

– Bundesverband der Organtransplantierten e.V. (BDO): www.bdo-ev.de – Arbeitskreis AKTX-Pflege e.V.: www.aktxpflege.de

– Netzwerk zur Nachsorge Organtransplantierter Patienten in Europa:

www.SCOPEnetwork.org

LITERATUR

1. Kasiske BL, Snyder JJ, Gilbertson DT, Wang C: Cancer after kidney transplantation in the United States. Am J Transplant 2004; 4: 905–13.

2. Hariharan S, Johnson CP, Bresnahan BA, Taranto SE, McIntosh MJ, Stablein D: Improved graft survival after renal transplantation in the Uni- ted States, 1988 to 1996. N Engl J Med 2000; 342: 605–12.

3. Ulrich C, Hackethal M, Meyer T, et al.: Skin infections in organ transplant recipients. J Dtsch Dermatol Ges 2008; 6: 98–105.

4. Wisgerhof HC, Edelbroek JR, Fijter JW, et al.: Trends of skin diseases in organ transplant recipients transplanted between 1966 and 2006: A cohort study with follow-up between 1994 and 2006 Br J Dermatol 2010; 162: 390–6.

5. Wimmer CD, Rentsch M, Crispin A, et al.: The janus face of immuno- suppression – de novo malignancy after renal transplantation: the expe- rience of the Transplantation Center Munich. Kidney Int 2007; 71:

1271–8.

6. Na R, Grulich AE, Meagher NS, McCaughan GW, Keogh AM, Vajdic CM:

Comparison of de novo cancer incidence in Australian liver, heart and lung transplant recipients. Am J Transplant 2013; 13: 174–83.

7. Zwald FO, Brown M: Skin cancer in solid organ transplant recipients:

advances in therapy and management: part II. Management of skin cancer in solid organ transplant recipients. J Am Acad Dermatol 2011;

65: 263–79.

8. Euvrard S, Kanitakis J, Claudy A: Skin cancer after organ transplan - tation. N Engl J Med 2003; 348: 1681–91.

9. Penn I, First MR: Merkel’s cell carcinoma in organ recipients: report of 41 cases. Transplantation 1999; 68: 1717–21.

10. Lindelof B, Sigurgeirsson B, Gabel H, Stern RS: Incidence of skin cancer in 5356 patients following organ transplantation. Br J Dermatol 2000;

143: 513–9.

11. Hafner J, Kunzi W, Weinreich T: Malignant fibrous histiocytoma and atypical fibroxanthoma in renal transplant recipients. Dermatology 1999; 198: 29–32.

12. Carlson GW, Murray DR, Greenlee R, et al.: Management of malignant melanoma of the head and neck using dynamic lymphoscintigraphy and gamma probe-guided sentinel lymph node biopsy. Arch Otolaryngol Head Neck Surg 2000; 126: 433–7.

13. Lonsdorf AS, Becker MR, Stockfleth E, Schäkel K, Ulrich C: Primary and secondary prevention of skin cancer in organ transplant recipients.

Hautarzt 2010; 61: 195–206.

14. Bavinck JN, Tieben LM, van der Woude FJ, et al.: Prevention of skin cancer and reduction of keratotic skin lesions during acitretin therapy in renal transplant recipients: a double-blind, placebo-controlled study. J Clin Oncol 1995; 13: 1933–8.

15. Hardie IR, Strong RW, Hartley LC, Woodruff PW, Clunie GJ: Skin cancer in Caucasian renal allograft recipients living in a subtropical climate.

Surgery 1980; 87: 177–83.

16. Joly P, Bastuji-Garin S, Frances C, et al.: Squamous cell carcinomas are associated with verrucokeratotic cutaneous lesions but not with com- mon warts in organ-transplant patients. A case-control study. Trans- plantation 2010; 89: 1224–30.

17. Kripke ML: Ultraviolet radiation and immunology: something new under the sun—presidential address. Cancer Res 1994; 54: 6102–5.

18. Ulrich C, Jürgensen JS, Degen A, et al.: Prevention of non-melanoma skin cancer in organ transplant patients by regular use of a sunscreen:

a 24 months, prospective, case-control study. Br J Dermatol 2009;

161: 78–84.

19. Dantal J, Hourmant M, Cantarovich D, et al.: Effect of long-term immuno- suppression in kidney-graft recipients on cancer incidence: randomised comparison of two cyclosporin regimens. Lancet 1998; 351: 623–8.

20. O'Donovan P, Perrett CM, Zhang X, et al.: Azathioprine and UVA light ge- nerate mutagenic oxidative DNA damage. Science 2005; 309: 1871–4.

21. Hofbauer GF, Attard NR, Harwood CA, et al.: Reversal of UVA skin photo- sensitivity and DNA damage in kidney transplant recipients by replacing azathioprine. Am J Transplant 2012; 12: 218–25.

22. Jensen P, Hansen S, Møller B, et al.: Skin cancer in kidney and heart transplant recipients and different long-term immunosuppressive thera- py regimens. J Am Acad Dermatol 1999; 40: 177–86.

23. Euvrard S, Morelon E, Rostaing L, et al. for the TUMORAPA Study Group: Sirolimus and secondary skin-cancer prevention in kidney trans- plantation. N Engl J Med 2012; 367: 329–39.

24. Euvrard S, Ulrich C, Lefrancois N: Immunosuppressants and skin cancer in transplant patients: focus on rapamycin. Dermatol Surg 2004; 30:

628–33.

25. Salgo R, Gossmann J, Schöfer H, et al.: Switch to a sirolimus-based im- munosuppression in long-term renal transplant recipients: reduced rate of (pre-)malignancies and nonmelanoma skin cancer in a prospective, randomized, assessor-blinded, controlled clinical trial. Am J Transplant 2010; 10: 1385–93.

26. Otley CC, Coldiron BM, Stasko T, Goldman GD: Decreased skin cancer after cessation of therapy with transplant-associated immunosuppres- sants. Arch Dermatol 2001; 137: 459–63.

27. Wisgerhof HC, Edelbroek JR, de Fijter JW, Feltkamp MC, Willemze R, Bouwes Bavinck JN: Trends of skin diseases in organ-transplant reci- pients transplanted between 1966 and 2006: a cohort study with fol- low-up between 1994 and 2006. Br J Dermatol 2010; 162: 390–6.

28. Wolf IH: Skin infections after transplantation. Hautarzt 2010; 61: 230–3.

29. Ulrich C, Hackethal M, Meyer T, et al.: Skin infections in organ transplant recipients. J Dtsch Dermatol Ges 2008; 6: 98–105.

30. Kralund HH, Broesby-Olsen S, Bistrup C, Lorentzen HF: Substantial effect of topical cidofovir 1% on recalcitrant warts in a renal- transplanted adolescent: a case report. Transplantation 2011; 91: 52–4.

31. Krüger-Corcoran D, Stockfleth E, Jürgensen JS, et al.: Human papillo- mavirus-associated warts in organ transplant recipients. Incidence, risk factors, management. Hautarzt 2010; 61: 220–9.

32. Christenson LJ, Geusau A, Ferrandiz C, et al.: Specialty clinics for the dermatologic care of solid-organ transplant recipients. Dermatol Surg 2004; 30: 598–603.

33. Otley CC, Hirose R, Salasche SJ: Skin cancer as a contraindication to organ transplantation. Am J Transplant 2005; 5: 2079–84.

Anschrift für die Verfasser Dr. med. Claas Ulrich

Hauttumorcentrum der Charité, Charitéplatz 1, 10117 Berlin claas.ulrich@charite.de

Zitierweise

Ulrich C, Arnold R, Frei U, Hetzer R, Neuhaus P, Stockfleth E: Skin changes following organ transplantation—an interdisciplinary challenge.

Dtsch Arztebl Int 2014; 111(11): 188–94. DOI: 10.3238/arztebl.2014.0188

@

Mit „e“ gekennzeichnete Literatur:

www.aerzteblatt.de/lit1114

The English version of this article is available online:

www.aerzteblatt-international.de

(8)

Hautveränderungen nach Organtransplantation

Eine interdisziplinäre Herausforderung

Claas Ulrich, Renate Arnold, Ulrich Frei, Roland Hetzer, Peter Neuhaus, Eggert Stockfleth

e11. Perrett CM, McGregor JM, Warwick J, et al.: Treatment of post- transplant premalignant skin disease: a randomized intrapatient comparative study of 5-fluorouracil cream and topical photodyna- mic therapy. Br J Dermatol 2007; 156: 320–8.

e12. Dragieva C, Prinz BM, Hafner J, et al.: A randomized controlled clinical trial of topical photodynamic therapy with methyl amino- laevulinate in the treatment of actinic keratoses in transplant reci- pients. Br J Dermatol 2004; 151: 196–200.

e13. Willey A, Mehta S, Lee PK: Reduction in the incidence of squa- mous cell carcinoma in solid organ transplant recipients treated with cyclic photodynamic therapy. Dermatol Surg 2010; 36:

652–8.

e14. Perrett CM, Tan SK, Cerio R, et al.: Treatment of a basal cell carci- noma with topical methylaminolaevulinate photodynamic therapy in an organ-transplant recipient. Clin Exp Dermatol 2006; 31:

146–7.

e15. Wulf HC, Pavel S, Stender I, Bakker-Wensveen CA: Topical pho- todynamic therapy for prevention of new skin lesions in renal transplant recipients. Acta Derm Venereol 2006; 86: 25–8.

e16. De Graaf YG, Kennedy C, Wolterbeek R, et al.: Photodynamic the- rapy does not prevent cutaneous squamous-cell carcinoma in or- gantransplant recipients: results of a randomized-controlled trial.

J Invest Dermatol 2006; 126: 569–74.

e17. Green AC, Williams GM, Logan V, Strutton GM: Reduced melano- ma after regular sunscreen use: randomized trial follow-up. J Clin Oncol 2011; 29: 257–63.

e18. Green A, Williams G, Neale R, et al.: Daily sunscreen application and betacarotene supplementation in suppression of basal cell and squamous cell carcinomas of the skin. Lancet 1999; 354:

723–9.

e19. Thompson SC, Jolley D, Marks R: Reduction of solar keratoses by regular sunscreen use. N Engl J Med 1993; 329: 1147–51.

e20. Naylor MF, Boyd A, Smith DW, et al.: High sun protection factor sunscreens in the suppression of actinic neoplasia. Arch Dermatol 1995; 131: 170–5.

e21. Stallone G, Schena A, Infante B, et al.: Sirolimus for Kaposi's sar- coma in renal-transplant recipients. N Engl J Med 2005; 352:

1317–23.

e22. Rowe DE, Carroll RJ, Day CL Jr: Prognostic factors for local recur- rence, metastasis, and survival rates in squamous cell carcinoma of the skin, ear, and lip. Implications for treatment modality se- lection. J Am Acad Dermatol 1992; 26: 976–90.

eLITERATUR

e1. Mudigonda T, Levender MM, O'Neill JL, West CE, Pearce DJ, Feldman SR: Incidence, risk factors, and preventative manage- ment of skin cancers in organ transplant recipients: a review of single- and multicenter retrospective studies from 2006 to 2010.

Dermatol Surg 2013; 39: 345–64.

e2. Sampaio MS, Cho YW, Qazi Y, Bunnapradist S, Hutchinson IV, Shah T: Posttransplant malignancies in solid organ adult reci- pients: an analysis of the U.S. National Transplant Database.

Transplantation 2012; 94: 990–8.

e3. Lott DG, Manz R, Koch C, Lorenz R: Aggressive behavior of non- melanotic skin cancers in solid organ transplant recipients. Trans- plantation 2010; 90: 683–7.

e4. Wisgerhof HC, Edelbroek JR, de Fijter JW, et al.: Subsequent squamous- and basal-cell carcinomas in kidney-transplant reci- pients after the first skin cancer: cumulative incidence and risk factors. Transplantation 2010; 89: 1231–8.

e5. Berman B, Cohen DE, Amini S: What is the role of field-directed therapy in the treatment of actinic keratosis? Part 2: Commonly used field-directed and lesion-directed therapies. Cutis 2012; 89:

294–301.

e6. Ulrich C, Bichel J, Euvrard S, et al.: Topical immunomodulation under systemic immunosuppression: results of a multicentre, ran- domized, placebo-controlled safety and efficacy study of imiqui- mod 5% cream for the treatment of actinic keratoses in kidney, heart, and liver transplant patients. Br J Dermatol 2007; 157:

25–31.

e7. Ulrich C, Johannsen A, Röwert-Huber J, Ulrich M, Sterry W, Stock- fleth E: Results of a randomized, placebo-controlled safety and ef- ficacy study of topical diclofenac 3% gel in organ transplant pa- tients with multiple actinic keratoses. Eur J Dermatol 2010; 20:

482–8.

e8. Piaserico S, Belloni Fortina A, Rigotti P, et al.: Topical photodyna- mic therapy of actinic keratosis in renal transplant patients.

Transplant Proc 2007; 39: 1847–50.

e9. Wennberg AM, Stenquist B, Stockfleth E, et al.: Photodynamic therapy with methyl aminolevulinate for prevention of new skin lesions in transplant recipients: a randomized study. Transplantation 2008; 86: 423–9.

e10. Dragieva C, Hafner J, Dummer R, et al.: Topical photodynamic therapy in the treatment of actinic keratoses and Bowen’s disease in transplant recipients. Transplantation 2004; 77: 115–21.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Satzung der Stadt Ratingen über die Durchführung und Fristen der Dichtheitsprü- fung und für die Beseitigung von Schäden an privaten Abwasserleitungen gemäß § 61a LWG NRW

 Du als Migrantin oder Geflüchtete Orientierung für eine Ausbildung oder ein Studium suchst?.  Du die Universität und Hochschule Koblenz

Das Buch ist wertvoll für alle selbst Betroffenen, be- sonders für die „späte Schwangere&#34;, aber auch für andere die sich mit dem The- ma „Kinderkriegen&#34; beschäf-

Infektionen durch Pilze Auch Pilzerkrankungen treten mit 10 bis 60 Prozent bei nieren- transplantierten Patienten vermehrt auf.. Am häufigsten findet sich eine orale

Medica-Veranstaltung am 18. Gottfried Dohr, Institut für Histologie und Embryologie der Universität Graz, Uni- versitätsplatz A, 8010 Graz. Die Pathologie der frühen

Auch mit einer psychotherapeutischen Zu- satzausbildung könnten Di- plom-Psychologen selbst durch eine etwaige gesetzli- che Regelung nicht mit Ärz- ten gleichgestellt werden,

Die von Kollegen Frühwald- Schultes dargelegten therapeutischen Maßnahmen sind global gesehen si- cher richtig, zum Teil aber unvollstän- dig, was beispielsweise die Faktoren

Auch der Blick zurück lohnt sich, denn in der Entwicklung der DPG spiegeln sich neben der faszinierenden Geschichte der Physik immer auch die gesellschaftlichen und politischen