stützen die Forderung nach regel- mäßigen Blutdruckontrollen bei Pati- enten mit Diabetes. Ebenso konnte bereits gezeigt werden (4), daß die Senkung der Cholesterolspiegel bei Patienten mit Typ-2-Diabetes die kar- diovaskuläre Morbidität und Morta- lität wesentlich reduziert. Zusammen- fassend sind zur Einleitung der ge- nannten therapeutischen Maßnah- men regelmäßige Kontrollen des Blutdrucks, der Lipidspiegel und der Albuminausscheidung bei Patienten mit Diabetes unabdingbar.
Literatur
1. ADA consensus statement: Diagnosis and management of nephropathy in patients with diabetes mellitus. Diabetes Care 1996;
19: 103–106.
2. The EUCLID Study Group: Randomised placebo-controlled trial of lisinopril in nor- motensive patients with insulin-dependent diabetes and normoalbuminuria or micro- albuminuria. Lancet 1997; 349: 1787–1792.
3. UK Prospective Diabetes Study Group:
Tight blood pressure control and risk of macrovascular and microvascular complica- tions in type 2 diabetes: UKPDS 38. Br Med J 1998; 317: 703–713.
4. Pyorala K, Pedersen TR, Kjekshus J, Faer- geman O, Olsso AG, Thorgeirsson G: Cho- lesterol lowering with simvastatin improves prognosis of diabetic patients with coronary heart disease. A subgroup analysis of the Scandinavian Simvastatin Survival Study (42). Diabetes Care 1997; 20: 614–620.
Dr. med. Bernd Frühwald-Schultes Medizinische Klinik 1
Medizinische Universität zu Lübeck Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
Die AG „Diabetes und Niere“
der Deutschen Diabetesgesellschaft hat kürzlich Diagnosekriterien und studienbasierte Behandlungsmög- lichkeiten der diabetischen Nephro- pathie in einer Übersicht als „Ent- scheidungsbasis“ detailliert beschrie- ben, diese wird demnächst publiziert.
Der im Deutschen Ärzteblatt er- schienene Artikel stellt nur einen Teil des Gesamtkonzeptes dar und sollte nur die Frühdiagnostik zum Thema haben. Auf vereinfachte Fest- stellungen über therapeutische Maß- nahmen, wie sie Kollege Frühwald- Schultes in seinem Leserbrief dar- stellt, wurde daher bewußt verzich- tet. Auf die Bedeutung der Früh- diagnose der diabetischen Nephro-
pathie für den weiteren Verlauf ist je- doch in Einleitung und Zusammen- fassung hingewiesen worden.
Die von Kollegen Frühwald- Schultes dargelegten therapeutischen Maßnahmen sind global gesehen si- cher richtig, zum Teil aber unvollstän- dig, was beispielsweise die Faktoren Rauchen oder Eiweißaufnahme be- treffen, zum Teil ist die Reihenfolge der therapeutischen Interventionen unscharf wiedergegeben. Bei der Hemmung der Progression der Ne- phropathie kommt der konsequenten normotonen Blutdruckeinstellung die primäre Bedeutung zu, wobei in Eu- ropa nur elf Prozent der hypertonen Patienten mit Typ-1-Diabetes die vor- gegebenen Ziele der Hypertoniekon- trolle erreichen (1). Die normnahe Blutzuckereinstellung ist dagegen vor allem in den Anfangsstadien der dia- betischen Nephropathie von eminen- ter Bedeutung, sie verliert an Einfluß mit Zunahme der Nierenfunktions- einschränkung. Es ist auch nicht rich- tig, daß im Stadium der Makro- albuminurie der progrediente Verlauf
kaum mehr gestoppt werden kann.
Hierzu liegen verschiedene Studien vor (2). Selbst im Stadium der Nieren- insuffizienz konnte durch intensivier- te Therapiemaßnahmen Stoffwechsel, Blutdruck und Eiweißzufuhr betref- fend eine Verbesserung der Nieren- funktion gezeigt werden (3).
Literatur
1. Collado-Mesa F et al.: Prevalence and management of hypertension in Typ I diabe- tes mellitus in Europe: The EURODIAB IDDM Complications Study. Diab Med 1999; 16: 41–48.
2. Sawicki PT for the Diabetes Treatment and Teaching Programmes Working Group:
Stabilisation of glomerular filtration rate over two years in patients with diabetic nephropathy and intensified therapy regimes. Nephrol Dial Transplant 1997; 12:
1890–1899.
3. Manto A, Cortroneo P, Marre G, Magnani P, Tilli P, Greco A, Ghirlanda G: Effect of in- tensive treatment on diabetic nephropathy in patients with type 1 Diabetes, Kidney Int 1995; 47: 231–235.
Prof. Dr. med. Christoph Hasslacher Deutsche Diabetes-Gesellschaft St. Josefkrankenhaus
Landhausstraße 25 69115 Heidelberg
A-1504
M E D I Z I N DISKUSSION/FÜR SIE REFERIERT
(56) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 22, 4. Juni 1999
Schlußwort
In den vergangenen zwei Jahr- zehnten stieg die Inzidenz der primären Leberzellkarzinome in Nordamerika von 1,4 Fällen pro 100 000 Einwohnern (1976 bis 1980) auf 2,4 Fälle pro 100 000 (1991 bis 1995). Dies ist das Ergebnis einer Re- cherche in neun bevölkerungsbezoge- nen Krebsregistern der USA. Bei schwarzen Männern lagen die Raten in der Zeit von 1991 bis 1995 bei 6,1 pro 100 000; bei weißen Männern waren es 2,8 pro 100 000. Die Sterblichkeit an hepatozellulären Karzinomen stieg um 41 Prozent; der Anteil der Kranken- hauseinweisungen wegen dieser Dia- gnose um 46 Prozent. Gleichzeitig er- höhte sich die altersspezifische Inzi- denz in der Gruppe der Menschen im Alter von 40 bis 60 Jahren signifikant.
Die drei hauptsächlichen Risiko- faktoren für das primäre Leberzell- karzinom sind Infektionen mit Hepa- titis-C- oder B-Viren sowie durch Al- kohol induzierte Leberzirrhosen. Da
die Zahl der alkoholischen Zirrhosen von 1982 bis 1987 leicht zurückging, verbleiben nach Meinung der Wissen- schaftler die Virushepatitiden als Gründe für das vermehrte Auftreten dieser Krebsart. Von 1980 bis 1990 er- krankten vermutlich vor allem Perso- nen, die sich die Infektion in den 60er und 70er Jahren zugezogen hatten. Da die Zahl der HBV-Neuinfektionen 1985 einen Höchststand erreichte und die Zahl der mit HCV Infizierten bis Anfang der 90er Jahre stabil blieb – danach sanken die jährlichen Infekti- onsraten um etwa die Hälfte –, ist wohl noch etliche Jahre mit einer wei- teren Zunahme von hepatozellulären Karzinomen zu rechnen. silk
El-Serag HB et al.: Rising incidence of hepatocellular carcinoma in the United States. N Engl J Med 1999; 340: 745–750.
Dr. Hashem B El-Serag, Gastroenterolo- gy Section, Veterans Affairs Medical Center 111 F, 1501 San Pedro SE, Albu- querque, Nm 87107, USA.