A 976 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 111|
Heft 22|
30. Mai 2014 2 800 Ärztinnen nahmen an einer Umfrage des Hartmannbundes zur Chancen- gleichheit teil.Viele Ärztinnen sehen sich im Be- ruf weiterhin benachteiligt. Das berichtet der Hartmannbund (HB) nach einer Umfrage unter 20 000 Medizinstudentinnen und jungen Ärztinnen. Circa 2 800 der Be - fragten beteiligten sich daran. Et- wa die Hälfte der Teilnehmerinnen glaubt, für ihre Karriere auf Kin- der und Familie verzichten zu müssen. Zwei Drittel der Befrag- ten, die eine Position als Oberärz- tin oder Chefärztin anstreben, sind davon überzeugt, nicht die glei- chen Chancen auf eine erfolgrei- che Karriere zu haben wie ihre männlichen Kollegen. 90 Prozent der jungen Frauen können sich vorstellen, ihre ärztliche Tätigkeit phasenweise in Teilzeit auszuüben.
Nur ungefähr ein Drittel meint al- lerdings, dass dies kein Karriere- hindernis darstellt. Der HB-Vorsit- zende Dr. med. Klaus Reinhardt sieht daher auf der einen Seite die Arbeitgeber gefordert, flexiblere Ar- beitszeitmodelle umzusetzen. Um Frauen wirklich gleiche Karriere- chancen einzuräumen, brauche es aber auch ein anderes Rollenden- ken in der Partnerschaft.
Auch der Deutsche Ärztinnen- bund hat Chancengleichheit ange- mahnt und seine Forderungen nach einer Frauenquote erneuert. Ärztin- nen besetzten derzeit nur 26 Pro- ÄRZTINNEN
Zweifel an Aufstiegsmöglichkeiten
zent der Leitungsfunktionen in Krankenhäusern. Der Anteil der Chefärztinnen liege bei acht bis zehn Prozent. Bei den W3/C4-Pro- fessuren seien nur 5,6 Prozent Ärz- tinnen. „Der Deutsche Ärztinnen-
norar der Vertragsärzte nicht den von Krankenkassen und KBV vereinbar- ten Referenzwert für ein Arztgehalt im Krankenhaus erreichten. Am ZI- Praxis-Panel können sich Ärzte und Psychotherapeuten beteiligen, die bereits in den vergangenen Jahren befragt wurden, und solche, die in einem Stichprobenverfahren ausge- wählt wurden. Die Angaben müs- sen von einem Steuerberater be- glaubigt werden. Informationen er- halten Ärzte und Psychotherapeu- ten unter Telefon 030 4005 244 oder unter www.zi-pp.de. Ol Ab Mitte Juni erhalten mehrere Tau-
send Arztpraxen einen Brief vom Zentralinstitut für die Kassenärztli- che Versorgung (ZI), in dem dazu
aufgerufen wird, an einer bundes- weiten Befragung zur Wirtschafts- situation der Arztpraxen teilzuneh- men. Die dort erhobenen Daten lie- BETRIEBS- UND INVESTITIONSKOSTEN
Befragung zur Wirtschaftlichkeit von Arztpraxen
ferten den Kassenärztlichen Verei- nigungen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) eine wichtige Grundlage für die Ver- handlungen mit den Krankenkas- sen, heißt es aus dem ZI.
Die Krankenkassen sind gesetz- lich verpflichtet, die Entwicklung der Betriebs- und Investitionskosten bei der jährlichen Anpassung der Vergü- tungen für die niedergelassenen Ärz- te zu berücksichtigen. Wie das ZI mitteilte, gebe es Nachholbedarf beim Honorar: Die bisherigen Ergeb- nisse hätten aufgezeigt, dass das Ho-
Zahl der Woche
2 432
Ärztinnen und Ärzte arbeiteten 2013 in Gesundheitsämtern.
In den 378 Gesundheitsämtern war mehr als jede siebte Facharztstelle länger als sechs Monate unbesetzt.
Quelle: BÄKFoto: dpa
bund fordert eine verbindliche Frau- enquote, weil die Zukunft der Me- dizin bisher nur auf der Ebene der Assistenzärztinnen weiblich ist“, sagte dessen Präsidentin Dr. med.
Regine Rapp-Engels. hil