Prof. Dr. R. Schrader WS 2002/2003 D. R¨abiger
10. ¨ Ubung zur Informatik II
Abgabe in den ¨Ubungen 15.1. – 17.1.2003
Aufgabe 1: 4 + 3 + 2 Punkte
Zeigen Sie:
a) Jede unendliche rekursiv aufz¨ahlbare Sprache besitzt eine unendliche entscheidbare Teil- menge.
b) Sind A und B rekursiv aufz¨ahlbare Sprachen, so sind auch A ∪ B und A∩ B rekursiv aufz¨ahlbar.
c) Teilmengen von rekursiv aufz¨ahlbaren Sprachen sind nicht notwendigerweise selbst rekursiv aufz¨ahlbar.
Aufgabe 2: 7 Punkte
Die primitiv rekursiven Grundfunktionen sind genau die folgenden Funktionen:
(i) die nullstellige FunktionC00 = 0, (ii) die einstellige FunktionC10(x) = 0,
(iii) die Nachfolgefunktionsucc(x) =x+ 1und
(iv) die Projektionenpin(x1, . . . , xn) =xif¨ur1≤i≤n.
Eine Funktion heißt primitiv rekursiv, wenn sie entweder eine der primitiv rekursiven Grundfunk- tionen ist oder aus diesen durch endlichmalige Anwendung der folgenden Vorschriften erhalten werden kann:
Substitutionsvorschrift Seienhi :Nn→Nundg :Nr →Nmitn≥0und1≤i≤r.
Dann entsteht die Funktion
f(x) =g(h1(x), . . . , hr(x)) ausg durch Substitution vonh1, . . . , hr.
Induktionsvorschrift Seieng :Nn→Nundh:Nn+2 →Nmitn ≥0.
Dann wird die Funktionf :Nn+1 →Nwie folgt induktiv durchgundhdefiniert:
f(x,0) = g(x)
f(x, y+ 1) = h(x, y, f(x, y))
Seienxi, x, y, k, n∈N. Zeigen Sie, dass die folgenden Funktionen primitiv rekursiv sind:
(a) Cnk(x1, . . . , xn) =kf¨urn, k ≥0 (b) f(x, y) =x+y
(c) f(x, y) =x·y (d) f(x, k) =xk (e) f(x) = x!
(f) f(x, y) = max{x, y} (g) f(x, y) =|x−y|
Aufgabe 3: 8 Punkte
Zeigen Sie, dass die primitiv rekursiven Funktionen RAM-berechenbar sind. Geben Sie dazu ex- plizite RAM-Programme an.