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210

Die „Löwenhemn" der Ämarnabriefe Nn*. 273 und 274.

Von H. Bauer.

Die Schreiberin dieser beiden kurzen Briefe (Z&blung nach

Knudtzon's Ausgabe), die dem Pharao das gefährliche Treiben der

Sa . Gaz'Leute melden und ura seine Hilfe bitten, ist offenbar eine

.Stadtherrin« in Palästina. Form und Inhalt der Schreiben ent¬

sprechen ganz denen ihrer männlichen Kollegen, üm so seltsamer

ist ihre Selbstbezeichnung als .Herrin der Ur . Mal) . Me§", also

.Löwenherrin", ein Ausdruck, den weder Knudtzon in seiner Über¬

setzung, noch 0. Weber in den Anmerkungen zu deuten wagt. Und

docb liegt, wie ich meine, die Erklärung sehr nahe: es wird sich

einfach nm die Vorsteherin einer Ortschaft handeln > die .Löwen"

heißt. Die Lage derselben ist glücklicherweise ziemlich genau da¬

durch bestimmt, daß die Briefschreiberin Lokalnachrichten aus Ört¬

lichkeiten meldet, die uns wohl bekannt sind, nämlich (Z. 20) A-ia-

lu-na, d. i. libjN, heute Jälö, 4 km östlich von 'Amwäs, dem alten

Nikopolis, und (Z. 21) aus ;^a-ar-§a, d. i. fiy'iS, heute Sar'a, etwa 7 km südlich davon*). Ich habe nun die nns im A. T. überlieferten Ortsnamen , die .Löwe" bedeuten , daraufhin angesehen , ob sie für

unsern Fall in Betracht kommen können, und das Ergebnis ist

folgendes.

Von vornherein auszuscheiden sind die beiden 07b, weil das

eine, das spätere i'n, ganz im Norden von Palästina und das andere

(Jes. 10, so) jedenfalls nördlich von Jemsalem liegt. Auch setzt die

Schreibung ür . Mab . MeS eine Pluralform voraus. Dieser letzteren

Forderung würde wohl genügen riNSb Jos. 15,82, vollständig Jos.

19, e : nisab ni3 *). Da es aber zum Stamm Simeon gehört und

1) Das in Nr. 274, Z. 16 genannte Sa-bu-ma maä nnberOcksiclitigt bleiben, dft seine Entsprechung nicht gesichert ist; vgi. die Anm. S. 1328.

2) Uer Ortsname zeigt noch die ursprüngliche Form des Wortes (vgl. arab.

l<^(u)'at, akk. labbu .Löve"). M^sb mit i in der zweiten Silbe ist nach irgend einem Huster, vielleicht 'H^SS , umgebildet.

(2)

Bauer, Die „LSujenlierrin'' <ler Ämarnabriefe. 211

mit Beerseba, Ziklag u. a. zusammen genannt wird, so ist es zu

weit abgelegen und kann nicht wohl in Betracht kommen; anch

■wäre nsab wohl mit dem weiblicben Determinativ geschrieben.

Dagegen würde rTn^^BS, das heutige Kefira bei El-Kubebe, nur 8 km

von Jälö und 12 km von ijar'a entfernt, ganz vorzüglich passen, 6

besonders wenn das Neh. 6,» genannte D'^T'EB damit identisch sein

sollte. Wir dürften dann annehmen , daß der ursprängliche Name

O'iT'BS r,''a gelautet habe, dann mit Auslassung von rv^a (vgl. oben

msab): n-'Tca, und da ein solcher Plural als Ortsbezeichnung

befremden mochte, bätte man daraus nn-BS) gemacht. Diese Ent- lo

Wicklung des Namens ist möglich oder sogar wahrscbeinlicb, aneh

wenn die Gleichsetzung von n"i"ic3 und D'"T'Bd Neh. 6, i sich nicht

bewähren sollte. Wir dürfen also rait guten Gründen vermuten,

daß ür. Mab. Mes zu lesen sei: d''T'D3. Da nun der Vokal der

ersten Silbe a gewesen sein wird, das b um 1400 noch nichti»

spirantiert war und die Pluralendung noch -tma (vgl. 250,41; (/i-ti-

ri-vm-ni-ma = D'"5TO'i ni) lautete, so wäre der Name der Ort¬

schaft, deren Hernn unsere Briefschreiberin war, auszusprechen:

KapTrIma.

U'

(3)

212

Turkologische Studien.

Von C. Brockelmaun.

I. NominaliBierung von Sätzen.

In seinen Vorbemerkungen zu R. Pelissier's Miscbär-Tatariscben

Sprachproben (Abh. preuß. Ak. d. Wiss. 1918, phil.-hist. KL, N. 18,

S. XI) zitiert W. Bang als eine Konstruktion, zu deren Klärung

zahlreichere Beispiele erwünscht gewesen wären, den Satz 28,27:

i ul ü■k^ä^sä bulsfn öcön .damit sie eine Hausangehörige werde*,

wo der Imperativ wie ein reines Nomen behandelt wird, was er

sorst aus keiner Mundart belegen könne. In der Note vergleicht

el- das osm. (basin) say olsuna git .kondolieren gehn'*) und ver¬

weist auf seine Monographien zur türkischen Sprachgeschichte (SHAW.

10 1918) 26, 30 fi., wo er Beispiele für flektiertes niciin und uzun

uzadii/a aus dem Osmanischen sowie ;^oi käldiyä aus dem Krim,

anführt. Weitere Beispiele für die nominale Flektion von Adver¬

bien und des Imperativs in substantivierten RARA. führt Giese,

Islam XI,.260/61 an.

15 In diesen Beispielen handelt es sich um sekundäre Nomi¬

nalisierung von Partikeln, wie sie auch im Arabischen nicht selten

ist (s. Nöldeke, Zur Gramm, d. cl. Arab. § 54), und Verbalformen,

wie sie in europäischen Sprachen allerdings wohl nur in Fremd¬

wörtern wie Referat, Dezernat, Imprimatur, Exequatur u. dgl. sich

»0 findet. In dem tatarischen Beispiel aber ist der Imperativ oder

vielmehr der ganze Satz als ein Nomen behandelt und das ist aucb

dem Osmanischen wenigstens, wie es scheint, ganz geläufig. Man

vgl. folgende der tatariscben Konstruktion ganz analoge Beispiele:

^„^yj^^L^yM jy*, .damit er nicht spreche' Südl zu Häfiz

25 (Büläq 1250) I, 270 u.; ^.,ys\jt ^.^y^Ji^S vüa-j.Cj j^^Lc .damit Begierde nach den Wissenschaften entstände' PeöewT I, 106,19; ^.^y^^\

»damit es mein Zeichen sei' Evlija I, 109,4; j_yft^ ^^y=i

^_^1=- 0=^5 .damit kein versteckter oder oflener

Sprachfehler vorkomme" eb. 244, 14 ; ^.^^^.««^Jb! ^olsAyn ^ t-'N

30 .damit die Brandung seine Küste nicht zerstöre' ebd. 448, 7;

so auch noch im raodernen Osmanisch, wo diese Konstruktion sonst

veraltet ist, ^.^^y^}, ^.^y^,\ ^jJL^ijä ^ .damit es eine Erleichterung

sei' Türk Jurdu I, 559, 14. S. ferner Dieterici, Chrest. 1, 4 und

'ÄSyqpäSäzäde 243, 13.

1) Klebt .zur Gratulation gehn" wie bei Bang, Stud. 3 § 8 und SHAW. a. a. O.

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