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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2017 | www.diepta.de

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er diabetesDE-Vor-

standsvorsitzende Dr.

med. Jens Kröger rät:

„Um dem vorzubeu- gen, sollten sich sowohl Menschen mit Typ 1 als auch mit Typ 2-Dia- betes regelmäßig die Augen unter- suchen lassen“. In frühen Stadien lassen sich Netzhautveränderun- gen noch aufhalten. Menschen mit Typ-1-Diabetes sollten ab dem elf- ten Lebensjahr oder ab dem fünften Erkrankungsjahr eine Netzhautkon-

trolle nach vorheriger Pupillener- weiterung erhalten. Bei Menschen mit Diabetes Typ 2 sollte direkt nach der Diabetes-Diagnose die Netz haut untersucht werden. Liegen noch keine Schädigungen an der Netz haut vor und bestehen keine allgemei nen Risiken wie ein erhöhter Langzeit- blutzuckerwert, eine längere Diabe- tesdauer, ein hoher Bluthochdruck

oder eine Nierenerkrankung, werden Kontrolluntersuchungen alle zwei Jahre empfohlen.

Bei hohem Risiko jährliche Un- tersuchungen Bei bereits beste- hender Retinopathie können die Untersuchungsabstände auch indivi- duell kürzer als jährlich sein. Neben der regelmäßigen Augenkontrolle beim Arzt ist auch eine gute Stoff- wechseleinstellung mitentscheidend.

„Ein wichtiger vorbeugender Faktor ist, dass Menschen mit Diabetes mit ihrem Arzt besprechen, wo ihr an- zustrebender Blutzuckerzielbereich liegt und mit welchen Maßnahmen sie ihn am besten erreichen kön- nen“, betont Dr. Kröger. Zum an- deren sollte auch der Blutdruck gut eingestellt sein. Als Zielwert für den Blutdruck gilt 140/85 mmHg.

Mehr barrierefreie Technik für Sehbehinderte und Blinde „Wer aufgrund seiner Diabeteserkran- kung sehbehindert oder gar blind wird, läuft auch Gefahr, seine Selbst- ständigkeit im Alltag zu verlieren“, sagt Diana Droßel, stellvertretende Vorsitzende von diabetesDE – Deut- sche Diabetes-Hilfe, Diabetesbera- terin und selbst an Typ-1-Diabetes erkrankt sowie seit 1982 erblindet.

Denn für die tägliche Selbsttherapie notwendige Blutzuckermessgeräte, Insulinpumpen, Insulinpens, Blut- glukosemesssysteme, solche zum kontinuierlichen Glucosemonitoring oder diabetesbezogene Apps sind derzeit überwiegend nur für sehende Menschen geeignet.

„Blinde und Sehbehinderte benöti- gen daher zum Blutzuckermessen und für Insulingaben ständig As- sistenz durch Pflegedienste oder Angehörige. Mit standardmäßig bar- rierefrei konzipierter Technik, die Messwerte und Insulindosen akus- tisch übermittelt, könnten Betroffene eigenständig sein“, erklärt Droßel.

Eigentlich sollte das Angebot für bar- rierefreie medizintechnische Hilfs- mittel für Menschen mit Diabetes angesichts der demografischen Ent- wicklung und der Verpflichtungen, die sich für Länder wie Deutschland aus der UN-Behindertenrechtskon- vention ergeben, weiter ausgebaut werden. Eine entsprechende gesetz- liche Vorgabe für Hersteller diabe- tesbezogener Medizintechnik würde dazu beitragen. „Bei Apps kostet die Implementierung von solchen Ange- boten nichts; dazu muss man bei der Programmierung nur die Grundan- forderungen der Betriebssysteme be- rücksichtigen“, so Droßel. Schlecht gemachte Apps erkenne man schon allein an mangelnder oder fehlen der Barrierefreiheit. Doch im Prinzip böten moderne Technologien viele Optionen, um behinderte und auch ältere Patienten wesentlich bei ihrer Diabetes-Therapie zu unterstützen, unterstreicht die Diabetesberate- rin: „Daher fordern wir von der Re- gierung, Medizintechnikhersteller gesetzlich zu verpflichten, neue Pro- dukte barrierefrei herzustellen.“ ■

In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

PRAXIS DIABETES

Die Stoffwechselerkrankung Diabetes kann im Laufe der Erkrankungszeit auch Folgen für die Augen haben: So weisen bis zu einem Drittel aller Menschen mit Diabetes Typ 2 bei ihrer Diagnose eine leichte Veränderung der Netzhaut auf.

WEITERE

INFORMATIONEN

diabetesDE –

Deutsche Diabetes-Hilfe Bundesgeschäftsstelle Reinhardtstraße 31 10117 Berlin

Tel.: 0 30/2 01 67 70 Fax: 0 30/20 16 77 20 E-Mail: info@diabetesde.org Internet: www.diabetesde.org oder www.deutsche-diabetes-hilfe.de

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