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Pfaffenhütchen – Dekorativ, aber giftig

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106 DIE PTA IN DER APOTHEKE | September 2013 | www.pta-aktuell.de

PRAXIS Giftpflanzen

E

uonymus europaeus L. ist eine Pflanzen- art aus der Familie der Spindelbaum- gewächse (Celastraceae), die im gesamten mitteleuropäischen Raum vorkommt, wie schon im Artnamen europaeus zu erkennen ist. Natürlicherweise

ist sie Bestandteil der Strauch- schicht in lichten Laubwäldern und hat sich im Auwald und an Waldrändern aller Art bis in Höhenlagen von 1200 Metern verbreitet. Das Pfaffenhütchen wird aufgrund seines dicht verzweigten, flach wachsenden Wurzelwerks gerne als Erosi-

onsschutz sowie zur Ufer- und Böschungssanierung gepflanzt.

Zudem findet es sich in Hecken zur Landschafts- und Parkge- staltung, da die orange-roten Früchte und das auffallend pur- purrot gefärbte Herbstlaub es zu einem attraktiven Ziergehölz machen.

Dezente Blüten Das Pfaffen- hütchen ist ein stark verzweig- ter Strauch, der Wuchshöhen von bis zu drei Metern erreicht.

Es ist ein sommergrünes Ge- hölz mit wintergrünen Zwei- gen (grüne Rinde), die durch Korkleisten einen charakteristi- schen vierkantigen Querschnitt aufweisen. An mäßig feuch- ten Lagen wächst die Pflanze schneller und kann sich sogar zu kleinen, bis zu sechs Meter hohen Bäumen entwickeln. Tro- ckene Standorte bringen dage- gen eine reichhaltige Blüte her- vor. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Dann erscheinen kleine gelblich-grünweiße Blü- ten mit vier Blütenblättern, die in einer Dolde stehen.

Auffällige Früchte Ebenso unscheinbar wie die Blüten sind die länglich-eiförmigen, am Ende zugespitzten Blätter mit fein gesägtem Blattrand. Sie fallen erst im Herbst durch ihre intensive Rotfärbung auf. Von September bis Oktober stechen zudem die roten vierfächrigen Kapselfrüchte hervor, in denen sich ein bis vier weiße Samen befinden. Nach dem Aufsprin- gen der Kapsel hängen die von einem orange gefärbten Samen- mantel (Arillus) umhüllten Samenkörner an einem zähen Schleimfaden heraus, bevor sie zu Boden fallen.

Vielsagende Namen Die Ähn- lichkeit der Früchte mit einer Bischofsmütze gaben der Pflan- ze ihren deutschen Namen Pfaffenhütchen. Die andere ge- bäuchliche Bezeichnung Spin- delstrauch nimmt auf die frü-

© Jürgen Fälchle / fotolia.com

Dekorativ , aber giftig

In der Apotheke spielt das Pfaffenhütchen keine Rolle,

aber in der Natur findet sich die Zierpflanze häufig und reizt

mit ihren roten, giftigen Früchten zum Verzehr.

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here Verwendung des gelben Holzes Bezug. Da das feine, zähe Holz sich sehr gut zum Drechseln eignete, wurde es gerne zur Herstellung von Or- gelpfeifen und Spindeln ge- nutzt. Schuhmacher schätzen daraus gefertigte Schuhstifte, was sich in der schweizerischen Bezeichnung Schuenegeliholz wiederfindet. Für Vögel wie Drosseln, Elstern und Rotkehl- chen sind die Früchte eine De- likatesse, weshalb der Strauch auch den Beinamen Rotkel- chenbrot trägt.

Alle Pflanzenteile giftig Für viele andere Tiere sowie für Menschen sind aber sowohl die Früchte als auch die Blätter und Rinde toxisch und somit nicht zum Verzehr geeignet. Die Gif- tinformationszentralen mel- den regelmäßig Vergiftungen vor allem bei Kindern, die von den kräftig gefärbten Früchten geradezu magisch angezogen werden. Verantwortlich für die toxische Wirkung sind die vor allem im Samen befindlichen herzwirksamen Steroidglyko- side (Cardenolide, darunter Evonosid) und verschiedene Alkaloide wie beispielsweise Evonin. Ihre orale Aufnahme führt nach längerer Latenzzeit (acht bis zwölf Stunden) zu Koliken, Durchfall, Kreislauf- störungen und Kollapserschei- nungen, Schäden an Leber und Niere sowie zu Lähmungen der Kaumuskulatur und Krämp- fen. Schon der Genuss von 30 bis 40 Samen ist tödlich, wobei Angaben über die letale Dosis schwanken.

Gefürchtete Giftwirkung Die Toxizität des Pfaffenhütchens war schon im Altertum bekannt.

Der griechische Philosoph und Naturforscher Theophrastus (371 bis 287 v. Chr.) soll den Blüten einen „nach Mord rie- chenden“ Geruch nachgesagt haben. Die alten Griechen ängstigte das toxische Potenzial der Pflanze derart, dass sie ihr zur Ablenkung eine harmlose Bezeichnung, einen Tabuna- men, gaben. Mit Eunonymus, das sich von griech. eu = gut und onoma = Name ableitet und „von gutem Ruf“ bedeutet, sollten böse Dämonen, die für die Giftwirkung verantwortlich gemacht wurden, ferngehalten werden. ■

Gode Meyer-Chlond, Apothekerin ObsOletes

Heilmittel

Früher macht man sich die giftige Wirkung der Pflanze als insektenschutz- mittel zunutze. ein Pulver der samen wurde zur Abwehr von Ungeziefer auf Kleider gestreut oder mit butter zu einer salbe gegen Kopfläuse ver- arbeitet. Darüber hinaus stellte man einen Aufguss aus den getrockneten Früchten zur behandlung von läusen, Krätzemilben und Hautgeschwüren her.

im mittelalter wurde das Pfaffenhütchen sogar als Heilpflanze genutzt.

Hildegard von bingen (1098 bis 1179) empfahl das zu Asche verbrannte Holz gegen Wassersucht und in der Volksheilkunde wurde ein tee aus Rinden oder blättern als harntrei- bendes mittel verwendet.

Zudem galt die Pflanze als wirksame Arznei gegen Herzschwäche und Kopf- schmerzen. Heute ist das Pfaffenhütchen als Arznei- pflanze obsolet.

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