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„Wasseraustriebspolitik“ und Bremsen beim Klimaschutz werden zum Bumerang

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Academic year: 2022

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Landesfachgeschäftsstelle München

Pettenkoferstr. 10 a 80336 München Tel. 089 54 82 98‐63 Fax 089 54 82 98‐18 fa@bund‐naturschutz.de www.bund‐naturschutz.de

München, 15. Juli 2021 PM 43/21/LFGM Klimaschutz

Unsere Pressemitteilungen finden Sie auch online:

S. 1 Starkregenereignisse und Überschwemmungen:

„Wasseraustriebspolitik“ wird zum Bumerang

Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. fordert angesichts der dramatischen Starkregenereignisse der letzten Wochen ein Umdenken beim Hochwasserschutz. Speicherung des Wassers in der Fläche ist der wirksamste Schutz.

„In den letzten 100 Jahren wurden insbesondere durch eine Politik der so genannten Wasseraustreibung Flüsse und Bäche begradigt, Auen durch Deiche zurückgedrängt, Moore und Feuchtgebiete entwässert und Böden in der Landwirtschaft immer weiter verdichtet. Diese Politik rächt sich jetzt“, erklärt der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner. „Was wir stattdessen brauchen ist eine Wasserspeicherung in der Fläche, also im Boden und in der Landschaft.

Dies dient nicht nur der Grundwasserneubildung, sondern ist auch der wirksamste Schutz gegen Hochwasser und ebenso gegen Dürre. Nicht zuletzt brauchen wir natürlich einen wirksamen Klimaschutz, um die

Extremwetterereignisse zu bremsen.“

Die Wasserexpertin des BN Dr. Christine Margraf betont: „Verschiedene Faktoren haben in den letzten Jahren zu einer gefährlichen Gemengelage geführt. Durch Flurbereinigung, Entwässerung von Böden und Begradigungen sowie Kanalisierung der vielen kleinen Gewässer zu Wasser-Autobahnen wird Wasser kaum noch in der Fläche zurückgehalten. Starkregenereignisse zeigen diese Fehler immer öfter schonungslos auf. Auch die zunehmende

Versiegelung beschleunigt und erhöht den Wasserabfluss. Die zunehmend verdichteten Böden in der Landwirtschaft sind ebenfalls ein Problem. Wir bekommen nun zunehmend die Quittung für viel zu schwachen Klimaschutz und die Wasseraustreibungspolitik der vergangenen Jahrzehnte.“

Um hier gegenzusteuern fordert der BUND Naturschutz:

- Die Drainage und die Ausleitung des Wassers aus der Fläche ist zu stoppen und rückgängig zu machen

- Die Landwirtschaft muss wieder MIT dem Boden arbeiten und den Humusanteil und das Bodenleben erhöhen. Schwere Maschinen,

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Kunstdünger und Spritzmittel haben zu einer Bodenverdichtung und Verarmung der Bodenlebewesen geführt. Das Porenvolumen ist stark zurückgegangen mit der Konsequenz, dass gerade Starkniederschläge oberflächig abfließen und den Boden zum Teil bis in die Wohngebiete spülen und zudem die Gewässer mit dem Bodeneintrag belasten.

- Fließgewässer müssen durchgehend renaturiert werden. Wir brauchen mehr Überschwemmungsräume – Breitwasser statt Hochwasser.

- Waldflächen müssen als Wasserrückhaltegebiete erhalten werden.

- Moore sind als Wasserspeicher zu schützen und zu renaturieren. Dies hat hohe Synergieeffekte mit dem Klimaschutz.

- Flächen müssen entsiegelt und nicht noch weiter versiegelt werden.

Für Rückfragen

Felix Hälbich

Pressesprecher und Referent für Kommunikation und Medien felix.haelbich@bund-naturschutz.de

Tel.: 089 5146 97 611 Mobil: 0171 337 54 59

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz

Der BN ist mit über 250.000 Mitgliedern der größte Natur- und

Umweltschutzverband Bayerns. Er setzt sich für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit über 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

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