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Parit¨atsverletzung beimβ-Zerfall Beim Intensit¨atsmaximum wird das Antineutrino in entgegengesetzter Richtung zum Elektron emittiert, also parallel zum Kernspin

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Academic year: 2021

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Kern- und Teilchenphysik I — SS 2006 — Prof. G. Dissertori — Serie 9

osungen

1. Parit¨atsverletzung beimβ-Zerfall

Beim Intensit¨atsmaximum wird das Antineutrino in entgegengesetzter Richtung zum Elektron emittiert, also parallel zum Kernspin. Das Antineutrino hat immer positive Helizit¨at, d.h. sein Spin ist parallel zur Impulsrichtung. Der Spin des Elektrons muss ebenfalls parallel zum Kern- spin sein, damit sich die Summe aller Spins zum urspr¨unglichen WertI = 5 aufaddiert. Das Elektron hat folglich negative Helizit¨at, d.h. das (negative)β-Teilchen ist linksdrehend.

Da imβ-Zerfall CP-Invarianz gilt, f¨uhrt die Umwandlung aller Teilchen in ihre Antiteilchen zusammen mit einer Raumspiegelung wiederum zu einer physikalisch erlaubten Situation.

Bei der Raumspiegelung bleibt die Spinrichtung erhalten, w¨ahrend sich die Impulsrichtungen umkehren. Das emittierte Positron h¨atte daher positive Helizit¨at (rechtsdrehend).

2. Parit¨atsverletzung und Spin des W-Bosons

Maximale Parit¨atsverletzung: V-A: W koppelt nur an linksh¨andige Fermionen und an rechtsh¨andige Antifermionen

V+A: W koppelt nur an rechtsh¨andige Fermionen und an linksh¨andige Antifermionen

Keine Parit¨atsverletzung: W koppelt gleichermassen an rechts- und linksh¨andige Teilchen

Im Fall hoher Energien sind auch die Quarks und das Positron polarisiert (β=v/c1). In dieser Tabelle sind alle drehimpulserhaltenden Zerfallskombinationen gegeben:

Erzeugung Zerfall (θ= 0) Zerfall (θ= 180) ExperimentellP=Pmax ExperimentellP= 0 V-A:(Sz= 1) - s

d¯

S: -

u - -

(RH) (LH)

- ν -

e+ -

(LH) (RH)

- e+ -

ν -

(LH) (RH)

OK in V-A nicht m¨oglich in V-A V+A:(Sz=1) - s

d¯

S:

u

(LH) (RH)

- ν

e+

(RH) (LH)

- e+

ν

(RH) (LH)

OK in V+A nicht m¨oglich in V+A Keine

Parit¨atsverletzung:

Sz=±1: -d¯ s

S: -

u - -

(RH) (LH)

- ν -

e+ -

(LH) (RH)

- e+ -

ν -

(LH) (RH)

OK OK

- s d¯

S:

u

(LH) (RH)

- ν

e+

(RH) (LH)

- e+

ν

(RH) (LH)

OK OK

Sz= 0: - s

d¯

S: -

u

S=0

(RH) (RH)

- ν -

e+ - (LH/RH) (LH/RH)

- e+ -

ν - (LH/RH) (LH/RH)

OK OK

- s d¯

S:

u

S=0 -

(LH) (LH)

- ν -

e+ - (LH/RH) (LH/RH)

- e+ -

ν - (LH/RH) (LH/RH)

OK OK

In maximal parit¨atsverletzender Wechselwirkung ist der Streuungswinkelθ= 180unter- dr¨uckt. In parit¨atserhaltender Wechselwirkung k¨onnen alle drehimpulserhaltenden Kombina- tionen auftreten und die Winkelverteilung sollte denselben Wert beiθ= 180 undθ= 0 betragen. Die experimentellen Daten zeigen, dass die Wechselwirkung des W-Bosons maximal parit¨atsverletzend ist.

Die Form V-A oder V+A kann nicht aus dieser Winkelverteilung geschlossen werden, weil nur der Winkel zwischen der Positron- und Antiprotonrichtung und nicht der Winkel zwischen der Positron- und W-Spinrichtung bekannt ist.

Weil die z-Komponente des Spins +1 oder -1 ist, muss J des W-Bosons>0 sein.

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3. “Experimental Test of Parity Conservation in Beta Decay”

a) Die analysierten Reaktionen und die m¨oglichen Spin und Impuls Orientierungen sind:

60Co 60Ni + νe + e

JP: 5+ 4+ 12 12

Impuls: −→ ←−

und

60Ni 60Ni + +

JP: 4+ 0+ 2+ 2+

Impuls: ←→ ←→

b) Nach dem Artikel wurden Elektronen mit einer mittleren Geschwindigkeit vonv/c0.6, was einer kinetischen Energie von etwa 90 keV entspricht, gemessen. Wegen der kurzen Reichweite der Elektronen musste der Detektor sehr nahe an der Quelle, innerhalb des entmagnetisierenden Kryostats, installiert werden. Folglich muss auch die Quelle selbst entsprechend d¨unn sein. Eine weitere Herausforderung war es eine m¨oglichst hohe Pola- risierung des60Co zu erreichen. Dieses Problem konnte durch die Kombination von einer tiefen Temperatur mit einem grossen magnetischem Feld gel¨ost werden.

c) Die Polarisation der 60Co Quelle wurde durch die Anisotropie der Gamma Strahlem aus dem Zerfall des60Nibestimmt. Im Experiment wurden zwei NaI Z¨ahler, die jeweils Gam- ma’s in der horizontalen Ebene und in der vertikalen Ebene messen konnten, benutzt. Im Experiment wurde eine maximale Polarisation von etwa 0.6 beobachtet.

d) Die Winkelverteilung beimβZerfall kann in der folgenden Form beschrieben werden:

I(θ) =I(1 +αv ccos(θ))

dabei istαder beobachtete experimentelle Asymmetrie Koeffizient:

α=I(0)I(π) 2·I·v

c

0.761.22 2·0.6 ≈ −0.4

Ber¨ucksichtigt man noch die beobachtete Anisotropie der Gamma Strahlung von 0.6, dann erh¨alt man als untere Grenze f¨ur die korrigierte Asymmetrie den Wert:

β= α

< Iz> /I 0.4 0.6 ≈ −0.7

Das Experiment lieferte den ersten direkten und eindeutigen Beweis, dass die Parit¨at beim β Zerfall nicht erhalten ist. Eine genauere Messung der Asymmetrie β erforderte eine genauere Analyse der verschiedene Effekte und insbesondere die R¨uckw¨artsstreuung in nachfolgenden Experimenten.

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