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Hepatitis C. Suchtmedizinische Grundversorgung

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Academic year: 2022

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(1)

Hepatitis C

Suchtmedizinische Grundversorgung

(2)

Quelle: Roche Deutschland

(3)

1989 wurde HCV als häufigster Erreger der posttransfusionellen und sporadischen

Nicht-A-Nicht-B-Hepatitis identifiziert.

Genus Hepacivirus, Familie der Flaviviridae, 6 Genotypen und mehrere Subtypen.

2005 gelang es Dr. Bartenschlager erstmals das Virus fotographisch festzuhalten.

(4)

Weltweit sind ca. 180 Millionen (ca. 3%) Menschen der Weltbevölkerung betroffen.

In Deutschland ca. 800.000 Menschen.

Verbreitung

(5)

Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV):

Parenterale Übertragung.

Hepatitis C wurde am häufigsten infolge einer Bluttransfusion übertragen.

Auch in anderen Körperflüssigkeiten wie Sperma, Muttermilch nachweisbar.

Jedoch ist eine Übertragung durch diese äußerst selten.

(6)

Inkubationszeit ca. 2–26 Wochen.

In einigen Fällen akute Hepatitis

➡ Durchfall, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit und Gelbsucht.

30 %: milder Verlauf, Ausheilung ohne bleibende Schäden.

70 % chronischer Verlauf.

Langfristig Leberschäden, wie Leberzirrhose oder Leberkrebs.

(7)

Seit 1999 werden in Deutschland Blutspende Konserven mit einem

Testverfahren auf HCV untersucht, so dass eine Übertragung durch Blutkonserven

nicht mehr wahrscheinlich ist.

Auch der Austausch von

Körperflüssigkeiten, beispielsweise beim Küssen, oder beim Geschlechtsverkehr, spielt keine große Rolle bei der Infektion.

Infektionswege

(8)

Die Übertragung von der Mutter auf das Kind während der Geburt, wird in

unterschiedlichen Studien mit einen Risiko von ca 4-7% angegeben.

Eine Übertragung beim Stillen wird ebenfalls als  extrem gering eingestuft, sofern keine Verletzung der

Mamillen (Brustwarzen) vorliegt.

(9)

Ungeschützter Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern.

Riskante Sexualpraktiken, insbesondere Analverkehr.

Gemeinsames Nutzen eines

Injektionsbesteckes unter Fixern.

Tätowierungen und Piercing.

Risiken

(10)

Risikogruppen

Personen, welche vor 1990 eine Bluttransfusion erhalten haben.

Ein hohes Risiko liegt auch in der

Drogenszene vor, beim gemeinsamen Benutzen von Spritzenbesteck zum intravenösen Konsum.

Bei Tätowierungen und Piercing besteht ein relativ hohes Ansteckungsrisiko.

(11)

39% Kein Risiko (unbekannte Infektion)

23% Drogenkonsum

3% Homosexueller GV

2% Hetero GV      

21% Blutprodukte       

4% Medizinisches Personal

8% Herkunft aus Endemiegebieten    

Quelle:Kompetenznetz Hepatitis

(12)

Akute Hepatitis C

Von einer akuten HCV spricht man während der Inkubationszeit von 2-26 Wochen.

In dieser Zeit ist es durchaus möglich, dass es zu einer spontanen Ausheilung kommt.

Bestimmte Faktoren wie niedriges Alter, Genotyp und Geschlecht relevant.

(13)

Da die Erkrankung in den meisten Fällen ohne Symptome verläuft, wird die

Erkennung häufig erschwert.

Meist wird eine HCV durch Zufall erkannt und hat sich dann bereits chronisch

manifestiert.

(14)

Bei der Erkennung einer akuten HCV ist es jedoch ratsam, diese auch zu therapieren.

Hier spielt der Zeitpunkt eine wichtige Rolle:

➡ Beginnt man die Therapie zu früh, reduziert man die Chance auf

Spontanheilung. Wartet man jedoch zu lange, wird die HCV chronisch.

Auf jeden Fall sollte man sich in die Obhut eines erfahren Facharztes begeben.

(15)

Die Infektion wird von den Betroffenen erst meist gar nicht wahrgenommen.

Unklare Symptome wie Müdigkeit oder Unwohlsein.

Die Diagnose Hepatitis C wird daher häufig erst bei einer Routineuntersuchung oder beim Blutspenden gestellt.

Von der Ansteckung bis zu dieser

Zufallsdiagnose können mehrere Jahre vergehen.

Diagnosestellung

(16)

0 20

40 60

80

20

80

20

4

Viruselimination Chronische Hepatitis Leberzirrhose Leberzellkarzinom

Verlauf

(17)

Meldepflicht

Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen –

Infektionsschutzgesetz – IfSG.

Erregernachweis, Infektionsverdacht, Erkrankung oder Tod müssen an das Gesundheitsamt gemeldet werden.

Zur Meldung verpflichtet sind im

allgemeinen der behandelnde Arzt, wie auch Krankenhäuser und Infektionslabore.

(18)

Seit dem 1.1.2001 namentliche Meldepflicht für alle erstmalig diagnostizierten Hepatitis C-Infektionen.

Meldepflichtig ist nach § 6 der behandelnde Arzt und nach § 7 des IfSG die

Untersuchungseinrichtung (Labor), die den positiven Virusbefund erstellt hat.

Die Meldung erfolgt an das örtliche Gesundheitsamt.

➡ Ziel: Identifizierung möglicher Infektionsquellen.

(19)

2005: 8363

2006: 7509

Ca. 800.000 Menschen sind in der

Bundesrepublik Deutschland wissentlich mit dem Hepatitis C-Virus infiziert. Die Vermutung liegt nah, dass ca. doppelt so viele Menschen von ihrer Infektion nichts wissen, da es keine spezifischen Symptome für die Krankheit gibt.

Neumeldungen beim

RKI

(20)

Klassische Symptome

Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Tagesmüdigkeit (Fatique),

Konzentrationsstörungen, sowie in den meisten Fällen erhöhte Leberenzymwerte.

In einigen Fällen sind die Leberenzymwerte jedoch auch unauffällig, die anderen

beschriebenen Symptome werden dann oft auf Lebensumstände, Stress oder

psychische Probleme gedeutet.

(21)

Im Falle der Hepatitis C werden kaum

chronische Schübe im Wechsel mit hohen, niedrigen, normalisierten Transanimasen verzeichnet, wie es oft bei anderen

Lebererkrankungen vorkommt.

Es gibt keinen Fahrplan, nach dem man die Stationen der Verlaufszeiträume für die

Erkrankung ermitteln kann.

Es gilt, je früher Hepatitis C erkannt wird, um evtl. erfolgreich behandelt zu werden, desto höher ist die Chance auf ein

gesundes langes Leben.

(22)

Gelenk- und / oder Muskelbeschwerden

Kryoglobulinanämie

Autoimmune Phänomene und Antikörper

Trockene Schleimhäute (Sicca-Syndrom)

seelische Probleme

Leistungsschwäche

Fatique /

Tagesmüdigkeit / chronisches

Erschöpfungssyndrom

Extrahepatische

Symptome

(23)

Quelle: Roche Deutschland

Diagnostik

(24)

Diagnostik

Nachweis von spezifischen Antikörpern (AK) gegen das Hepatitis-C-Virus (HCV) mit Hilfe eines so genannten ELISA-Tests (Enzyme Linked Immunosorbent Assay).

Spezifische Antikörper gegen das Hepatitis-C-Virus (HCV- AK) können etwa 3 Monate nach der Infektion

nachgewiesen werden.

Da die Antikörper aber über jahre- bis jahrzehntelang im Körper bleiben, auch wenn die Hepatitis C schon

überwunden ist, lässt ihr Nachweis keine Rückschlüsse auf die Aktivität der Erkrankung zu.

Suchtest

(25)

Positiver ELISA:

PCR; Der PCR-Test ermöglicht den

direkten Nachweis des Hepatitis-C-Virus, bzw. Abschnitte seiner RNS im Blut.

Das qualitative Testverfahren der HCV- RNA im Serum mittels PCR sagt aus, ob nachweislich eine Hepatitis C vorliegt.

Dieser Test sagt nicht aus, in welcher Menge das Virus vorliegt, noch welcher

Genotyp des Virus vorliegt, er kann lediglich als Bestätigungstest angesehen werden.

(26)

Der PCR-Test ermöglicht ebenfalls die Bestimmung des Genotyps und der

Viruslast. Als Viruslast bezeichnet man die Anzahl der Hepatitis-C-Viren, die in einem Milliliter Körperflüssigkeit nachweisbar

sind.

Es werden derzeit mindestens 6 HCV- Genotypen und ca. 100 Subtypen

unterschieden. In Deutschland treten die Genotypen 1 und 3 am häufigsten auf.

Genotyp und Viruslast determinieren u.a.

die Therapiedauer.

(27)

Heute erfolgt nur noch eine Einteilung nach niedriger Viruslast (<600.000 UI/ml) und

einer hohen Viruslast (>600.00 UI/ml).

Keine Aussagekraft für das Fortschreiten der Krankheit.

Indikator für den Erfolg einer Therapie.

Viruslast

(28)

Leberbiopsie

Die Gewinnung einer Leberbiopsie ist das genaueste diagnostische Verfahren zur

Abklärung von Ursache und Ausmaß einer Leberschädigung.

Staging und Grading

(29)

Basisdiagnostik

Überblick

(30)

Therapie

Noch Mitte der 90er Jahre hatte mit der damals einzig möglichen Interferontherapie nur jeder 10. Patient eine Chance auf 

Heilung.

(31)

Ende der 90er Jahre wurde das Ribavirin als Kombinationspartner für das Interferon

eingeführt. Damit verdoppelten sich die Heilungsraten auf 25-40 %.

Heute gibt es die moderne 

Kombinationstherapie mit pegyliertem Interferon und Ribavirin. Damit kann die Mehrzahl der Patienten geheilt werden.

Auch die Nebenwirkungen bekommt man inzwischen viel besser in den Griff. Bei

konsequenter Therapiedurchführung liegen die Heilungschancen je nach Genotyp

zwischen 50 und 90 %. Dabei gilt: Je früher, desto besser.

(32)

Heilungschancen: Durchschnittlich jeder 2.

Patient mit Genotyp 1, aber 9 von 10 mit Genotyp 2 und 8 von 10 mit Genotyp 3 können heutzutage erfolgreich therapiert werden.

Ohne eine Kenntnis des Genotyps lassen sich die Erfolgsaussichten nicht beurteilen.

Prognose

Quelle: Roche Deutschland

(33)

Therapieresponse

Man unterscheidet 3 Formen des

virologischen Ansprechens unter Therapie.

(34)

RVR (rapid virological response):

Viruslast bereits nach 4 Wochen Therapie unter die Nachweisgrenze gefallen.

EVR (early virological response):

Viruslast nach 4 Wochen Therapie noch nachweisbar, jedoch nach 12 Wochen Therapie unter die Nachweisgrenze gefallen.

pEVR (partial early virological

responde; Langsame Responder):

Viruslast nach 4 und 12 Wochen Therapie noch nachweisbar, nach 12 Wochen

Therapie Viruslastabfall von mindestens 99

%; bis zur 24. Therapiewoche virusfrei.

(35)

Quelle: Roche Deutschland

(36)

Der Erfolg der Therapie ist von vielen Faktoren abhängig.

Einige werden durch das Virus bestimmt, andere sind vom Wirt, also dem Patienten abhängig.

Prognose

(37)

Virusfaktoren

Am wichtigsten ist der Genotyp. Der Genotyp 1 hat Heilungschancen von im Durchschnitt 50 %. Am besten heilbar ist der Genotyp 2 mit 90 % SVR.

Aber auch die Höhe der Ausgangsviruslast beeinflusst die Erfolgschancen. Patienten mit einer Viruslast unter 400.000 IU/ml erzielen deutlich bessere SVR-Raten als Patienten mit höheren Viruslasten.

(38)

Wirtsfaktoren

Positiv: Alter unter 40 Jahre, normaler BMI.

Frauen sprechen etwas besser auf die Therapie an als Männer.

Negativ: Leberfibrose, andere Erkrankungen wie z.B. ein Diabetes oder Fettleber,

Immunschwäche.

(39)

Compliance

Patienten, die die Therapie konsequent

durchführen, erhöhen ihre Heilungschancen um ca.10 %.

(40)

Der richtige Zeitpunkt

Das Alter beeinflusst die Heilungschance. Je jünger und gesünder der Patient ist, desto besser.

Nebenwirkungen werden meist besser verkraftet und die Therapie kann öfter ohne Dosisreduktionen durchgeführt werden.

(41)

Am besten wird die Therapie in einer

relativ ruhigen Lebensphase durchgeführt.

Die meisten Patienten können zwar auch unter der Therapie weiter arbeiten; da

jedoch nicht vorhergesagt werden kann, wie die Therapie im Einzelfall vertragen wird, ist es sinnvoll, eine Lebensphase zu wählen, in der man nicht immer

hundertprozentig einsatzfähig sein muss.

(42)

http://www.hepatitis-c.de/

Referenzen

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