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242 Beschreibung der türkisch • laiarischen Handschriften

Beschreibung der türkisch-tatarischen Handschriften in den

Petersburger Bibliotheken von J. Berealn.

Aus dem Russischen übersetzt von Dr. Zenker.

Zweiter Artikel

Der Ueberblick über die eigentlich tatarischen Werke zeigt hinlänglich die Dürftigkeit dieser Lilteratur; einige Handschriften, von denen nur eine einzige, der bolgarische Reisebericht (No. 4 u. 5.) J ), ein allgemeineres Interesse gewährt, bilden ein Material, welches' nur die Wissbegierde der Sprachfor¬

scher reizen kann. Diese wenigen Handschriften und neben ihnen noch cinigo die sich im Hauptarchive des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten in Moskau befinden , die tatarische Chrestomathie von Iwanow und einige kleinere in Kazan gedruckte Werke sind alles worauf sich unsere Kcnntniss der Lilteratur der nördlichen türkischen Dialecte erstreckt, die ungeachtet ihrer Ausbreitung und alten Bildung, entfernt vom Mittelpuncte des Islam, zum grässten Theile nur im Munde des Volks fortbestehen, eine Lilteratur im strengen Sinne des Wortes aber bis jetzt noch nicht erlangt haben. Solche Reiche allerdings, wie z. B. das Reich von Kazan , die sich bis zu einer ge¬

wissen Stufe der bürgerlichen Verfassung emporgeschwungen hatten , mögen grössere Schriftwerke besessen haben, wenn auch noch keine eigentliche Lit- teratur, leider aber sind die Trümmer dieser entschwundenen, selbstständigcn Bildung gar nicht oder nur in sehr geringein Maasse bis auf uns gekommen wie man wenigstens aus einein l'eberblicke über die in Russland bekannten Bibliotheken schliessen kann ; die Bibliotheken des übrigen Europa bieten hier gar nichts.

Wir lassen, nach [unserer Eintheilung der türkischen Dialecle, auf das Tatarische den östlichen Dialect oder das Dschagataische folgen, welches eine ziemliche Anzahl auch dem Inhalte nach merkwürdiger Schriftwerke besitzt.

Die dschagataische Lilteratur ist um Vieles reicher als die tatarische, aber auch ihre Fortbildung ist seit langer Zeit stehen geblieben, und die Freunde der osttürkischen Litteratur müssen sich mit einigen Werken des Mir AU Schir, Abulghazi und weniger anderer aus älterer Zeit begnügen. Von allen alten schriftlichen Denkmälern die dem uigurischen Dialecte angehören, findet

1) S. Heft IV. des Jahrganges 1847 dieser Zeitschrift, S. 339 ff.

Heft IV. 1847. S. 341.

(2)

sich in den Petersburger Bibliotheken nichts und nur in Moskau ein Jarlyk in uigurischer Sprache, den H. Kazembeg mit einer Ucbersetzung und türki¬

scher Transcription herausgegeben hat, leider aber ohne Anmerkungen. Aus¬

züge aus uigurischen Handschriften der königlichen Bibliothek zu Paris und andern Bibliotheken hat Davids mit Uebcrsetzung und Transcription rnit- getheilt •)•

Dschagataische Handschriften.

A) Der kaiserlichen öffentlichen Bibliothek.

i, Handschrift unter No. UE. Ziemlich gross, ohne Titel. Dieses schöne, von einer ausgezeichneten Hand geschriebene Manuscript ist , wie auch die Aufschrift auf dem Einbände angiebt , ein dschagataisches Wörterbuch,

^LäA> <&*1 , vorzugsweise zu den Werken des Mir Ali Schir. In einem kurzen Vorworte in Versen, im alten osinanischen Dialecte, erklärt der Vf.

dieses Wörterbuchs, dass ihm die Werke des Mir Ali Schir besonderen Ge- nuss gewährt und er deshalb , und um auch andern denselben möglich zu machen , sein Wörterbuch verfasst habe. Genauer drückt er sich an einer andern Stelle aus , Fol. 10 v. , bei der Erklärung des Wortes Lei } älterer Bruder, wo er die übrigen Schriften aufzählt die ihm als Quelle gedient haben. Seine Worte sind folgende : „ Dieser unwürdige Diener (der Vf.

spricht von sich selbst) hat von den Werken des Herrn Newai fünfzehn Bände gesammelt, aus denen er sowohl die Grundbedeutungen der Wörter geschöpft bat, als auch die abgeleiteten Bedeutungen; desgleichen hat er aus chorasanischen, samarkandischen und dschagataischen Mesnewis und Diwanen

und aus anderen türkischen Werken zusammengetragen , damit ein hoher

Herr dessen Andenken gesegnet sei , nachdem er meine Mühe und Sorgfalt gesehen, ineine Sammlung der Werke Newais seiner Gunst würdigen möge.

Im Ganzen hatte ich neunundzwanzig Bände , aber nachdem ich Schätze ge ■ sammelt, wurde ich arm; keine Hindernisse und Umstände achtend und selten sich darbietende Gelegenheiten benutzend, schrieb ich vierzehn Bände ab und gelangte so in den Besitz der Sammlung. Diese Schriften sind folgende:

1. &*l> oL>Lü« Gebetbuch, 2. liioJo ij»4Jb vierzig Traditionen,

3. {Jäi Juwelenschnur,

4. ij^JLMkll — Leuchte der Moslems,

5. jojLmÖ Liebesdüfte,

6. j-fJ^M o' - "*^ Vögelsprache,

1) A grammar of the turkish language, by Davids, p. 171 —181.

2) ^'^i der Dichternamc des Mir Ali Schir, den er sich in seinen

türkischen Werken giebt

16*

(3)

244 Beschreibung der türkisch-talarischen Handschriften

7. i_*jJ.iiM vj^*^ der Gelicble der Herzen.

8- sUaj' ^NJ^Iyi Geschichte der Propheten, 9. idjJU g-i^'jj' Geschichte der Könige, 10. ^jj^SUil Xm»*> die fünf Staunenden,

11. |j«oL»aJI |j».'Ls\yi Unterhaltungen der Auserwählton, 12. j J,^ .J^i 0./.S»f" Staunen der Frommen '),

13. qJ^.a^1) ■XJ'j.S Ferhad und Schirin, 14. i^-t^i Q_jiÄ« Medsrhnun und T.cila,

m A

15. 'jL*.*" die sieben Planeten,

16. »X*» der Damin Alexanders,

17. yJUaJt o\j,c Denkwürdigkeiten der Kindheit '), 18. i—>l*.£J\ j^y* Seltenheiten der Jugend,

19. Ja«»p1 Wunder des Mannesalters,

20. y*3ül ^S»|>* Früchte des Greisenalters,

21. ^jyi\ df** Wage der Versmaasse,

22. Briefsteller,

23. qaä«JÜI Process der beiden Sprachen,

24. NasSj Vermächtnissschrift,

25. kX*«" ffg* die Tugenden des Mir Sejid Hasan,

26. q(^Ljj v.ÄsLi/« die Tugenden des Helden Muhammed,

27. fc/oli J,L» Buch des Weinschenken,

28. persische Diwane von mehr als 7000 Doppelversen , welche zum Theil den Dichternamen Fani J ) rühren , und

29. persische Briefe.

Ausser den genannten noch andere Bücher, die hier nicht angeführt werden, weil sie zu dein vorliegenden Wörterbuche in keiner Beziehung stehen."

Das Wörterbuch ist in alphabetischer Ordnung und die dschagataischen Wörter durchgängig im osmanischen Dialecte erklärt. Zur grössern Deutlich¬

keit sind die arabischen und persischen Synonyme beigefügt und fast bei jeder Erklärung findet man einen Salz aus den Werken des Mir Ali Schir, in dem das erklärte Wort vorkommt. Die Erklärungen des Verfassers sind fast immer ziemlich richtig, nicht selten aber unrichtig geschrieben und ohne irgend ein System der Orthographie , ein Mangel den das Werk mit vielen türkischen Handschriften theilt. Die dschagataischen Wörter werden nicht nur lexicalisch, sondern auch etymologisch und nach ihren verschiedenen

1) Nr. 12, 13, 14, 15 und 16 bilden zusammen ein Fünfgedicht, >W*i».

2) Nr. 17, 18, 19 u. 20 bilden die vier Diwane.

3) Ueber diesen Namen des Mir Ali Schir s. unten.

(4)

grammatischen Formen erklärt. Da das Werk bis jetzt das einzige bekannt*

dschagataische Wörterbuch mit der Erklärung in einem anderen Dialecte ist, so scheint es nicht überflüssig hier einige Buchstaben welche nur wenige Wörter haben, vollständig anzuführen, mit Uebergehung der Belegstellen aus den Werken Newa'is.

i-hjS' der Buchstabe ^ b mit Zamma.

v$j>.y>- hug'uk (mit arab. Kaf) bedeutet Fabel, erdichtete Erzählung.

c'y.j.z* h ubl'a' und ^L^=» hübl'a bed. Feuerzeug, im Sinne v. Feuerschlagend.

^~»j,5> huhav nennt man einen feurigen Streifen.

hade nennt man ein Ruder.

ZfSs» h<dh Name eines Volkes.

L,

JIaJI der Buchstabe ^ d mit Fath.

^ct^ dagi bedeutet und, noch.

^AtA da'yi bir bed. und dann noch, noch eiumal.

^^j.äjii depkur bed. Schlachtordnung, Bataillon.

j.jCi*iO desneku bed. eine zum Sattel gehörige Sache '), auch der Steigbügel wird so genannnt.

^Ujjlii dariban bed. vorgefallen , begegnet , gekommen sein.

fcijjtvi daruga bed. das Haupt der Wachen , in der Bedeutung von Aufseher bei der Wasservertheilung.

i^ilj^ dewak (mit arab. ai) bed. ein junges Mädchen.

ikjTj degel'u (mit pers. *&) nennt man einen Rock mit kurzen Aermeln den man überzieht und der auch unter dem Namen *J.&> tekele, bLCi tekela (mit O und arab. u5) bekannt ist.

y£J dilt (mit arab. t<£) bed. ähnlich , s. v. a. auch *).

t^,i dawuiag (mit Teschdid aa{ ^) in der Bedeutung von tibace , der obere Rock, s. v. a. das persische ^a«^oL^ cadirseb Decke, Bettdecke, und ^Lcj jurgan Decke oder (J&j:«, ci^^i' taht pus, alles was bedeckt. „t.O wird auch duwwag ausgesprochen , mit

Zamma auf O und Teschdid. Es ist ein arabisches Wort und

sowohl im Persischen als im Türkischen gebräuchlich.

^LiJylo däulgan und LiJjto däutga bed. Helm.

'.iJ'O dnlf/a bed. ebenfalls Helm.

1) Der Verf. schreibt — /^/^ *^ 'jf, /?S

2) Weiter unten führt der Vf. diese Wörter noch einmal an , mit der Orthographie u&p . —

(5)

246 Beschreibung der türkisch ■talarischen Handschriften

«j^mJCII JtiXJI l3^> der Buchstabe o d mit Kesre.

^|LkJp dijban bed. gesagt habend.

^jUt dij-ulmtm bed. sage nicht.

_^*jLäJ! dij-algaimu bed. kann er sagen?

yjp dyo bed. gesagt.

u&uJ^jt u>- rv> dijb toding (mit pers. w£) bed. du sagtest damals als (du bliebst sagend damals als).

ö&IjAji 1 dijb iding bed. dasselbe wie das vorhergehende.

^LwuL)i> dijnsab bed. verbessernd, aufstehend.

jL**i.O dijnsar bed. er drückt nieder.

j^jO dij durl'ar bed. man sagt (jetzt).

IfpO dijrgn (mit pers. u5) bed. um gesagt zu werden (so zu sagen).

jyjO dijrni bed. das Gesagte (^ctusrit»«).

rj>* J.J.O dijr-min bed. ich sage.

^LCyäjJ dijsigni (mit pers. «£) bed. wir sprechen mit . . . , damit ich spreche mit . . . ., das (von ihnen) gesagte.

}J M d'J suz be( '- s Pr ' c '» e ' B Wort, und das zu sprechende Wort.

^jjlX-O dijgui (mit pers. ui) bed. damit er sage.

y\Xo dijgiu (mit pers. u£) hat viele Bedeutungen. (J^JO itc^^Lj

f'uhmg» dijgiu bed. bis dorthin und dass du sagest. Im Impe¬

rativ bed. es sage , und endlich das gesagte , das gesprochene.

L:S\.*a>»jO dijginga (mit pers. u£) bed. bis zum Sprechen, bis zum Sagen.

^»^XiO dijgugi bed. ein Sprecheuder.

dijgag bed. das Wort welches gesprochen werden muss und das was gesagt werden muss.

\0 jkAjLCo dijganim da bed. während der Zeit meines Sprechens.

dilgusi bed. muss gesagt werden.

f^"-^ dijgnm dur bed. ich muss sagen.

)^ t^L^p dijgui Uur bed. dass sie sagen.

Cfr*" (*?^z^ dijgui sin bed. dass du sagest.

cH^jO dijgali bed. dass er sage , oder zum Sagen.

uJojXjO dijgung (mit pers. uS) bed. du sagst und du sollst sagen ').

ij^JO «iiiiiini (mit arab. vi) bed. das was gesteckt ist, das was genäht isl.

u&O dik (mit arab. «$) bed. dasselbe.

dik (mit arab. u£) wird in Verbindung mit einem andern Worte in folg.

Bedeutung gebraucht : ^«i^-rO,^.* snriHkUar lasst sie fragen ;

jiv&iöjjf gurdikUar lasst sie sehen ; gurdik lasst

1) Gleich darauf wiederholt der Vf. wahrscheinlich aus Versehen die Erklärung der Worte dijgugi und dijgai , die wir hier als überflüssig aus¬

lassen.

(6)

ihn sehen ; ^yiiji bulgusi dik du sollst sein ; jHijJfljLt bnrdikliar lasst sie weggehen ; j'&j^jAJjI oldikUar lasst sie sein ; .MXtPJi bijdikl'ar lasst sie verschwinden.

(JjO dijli lasst uns sagen, lasst uns sprechen.

_ L*p.i> dijmnn sage nicht.

^Lk-O dijmali bed. lasst uns nicht sagen.

uJoU^> dijmang (mit pers. u^) bed. sagt nicht.

</y bed. sage.

t^.i£ und ^Jt> rfy« bed. ebenfalls sage.

iC> dijn bed. auch von (diesem) ^jAavO uS'L pak demidin bed. von sei¬

ner reinen Rede.

^U£JU*> dijlgau (mit pers. u£) bed. das gesagte , gesprochene.

J.Lo^ dijali bed. lasst uns sagen.

dij bed. sage.

xAf*xatt JtoJl i_ider Buchstabe j d mit Zamma.

. J.jJV.i^ dupdurin nennt man einen Laut der durch die Fiissc verursacht ' wird , in dem Sinne von : Lärm der Füsse ; man nennt auch so

das Pochen des Herzens.

dnpku nennt man einen Stock den die Weber mit den Füssen treten;

auch einen Farbestotf der als Arznei für die Füsse der Falken gebraucht wird.

^_jJjO durluk bed. von ächten Perlen (Adjectiv).

«S'üiJcJ^.S^ dulukdamak (mit arab. u5) nennt man den Laut de» pochen¬

den Herzens.

w"5) a u> dulane ist das sogenannte gjJ' cl'ug ').

_ji3t> ifiiifu nennt man eine Wolfshyäne.

(ki^SjJ dul'uga bed. Ziegelstein.

&=>^&tl tLLJt L-iyS- der Buckstabe Jj t mit Fath.

^LxL tn</nt bed. der Oheim , der älteste Bruder der Mutter.

*-«j*/iatf »IUI der Buchstabe Jj t mit Zamma.

IxJ*£j tulga ist Imperativ und bed. mache wanken (schütteln).

{ßfJO lux ist eine Festlichkeit.

Die Wichtigkeit dieses Wörterbuches liegt am Tage, zu bedauern aber ist, dass der Verf. nur Werke des Mir Ali Schir vor sich hatte, auf die

1) Species hrrbac serpeiitum noxis miriKce medentis. Gol vgl Meninsli Les. turc. Tom. 1. p. 287.

(7)

248 Beschreibung der linkisch ■ tatarischen Handschriften

übrigen dschagataischen Schriftsteller aber keine Rücksicht nahm '). Ueber den Verfasser, so wie Ort und Zeit der Abfassung, lässt sich nichts be¬

stimmen ; wahrscheinlich ist das Werk in Constantinopel oder in Kleinasien in der Nähe von Constantinopel verfasst. Am Ende findet sich folgende Bemerkung: Die Worte aus Newai und die dschagataischen Citate sind ge¬

schrieben von der Hand des armen Alai Beg Muhibbi esch - Schcrif , in der Mitte des Monats Dscbcmadi el - cwwel 967 d. Hedschra, d. i. 1560 Chr.

Bei Herausgabc dschagataischer Werke ist die Benutzung dieses Wörter¬

buches unentbehrlich. Eine vollständige Ucbersetzung desselben, nebst beige¬

gebenem Texte, würde eine bemerkenswerthe Erscheinung in der armen Lit- tcratur der türkisch - tatarischen Dialecte sein J ).

2. Handschrift unter Nr. Ard. 120. gross , ziemlich gut geschrieben, be¬

titelt t^gi^j oLJii , Sammlung der Werke des Newai.

Der Reichthuin der dschagataischen Lilteratur ist bis jetzt wenig i n Europa bekannt ; der einzige Gelehrte der seine Aufmerksamkeit darauf ge¬

richtet hat, gehört Frankreich an und ist Herr Quatremcre. Jaubert, Davids und v. Hammer haben nur die Oberfläche dieses reichen Schachtes berührt.

Der berühmteste dschagataische Schriftsteller ist nach übereinstimmenden]

Unheil der orientalischen Bibliophilen, Mir Ali Schir, der Verfasser dieser Handschrift. Einige Bemerkungen über ihn werden daher hier nicht überflüssig sein, um so mehr, da das oben genannte Wörterbuch ausschliesslich für seine Werke gemacht worden und wir unten noch mehrere Handschriften theils prosaischer theils poetischer W erke desselben Verfassers zu beschrei¬

ben Gelegenheit haben werden.

Mir Ali Schir war nach Dewletsehah ') der Sohn angesehener Leute in einem dschagataischen Dorfe. Sein Vater gab ihm eine vorzügliche Erziehung, welche die grossen Fähigkeiten mit denen er von Natur begabt war ent¬

wickelte. Die Fortschritte welche der Jüngling in den persischen und türki¬

schen und moslemischen Wissenschaften überhaupt machte, setzten Mirza Babcr in Erstaunen. Es ist unbekannt warum Ali Schir von dem Sultan Abu Zeid .Mirza aus Heri verwiesen wurde, von wo er sich nach Samarkand begab wo

1) Das Institut der orientalischen Sprachen des Ministeriums der aus¬

wärtigen Angelegenheiten besitzt ein in Calcutta 1825. 8. gedrucktes dschaga- taisches Wörterbuch. Beide Werke bat Charmoy benutzt , bei seinem Com- incnlare zur Expedition de Timour-i-lenk conlre Toqtamische.

2) Einer der Herren Academiker in Petersburg hat sich die Bearbeitung dieses Wörterbuches vorgenommen, ist aber bis jetzt durch Mangel au Zeit daran verhindert wurden.

.1) Uewlet Schah, Verfasser des berühmten persischen Werkes B Sö<J

»lj.sUi.jl Verzeichnis* der Dichier, welches die Lebensbeschreibungen vieler persischer nnd einiger arabischer und türkischer Dichter enlhäll. Eine Hdsehr.

dieses Werkes findet sich auf der Univcrsitäts - Bibliothek in Kazan, aus wel¬

cher hier einige Nachrichten über Ali Schir entnommen sind. Dewlet Schah giebt eine sehr kurze und ungenügende Lebensbeschreibung dieses Dichters, die mehr nur allgemeine Bemerkungen und pomphafte Lobeserhebungen ent¬

hüll. Die Handschrift ist vom Jahr 1048 = 1638.

(8)

er mehrere Jahre unter dein Schutze des Ahmed Hadschi Beg verweilte.

Ali Schir wurde mit dem Sultan Husein zusammen unterrichtet, dessen Vezir und Freund er später wurde. Anfänglich halte er das Siegel des Sultans in Verwahrung. Im reiferen Alter wurde er zum Beg ernannt und verwaltete eine Zeit lang die Provinz Astrabad. Nachdem er diese Stelle niedergelegt halle, wollte er vom Sultan Husein Mirza keine Bezahlung annehmen, sondern brachte diesem vielmehr alljährlich eine bedeutende Summe Geldes als Geschenk.

Als Sultan Husein Mirza von einem Feldzuge nach Astrabad zurückkehrte kam ihm Ali Schir aus der Stadt entgegen. Während seiner Vorstellung bei dein Sultan rührte ihn der Schlag und keine Bemühungen der Aerzte waren im Stande den berühmten Schriftsteller vom Tode zu retten. Herbelot setzt seinen Tod in das Jahr 906 oder 912 der Hedschra , d. i. 1500 oder 1506 nach Chr.

Mir Ali Schir, oder «ic ihn Dewlet Schah nennt jtJi J.c jijA y/uS t *a\

(der grosse Fürst, Fürst Ali Schir) , war berühmt durch seine Kedekunst, seinen Anstand, seine Begünstigung der Gelehrten und Künstler. Der be¬

rühmte Scheich L'sta Kuli Beg und Husein Audi, bekannt durch ihre Leistungen in der Musik, verdanken seinem günstigen Urtheile ihre Berühmtheit, des¬

gleichen Ustad Beg Zad und Schah Muzalfer. Da er nicht verheirathet war und für keine Familie zu sorgen hatte , so verwandte er sein ganzes Ver¬

mögen auf Gott wohlgefällige Bauten, wie Moscheen, Seminare, Klöster, Hospitäler, Bäder, Karawanserais u. dgl. Eine besondere Sorgfalt widmete

er den Bauten in der Hauptstadt Herat. Besonders zu bemerken ist das

Iinaret (Hospital) des Seid Kazem und seine Wasserleitung, durch welche

er das Wasser der Quelle Gülbest ( xi\~*JS f in Chorasan berühmt) in

die heilige Stadt Meschhed zu leiten suchte.

Als Kenner des Persischen und Türkischen schrieb Ali Schir mit fast gleicher Leichtigkeit in beiden Sprachen, seine persischen Werke erfreuen sich jedoch nicht derselben Berühmtheit wie die türkischen. Von seinen Schriften , deren er viele sowohl in Prosa als in Versen hinterlassen hat, führen wir hier nur die folgenden besonders an :

1. Vier türkische Diwane, die Dewletschah die „Zierde der Unterhal¬

tungen der Könige" nennt. Diese Diwane sind nach den Altersstufen geordnet und betitelt:

a) jitntt ^iljii Merkwürdigkeiten der Kindheit . b) v '<"*•**" J^y* Seltenheiten der Jugend ,

0 Wunder des Mannesalters ,

d) Früchte des Greisenallers.

Diese Diwane bestehen aus Ghazclen und gelten für die besten Erzeugnisse der Müsse des Ali Schir.

2. ein Fünfgedicht. Nach dem Zeugnisse des Dewletschah wett¬

eiferte Ali Schir in diesem Werke mit Nizaini ') ; es besteht aus fünf be- tonderu Gedichten oder Mesnewi :

1) Nizaini von Gendsch. ein persischer Dichter, berühmt durch sein Fünf-

(9)

250 Beschreibung der türkisch ■laiarischen Handschriften

a) j'jJ^I C|j£> Staunen der Frommen, b) ^j^aÄ^ «iL^^s Ferhad und Schirin, e) O-*"*"^"* Medschnun und Leila ,

— £

d) »jL.« die sieben Planeten,

e) i^iX&m! lV». der Damm Alexanders 1,

3. i_j».lsjJI kJ»Aj^ der Geliebte der Herzen. Von diesem Werke werde ich zu einer andern Zeit ausführlicher sprechen , bei der Uebersicbt der dschagataischen Handschriften des Museums der Acadeinie der Wissenschaften.

4. jaLijI ^»wJ Vögelsprache , eine Nachahmung des Gedichtes

jJaJI ijjhi* Gespräch der Vögel (von Ferideddin Attar). Der Verfasser des Werkes i_5jjL» oL«ä! 3 , Denkwürdigkeiten Babers, giebt diesem Gedichte, dem Fünfgedichte und den vier Diwanen den Vorzug vor allen übrigen Werken des Ali Schir.

5. i£aoi\s>- J*gA>- vierzig Traditionen.

6. cLxit g~tj[fZ Geschichte der Propheten.

7. w£«JU £\jjt*j Geschichte der Könige.

8. (j»jLäiJt ijaJLs 1*« Unterhaltungen der Auserwählten.

9. £y}jA3\Xi! die fünf Staunenden.

10. jfl>l»_5\]f Juwelcnschnur.

11. ^JUv,!! -£y* Leuchte der Moslems.

12. ju^tl jt-iLwö Liebesdüfte.

13. OL&JU Briefsteller. Der Verf. der Denkwürdigkeiten Babers nennt dieses Werk eine Nachahmung des Briefstellers des Mewlana Abdurrahman Dschami.

14. 1U&»«, Vermächnissschrift.

15. iAju» ja* w«:U< die Tugenden des Mir Sejid Hasan.

16. Jc*^ e>!>H^ V>äLL« die Tugenden des Helden Muhammed.

17. Wage der Versmaasse. Der Verf. der Denkwür¬

digkeiten Babers beurtbeilt dieses Werk ziemlich ungünstig und sagt dass sich Ali Schir bei Beschreibung der vierundzwanzig Metra viermal geirrt habe und dass sieb ausserdem noch andere Fehler in dem Werke finden , die aus Unkunde des Baues der persischen Verse hervorgegangen seien.

gedieht. Seine Lebensbeschreibung nach Dewletschah hat Erdmaun herausge¬

geben in Expeditio Berdaain versus ete.

1) Eine vortreffliche Handschrift dieses Fünfgedichtes des Ali Schir, wel¬

ches im Jahr 889 der Hedschra (1484) verfasst worden, findet sich auf der Universitätsbibliothek in Kazan.

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18. ^IkÄmi ^A*uJt K<aä Geschichte des Scheich Sanaan.

In seinen dschagataischen Werken hat Ali Schir den Namen Newai an¬

genommen , in den persischen hingegen nennt er sich Fani. Nach Angabe des Verfassers der Denkwürdigkeiten Babers sind manche von den persischen Dichtungen des Ali Schir nicht schlecht, der grössere Theil jedoch schwer¬

fallig und dürftig. Ausser seinen schriftstellerischen Werken hat Ali Schir auch sehr schöne musicalische Composilionen hinterlassen.

Die Handschrift unter dem Titel ^[f* ^LLT (Abtheilung XIV. Nr. 15) in reichem gepressten Einbände , enthält einige prosaische und einige poeti¬

sche Werke des Mir Ali Schir. Die bemerkenswerthesten in dieser Samm¬

lung sind :

a) vi>u»\> J«4-^ vierzig Traditionen ; mit diesem Stück in Versen beginnt das Buch.

b) (Ji^ 3 *'* Gespräch der Vögel, wahrsch. anstatt ^l^J .

0 U"*il***' u*^^?^ Unterhaltungen der Auserwählten , ein kurzer Aufsatz in Prosa.

d) £ J.j\- > Geschichte.

e) olwA< Briefsteller, in Prosa und Versen.

Q ^JjaääXI die fünf Staunenden. Ein kurzer Aufsatz in

Prosa.

g) JIaäSj Vermächtnissschrift, ein kurzer Aufsatz in Prosa und Versen.

Am Ende dieses letzten Aufsatzes findet sich folgendes Chronosti- ebon, welches das Jahr der Beendigung desselben anzeigt:

j^J^ t5^' ef^^Ars LS^' jyi

l_5-XJ*J J^W* »S J.f ^jU. *jJä s

Achthundert und sechsundachtzig Jahre waren,

Als die Vermächtnissschrift beendigt wurde (886 = 1481).

Von dieser Sammlung ethischer, historischer und anderer Aufsätze habe ich der Geschichte (go^Li) eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Diese beginnt mit Adam und enthält auf 26 Blättern die Lebensbeschreibungen der Propheten und Weisen. Am Ende des 26. Blattes beginnt die Geschichte der alten persischen Dynastien , von dem ersten Pischdadicr Kajumers bis zum letzten Sassaniden Jezdcdschord oder bis zur Eroberung Persiens durch die Araber. Die Abhandlung ist aus muhammedanischen Quellen zusammenge¬

tragen und enthält keine besonderen Facta , ist aber wegen der Kürze der

1) Die angeführten Stellen aus den Denkwürdigkeiten Babers sind aus Davids Grammar of the turk. lang, genommen. Herbelot giebt sehr kurze und fehlerhafte Notizen von Mir Ali Schir unter dem Artikel NaouaY. Herr P. S.

Saweliew bat eine ausführliche Lebensbeschreibung nach Dewletschah und den Denkwürdigkeiten Babers mitgcthcilt in dein „Russischen encyclopädischcn Lexicon " Th. 1. S. 527 f. unter dem Artikel Ali Schir.

(11)

252 Beschreibung der türkisch - tatarischen Handschriften

Darstellung merkwürdig ') und eigentlich eine Epitome bis zur muhammedani¬

schen Geschichte Persiens. Es findet sich hier eine Reihe von Lebensbe¬

schreibungen persischer Könige, deren jede mit einigen Versen schliesst. Der Styl dieser Biographien ist, mit Ausnahme der Verse, ziemlich einfach; das Türkische erscheint hier noch in seiner ursprünglichen Einfachheit und mit einigen alten Wörtern ; die Sätze sind im Allgemeinen kurz , eine Ortho¬

graphie existirt hier nicht.

Diese historische Arbeit des Mir Ali Schir ist auch in die osmanische Lilteratur übergegangen und es giebt eine fast wörtliche Uebersetzung davon im alten osinanischen Dialecte , von der sich auf der kaiserlichen öffentlichen Bibliothek ebenfalls eine Handschrift findet, nämlich (__cl.Äi jp-ij-i Geschichte Fenais, eine kleine Handschrift unter Nr. 9E. 26. Die eigentliche Ueber- schrift dieser Handschrift ist ^jL.Ä.9 j-aJLs *.*£>Jj ,_c j !> j ^yX-* ÄSJjl»j' Geschichte der Könige von Newai, Uebcrsetzung des armen Fenai. Die Schrift ist die gewöhnliche, das Ganze uinfasst 41 Blätter. Der Name des Schrei¬

bers und die Jahreszahl sind nicht angegeben.

Der Text dieser osinanischen Uebersetzung ist in Wien (aaIiLmJI ^IaM <so)

gedruckt, im Jahr 1784, unter dem Titel (^Li Geschichte des Fenai;

diese Ausgabe unterscheidet sich wenig von der Handschrift; der Unterschied besteht eigentlich nur in der regelmässigen und correetcren Orthographie der gedruckten Ausgabe , da hingegen die Handschrift sehr fehlerhaft geschrie¬

ben ist.

In dem Vorworte der Uebersetzung erzählt der Uebersetzer , dass er

„der unwürdige arme Fenai einmal einem vornehmen Herrn den Aufsatz

des Ali Schir Newai „Geschichte der Könige" überreicht habe, als eine Gabe edler Unterhaltung und Geschenk einer achtungswerthen Gesellschaft. "

Diesem vornehmen Herrn gefiel das Werk und die Anwesenden baten um dessen Uebersetzung in das Türkische (iäk*<yi» Sji«.LJ es mit türkischen Kleidern zu schmücken) •), was dem Uebersetzer auch von dem vornehmen Herrn anempfohlen ward. Man muss jedoch gestehen , dass er seine Aufgabe nicht zum Besten gelöst hat. Die Vorrede ist noch ziemlich correct geschrieben, die Uebersetzung aber hinsichtlich der Sprache und des Satzbaues sehr schlecht.

Dem Anscheine nach halte der Uebersetzer die Originalhandschrift des Ali Schir vor Augen, durch deren dschagataischen Charakter er sich hinreissen Hess, so dass er ein Gemisch von Dschagataischem und Türkischem zusammensetzte.

Die Verse des Ali Schir sind ebenfalls mit geringen Abänderungen übertragen.

1) Es sind allem Anscheine nach die beiden Stücke »IaajI gj^l^j, (j e _ schichte der Propheten, und lil^L« g.jjtjj'j Geschichte der Könige , unter dem Namen gsl^i' in Eins zusaminengefassl.

2) Die Handschrift hat richtig <&-*ß$ u>.Äjj tdLwLJ ^"i) . Rum nen nen eigentlich nur die Perser die osmanische Pforle , bei den Osmanen heisst Rum vorzugsweise Griechenland und Rom.

(12)

Herr Quatremere, der sich seit langer Zeit mit Ali Schir beschäftigt, hat endlich im Jahr 1841 die Herausgabe dieses berühmtesten dschagataischen Schriftstellers begonnen, unter dem Titel: „Chrestomathie en turk oriental, contenant plusieurs ouvrages de 1' Emir-Ali-Schir, des extraits des memoire«

du Sultan Haber, du trotte du Miradj, du Tczkiret- el - Aulia et du Bakhliar- nameh , publies, aecompagnes d'une traduction francaise, d'un memoire sur la vie d'Ali Schir et de notes grammaticales et autres, par M. Quatreniere 1. Fase. Paris 1841.

Der Text beginnt mit dem Titel ^J^i oUtf, Sammlung der Werke

JVewa'is , und das erste von II. Q. mitgctheilte Stück ist aus dem

(jyCiJÜI, worauf unmittelbar u5*.L« jpjtj^ i die Geschichte der Per¬

sischen Könige, folgt '). Diese Ausgabe gehört zu den mühsamsten Arbeiten europäischer Gelehrten. Herr Quatremere ist längst durch seine Kcnntniss der Sprachen, der Geschichte und Lilteratur asiatischer Völker berühmt. Alle seine Ausgaben und Abhandlungen tragen das Gepräge grosser Gelehrsamkeit und gewissenhaften Fleisses. Diese Chrestomathie der dschagataischen Schrift steller ist das neueste und wahrscheinlich nicht das letzte Blatt zum Rahmes kränze dieses berühmten Orientalisten.

Zur Vergleichung der Handschrift der kaiserl. öffentl. Bibliothek mit der Ausgabe Herrn Quatremeres und der in Wien gedruckten Uebersetzung. geben wir folgendes Stück.

Text des Herrn Quatremere.

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1) Der Text ist nach einer Handschrift der Werke des Ali Schir auf der königlichen Bibliothek herausgegeben. Das erste Stück nimmt im Drucke vierzig Seiten ein , in der Handschrift aber (Tom. II.) Fol. 736 v. — 744 v.

Das zweite Stück beginnt in der Handschrift (Tom. II.) Fol. 813 v. Man sieht deutlich , dass zwischen diesen beiden Stücken mehrere Aufsätze liegen, die Herr Quatremere in seine Ausgabe nicht aufgenommen hat.

1 7

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254 Beschreibung der türkisch ■ laiarischen Handschriften

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Text der Hondsclirift.

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Text der Wiener Handschrift.

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Uebersetzung.

Dschcmschid. Einige sagen dass er der Bruder des Tchmuras gewesen sei andere , seines Bruders Sohn. Nach seiner Thronbesteigung regierte er das Weltreich mit Recht und Gerechtigkeit und war entzückend durch Schön¬

heit und Anmuth und unvergleichlich an Tugend und Vollkommenheit. Er

machte wunderbare Erfindungen, von deren Zahl die Kriegswaffen sind, welche er erfand '). Kr brachte 2 ) die Rohseide, gesponnene Seide, Webewerkzeuge, Farben und Schwarze in Gebrauch , welche vor ihm dem Volke 3) unbekannt waren. Von einer Stadt zur andern befahl er Dörfer zu bauen , vielen Ge¬

genstanden bestimmte er Regel und Gebrauch, und die Stadt Istachr vergrös- serte er dergestalt, dass ihre Länge sich von Chufrek bis Ramdscherd er¬

streckte , so dass ihre Länge zwölf Agatsch und ihre Breite zehn Agatsch erreichte. Er baute dort grosse Gebäude, von denen noch jetzt Spuren und Zeichen existiren 4 ) , so dass dem Menschen ein solches Bauwerk unmöglich scheint, dass, wenn der Mensch s ) dasselbe nicht gesehen, er es nicht glaubt.

Man nennt es Tschihil minar.

Uebersetzung nacli der Wiener Ausgabe.

Dschcmschid. Einige nennen ihn den Bruder des Tehmura«. Als er

den Thron bestieg, schmückte und verschönerte er das Weltreich durch Recht und Gerechtigkeit und war unvergleichlich durch Schönheit und An¬

muth und entzückend durch Tugend und Vollkommenheit. Er ist bekannt

durch staunenswerthe Erfindungen, in deren Zahl die Erfindung der Kriegs¬

werkzeuge ist. Er bat auch die Rohseide , die gesponnene Seide und die

zur Webekunst gehörigen Gegenstände und Farben erfunden , die dein

Volke bis dahin unbekannt waren. Er erfand Wege von einer Stadt zur

1) In der Handschrift folgen hier die Worte: Vor ihm waren Steine und Stöcke im Gebrauch ; auch schreibt man ihm die Einführung der Lan¬

zen, Hellebarden, Messer, so wie der Wolfsfallen zu, desgleichen die Er¬

bauung der Bäder und die Erfindung des Tauchens.

2) In der Handschrift: Er hat auch eingeführt.

3) In der Hdsehr. : den Leuten.

4) In der Hdsehr. : deren Spuren u. Z. noch jetzt sind.

5) In der Handsc.hr.: wer dasselbe nicht gesehen.

(15)

256 Literatur - Anzeige».

andern und vielen Dingen bestimmte er Regel und Gebrauch. Die Sladt

Istachr vergrösserte er so, dass diese Stadt sich von Chefesrek bis Zabheruk ausdehnte; die Länge derselben beträgt 12 Agaisch und die Breite 10 Agatsch.

Und dort errichtete er einen grossen Bau, von dein noch heute Spuren, Proben und Zeichen vorhanden sind , so dass dein Menschen ein solches Bauwerk unmöglich erscheint, dass der Mensch, der es nicht sieht, es nicht glaubt.

In einigen Geschichtswerken nennt man es Tschihil minar. "

Im Ganzen ist die Handschrift der kaiserlichen Bibliothek wenig von der Ausgabe Herrn Quatremeres verschieden, und hat nur hie und da einzelne Zusätze, dahingegen die türkische Uebersetzung an manchen Stellen den Sinn des Originals abkürzt, wie man an dein gegebenen Beispiele ersehen kann.

Sefer Tebuöt ha-Arez von Josef Schwarz, (hebr.) Jerusalem

1845. 8. (Leipzig, C. L. Fritzsche.) Pr. 1 Thlr. 6 Ngr.

Die Literatur über Palästina erhält durch dieses Werk, das von der Geographie, Naturkunde und Geschichte des heiligen Landes handelt, eine wesentliche Bereicherung. Der Verf. , ein in Jerusalem seit mebrern Jahren lebender deutscher Gelehrter, behandelt in der ersten Abiheilung seines Wer¬

kes die Geographie nach der biblischen Slamravcrtbeilung, giebt wo möglich die arabischen Bezeichnungen an und benulzt ausser den Kirchenvätern auch Talmud und Midrasrh. Durch die Benutzung der beiden letztern von Seiten eines Palästina aus langjähriger Autopsie kennenden Gelehrten dürfte ein be¬

deutender Fortschritt erzielt worden sein. Eine dctuillirte Beschreibung Je¬

rusalems beschliesst die erste Abtheilung. Die zweite beschäftigt sich mit den drei Naturreichen und hat einen zu coinpendiösen Charakter. Doch ist die sorgfältige Angabc der arabischen Namen besonders hervorzuheben. Der geschichtliche Theil hat eine zu confessionellc Haltung und steht daher in allgemein wissenschaftlicher Beziehung dem geographischen und naturhisto¬

rischen nach. A. J.

Magyarische Altertbümer. Von Selig Cassel. Berlin, Veit u. Comp.

1848. 8. XII u. 340 S. (1 Thlr. 20 Sgr.)

Diese historische Untersuchung zerfällt in drei Capitcl, denen drei Bei¬

lagen folgen. Erstes Cap. über die Abstammung der Magyaren von den Hun¬

nen S. 1—70; zweites Cap. die linguistischen Untersuchungen über den Ur¬

sprung der Magyaren S. 71 —120; drittes Cap. Betrachtungen über den Ursitz der Magyaren S. 121 — 180.

Die erste Beilage S. 182 — 219 handelt von dem Briefe Josefs des

Chazarenkönigs ; die zweite S. 220 — 262 von Gomer und Magog in Bibel

und Josephus; die dritte endlich S. 262 — 346 von Gomer und Magog iu

Targum, Talmud, Midrasch und Josippon. A. J.

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