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Nr.: 06/2014 Halle (Saale), 19.11.2014 Hilfe für den Rotmilan: Artenhilfsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt für die extrem bedrohte Art erschienen Der Präsident

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Nr.: 06/2014 Halle (Saale), 19.11.2014

Hilfe für den Rotmilan: Artenhilfsprogramm des Landes Sachsen-

Anhalt für die extrem bedrohte Art erschienen Der Präsident

Der in Sachsen-Anhalt allgegenwärtige Rotmilan ist eine wohl jedem Natur- freund bekannte Greifvogelart, die leicht an ihrem tief gegabelten Schwanz und den weißen Flecken am Unterflügel erkennbar ist. Der mit einer Flügel- spanne von 145-170 cm durchaus stattliche Greifvogel ist nur in einem ver- gleichsweise kleinen Teil Europas verbreitet. Sein weltweiter Bestand wird derzeit lediglich auf 20.000-25.000 Brutpaare geschätzt. Mit ca. 2.000 Paaren brüten damit in Sachsen-Anhalt etwa 8 % aller Rotmilane der Welt. Sachsen- Anhalt hat daher für die Erhaltung dieser Art deutschland-, europa- und auch weltweit eine besonders hohe Verantwortung.

Deshalb haben Experten aus dem Förderverein für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten mit Sitz in Halle, dem Museum Heineanum in Halberstadt und des Landesamtes für Umweltschutzes (Staatliche Vogel- schutzwarte Steckby) ein Artenhilfsprogramm für den Rotmilan in Sachsen- Anhalt erarbeitet, das Anfang November auf der Jahresversammlung des Or- nithologenverbandes Sachsen-Anhalt offiziell vorgestellt wurde. Das 160 Sei- ten umfassende Heft der Berichte des Landesamtes für Umweltschutz stellt die besondere Bedeutung Sachsen-Anhalts heraus, verdeutlicht die aktuelle Situation des Rotmilans im Land, analysiert Gefährdungsursachen und gibt Empfehlungen für seinen Schutz in Sachsen-Anhalt.

Wichtige wissenschaftliche Grundlage des Artenhilfsprogramms war eine lan- desweite Brutbestandserfassung des Rotmilans in den Jahren 2012 und 2013.

„1.926 Rotmilanpaare sind dabei in Sachsen-Anhalt von den Ornithologen erfasst worden, von 1.747 wurden auch die Horststandorte exakt kartiert“, so Klaus Rehda, Präsident des Landesamtes für Umweltschutz. „Eine gewaltige Leistung, auf die unsere Vogelkundler im Land mit Recht stolz sein können!“.

Obwohl unser Land weitgehend flächendeckend besiedelt ist, zeigen sich in den verschiedenen Regionen deutliche Dichteunterschiede. Sehr hohe Brut- konzentrationen sind im Harzvorland, in Teilen der Magdeburger Börde, im Großraum Halle, im Drömling und in Teilen der Elbeaue zu finden.

Seit 1996 nimmt der Rotmilanbestand in Sachsen-Anhalt jährlich um durch- schnittlich 1,8 % ab, der Bruterfolg liegt unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Wie Klaus Rehda betont, tragen verschiedene Faktoren zu dieser negativen Entwicklung bei. „Neben einer veränderten agrarischen Landnutzung, die zu Nahrungsmangel beim Rotmilan führt, spielen zunehmender Nistplatzmangel, Verluste durch Windkraftanlagen, Stromleitungen und Straßenverkehr sowie Verluste durch den sich schnell ausbreitenden Waschbär eine nicht unerhebli- che Rolle.“

Das Artenhilfsprogramm empfiehlt konkrete Maßnahmen, die den negativen Entwicklungen entgegen wirken können. Dazu zählen u.a. Maßnahmen, die

P R E S S E M IT T E IL U N G

E-Mail: Praesident@

lau.mlu.sachsen-anhalt.de

Landesamt für Umweltschutz Reideburger Straße 47 06116 Halle(Saale) Tel.: 0345 5704-101 Fax: 0345 5704-190 Internet:

www.lau.sachsen-anhalt.de

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das Angebot und die Erreichbarkeit von Kleinsäugern in der Agrarlandschaft verbessern. Diese stellen die Hauptnahrung für den Rotmilan dar. Daneben werden die Erhaltung, Pflege und Neupflanzung von Nistbäumen im Agrarraum und die Minimierung von Verlusten durch den Waschbär empfohlen. Breiten Raum nimmt auch die Verhinderung von Rotmilan-Verlusten durch Windkraftanlagen ein. Insbesondere wird ein Mindestabstand neu zu errichtender Windkraftanlagen von 1.500 m zu Rotmilanhorsten emp- fohlen. Dieser würde das Tötungsrisiko an Windkraftanlagen deutlich verringern.

Das Artenhilfsprogramm Rotmilan ist unter: http://www.lau.sachsen- an-

halt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LAU/Naturschutz/Publikationen/Dateien/berich t_5-14_ahp-rotmilan.pdf zu finden.

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