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Mitteilungsblatt der Gemeinde Sulzdorf a.d.L.

Im Internet unter: www.sulzdorf-adl.de email-Anschrift: buergermeisterin@sulzdorf-adl.de Nr. 4/2021 155. Ausgabe Oktober - Dezember

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Noch immer hat uns die Corono-Pandemie fest im Griff, wenngleich wir hoffen dür- fen, dass Sie im kommenden Jahr ihren Schrecken verlieren wird. Doch hierfür ist die Solidarität Aller erforderlich.

Erheblich gehemmt ist natürlich nach wie vor das öffentliche Leben, was die Ge- meinde jedoch nicht daran hindert, ihre Aufgaben zu erfüllen. So geht die Dorfer- neuerung in Obereßfeld in gewohntem Umfang weiter, in Sternberg stehen die Ab- schlussarbeiten der neuen Ortsdurchfahrt unmittelbar bevor. Den Abschluss wird im kommenden Jahr die Aufstellung des renovierten Kriegerdenkmals bilden. Über weitere anstehende Maßnahmen informieren wir Sie im Inneren des Heftes.

Wir wollen hoffen, dass im kommenden Jahr wieder Bürgerversammlungen mög- lich sind, bei denen Ihre Wünsche und Anträge behandelt werden können. Doch, scheuen Sie sich nicht bis dahin Ihre vordringlichen Wünsche in der Gemeindekanz- lei mitzuteilen. Wer mich persönlich sprechen möchte, wird gebeten, sich einen Termin geben zu lassen, bzw. mit mir zu vereinbaren.

Bedauerlich ist, dass immer weniger Bürger bereit sind, ehrenamtliche Aufgaben zu übernehmen. Es würde mich freuen, wenn sich Leute melden und bereit erklären, ein bestimmtes Rasenstück, ein Blumenbeet oder eine Baumumrandung regelmäßig zu pflegen usw. Das käme der ganzen Gemeinde zugute.

Ich wünsche Ihnen noch einige schöne herbstliche Tage – und bleiben Sie gesund!

Ihre Bürgermeisterin

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Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021

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Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021

Inhaltsverzeichnis

Aus dem Sulzdorfer Gemeinderat 4

Haushaltsberatungen 5

„Rasen“ ist ob der engen Ortsdurchfahrt nicht möglich 7 Bevölkerungsentwicklung in den zurückliegenden 10 Jahren

Waldbegehung des Sulzdorfer Gemeinderates 9

Bilanz der diesjährige Waldbewirtschaftung 10

Infos des BayernLab online Bad Neustadt 11

Müllabfuhrtermine im 4. Quartal 2021 13

Große Nachfrage nach Seniorenratgeber 15

5 Gründe, warum Sie sich gegen Corona impfen lassen sollten 16 Kein Grund zur Beschwerde – Bitte der Bürgermeisterin 18 Test auf Hepatitis B und C beim „Check-up 35“

Fachberatung häuslicher Gewalt - Bayer. Innovationspreis 19

Kriegsgräberfürsorge bittet um Unterstützung 20

Selbsthilfegruppe Schlaganfall im Landkreis 21

Landkreis Rhön-Grabfeld wird digital 23

Wichtiger denn je – Essen aus Bayern 24

Darf man Schraubdeckel in den Glascontainer werfen? 26

Ungewohntes Bild am Sulzdorfer Reuthsee 29

Hauswirtschaftsschule Bischofsheim verschiebt Semesterstart 30 Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Sulzdorf a. d. L. (Folge 146)

Mennoniten waren lange Pächter der adeligen Schlossgüter 31 in unserer Gemeinde

Aktuelles aus der Grabfeld-Allianz 40

Grabfelder Naschbäume 41

Unterstützungsmöglichkeit für Pflegebedürfte 42

Aktionsmonat „Gesund älter werden“ feiert Jubiläum 43 Seniorenticket 65+ ab sofort im Landkreis erhältlich

Sind die Eichhörnchen in Gefahr? 44

Ev. Sonntagsblatt will wissen, wieso kath. Kirche in ev. Dorf steht 47

In Memoriam Albrecht Kriegsmann 48

Betriebsausflug 2021 der VG-Bediensteten nach Sulzdorf 49 Die Orgel in der Serrfelder Kirche wurde restauriert 50

Lesekönige ausgezeichnet 51

Interessantes aus unserer Kindertagesstätte 53

Anita und Werner Fell – Glücksfall für Brennhausen 59

„In Serrfeld ist die Welt noch in Ordnung!“ 62

Sternberger Blasmusik probte im Freien – Pastoraler Raum Grabfeld 64 Öffnungszeiten und Bereitschaftsdienst der Apotheken 65

Wir gratulieren 66

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Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021

Aktuelles aus dem Gemeinderat

➢ Als untragbar und in dieser Größenordnung nicht akzeptierbar hat der Ge- meinderat Sulzdorf einen von der Nachbargemeinde Bundorf geplanten „Bür- gersolarpark“ bezeichnet. Dieser soll immerhin ein Ausmaß von rund 120 Hektar aufweisen. 100 Hektar davon sind Eigentum der Fam. von Truchseß.

Die restlichen 20 Hektar werden von Bürgerinnen und Bürgern z. V. gestellt.

Die Gefahr für die Tierwelt brachte Bürgermeisterin Angelika Götz ins Ge- spräch. Gemeinderätin Elisabeth Trice monierte den Verlust wertvollen Ackerlandes. Wenn es so weiter gehe, werde man eines Tages nur noch zwi- schen Solarpanelen spazieren gehen. Die Bürgermeisterin wusste auch von Voranfragen bez. derartiger Anlagen im Bereich Obereßfeld und Ermershau- sen. Die Bedenken der Gemeinde gehen vor allem dahin, da sich der geplante Bürgersolarpark Bundorf direkt an die Grenzgemarkung von Sulzdorf an- schließt. Es sei gut, dass die Gemeinde Bundorf diesmal Sulzdorf frühzeitig bei der Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange informierte, so Angelika Götz. Der Gemeinderat entschied gegen eine Stim- me, konkrete Gründe auszuarbeiten, die für oder gegen einen solchen Bürger- solarpark sprächen. Dies gilt auch für die zweite Änderung des Flächennut- zungsplans.

➢ Informiert hat die Bürgermeisterin, dass vier Materialsilos in Sulzdorf durch vier neue Silos mit Filter ersetzt wurden. Ausführlich behandelt wurde bereits im letzten Echo das Thema Kirchturmuhr und Glocken in Sulzdorf. Der Ge- meinderat beschloss, wie vorgeschlagen: Die Gemeinde übernimmt die Kos- ten für die Erneuerung der Turmuhranlage (5.195 Euro) und die Kirchenge- meinde für die Softsteuerung der Glockenanlage (4.663 Euro). Die Übernah- me der Kosten gelte für den Einzelfall und ist keine generelle Anerkennung einer Baulastverpflichtung der politischen Gemeinde an die evangelische Kir- che.

➢ Genehmigt wurde der Antrag auf Zuwendung aus dem Förderprogramm der Kommunalen Allianz Grabfeldgau. Eine Familie hat in der Gemeinde ein sa- nierungsbedürftiges Haus erworben und erfüllt damit die Kriterien. In der In- dustriestraße in Sulzdorf ist die Generalsanierung des dort bestehenden Wohngebäudes vorgesehen. Die Höhe des Förderbetrags beträgt maximal 25 Prozent der förderfähigen Nettokosten, jedoch nicht mehr als 10.000 Euro.

Zusätzlich erhöht sich die Förderung um jeweils zehn Prozent pro Kind, ma- ximal sind das 1.000 Euro.

➢ Informationen gab Bürgermeisterin Angelika Götz zum Ausbau der Breit- bandversorgung im Bereich Sulzdorf. Dabei geht es darum zu ermitteln wo Glasfaser möglich ist oder Förderprogramme in Anspruch genommen werden müssen. Der Fördersatz im Landkreis pendelt sich bei 90 Prozent ein, zehn Prozent sind der gemeindliche Anteil.

➢ Angesprochen wurde ein Leserbrief, in dem eine Anwohnerin in Sternberg von erhöhtem Verkehrsaufkommen und Raserei in Sternberg spricht. Die Bürgermeisterin sagte dazu, dass es sich um eine Kreisstraße handelt und die Gemeinde damit nicht zuständig ist. Das sei auch den Anwohnern, sowohl

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Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021

von der Gemeinde als auch von Ulrich Dolze, zuständiger Sachbearbeiter am Landratsamt Rhön-Grabfeld, erklärt worden. Er habe sich bereits gekümmert und auch Kontakt mit der Polizei aufgenommen.

➢ Erneut stand das Thema „Rattenplage“ in der Gemeinde und den Ortsteilen zur Diskussion. Auch hier sei die Kommune durch das Auslegen von Ködern aktiv, allerdings müssten die Bürgerinnen und Bürger mithelfen und den Rat- ten keine Möglichkeit durch im Außenbereich abgelagerte Abfälle bieten.

➢ Bei Starkregen liefen vor einigen Wochen im Neubaugebiet von Sulzdorf ei- nige Keller voll. Es kam deshalb zu einem Feuerwehreinsatz. Das Problem sei, dass hier zwei Kanäle zusammenlaufen. Die Bürgermeisterin appellierte an die Sulzdorfer in ihren Häusern Stauklappen einbauen zu lassen. Man wer- de sich aber auch seitens der Gemeinde um Abhilfe bemühen.

➢ Der Gemeinderat wurde über den geplanten Neubau einer landwirtschaftli- chen Maschinenhalle in Zimmerau informiert. Vorgesehen ist eine Lagerhalle mit vier Toren und einer Größe von etwa 424 Quadratmeter. Ebenfalls in Zimmerau plant ein Eigentümer die Errichtung von Mauerscheiben zur Ab- grenzung einer landwirtschaftlichen Fläche sowie den Neubau einer Lagerhal- le zur landwirtschaftlichen Nutzung. Wasser- und Abwasserversorgung ist nicht notwendig, da die Halle lediglich als Unterstellhalle für landwirtschaft- liche Maschinen benötigt wird, informierte die Bürgermeisterin. Schließlich ging es um den Antrag auf Baugenehmigung zur Errichtung eines Zweifami- lienwohnhauses mit integrierten Garagen in Sulzdorf.

➢ Kurze Diskussionen dann zum Antrag auf Baugenehmigung für den Anbau einer Annahmehalle an ein bestehendes Industriegebäude in Sulzdorf. Das Bauvorhaben umfasst eine 80 qm große Halle ausgeführt in einer Stahlkon- struktion mit Trapezblech und Pultdach. Hier befürchten Nachbarn allerdings schon Lärmbelästigung. Das Grundstück liegt im Innenbereich. In Obereßfeld plant ein Antragsteller die Errichtung eines Einfamilienwohnhauses, voraus- sichtlich mit Pultdach und eventuell einer Holzfassade, mit Carport oder Ga- rage, einem Nebengebäude, sowie einem Nutzgarten mit Hobbytierhaltung und Sickerteich für die Ableitung des Niederschlagswassers der Dächer, so- wie die Bohrung eines Brunnens.

➢ Im Nachhinein genehmigt der Gemeinderat die Erneuerung eines Kanalab- schnitts vor der Kläranlage von Schwanhausen. Bürgermeisterin Angelika Götz sagte, dass man schnell handeln musste, um einer Gelände- und Gewäs- serverunreinigung vorzubeugen. Deshalb wurde zur Erneuerung der rund 20 Meter Kanalleitung durch den Klärwärter eine Angebotsabfrage durchgeführt.

Der Auftrag ging an die Firma Haschke für brutto 13.328 Euro.

Haushaltsberatungen

➢ Der Haushaltsplan 2021 für die Gemeinde ist geprägt von vielen Pflichtauf- gaben im Straßen- und Kanalbau sowie Ausgaben für den Gemeindewald bei gleichzeitig coronabedingten geringeren Einnahmen aus der Gewerbesteuer.

Wie Kämmerer Philipp Scholz bei einer Gemeinderatssitzung Anfang Sep-

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tember erläuterte, kann der Haushalt 2021 nur durch eine Entnahme aus der Rücklage in Höhe von 300.000 Euro und einer Kreditaufnahme von 350.000 Euro gestemmt werden.

➢ Der Verwaltungshaushalt umfasst 3.276.678 Euro, zu den Haupteinnahmen gehören neben den Grundsteuern A und B (31.500 Euro und 117.250 Euro) die Gewerbeertragssteuer, die mit 160.000 Euro eingeplant ist. Nach dem Einbruch bei der Gewerbesteuer im vergangenen Jahr (Ergebnis 2020: rund 80.000 Euro) ist das Niveau des gut gelaufenen Jahrs 2019 (Ergebnis 225.652 Euro) trotz leichter Erholung noch lange nicht erreicht. Die Einkommensteuer bleibt mit erwarteten 465.000 Euro ungefähr auf dem gleichen Stand. An Schlüsselzuweisungen erhält die Gemeinde 549.100 Euro, aus dem Holzver- kauf erwartet man 90.000 Euro. Da die Einnahmen des Verwaltungshaushalts nicht ausreichen, um die Ausgaben zu finanzieren, müssen aus dem Vermö- genshaushalt 80.436 Euro zugeführt werden.

➢ Zu den Hauptausgaben aus dem Verwaltungshaushalt gehören Personalaus- gaben in Höhe von 770.515 Euro und ein sächlicher Verwaltungs- und Be- triebsaufwand von mehr als 1,2 Mio. Euro. Darin enthalten sind die enormen Kosten für den Wald, in dem mit eigenen und externen Kräften Schadholz be- seitigt und Laubwald neu angepflanzt werden musste. Dazu kommen die Kreisumlage in Höhe von 525.100 Euro, die VG-Umlage in Höhe von 249.368 Euro und die Schulverbandsumlage in Höhe von 101. 635 Euro.

➢ Der Vermögenshaushalt beträgt 1.087.368 Euro, die hauptsächlichen Investi- tionen fließen in diesem Jahr nach Sternberg, wo die Ortsdurchfahrt neuge- staltet wurde (Gehwege, Nebenflächen 150.000 Euro), sowie der Berthold- von-Sternberg-Platz (130.000 Euro), der Kirchenrangen (48.000 Euro) und der Kanal stellenweise erneuert wurde (180.000 Euro). Als Einnahmen kom- men die bereits erwähnte Entnahme aus den Rücklagen (rund 300.000 Euro), die damit Ende des Jahres 2021 ungefähr 280.660 Euro betragen werden und die Kreditaufnahme dazu (350.000 Euro). Der Schuldenstand lag Ende 2020 bei 270.574 Euro, das entspricht pro Kopf bei 1104 Einwohnern 245 Euro.

➢ „Wir konnten nichts weiter einsparen, die Maßnahmen mussten umgesetzt werden", kommentierte Bürgermeisterin Angelika Götz den Haushaltsplan und gab zu bedenken, dass die Gemeinde fünf Kläranlagen, sechs Gemeinde- häuser und den Wald zu versorgen habe. Der Haushalt wurde einstimmig be- schlossen.

➢ Das Ingenieurbüro Weyrauther wurde mit der Ausarbeitung eines gesamtheit- lichen Entwässerungskonzeptes für die Gemeindeteile Sulzdorf, Zimmerau, Schwanhausen und Serrfeld beauftragt. Die wasserrechtlichen Genehmigun- gen laufen in den nächsten Jahren aus und es soll untersucht werden, ob An- schlüsse an benachbarte Kläranlagen, die Errichtung einer zentralen gemeind- lichen Kläranlage oder die Beibehaltung und Nachrüstung der einzelnen Kläranlagen sinnvoll sind. Das Ingenieurbüro Weyrauther kann dabei auf eine ältere Studie zurückgreifen, die in früheren Jahren schon einmal angefertigt wurde.

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„Rasen“ ist ob der engen Ortsdurchfahrt nicht möglich

Mit Schreiben vom 12.8.2021 informierte Ulrich Dolze vom Landratsamt Rhön- Grabfeld Bürgermeisterin Angelika Götz, dass an der Ortsdurchfahrt Sternberg der Kreisstraße NES 47 im Zeitraum von Mitte Juni bis Mitte Juli 2021 durch die Poli- zeistation Bad Königshofen eine Verkehrsmessung durchgeführt wurde. Die Mes- sung erfolgte elektronisch rund um die Uhr. Das Messgerät war auf Höhe des An- wesens Schloßstraße 11 angebracht, Messrichtung ortseinwärts (aus Zimmerau kommend). Es wurden im gesamten Zeitraum 2.343 Fahrzeuge erfasst, dies ent- spricht durchschnittlich 84 Fahrzeugen pro Tag. Die Messung ergab, dass 85 % aller Fahrzeuge mit maximal 36 km/h unterwegs waren, im Durchschnitt lag die Ge- schwindigkeit bei 27 km/h. Insgesamt wurde von 10 Fahrzeugen die zulässige Ge- schwindigkeit von 50 km/h überschritten, die gemessene Höchstgeschwindigkeit betrug dabei 59 km/h. Es besteht also kein Grund, Fahrzeuge bewusst verkehrsbe- hindernd aufzustellen, um den Verkehrsfluss zu behindern.

Bevölkerungsentwicklung in den zurückliegenden zehn Jah- ren in der Gemeinde Sulzdorf a. d. L.

31.12.2010 31.12.2020 Veränderung in %

Sulzdorf a. d. L. 392 397 + 1,3

Obereßfeld 226 201 -11,0

Zimmerau 205 208 + 1,5

Sternberg i. Gr. 129 110 -14,7

Serrfeld 131 144 + 9,9

Schwanhausen 61 52 -14,8

GESAMT 1144 1112 32 = 2,8 %

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Waldbegehung des Sulzdorfer Gemeinderats

Revierförsterin Julia Bischof unterbreitete dem Sulzdorfer Gemeinderat ihre Pläne und zog Bilanz über die gegenwärtige Waldbewirtschaftung. Foto: Hanns Friedrich Mitte August fand eine Waldbegehung des Sulzdorfer Gemeinderats mit Bürger- meisterin Angelika Götz, VG-Geschäftsstellenleiter Michaeß Heß und der neuen Revierförsterin Julia Bischof statt. Die Bürgermeisterin stellte die neue Försterin, die aus Leinach gebürtig ist, vor. Sie sei eine junge dynamische Frau mit neuen Ideen und einem etwas anderen Blick auf neue Aufgaben in unseren Wäldern. Das sei wichtig, um dem Klimawandel zu begegnen, denn der bringe den Waldbesitzern eine enorme Verantwortung. Julia Bischof verwies auf sinkende Niederschläge, die steigenden Temperaturen und den Befall vor allem der Fichtenbestände, durch den Borkenkäfer. Dieser habe bei diesen Klimabedingungen ein leichtes Spiel. Der Schädling vermehre sich enorm. Im Sulzdorfer Wald wurden bislang 2.500 Festme- ter Käferholz geschlagen. Hatte man noch kürzlich gehofft, die Käferplage sei be- siegt, wurde aktuell wieder eine Fläche entdeckt, die der vordringlichen Bearbeitung durch einen Harvester bedarf.

Wenn ältere Mitbürger in den Wald gehen und die abgeholzten Flächen sehen, sei dies für sie ein ungewohntes Bild. Deshalb sei viel Aufklärung notwendig, auch was neue Baumarten betrifft. Försterin Julia Bischof bezeichnete die Flatterulme als eine Hoffnungsbaumart. Dieser Baum war übrigens Baum des Jahres 2019.

Neue Baumarten sind notwendig, weswegen nun der Versuch mit der Flatterulme, aber auch mit Kirsche oder Elsbeere gestartet wird. Auf einer Fläche von knapp ei- nem Hektar wird die Flatterulme im Gemeindewald bei Sternberg versuchsweise

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angepflanzt. Försterin Bischof berichtete, dass die Flatterulme mehr als 35 Meter hoch sein kann, eigentlich aber in Flussauen und besonders auf Auenböden und Bruchstandorten vorkomme. Sie sei weniger anfällig und habe sich unter unter- schiedlichsten Klimabedingungen bewährt. Das Holz der Flatterulme ist weniger geschätzt, aber besonders zäh. In Osteuropa wurde es sogar im Maschinenbau ver- wendet.

„Mal sehen, wie sie sich hier im Wald macht und wie sie mit dem Klimawandel zu- rechtkommt“, warb Julia Bischof bei den Ratsmitgliedern für den Versuch. Bürger- meistern Angelika Götz sprach in diesem Zusammenhang die erhöhten Pflegekosten an, die fast nicht zu schultern wären. Julia Bischof erläuterte, dass es zurzeit hohe Fördermittel bei der Pflege gebe, außerdem eine Entschädigung bei Borkenkäferbe- fall.

Im weiteren Verlauf der Begehung nannte die Försterin das Durchforsten unum- gänglich. Es erhöhe die Stabilität und Vitalität des Bestands und stelle eine Steige- rung der Wertleistung dar. Weiter sprach Bischof den Bestand von Douglasien an und verwies dabei auf die Krone. „Je größer der Anteil der Krone an der Gesamt- länge des Baumes, desto stabiler ist dieser.“

Einen besonderen Wunsch hatte die neue Gemeindeförsterin: Ich würde gerne die Bambusstäbe bei der Aufforstung durch heimische Hölzer ersetzen, denn schließlich reist so ein Bambusstab durch die halbe Welt, bis er zu uns kommt.“ Eine Idee, die auf offene Ohren stieß.

Bilanz der diesjährigen Waldbewirtschaftung

Der überarbeitete Waldbetriebsplan stand dann in der Gemeinderatssitzung zur De- batte. In diesem Jahr liegt der Hiebsatz bei 341 Festmeter, wobei die Försterin auf die dringlichen Pflegehiebe verwies. Die Altdurchforstung und Jungbestandpflege waren ebenso ein Thema, wie der Erhalt und die Sicherung bestehender sowie neue Pflanzungen. Konkret sollen auf knapp 16 Hektar rund 50.000 Pflanzen wie Kir- sche, Elsbeere oder Eibe gesetzt werden. Durch verschiedene Pflanzungen will man das Risiko von Schädlingsbefall verringern. Angesprochen hat die Försterin das un- bedingt notwendige Ausgrasen. Der Aufwand und die Kosten seien sehr hoch, aller- dings gebe es ab dem dritten Jahr eine Förderung von 5.600 Euro, wobei dies auch im Jahr darauf noch möglich ist.

Der Erlös des Holzeinschlags erbrachte bisher rund 90.000 Euro. Auch erhielt die Gemeinde Fördermittel in Höhe von 292.464 Euro. Dem stehen Ausgaben für Pflanzankauf mit 84.461 Euro gegenüber und das Setzen der knapp 65.000 Pflanzen schlägt mit 64.970 Euro zu Buch. Hinzu kommen unter anderem Kosten für den Zaunbau mit rund 31.850 Euro sowie die Jungpflege mit 17.340 Euro. Letztendlich pendelt sich das vorläufige Endergebnis bei einem Minus von 16.826 Euro ein. So- mit könnte bei der endgültigen Abrechnung fast eine “schwarze Null“ zu erreichen sein. Insgesamt also doch ein gutes Betriebsergebnis, stellte Bürgermeisterin Ange- lika Götz fest und dankte der Försterin für die gute Zusammenarbeit.

Schließlich ging es noch um das Rechtlerholz im Sternberger Waldbereich. Hier will man sich mit den Verantwortlichen zusammensetzen.

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Infos des BayernLab online Bad Neustadt

Das BayernLab Online (Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Otto- Hahn-Straße 18, 97616 Bad Neustadt) startet in das Herbst/Winter-Semester! Nach- folgend das spannende und abwechslungsreiche BayernLab-Online-Programm:

Datum Beschreibung

04.10.2021 Künstliche Intelligenz 06.10.2021 Bbezahlen mit ePayment 07.10.2021 Sicher online shoppen 11.10.2021 Digital Detox

13.10.2021 Darknet

14.10.2021 Datenschutz im Verein 19.10.2021 By.Portal für Verwalt.

20.10.2021 Grundlagen Marktplätze 21.10.2021 Soziale Medien I

27.10.2021 Online-Dating 27.10.2021 Q-GIS I

28.10.2021 Nutzerfreundliche Online- Services der Verwaltung

02.11.2021 Photogrammetrie 03.11.2021 Digitalis. und Kreativität 05.11.2021 Digitalis. und Imkerei

10.11.2021 Q-GIS II 16.11.2021 Big Brother 17.11.2021 Cloud-Dienste

18.11.2021 Hilfe - mein Kind spielt nur noch Online-Spiele

23.11.2021 Fichtelgebirge - Spurensuche einer Identität anhand historischer Karten 24.11.2021 ARD, ZDF & Co. - Daseins- berechtigung im dig. Zeitalter

25.11.2021 Soziale Medien II 01.12.2021 Vergl./Vermittl.-port.

02.12.2021 Alternativen zu Google 06.12.2021 Alltag eines YouTubers 08.12.2021 Programmiersprachen 13.12.2021 Arduino für Anfänger 15.12.2021 Sensebox

Näheres erfahren Sie unter (Link zu jeweiligen Veranstaltungen):

https://www.ldbv.bayern.de/digitalisierung/bayernlab-online.html

Schulanfang an der VS Untereßfeld

Die ABC-Schützen in Untereßfeld mit Lehrerin Astrid Tschochner-Kunik.

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Blumenhaus Matthias Heurung

Poststr. 8, 97494 Bundorf-Stöckach, Tel.: 09523-452, Fax: 09523-79 64 email: info@blumencenter-eschenbach.de

Öffnungszeiten: Mo - Fr 8:30 Uhr - 18:00 Uhr, Sa 8:30 Uhr - 13:00 Uhr Filialgeschäft: Hindenburgstr. 29, 97631 Bad Königshofen

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Müllabfuhrtermine im 4. Quartal 2021

Problemmüllsammlung im vierten Quartal 2021 ist

in Serrfeld am Montag, 11. Oktober in der Zeit von 13.55 – 14.25 Uhr an der Bus- haltestelle,

in Sulzdorf am Montag, 11. Oktober in der Zeit von 14.30 – 15.00 Uhr am Feuer- wehrhaus und

in Obereßfeld am Montag, 18. Oktober in der Zeit von 14.50 – 15.20 Uhr am ehem.

Gasthaus Zirkelbach.

Restmüll, Biotonne und Gelber Sack werden in der Gemeinde gesammelt:

Am 11. und 25. Oktober, am 8. und 22. November sowie am 6. und 18. Dezember.

Die Papiersammlung ist in der Gemeinde am 25. Oktober, am 22. November sowie am 18. Dezember.

Sperrmüll wird bis zu zweimal im Jahr (max. 6 cbm pro Jahr) bei jedem Haushalt abgeholt. Diese Abholung muss Mo.-Fr. von 8 - 12.30 Uhr beim LRA unter der Rufnr. 09771/6884820 oder unter abfallwirtschaft@rhoen-grabfeld.de angemeldet werden.

Parallel zur Sperrmüllabfuhr gibt es einen Service im Landkreis. Die Bürger haben die Möglichkeit, gut erhaltene

Gebrauchtmöbel

und Hausrat kostenlos abholen zu lassen. Es werden abgeholt: Bücher, Deco-Artikel, Fahrräder, Gebrauchtmöbel, Hausrat aller Art, Spielwaren, Sportartikel usw. Die Anmeldung erfolgt Mo.-Fr. von 8 -12.30 Uhr unter der Nr. 09771/6884820.

Das Gebrauchtwarenkaufhaus in Unsleben, Friedhofsweg 14 (Tel. 09773/897260, ist geöffnet: Do. 13-17 Uhr, Fr. 13-17 Uhr und am Samstag von 9-12 Uhr.

Für die kostenlose Abholung eines Kühlschranks oder einer Gefriertruhe wird gebeten unter der Rufnr. 09761/6729 einen Abholtermin zu vereinbaren.

Das Wertstoffzentrum in Bad Neustadt – Brendlorenzen, Am Aspen 1, ist geöff- net von Dienstag bis Freitag von 13 Uhr bis 17 Uhr. Die Umladestation Herbstadt (Tel. 09761/6729) ist Mo.-Fr. von 08.45 Uhr - 16.45 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen bezüglich Müllabfuhr entnehmen Sie bitte dem im Dezember 2020 an alle Haushalte verteilten Wertstoff- und Abfall-Kalender 2021.

In der Gemeinde Sulzdorf sind zusätzliche Gelbe Säcke im Rathaus Sulzdorf erhält- lich. In Bad Königshofen gibt es sie bei Haushaltwaren Bassing, Hinden- burgstr.11/13 und bei Landfuxx Guck.

Restmüllsäcke gibt es in Bad Königshofen bei Landfuxx Guck, Am Hohen Mark- stein.

Seit 2016 bietet der Landkreis einen zusätzlichen Service an. Sie können online ihre Entsorgungstermine individuell zusammenstellen. Näheres hierzu erfahren Sie auf der homepage www.abfallinfo-rhoen-grabfeld.de

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Große Nachfrage nach Seniorenratgeber

Die Seniorenbeauftragte des Landkreises Rhön-Grabfeld, Gabriele Gröschel (links im Bild) und Veronika Enders von der Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung präsentierten im April gemeinsam mit Landrat Thomas Habermann den beliebten Wegweiser für Ältere im Landkreis Rhön-Grabfeld.

Der neu aufgelegten Seniorenratgeber und Wegweiser für Angehörige des Landkreises Rhön-Grabfeld ist sehr begehrt. Erst im April haben die Ver- antwortlichen im Landratsamt die ak- tuelle Fassung vorgestellt.

Jetzt berichtet Veronika Enders von der Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung, dass gerade noch einmal 1.000 Exemplare an die Arztpraxen im Landkreis verteilt wurden, da sie vielfach vergriffen waren. Insgesamt sind damit bereits 3.300 Stück verteilt. Der „Ratgeber für alle Lebenslagen“ beinhaltet einen ausführlichen Überblick der vielfältigen Angebote vor Ort. Außerdem sind das Wohnen, die Betreuung, die Pflege, finanzielle Hilfen und Vergünstigungen sowie alle wichtigen Kontaktdaten der Beratungsstellen enthalten. Aufschlussreich ist die Broschüre auch für Angehörige, die darin wichtige Anregungen, hilfreiche Tipps und übersichtlich zusammengestellte Informationen finden.

Natürlich findet man das Nachschlagewerk auch online unter www.pflegestuetzpunkt-rhoen-grabfeld.de und auf der Internetseite des Landkreises www.rhoen-grabfeld.de.

Hinweise für Änderungen und Ergänzungen können gerne an das Team des Pflege- stützpunktes Rhön-Grabfeld, Tel.: 09771/94-129; E-Mail: pflegestuetz- punkt@rhoen-grabfeld.de, weitergegeben werden.

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Fünf Gründe, warum Sie sich gegen Corona impfen lassen sollten

Zwei regionale Experten, Prof. Bernd Salzberger aus Regensburg und Prof. Thomas Glück aus Trostberg, appellieren an die Bevölkerung, sich gegen Corona impfen zu lassen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland ist mittlerweile schon gegen das Coronavirus geimpft. Doch das reicht nicht, finden Virologen aus der Re- gion - und richten einen Appell an Impf-Verweigerer.

Warum macht eine Impfung gegen das Virus in jedem Fall Sinn:

➢ Um sich selbst zu schützen - das ist das wichtigste Argument für alle, die ein Risiko haben, einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden - grob gesagt, al- le ab 40 Jahren, alle mit chronischen Erkrankungen des Herz- Kreislaufsystems, alle mit erheblichem Übergewicht und Männer immer mehr als Frauen. „Männer sind auch hier meistens schwerer krank“, erläutert Salz- berger.

➢ Um womöglich schwere Folgen der Krankheit zu vermeiden - viele derjeni- gen, die nicht schwer erkranken, haben unter Umständen unangenehme Fol- gen einer COVID-19: Geschmacksstörungen, die die Lebensqualität massiv einschränken, anhaltende Müdigkeit und Leistungsschwäche, sowohl körper- lich wie intellektuell - alles mit der Impfung zu vermeiden.

➢ Um jemand in der direkten Umgebung zu schützen, der das Risiko hat, schwer krank zu werden - das ist das Argument für alle, die im direkten Um- feld jemand mit einem hohen Risiko haben, vor allem wenn dessen eigener Impfschutz nicht sicher ist, also bei Menschen mit Krebserkrankungen, nach Transplantationen oder mit anderen Erkrankungen, bei denen das Immunsys- tem geschwächt ist. Zum Umfeld gehört hier die eigene Familie, das Arbeits- umfeld, Freunde und Bekannte.

➢ Damit das Leben bald wieder normal werden kann - das ist das wichtigste Ar- gument für junge, gesunde Menschen, für die die vorhergehenden Gründe nicht zutreffen. „Wir müssen eine vollständige Impfquote von mehr als 85 Prozent erreichen, sonst gibt es immer wieder Infektionsketten“, erklärt Glück. „Nur wenn eine Gesellschaft durch eine hohe Immunitätsrate vor Ausbrüchen gut geschützt ist, kann das Leben wieder wie früher weiterge- hen“, erläutert Salzberger. Für diese Gruppe gilt aber auch, dass ein Impf- schutz vermutlich auch in den nächsten Jahren eine „Versicherung“ gegen schwere Erkrankungen bedeutet- wir werden hoffentlich alle älter, aber damit kommen auch die jüngeren irgendwann in die Risikozone.

➢ Ein kleiner Piks ist besser als eine Infektion - bei der hohen Rate der Ausbrei- tung der Infektion gibt es prinzipiell die Entscheidung: lasse ich mich impfen oder bekomme ich irgendwann eine Infektion - mit 14 Tagen Isolation, Qua- rantäne der Kontakte und so weiter. Die Impfungen verhindern eine Infektion zwar „nur“ zu etwa 90 Prozent, aber zu praktisch 100 Prozent Infektionen mit schwereren Symptomen und Folgeerscheinungen. Und das ist eine Quote, die man bei keinem Lottospiel je erreichen kann.

Quelle: Passauer Neue Presse

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Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021

Long Covid - die Krankheit nach der Krankheit - kann die Menschheit schwer tref- fen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass rund zehn Prozent aller an Covid-19-Erkrankten unter Langzeitfolgen leiden werden. Verschärft wird die Lage dadurch, dass die Fallzahlen weltweit steigen. Selbst in westlichen Ländern, in denen schon mehr als die Hälfte vollständig geimpft ist, nehmen die Corona- Infektionen seit einigen Wochen wieder zu.

Grund dafür ist die Delta-Variante, die sich innerhalb kurzer Zeit auch in Deutsch- land als dominierende Virusmutante durchgesetzt hat. Sie ist deutlich infektiöser und wird sich vermutlich in den kommenden Wochen vor allem in der jüngeren, weitgehend ungeimpften Bevölkerung stark verbreiten.

Die Titelgeschichte des renommierten Nachrichtenmagazins „Der Spiegel Nr.

31/2021 lautete „Long Covid – Das bin nicht mehr ich! Warum so viele nach einer Corona-Infektion nicht wieder gesund werden.“ Nachfolgend ein kurzer Auszug:

Bis Anfang Januar war Christina Krüger eine kerngesunde, erfolgreiche Frau; Ober- ärztin an einer renommierten Klinik, Mutter und Ehefrau, perfekt organisiert im All- tag, sportlich und durch und durch leistungsorientiert. Dann steckte sich die Mitt- vierzigerin mit Sars-Co V-2 an: hohes Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Husten. „Es kam wie eine Wucht“, erzählt sie. Sie konnte nicht mehr richtig riechen und schmecken. Drei Wochen lang hielt das Fieber an. Als es ihr langsam besser ging, merkte sie, dass nichts mehr war wie zuvor. Die einfachsten Dinge fielen ihr schwer. Die Kartoffeln brannten im Topf an, immer wieder schnitt sie sich in den Finger. Krüger (Name aus Rücksicht auf ihre Arbeit als Ärztin geändert) fiel plötz- lich an der Supermarktkasse auf, dass sie ihre PIN-Nummer nicht mehr aus ihrer Erinnerung abrufen konnte. Zu Hause merkte sie, dass sie die Hälfte der Einkäufe im Markt vergessen hatte. Wohin sie den Joghurt stellen sollte, war ihr ein Rätsel.

Selbst ihre Stimme klang anders. „Ich habe mich reden gehört und gedacht: Das bin nicht mehr ich!“

Nach fünf Wochen fing Krüger wieder an zu arbeiten. Am ersten Tag, so erinnert sie sich, habe sie versucht, eine Patientin zu entlassen. „Normalerweise brauche ich dafür 20 Minuten“, sagt sie. Diesmal fast den ganzen Tag. In ihrem Kopf war nur noch Watte. „Es war, als schwebte ich durch den Weltraum und hätte den Kontakt zur Raumstation verloren.“ Sie wusste nicht einmal mehr, wie sie das Diktiergerät für ihre Arztbriefe bedienen sollte. Nach zwei Monaten ging sie zur Neurologin.

„Sie hat mir gesagt, dass ich vermutlich eine virusbedingte Enzephalopathie habe“, erzählt Krüger, eine Hirnerkrankung durch das Coronavirus. Das EEG, die Messung der Hirnströme, zeigte tatsächlich ein dazu passendes Muster.

Krüger blieb wieder zu Hause. Als sie dachte, es würde besser, kam erneut ein Rückfall. Sie vergaß ihr Kind in der Kita, fand Socken im Kühlschrank. „Es fühlt sich an, als hätte ich einen Schlaganfall oder eine Hirn-OP hinter mir. Und wäre da- zu noch dement geworden.“ Sie suchte in einer Long-Covid-Ambulanz Hilfe. Sie hofft, ihren Zustand durch neuropsychologisches Training, so wie es auch nach ei- nem Schlaganfall gemacht wird, zu verbessern. Sie hat Angst, dass trotzdem etwas zurückbleibe. „Vielleicht“, sagt Krüger, „muss ich akzeptieren, dass ich nicht mehr wie ein Jet durch die Gegend fliegen kann, sondern nur noch als Propellermaschi- ne.“

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Kein Grund zur Beschwerde

Mit Schreiben vom 30.6.2021 beschwerte sich ein Serrfelder Bürger bei der Ge- meinde Sulzdorf über den Zustand des Hörlabachwegs in Serrfeld. Bürgermeisterin Angelika Götz legt Wert auf die Feststellung, dass sich dieser Weg deshalb teilweise in einem erbärmlichen Zustand befand, weil es auch bei schlechtem Wetter dringend erforderlich war, mit einem Harvester die vom Borkenkäfer befallenen Bäume in dem betreffenden Waldstück zu entfernen, um weiteren Schaden abzuwehren. Mitt- lerweile sei dieser Weg wieder ordentlich hergerichtet, wie das Foto unterstreicht.

Bitte der Bürgermeisterin

Angelika Götz verwies in einer Ratssitzung auf die Rathausöffnungszeiten von Montag bis Donnerstag von 10 bis 12 Uhr, in denen Gemeindesekretärin Anita Kriegsmann Wünsche und Anträge entgegennimmt, bzw. beratend tätig ist. Wer je- doch die Bürgermeisterin persönlich sprechen möchte, wird gebeten, sich einen Termin geben zu lassen, bzw. mit ihr zu vereinbaren, da sie zahlreiche weitere Ter- mine zu erfüllen hat und bei den Öffnungszeiten des Rathauses nicht immer anwe- send sein kann. Sie hat die Rufnr. 0171/4403109.

Tests auf Hepatitis B und C beim „Check-up 35“

Gesetzlich Versicherte haben einmalig Anspruch auf ein Hepatitis-Screening bei der Vorsorgeuntersuchung „Check-up 35“. Getestet wird auf die Erreger Hepatitis B und C. Eine Infektion mit Hepatitis B oder C verläuft anfangs häufig symptomlos.

Bleibt die Infektion unbehandelt, kann sie schwerste Lebererkrankungen nach sich ziehen. Durch den Test kann eine Ansteckung frühzeitig festgestellt und wirksam behandelt werden. Das Screening ist Bestandteil der Gesundheitsuntersuchung

„Check-up 35“. Versicherte können dies auch separat nachholen, wenn ihr letzter Check-up weniger als drei Jahre zurückliegt. Wer gegen Hepatitis B geimpft ist, braucht sich auf diesen Erreger nicht testen zu lassen.

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Fachberatung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt bietet Sprechstunden im Landratsamt an

Die Mitarbeiterinnen der Fachberatungsstelle des Vereins Frauen helfen Frauen e.V.

in Schweinfurt beraten, unterstützen und begleiten Betroffene, Unterstützungsperso- nen, soziale Fachkräfte und Eltern betroffener Kinder aus der gesamten Region Main-Rhön. Der Trägerverein bedankt sich bei den Kommunen der Region Main- Rhön für deren Bereitschaft, die „neuen“ Finanzierungsrichtlinien für Frauenfachbe- ratungsstellen / Frauennotrufe des Landes Bayern umfänglich umzusetzen, so dass ab Juli 2021 in den Landkreisen Bad Kissingen, Haßfurt und Rhön-Grabfeld Bera- tungen und Begleitungen wohnortnah möglich sind.

Aus unterschiedlichsten Gründen ist es für Ratsuchende oft schwierig oder sogar unmöglich, nach Schweinfurt in die Beratungsstelle zu kommen. Aufsuchende Bera- tung war bisher auf Grund fehlender Kapazitäten leider nur in Ausnahmefällen mög- lich. Durch die Schaffung der sog. Außenstellen, einer damit verbundenen Aufsto- ckung von Personalstunden und der Möglichkeit Räume vor Ort zu nutzen, können die Mitarbeiterinnen der Fachberatungsstelle nun Beratungsgespräche, Be- gleitungen z.B. zu Anwalts- oder Behördenterminen, Präventionsangebote, etc.

wohnortnah, niedrigschwellig und bedarfsorientiert anbieten.

Ab sofort bieten die Mitarbeiterinnen immer Mittwochvormittags, nach telefoni- scher Terminvereinbarung oder per Mail, Sprechstunden im Landratsamt Rhön- Grabfeld an. Termine sind nur nach telefonischer Vereinbarung (09721-185233) oder per EMail (office@fachberatung-schweinfurt.de) möglich. Ausführliche In- formationen bietet die Internetseite www.fachberatung-schweinfurt.de.

Bayerischer Innovationspreis Ehrenamt 2022

Ihr Engagement wird ausgezeichnet

Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales verleiht 2022 unter dem Motto „Ehrenamt – damit gewinnen wir alle!“ zum vierten Mal den Bay- erischen Innovationspreis Ehrenamt. Mit diesem Preis werden innovative Ideen und Projekte aus allen Bereichen des Bürgerschaftlichen Engagements ausgezeichnet.

Ehrenamt ist und bleibt ein wichtiges gesellschaftliches Thema. Es lebt von guten Ideen und Innovationen. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat uns das noch ein- mal deutlich gemacht. Umso wichtiger ist es nun, aus den Herausforderungen der letzten Monate den Mut zu neuen Initiativen im Ehrenamt wachsen zu lassen.

Sie haben ein Projekt, das zeigt, wie wertvoll Bürgerschaftliches Engagement für uns alle ist und das sich durch eine innovative Idee oder eine modellhafte Initiative auszeichnet? Sie sitzen an einer Idee, die noch nicht realisiert ist, jedoch Menschen für die Gestaltung unserer Zukunft durch ehrenamtliches Engagement begeistern soll?

Dann bewerben Sie sich beim Bayerischen Innovationspreis Ehrenamt 2022!

Das Motto ist bewusst einfach und knapp formuliert, aber vielfältig verstehbar. Ihre Idee kann ansetzen beim Gewinn des Einzelnen, wenn er oder sie sich ehrenamtlich engagiert. Das gilt insbesondere für Personengruppen, die bisher kaum die Mög- lichkeit hatten, sich ehrenamtlich einzubringen und damit eine Chance auf gesell-

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schaftliche Teilhabe bekommen. Ihre Idee kann aber auch das lebendige Ehrenamt in Ihrer eigenen Organisation im Blick haben oder auch den Gewinn Bürgerschaftli- chen Engagements für unsere Gesellschaft insgesamt. Sie sind also eingeladen, das Thema „Ehrenamt – damit gewinnen wir alle!“ weit zu verstehen.

Insgesamt werden in den Kategorien „Innovative Projekte“ und „Neue Ideen“ Preis- gelder in Höhe von 75.000 Euro vergeben, um das Engagement in Bayern weiter zu unterstützen. Ausgezeichnet werden Personen, Initiativen, Teams oder Organisatio- nen, die innovative, gemeinwohlorientierte Ideen und Projekte in Bayern selbst pla- nen und durchführen. Es ist nur eine Eigenbewerbung möglich.

Die Bewerbungsphase läuft bis 17. Oktober 2021. Der digitale Flyer, weitere Infor- mationen und die Online-Bewerbungsunterlagen sind verfügbar unter www.innovationehrenamt.bayern.de

Kriegsgräberfürsorge bittet um Unterstützung

Seit mehr als 100 Jahren kümmert sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür- sorge im humanitären Auftrag um die Pflege und den Erhalt deutscher Kriegsgräber.

Jahr für Jahr werden insbesondere in Osteuropa immer noch Gefallene des Zweiten Weltkrieges geborgen, Vermisstenschicksale nach Jahrzehnten endlich geklärt und die Gebeine dauerhaft auf Kriegsgräberstätten beigesetzt. Die Suche nach Kriegsto- ten gehört ebenso zu den Aufgaben des Volksbundes wie die Betreuung und Infor- mation von Angehörigen oder die Pflege einer zeitgemäßen Erinnerungskultur.

Kriegsgräberstätten sind Orte internationaler Begegnungen und der Aussöhnung einst verfeindeter Völker. Sie dienen Menschen aller Generationen als stumme Mahnung vor den Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft.

Die Arbeit des Volksbundes wird zum überwiegenden Teil durch Spenden und pri- vate Zuwendungen finanziert. Insbesondere die jährlich im Herbst stattfindende Haus- und Straßensammlung trägt dazu in Bayern im erheblichen Maße bei. Leider fehlt es vielerorts in Unterfranken an freiwilligen Helfern. Volksbund- Bezirksgeschäftsführer Oliver Bauer ruft deshalb dazu auf, den Volksbund dabei zu unterstützen. „Hierbei können auch Jugendliche helfen, die von uns natürlich auch ein Dankeschön für Ihren Einsatz erhalten.“ Jugendliche ab zwölf Jahren können mit Sammelbüchsen beispielsweise Allerheiligen am Friedhof oder auf öffentlichen Plätzen um Spenden bitten. Der Einsatz als Sammler von Haus-zu-Haus ist ab 16 Jahren möglich. „Jugendgruppen, Pfadfinder, Ministranten oder aus Vereinen sind uns ebenso willkommen wie erwachsene Helferinnen und Helfer“, so Bauer. Inte- ressenten können sich direkt an den Volksbund-Bezirksverband Unterfranken in Würzburg per E-Mail an bv-unterfranken@volksbund.de oder telefonisch unter 0931 / 52122 wenden und erhalten weitere Informationen zur Sammlung und zur Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Die Sammlung findet in diesem Jahr zwischen dem 22. Oktober und dem 7. November statt.

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Selbsthilfegruppe Schlaganfall im Landkreis Rhön-Grabfeld

Wann?

Jeden letzten Mittwoch im Monat um 15 Uhr Ort:

BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld Sonnenstraße 1, 97616 Bad Neustadt

Gruppenleitung: Petra Fuchs und Gabi Gohar Anmeldung:

Petra Fuchs, Sonnenstr. 1, 97616 Bad Neustadt Telefon: 09771 6123-43

FAX: 09771 6123-40

Email: sozialarbeit@kvrhoen-grabfeld.brk.de

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Staatsministerin Gerlach vergab Förderbescheid für Digitalisierung der Verwaltung

Landkreis Rhön-Grabfeld wird digital!

Bayerns Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach, hat im Rahmen des Pro- gramms „Digitales Rathaus“ einen Förderbescheid vergeben, mit dessen Hilfen On- line-Dienstleistungen in der kommunalen Verwaltung ausgebaut werden können.

Gerlach betonte: „Unsere bayerischen Kommunen sind hochmoderne Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger. Und genauso selbstverständlich, wie man heute schon per Mausklick im Internet einkaufen oder eine Reise buchen kann, wird man künftig auch seine Behördengänge online erledigen können. Es freut mich deshalb sehr, dass die bayerischen Kommunen ihre Serviceangebote zunehmend digitalisie- ren. Von der Anmeldung bei der Kita bis zum Antrag auf Pflegegeld - solche Ser- vices werden künftig bequem online erledigt werden können. Das unterstützen wir sehr gerne.“

Landrat Thomas Habermann bedankt sich bei Staatsministerin Gerlach und der Bayerischen Staatsregierung für die Förderung: „Damit wird es für unsere Bürge- rinnen und Bürger entscheidend leichter gemacht, online und digital Leistungen des Landratsamtes Rhön-Grabfeld in Anspruch zu nehmen.“

Mit dem Programm „Digitales Rathaus“ unterstützt der Freistaat die bayerischen Gemeinden, Landkreise und Bezirke bei der Bereitstellung von neuen Online- Diensten. Für das seit Oktober 2019 laufenden Förderprogramm stehen insgesamt 42,68 Millionen Euro bereit. Gemeinden, Zusammenschlüsse von Gemeinden sowie Gemeindeverbände im Freistaat Bayern können diese Zuschüsse im Rahmen des Förderprogramms für die erstmalige Bereitstellung von Online-Diensten erhalten.

Mit dem „Digitalen Rathaus“ leistet der Freistaat Bayern einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Weiterführen- de Informationen zum Förderprogramm sowie der Förderantrag stehen im Internet zur Verfügung unter: www.digitales-rathaus.bayern.

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Wichtiger denn je – Essen aus Bayern

Station machte der BBV-Schlepper auch in unserer Gemeinde.

Bürgermeisterin Angelika Götz ließ sich in Schwanhausen von Werner Schleicher über die überregionale Aktion informieren.

Im Auftrag des Bayer. Bauernverbandes tourt derzeit ein Schlepper auf seiner „Es- sen-Aus-Bayern-Tour“ durch Bayern. Er ist seit Pfingsten unterwegs und wurde An- fang August von Werner Schleicher in Untermerzbach bei Ebern abgeholt und von Schwanhausen nach Merkershausen zu Kreisbäuerin Margit Ziegler weitergefahren.

Mit der Corona-Krise sei der direkte Bezug zur Landwirtschaft und das Wissen dar- über immer mehr verloren gegangen. Jedoch sei das Interesse an regionalen Produk- ten gestiegen, weshalb durch die Schlepper-Tour das Bewusstsein für die regionale Erzeugung gefördert und der Konsum von heimischen Lebensmitteln angekurbelt werden soll. Wie schnell es Engpässe geben kann und wie sehr dann heimische Er- zeuger geschätzt werden, zeigte sich, als Grenzen geschlossen wurden und Liefer- ketten zusammenbrachen.

Der bunte Traktor macht auf Erklär- und Werbetour durch alle Regionen Bayerns und auf die Vielfalt und Vorzüge der heimischen Erzeugnisse aufmerksam. An jeder Station gibt es ein besonderes Thema, in Schwanhausen wurden die Blühfelder vor- gestellt.

Biogas Blühfelder Rhön-Grabfeld

Unter dem Motto „Vielfalt säen, Lebensraum gestalten, Energie ernten.“ Läuft ge- genwärtig eine Aktion, deren Träger u. a. der Bayer. Bauernverband, die Allianz

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Fränkischer Grabfeldgau, der Maschinenring Rhön-Grabfeld, Bioenergie Bad Kö- nigshofen und die Agro-kraft Großbardorf sind.

Ziel des Projekts ist die Überführung der Mischung „Veitshöchheimer Hanfmix“ in die Praxisreife. Dabei sollen belastbare Fakten und Erfahrungen zum Einsatz der Mischung für die biodiversitätsgerechte Erzeugung von Biogas gesammelt werden.

Insgesamt sind 50 landwirtschaftliche Betriebe im Landkreis an dem Projekt betei- ligt. Sie bauen auf 120 ha als alternative Energieträger an. Das Substrat wird an fünf regionale Gemeinschaftsbioanlagen geliefert, wo es zur Strom- und Wärmegewin- nung genutzt wird.

Das Ganze bietet folgende Gratiseffekte:

- Biodiversität - Lebensraum für Insekten, Vögel und Wildtiere. Vor allem im Spätsommer sind die Blütenpflanzen eine wertvolle Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Insekten. Viele Vogelarten finden in den Feldern dringend benö- tigte Deckung.

- Bodenschutz - Boden- und Gewässerschutz durch ganzjährige Bodenbede- ckung. Die Biogasblühfelder benötigen nur wenig Dünger und keinen chemi- schen Pflanzenschutz. Ihr Anbau ist damit auch aktiver Grundwasserschutz.

Die ganzjährige Bodenbedeckung schützt vor Erosion und dient dem Wasser- rückhalt.

- Biogas - Energetische Nutzung durch Substratverwertung in der Biogasanla- ge. Die Nutzung des Aufwuchses in der Biogasanlage trägt zu einer nachhal- tigen Energiegewinnung bei. Biogasanlagen sind ein wichtiger Bestandteil der regionalen Energieversorgung. Energie aus Biogas ist jederzeit verfügbar.

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Bürgermeisterin Angelika Götz und Werner Schleicher mit dem BBV-Schlepper auf einem Blühfeld.

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Darf man Schraubdeckel in den Glascontainer werfen?

Altglas ist der wichtigste Rohstoff für die Produktion neuer Glasverpackungen. Da- mit es dafür eingesetzt werden kann, bedarf es eines ausgeklügelten Rücknahmesys- tems. Mit Sand, Soda und Kalk wird Glas ausschließlich aus natürlichen Ressourcen hergestellt. Es ist außerdem zu 100 Prozent recyclebar, lässt sich beliebig oft ein- schmelzen und ohne Qualitätsverlust immer wieder für neue Produkte verwenden.

Um sicherzustellen, dass dieser Kreislauf funktioniert, gibt es in Deutschland über 250.000 Altglascontainer, die laut einer Umfrage von Statista 83 Prozent der Haus- halte nutzen.

Das gehört in den Altglascontainer:

Generell gilt: Glas, das als Verpackung diente, gehört in den Altglascontainer.

Gehört ins Altglas Getränkeflaschen Konservengläser

sonstiges Verpackungsglas

pharmazeutische Glasbehälter Flakons (Parfümgläser)aus Glas

Gehört nicht ins Altglas

Porzellan, Keramik und Steingut Glasgeschirr und Trinkgläser Blumentöpfe und Vasen

andere Behälter aus Bleikristall wie Aschenbecher

Glüh- und Energiesparlampen Leuchtstoffröhren

Fensterglas

Spiegel

Glasdekoration wie Weihnachtsbaum- kugeln

Autoscheiben und -lampen Monitor- und Fernseherglas Glaskochfelder (Ceran) Kaminglas

Lichterketten

Warum dürfen Lichterketten und Trinkgläser nicht in den Container?

Kaputte Lichterketten, Trinkgläser und Glasbehältnisse von Kerzen dürfen nicht im Container fürs Altglas landen. Sie gelten nicht als Verpackung und müssen daher über den Restmüll entsorgt oder direkt auf Wertstoffhöfen abgegeben werden. Da- rauf weist die Initiative der Glasrecycler hin. Das gilt auch für andere Leuchtmittel mit Glas-Elementen wie Energiesparlampen und LEDs. Das Glas dieser Gegenstän- de setzt sich anders zusammen als das Verpackungsglas, außerdem bestehen sie zu- sätzlich aus nicht recycelbaren Teilen. Beim Recycling und der Produktion von neu- en Glasverpackungen können sie zu Störungen führen.

Blaues Glas gehört in den Grünglascontainer

Die Glasverpackungen, die in den Container dürfen, sollten farblich sortiert werden.

Kein Problem, wenn es sich um grünes, braunes oder weißes Glas handelt. Wohin aber mit der blauen Prosecco-Flasche oder einem roten Verpackungsglas? Ist das Altglas den Standardcontainern nicht eindeutig zuzuordnen, sind viele Verbraucher ratlos. Das Umweltbundesamt (UBA) erklärt dazu: „Altglas, das nicht eindeutig in

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die Farben Weiß, Grün oder Braun einzusortieren ist, muss in den Container für Grünglas geworfen werden, denn diese Fraktion verträgt beim Wiedereinschmelzen den größten Anteil an sogenannten Fehlfarben.“ Ist die Flasche hellgrün, gehört sie daher ebenso ins Altglas für grüne Flaschen wie eine blaue oder rote.

Dass sich das getrennt gesammelte Glas in den Transportfahrzeugen ohnehin wieder vermische, verweist das UBA in das Reich der Mythen. Die Sammelfahrzeuge ver- fügten über mehrere Kammern mit Trennwänden, sodass die Glasfraktionen vonei- nander getrennt blieben.

Muss der Deckel ab?

Nach Angaben von „Der Grüne Punkt“, Symbol und Betreiber des wichtigsten deut- schen Mülltrennungssystems, muss das Altglas zudem vor der Entsorgung „restent- leert“ sein. Das heißt nicht, dass Konservengläser ausgespült werden müssen, bevor man sie wegschmeißt. Glasverpackungen sollten aber „löffelrein“ sein, wenn sie entsorgt werden.

Für die spätere Aufbereitung des Glases müssen auch Deckel und Verschlüsse nicht zwingend entfernt werden. Wünschenswert wäre es aber: „Grundsätzlich gehören die Verschlüsse aus Plastik oder Metall sowie Korken in den gelben Sack oder in die gelbe Tonne“, sagt Norbert Völl von „Der Grüne Punkt“. Die modernen Glasaufbereitungsanlagen sortierten sie aber aus, wenn sie doch auf der Glasverpa- ckung bleiben. Auch dann werden die Verschlüsse verwertet.

Die schlechteste Variante ist es jedenfalls, den Deckel abzuschrauben und einfach auf den Container zu legen: Das ist Umweltverschmutzung.

Wann darf Glas in den Glascontainer geworfen werden?

Das Einwerfen von Altglas macht viel Lärm. Deshalb gelten bestimmte Einwurfzei- ten. Schilder an den Containern weisen darauf hin. In der Regel dürfen Flaschen und Co. werktags nicht vor 7 Uhr und nicht nach 20 Uhr eingeworfen werden.

Was bei der Aufbereitung geschieht

Nach dem Transport wird das Glas in der Aufbereitungsanlage vorsortiert und zer- kleinert. Papiersauger und Magnet- oder Wirbelstromscheider trennen dann andere Stoffe wie Papier oder Metall von den Glasscherben, bevor sie im nächsten Schritt gesiebt und Fehlfarben sowie sonstige Fremdstoffe aussortiert werden. Schließlich werden die Glasgranulate mit Soda, Kalk und Sand eingeschmolzen – also mit den Bestandteilen, aus denen das Glas ursprünglich hergestellt wurde. Eine Blasmaschi- ne formt daraufhin die erhitzte Rohmasse zu neuen Glasflaschen.

Altglasrecycling spart Energie

Die Wiederverarbeitung von Glasscherben schont die natürlichen Rohstoffressour- cen. Daneben reduziert es aber auch den Energieverbrauch. Dem Bundesverband der Glasindustrie (BV Glas) zufolge verringert sich die für den Schmelzprozess auf- gebrachte Energie pro zehn Prozent Scherbeneinsatz um drei Prozent.

Quelle: t-online.de

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Ungewohntes Bild am Sulzdorfer Reuthsee

Wer sich den Reuthsee in den Sommermonaten der letzten Jahre angesehen hat, war überrascht, wie hoch der Wasserstand im heuer regenreichen Sommer war. Das Foto des Sees entstand Anfang August.

Wie Erwin Schmidt, Sprecher der Angel- und Interessengemeinschaft Reuthsee, mitteilte, handelte es sich dabei ausschließlich um Niederschlagswasser. Von außer- halb, also von Zuflüssen aus kleineren Gräben etc. kam seiner Beobachtung zufolge nichts, denn das Niederschlagswasser versickerte ausnahmslos im ausgetrockneten Waldboden. Dieser saugte den lange vermissten Regen begierig auf. Bedauerlich findet Schmidt, dass das geplante Freilegen eines Grabens zum Reuthsee, zumindest vorläufig, nicht zustande kommt. Wie wichtig diese Maßnahme auf lange Sicht sei, unterstrichen die letzten trockenen Jahre. Erinnert sei an das Dürrejahr 1976, wo sich laut eines Berichtes in der Heimatzeitung „Bote vom Grabfeld“ vom 11.8.1976 eine, so wörtlich, tragische Entwicklung abzeichnete – der Reuthsee, ohne Quellen oder Bachzufluss, drohte förmlich auszutrocknen. Die Wasserfläche schrumpfte auf rund ein Viertel ihrer eigentlichen Größe von 12 ha. Das Wasser stank brackig und ließ auf ein baldiges Zusammenbrechen des Sauerstoffhaushalts schließen. Rund um das, was damals vom Reuthsee übrigblieb, hatte die Sonne den Seegrund mit tiefen Rissen und Furchen durchzogen. Der Schlusssatz in dem Beitrag lautete: „Ein düsteres, trostloses Bild, wenn ein See stirbt, der nur vom Regen lebt!“

1976 mussten die wenig verbliebenen Fische aus dem vor dem Umkippen befindli- chen Reuthsee vor dem Erstickungstod gerettet und andernorts eingesetzt werden.

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Hauswirtschaftsschule Bischofsheim – Semesterstart verschoben

An der Hauswirtschaftsschule in Bischofsheim wird kompetent und praxisorientiert vermittelt, wie Haushaltsführung effektiv funktioniert. Einen Haushalt wird man sein ganzes Leben lang führen — also wieso nicht ein bisschen Zeit investieren, um diesen zu optimieren.

Das Angebot richtet sich gleichermaßen an Frauen und Männer.

Nähere Informationen und Erfahrungsberichte von ehemaligen Studierenden finden Sie auf der Homepage der Schule unter

https://aelf-ns.bayern.de/bildung/hauswirtschaft/036331/index.php oder dem untenstehenden QR- Code.

Um das neue Semester starten zu können, sind weitere Anmeldungen erforderlich.

Neuer Semesterstart ist der 26. Oktober 2021.

Ansprechpartnerin ist Christina Weber-Hoch (Schulleiterin) Tel. 09771 6102-2212 oder 09771 6102-0

E-Mail: poststelle@aelf-ns.bayern.de Allgemeine Informationen zum Studien- gang und das Anmeldeformular finden Sie auf der Schulhomepage des AELF Bad Neustadt unter folgendem QR Code:

Die Hauswirtschaftsschule finden Sie auch auf Instagram unter dem Namen rhoe- ner_hauswirtschaftsschule und unter fol- gendem QR Code:

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Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Sulzdorf a.d.L. (Folge 146)

Mennoniten waren lange Pächter der adeligen Schlossgüter in unserer Gemeinde

Kürzlich erschien ein Buch des berufsmäßigen Stadtrats und Bildungsreferenten der Stadt Regensburg, Dr. Hermann Hage, mit dem Titel „Die Entstehung und Entwick- lung der mennonitischen Gemeinde im Herzogtum Sachsen-Meiningen und in Fran- ken, von Beginn der Einwanderung 1776 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.“, bei dessen Erarbeitung der Unterzeichner ebenfalls unterstützend tätig war. Darin be- richtet Dr. Hage über die unbekannte und spannende Geschichte der fast 250 Jahre alten mennonitischen Gemeinden in Südthüringen und im östlichen Unterfranken, insbesondere im Grabfeld.

Was sind Mennoniten?

Mennoniten gingen aus der Täuferbewegung der Reformationszeit im 16. Jahrhun- dert hervor. Diese reformierte Kirche entstand in Zürich im Kreis des Schweizer Theologen Huldrych Zwingli. Nachfahren der sog. „Schweizer Brüder“ sind die Anhänger Menno Simons (daher der kollektive Name „Mennoniten“). Die Initiato- ren strebten ab den 1520er Jahren eine strukturell und inhaltlich weitergehende Re- form der Kirche an. Es ging um die „Reinigung“ des Gottesdienstes von Bildern und klerikalen Zeremonien, um das Abendmahl in beiderlei Gestalt und in einer etwas späteren Entwicklung um das Verhältnis von staatlichem und kirchlichem Regi- ment, die Mündigkeit der Laien und die Autonomie der christlichen Gemeinde so- wie um die Rechtmäßigkeit der Kindertaufe.

Die Angehörigen der Bewegung begreifen den Glauben als ein Geschenk der Gnade Gottes. Aufgrund dieser liebenden Zuwendung Gottes ist ihnen die gewaltfreie Nachfolge Jesu entscheidendes Merkmal christlichen Bekennens und Handelns. Die Verweigerung der Kindertaufe und eine Taufe zur Bekräftigung des jetzigen Glau- bens wurde schnell zum Kennzeichen der täuferischen Gemeinden. Das Konzept einer Trennung von Staat und Kirche war für die große Mehrheit der damals leben- den Menschen und vor allem für alle herrschenden Obrigkeiten unakzeptabel, unab- hängig davon, welcher Vorstellung von kirchlichem Leben sie ansonsten anhingen.

Die Täufer – von ihren Gegnern in kriminalisierender Absicht „Wiedertäufer“ ge- nannt und bekämpft – kann man als „dritte Religionspartei“ der Zeit der Reformati- on im 16. Jahrhundert in Deutschland bezeichnen. Der Prozess der religiösen und gesellschaftlichen Gleichstellung dieser Glaubensgemeinschaft dauerte bis weit ins 19. Jahrhundert hinein. Die Mennoniten gehören heute zu den evangelischen Frei- kirchen.

Mennonitische Pächter in Sulzdorf und seinen Gemeindeteilen

Die frühe Zuwanderung der Mennoniten in unsere Gegend erfolgte hauptsächlich aus dem Kraichgau in Baden. Die durchweg guten Erfahrungen der adeligen Besit- zer mit den mennonitischen Pächtern ihrer Güter begünstigte die Ansiedlung in

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Rhön und Grabfeld sowie in Sachsen-Meiningen. Wo waren Mennoniten nun in un- serer Gemeinde als Pächter tätig?

Der Schwanhäuser Gutshof um 1900 Schwanhausen

An Lichtmess 1866 zog der in Bildhausen geborene David Muselmann, bisher Päch- ter auf dem ehemals zur Guttenbergischen Schlossherrschaft Sternberg gehörenden Gutshof in Schwanhausen auf den Deutschhof bei Schweinfurt. David war der Sohn des verstorbenen Ältesten der Mennoniten-Gemeinde Bildhausen, Christian Musel- mann (1801-1861). Spätestens 1862, eventuell schon deutlich früher, war die Fami- lie aus Lebenhan kommend, wo sie das Gebsattel‘sche Gut bewirtschaftet hatte, nach Schwanhausen gezogen. Am 13. März 1843 hatte David Muselmann in Leben- han sein Treueversprechen auf die bayerische Verfassung abgelegt und war in Strah- lungen (Bildhausen war Ortsteil) heimatberechtigt. Ab 1853 war er einer der Predi- ger der mennonitischen Gemeinde Bildhausen, in der alle Mennoniten der Umge- gend zusammen geschlossen waren. Davids Sohn Johann David, geboren 1868 auf dem Deutschhof, starb bereits 1905. Mit ihm endete die mennonitische Pachtge- schichte des Deutschhofs, heute ein ausgedehntes Wohngebiet in Schweinfurt, end- gültig. Den Gutshof in Schwanhausen hatte 1884 Oskar von Deuster zusammen mit dem übrigen Besitz des Schlosses Sternberg gekauft. 1911 wurde der Schwanhäuser Gutshof von Reichsrat Friedrich von Deuster an Karoline und Adam Arnold aus Schwanhausen verkauft.

Zimmerau

1874 wird der Mennonit Heinrich Bucher als Pächter auf dem ehemaligen Rittergut der Freiherrn von Guttenberg in Zimmerau erwähnt, das 1870 Max Schönbein von einem Freiherren von Niethammer gekauft hatte. Nach Buchers Heirat 1874 mit Christine Muselmann übernahmen sie ab 1875 als Pächter das Gut der Freiherrn von Thüngen in Reußendorf in der Rhön. Bucher muss also wohl schon eine Zeit vor 1874 Pächter in Zimmerau gewesen sein. Bereits am 22.10.1873 wurde im Amts- blatt des Königshöfer Bezirks von der Schönbein‘schen Rentenverwaltung in Stern- berg für das „Hofgut Zimmerau ein tüchtiger Sackbauer (protestantischer Konfessi- on)“ gesucht.

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Der ehemalige Zimmerauer Gutshof um 1950.

Das Gut in Reußendorf bewirtschafteten die Buchers bis 1897, bevor es im Zuge der Errichtung des Truppenübungsplatzes Wildflecken aufgegeben werden musste. Im gleichen Jahr erwarb die Familie im wenige Kilometer entfernten Höllrich einen Hof, auf dem Heinrich Bucher 1901 verstarb.

Obereßfeld

Der ehemalige Obereßfelder Gutshof.

1859/60 wohnte der Mennonit Jacob Bucher jun. in Ipthausen. Er wurde 1849 als

„Pachtmüller“ in Kaltenwestheim erwähnt und war bereits seit 1841 als „einfacher Prediger“ für die mennonitische Gemeinde tätig, vollzog zwischen 1862 und 1875 einige Trauungen und zahlreiche Beerdigungen, hauptsächlich in Bildhausen. Seine Unterschriften finden sich zwischen 1846 und 1875 im Rechnungsbuch Grabfeld-

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Rhön. Bucher war mehr als 30 Jahre in der Gemeindeleitung aktiv. 1860/61 wurde Jacob Bucher in Obereßfeld ansässig und pachtete vmtl. den ehemaligen Truchseß‘schen Gutshof neben dem Schloss, dessen Erbe 1817 Carl August Truchseß von Wetzhausen aus Oberlauringen wegen Überschuldung abgelehnt hat- te.

Ein weiterer Mennonit, David Heer (*1801), Sohn von Samuel Heer (1774-1836), wanderte 1861 vmtl. von Aschenhausen in Sachsen-Meiningen nach Obereßfeld ein.

Zwischenzeitlich (1836/37) war er bereits auf dem Unterhof bei Sulzfeld tätig. Mög- lich ist, dass Bucher und Heer gemeinsam das Obereßfelder Gut pachteten, was in mennonitischen Kreisen häufig anzutreffen war.

Brennhausen

Die Burg Brennhausen und das Hofgut um 1930.

Schloss und Gut Brennhausen befinden sich seit 1681 im Besitz der Freiherrn von Bibra-Brennhausen. 1832, kurz vor dem Zuzug von Mennoniten, wohnten hier zwölf Familien mit 51 Personen (Katholiken, Protestanten und Juden). Ab spätes- tens 1838 war der aus Unterharles zugezogene Mennonit Peter Bucher Pächter des Brennhäuser Guts. Er hatte bereits auf dem von Lilienstern‘schen Gut in Bedheim Erfahrungen als Pächter gesammelt. Bucher wird bereits 1826 und wieder 1840/41 als Prediger der mennonitischen Gemeinde Bildhausen bezeichnet. Von 1833 bis 1850 findet sich seine Unterschrift unter den Almosenrechnungen der mennoniti- schen Gemeinde Grabfeld-Rhön.

Bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Gut in Brennhausen dann an Mennoniten verpachtet, so um 1900 an Heinrich Binkele. Damals umfasste der Besitz 198 ha Grund, davon 118 ha Wald, 63 ha Felder und 13 ha Wiesen. In den Stallungen standen 30 Stück Großvieh und es gab eine Jungviehzucht. Binkele be- schäftigte mehrere Tagelöhner aus den umliegenden Dörfern. Um 1912 kam Hein- rich Binkele jun. von Brennhausen nach Trappstadt. Zusammen mit seinem Bruder Jakob bewirtschaftete er das dortige Pachtgut bis 1925.

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Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021

Der ehemalige Gutshof Brennhausen 2021.

Pächter des zu DDR-Zeiten 1972 geschleiften Ritterguts Leitenhausen bei Gom- pertshausen waren von 1929 bis 1942 die Eheleute Emil und Elsa Heer, geb.

Horsch, mit ihren Kindern Ruth, Gerhard und Werner. Emil Heer war seit 1927 Pre- diger der mennonitischen Gemeinde. Die Familie Heer übernahm 1942 das Gut Brennhausen. Sie waren bis 1967/68 die letzten mennonitischen Pächter in Brenn- hausen. Seitdem sind die Ländereien an den Bundorfer Baron Truchseß von Wetz- hausen verpachtet.

Sternberg

Der Gutshof „Hummelstatt“ im Sternberger Unterdorf um 1960

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