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Kopfsache. Zukunft. ist. Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht. Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht 2010

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PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT Kurfürstenstraße 29

67061 Ludwigshafen Telefon 0621 585-2251 Telefax 0621 585-2257 Internet www.pfalzwerke.de

E-Mail info@pfalzwerke.de

Pfalzwerke-Konzern

2010 2009

Bilanz

Anlagevermögen Mio. € 680,8 628,4

Umlaufvermögen Mio. € 466,6 472,0

Rechnungsabgrenzungsposten Mio. € 3,6 1,8

Aktive latente Steuern Mio. € 0,6 0,3

AKTIVA Mio. € 1.151,7 1.102,5

Eigenkapital Mio. € 191,6 193,2

Empfangene Ertragszuschüsse Mio. € 52,8 57,5

Rückstellungen Mio. € 636,8 605,0

Verbindlichkeiten Mio. € 269,3 245,1

Rechnungsabgrenzungsposten Mio. € 0,9 1,7

Passive latente Steuern Mio. € 0,3 0,0

PASSIVA Mio. € 1.151,7 1.102,5

Investitionen

- Sachanlagen Mio. € 77,0 70,6

- Finanzanlagen Mio. € 2,2 4,8

Ausgewählte Positionen

der Gewinn-und-Verlustrechnung

Umsatzerlöse (ohne Strom- und Erdgassteuer) Mio. € 1.764,5 1.821,7

Personalaufwand Mio. € 66,8 70,5

Abschreibungen (auf immaterielle

Vermögensgegenstände und Sachanlagen) Mio. € 32,8 37,5

Konzern-Jahresüberschuss Mio. € 18,8 26,2

Kennzahlen

Umsatzrentabilität % 1,8 2,4

Personalintensität % 3,9 3,9

Sachanlagenintensität % 35,4 32,9

Wirtschaftliche Eigenkapitalquote % 18,4 19,7

Anlagendeckungsquote % 101,0 109,4

Stammbelegschaft (Stand 31. Dezember 2010) 885 870

Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht 2010

2010

Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht

Zukunft

ist Kopfsache

(2)

Wirklich nachhaltiges

Handeln verlangt mehr als

grüne Ideen

Zukunft ist Kopfsache

und ein klarer Auftrag von kommenden Generationen

Offen gesagt:

Wir waren zunächst nicht ganz sicher, ob wir unseren Geschäftsbericht tatsächlich erstmals mit einem Nachhaltigkeitsbericht kombinieren sollen – gerade jetzt, da alle Welt damit beginnt, über Nachhaltigkeit zu reden, weil es so schön modern ist. Doch andererseits ist es ganz einfach Fakt, dass Nachhaltigkeit gewissermaßen in den Genen der Pfalzwerke liegt. Unser gesamtes Tun ist seit jeher von nachhaltigen Ideen geprägt. Dafür erwarten wir auch kein Lob, weil wir uns gerade als Energieversorger besonders in der Verantwortung fühlen. Im Grunde sehen wir darin einen klaren Auftrag von kommenden Generationen, denen wir eine saubere und dennoch energiegeladene Erde vererben möchten. Warum also sollten ausgerechnet wir das für uns behalten?

1989

Gründung der Abteilung Umweltschutz bei den Pfalzwerken

1992

Implementierung des ersten energietech ni­

schen Gebäudemanage­

ments für alle Pfalzwerke­

Liegenschaften

1994

Inbetriebnahme der ersten kommerziellen Wind­

kraftanlage in Rheinland­

Pfalz

1999

Erstes Foto­

voltaikgroßprojekt zur Einspeisung von Solar­

energie: Energiezaun an der BAB Grünstadt

2005

prego services erhält zweites Zertifikat für schonenden Umgang mit der Umwelt. Das Umweltmanagement der Standorte Ludwigshafen, Landau und Homburg ist jetzt nach DIN EN 14001 bewertet

2007

Inbetriebnahme Geothermie­Kraftwerk in Landau

2008

Gründung der ersten Public­Private­

Partnership­Gesellschaft zur Förderung des regio­

nalen Klimaschutzes in Kusel

2009

Markteinführung von ENERGIE PLUS. Das Energiekonzept basiert auf dem Einsatz einer Wärmepumpen­Heizung und einer Fotovoltaikan­

lage, die mehr Strom ins Netz einspeist, als das Eigenheim verbraucht

2010

Gemeinsam

unterstützen Kommunen, Pfalzwerke­Kunden und ­Mitarbeiter mit einem Investment in die Pfalzwerke­Klimaschutz­

Zertifikate den Ausbau der Erneuerbaren Ener­

gien in der Region

2005

Die Pfalzwerke beteiligen sich erstmals an der bundesweiten Initiative „Jugend denkt Zukunft“ und bestreiten dieses Projekt gemein­

sam mit der Realschule Rockenhausen

2001

PFALZWERKE erhalten erneut das Zer­

tifikat „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ für herausragende Leistun­

gen in der Berufsausbil­

2003

Gründung

der Pfalzwind und der PFALZSOLAR. Inbetrieb­

nahme der ersten Bio­

massekraftwerke BIOK bei KK&K (Siemens) in Frankenthal

2004

Solarpark in Lachen­Speyerdorf ist Bürgerbeteiligungsmodell

(3)

Vorwort des Vorstands Bericht des Aufsichtsrats Organe der Gesellschaft Werte und Ziele

Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns

Wirtschaftliche Lage und Rahmenbedingungen Geschäftsverlauf

Ertrag-, Finanz- und Vermögenslage Belegschaft

Investitionen und Instandhaltung Nachtragsbericht

Risikobericht Ausblick

Nachhaltigkeitsbericht Vorwort des Vorstands Nachhaltiges Management Dienstleistungsqualität Innovationskraft Kundenloyalität Wettbewerbskraft

Soziales Engagement im Konzern

Nachhaltigkeitsmanagement bei den Pfalzwerken

Konzernabschluss Konzernbilanz

Konzern-GuV-Rechnung Konzern-Kapitalfl ussrechnung Konzernanhang

4 6 10 12

26 28 31 43 49 49 51 51 55

60 62 64 70 72 75 76 80 83

84 86 87 88 90

Inhalt

In unseren Texten haben wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf geschlechts- spezifi sche Bezeichnungen wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verzichtet.

Unter www.pfalzwerke.de steht der Jahresabschluss

der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT zum Download bereit.

(4)

Sehr geehrte Aktionäre,

sehr geehrte Damen und Herren,

Ure exer sit ametue dolorper iriustie feuis nulla facidui el utpat autpat. Duis dolortie commod tio conum zzrit wis eu facil utem dolor ilit prat. Ustie feui- pis acinciduis nullandio corem incidunt wiscil ip et, sequisl ulluptation uta- tumsan ero odolummy nis delis del et, velit vel deliquam, velit niatuero cor augait wisim velit wis dolore dunt lore facilit diatin hendre faccummy nit, quam exerit pratummy nonsequat, vel ullut ver aliquat elessi el dolenibh eu feugait, quatet utatum numsan eugue ming er ad ex ex euissed magnis eumsan ut utpat, sumsandre magnis augiatet, vel dolor.

sisl eu faccum illa commodion velit velit landrem in volor am, quam non vulputpat ad tat lortie min et ad dolortie min ullan vulla feugait eum adio dolumsan exerat volobore exercilit augiam dolore vulput laore con hend- rem amcortincil elesectem ipit velenissecte vel deliquis num velenibh exerilit nostrud min verosto do doleniscin hendip et volut alisim ip er se vent ip er sum niam vendit ver se veliquamcor aci eugueri liquisi ex er at volobortis nullamet nim iureet, quat. An er ip et, core consectem ad eniamet lam, se- quis alit auguerci tat.

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Im Februar 2011

Dr. Hitschler Koch

Vorwort des Vorstands

Dr. Werner Hitschler, Günther Koch

Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Vorwort des Vorstands

(5)

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionäre,

sehr geehrte Damen und Herren,

der Aufsichtsrat hat während des Geschäftsjahres 2010 die Geschäftsfüh- rung des Vorstands entsprechend den nach Gesetz und Satzung zugewie- senen Aufgaben laufend überwacht. In den Sitzungen des Aufsichtsrats und des Präsidiums sowie anhand ausführlicher schriftlicher und mündlicher Berichte hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig, umfassend und zeitnah über die wirtschaftliche Lage und Entwicklung der Gesellschaft und ihrer wesent- lichen Beteiligungen, die Ertragssituation, die Geschäftspolitik, grundsätzli- che Fragen der Geschäftsführung sowie über bedeu tende Vorgänge in der Unternehmensgruppe unterrichten lassen. Der Aufsichtsrat hat die Berichte des Vorstands eingehend diskutiert, anstehende Fragen mit ihm beraten und die notwendigen Entscheidungen getroffen. Der Vorsitzende des Auf- sichtsrats hat dem Plenum regelmäßig über die Arbeit des Präsidiums be- richtet. Daneben hat er mit dem Vorstand auch außerhalb der Sitzungen des Aufsichtsrats und des Präsidiums in zahlreichen Einzelgesprächen regelmä- ßig die aktuelle Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie geschäftspo- litische Fragen erörtert.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat unter anderem ausführlich über die allge- meine Geschäftslage, vor allem über den Geschäftsverlauf des Unterneh- mens und seiner Beteiligungen, über die Umsatzentwicklung und die Lage der Gesellschaft sowie über wesentliche Abweichungen von bisherigen Pla- nungen unterrichtet und über die Aufwands- und Ertragsentwicklung, die Personalsituation, Investitionsvorhaben sowie die Finanzplanung informiert.

Darüber hinaus wurde die mittelfristige Entwick lung der Gesellschaft und ih- rer Geschäftsfelder eingehend beraten. Ebenso war das Risikomanagement- system Gegenstand der Berichterstattung im Aufsichtsrat. Für Entscheidun- gen des Vorstands, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden Beschlüsse durch Entscheidungsvorlagen vorbereitet und in den Sitzungen des Aufsichtsrats mit dem Vorstand detailliert behandelt und geprüft.

Im Geschäftsjahr 2010 befasste sich der Aufsichtsrat unter anderem mit der

Engagements bei Bau landerschließungen und regenerativen Energien. Dazu gehörten Beschlussfassungen zu mehreren privatrechtlichen Erschließungen, zu Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb einer Nahwärmeversorgung in Limburgerhof, zur Beteiligung der Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft mbH an der Energiegenossenschaft Südpfalz eG sowie an der NaturEnergie Rockenhausener Land GmbH. Außerdem hat das Aufsichts gremium mehr- fach über die Aktivitäten von PFALZSOLAR GmbH beraten. Dabei ent schied es positiv über Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb einer Fotovoltaik- Anlage in Spanien. Ferner fasste der Aufsichtsrat Beschlüsse zum Erwerb von Solar parks in Höheinöd, Bann und Weilerbach von der PFALZSOLAR GmbH und zur Refi nan zierung dieser Investitionen durch Ausgabe von Schuldverschreibungen in Form von Pfalzwerke-Klimaschutz-Zertifi katen. Im Zusammenhang mit der Erteilung der Zustimmung zur Umwandlung von Ge- sellschafterdarlehen in Eigenkapital bei der geo x GmbH erörterte das Plenum auch den Abschlussbericht der Expertengruppe über die seismischen Ereig- nisse im Jahr 2009 in Landau und die Folgen für das Geothermiekraftwerk.

Des Weiteren stimmte der Aufsichtsrat der Gründung einer Gesellschaft in der Rechtsform einer GmbH und Sacheinlage der an den Stadtwerken St. Ingbert gehaltenen Anteile zu. Überdies hat der Aufsichtsrat ausführlich über die Nachfolge des Vorstandsmitglieds Günther Koch beraten und mit Wirkung zum 01.  April 2011 Herrn René Chassein zum Mitglied des Vor- stands bestellt. Auf Wunsch des Aufsichtsgremiums berichtete der Vorstand über die aktuellen Entwick lungen bei K-Park Energie GmbH sowie Biok Biomasse Heizkraftwerk GmbH, die Geschäftsfeldanalyse, die Situation bei den Konzessionen für die Ortsnetzversorgung und die Netzorganisation der Pfalzwerke. Zudem hat der Aufsichtsrat sowohl in einer außerordentlichen als auch in mehreren weiteren Sitzungen intensiv über die Umge staltung des Netzbereichs zur Erfüllung der regulatorischen Anforderungen diskutiert.

In der Hauptversammlung vom 04.  Mai 2010 wurde die KPMG AG Wirt schafts prüfungsgesellschaft, Mannheim, als Abschlussprüfer der

Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Bericht des Aufsichtsrats

Theo Wieder

(6)

das Geschäftsjahr 2010 bestellt. Entsprechend den gesetzlichen Bestim- mungen hat der Aufsichtsrat die Aufträge zu den Abschlussprüfungen erteilt.

Die KPMG hat den Jahresabschluss und den Lage bericht der PFALZWERKE AKTIEN GESELLSCHAFT sowie den Konzernabschluss und den Konzern- lagebericht der Pfalzwerke-Gruppe zum 31.  Dezember 2010 geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Der Abschlussprüfer hat im Rahmen seiner Prüfung auch das gemäß § 91 Abs.  2  AktG vorgeschriebene Risikomanagementsystem der Gesellschaft geprüft. In seinem Prüfungsbericht hat er bestätigt, dass das eingerichte- te System angemessen ausgestattet ist und seine Aufgaben erfüllt. Die zu prüfenden Jahresabschluss- sowie Konzernabschlussunterlagen und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugeleitet worden. Der Vorstand hat die Unterlagen in der Bilanz- sitzung des Aufsichtsrats zusätzlich mündlich erläutert. An dieser Sitzung nahm der Abschlussprüfer teil. Er gab eine Erklärung ab, dass keine Um- stände bestehen, die Zweifel an seiner Unabhängigkeit begründen könnten, und informierte über den Leistungsumfang mit dem Unternehmen sowie über solche Leis tungen, die er zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistun- gen erbracht hat. Der Abschlussprüfer berichtete über die wesentlichen Er- gebnisse seiner Prüfung und be antwortete diesbezügliche Fragen. Von dem Prüfungsergebnis nahm der Aufsichtsrat Kenntnis. Nach seiner eigenen abschließenden Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, des Konzern abschlusses und des Konzernlageberichts der Pfalzwerke-Gruppe sowie des Vor schlags über die Gewinnverwendung ergaben sich keine Einwendungen. Der Auf sichtsrat billigt den Jahresabschluss der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT und den Konzernabschluss der Pfalzwerke-Gruppe zum 31. Dezember 2010. Der Jahresabschluss der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat ist mit dem Lagebericht der PFALZWER- KE AKTIENGESELL SCHAFT und dem Konzernlagebericht der Pfalzwerke- Gruppe einverstanden und stimmt dem Vorschlag des Vorstands zur Ver- wendung des Bilanzgewinns der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT zu.

Der Aufsichtsrat hat auch den vom Vorstand für die PFALZWERKE AKTIEN- GESELLSCHAFT gemäß § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehun- gen zu ver bundenen Unternehmen geprüft und für in Ordnung befunden.

Der Abschlussprüfer hat die Bestätigung gemäß § 313 Abs. 3 AktG wie folgt

„Nach unserer pfl ichtgemäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Ge- sellschaft nicht unangemessen hoch war.“

Von dem Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat zu- stimmend Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die Er- klärung des Vorstands am Schluss des Berichts.

Mit Ablauf des 14. Januar 2010 hat Herr Heinz-Werner Ufer sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats niedergelegt. Der Aufsichtsrat dankt ihm für seine langjährige ver dienstvolle Mitarbeit im Aufsichtsgremium und seinen Ein- satz zum Wohl des Unter nehmens. Am 23. März 2010 wurde Herr Dr. Knut Zschiedrich zu einem stellvertre tenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats ge- wählt. Als Nachfolger für Herrn Ufer wählte die Hauptversammlung vom 04. Mai 2010 Herrn Tim Hartmann zum Mitglied des Auf sichtsrats für die restliche Amtszeit dieses Gremiums.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern für die geleistete Arbeit und ihren persönlichen Einsatz im vergan- genen Geschäfts jahr.

Ludwigshafen am Rhein, im März 2011 Der Aufsichtsrat

Theo Wieder Vorsitzender

Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Bericht des Aufsichtsrats

(7)

Organe der Gesellschaft

Theo Wieder Vorsitzender, Oberbürgermeister, Vorsitzender des Bezirkstags Pfalz Frankenthal

Reiner Laborenz stellv. Vorsitzender Betriebsratsvorsitzender der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT Lingenfeld

Günther Ramsauer stellv. Vorsitzender Mitglied des Landtages Rheinland-Pfalz

Ludwigshafen am Rhein

Heinz-Werner Ufer (bis 14.01.2010) stellv. Vorsitzender

ehem. Vorsitzender des Vorstands der RWE Energy AG

Essen

Dr. jur. Knut Zschiedrich stellv. Vorsitzender (ab 23. März 2010)

Vorsitzender des Vorstands der RWE Vertrieb AG Dortmund

(bis 31. Dezember 2010) Vorstandsvorsitzender der Süwag Energie AG

Frankfurt am Main (seit 1. Januar 2011)

Dr. rer. pol. Werner Hitschler Dipl.-Kfm.

Frankenthal

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Günther Koch Ludwigshafen am Rhein

Vorstand

Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Organe der Gesellschaft

Bernhard Deubig

ehem. Oberbürgermeister Kaiserslautern

Tim Hartmann (ab 04.05.2010)

Mitglied des Vorstandes der VSE Aktiengesellschaft Saarbrücken

Walter Kirsch

Leiter des Energiezentrums der PFALZWERKE

AKTIENGESELLSCHAFT Lampertheim

Dr. jur. Eva Lohse Oberbürgermeisterin Ludwigshafen am Rhein

Günther Mack Oberstudienrat Bubenheim

Georg Rösner

stellv. Betriebsratsvorsitzender der PFALZWERKE

AKTIENGESELLSCHAFT Fachvormonteur

Mandelbachtal

Karl-Heinz Seebald Bürgermeister Rockenhausen

Harald Winter

freigestellter Betriebsrat der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT Aufsichtsrat

(8)

In den vielen Jahren, in denen wir uns mit Nachhaltigkeit beschäftigen, haben wir vor allem auch eines gelernt: Zu wirklich nachhaltigem Handeln gehört weit mehr als nur das Zelebrieren einiger grüner Ideen.

Denn neben der ökologischen Komponente umfasst der Begriff auch eine ökonomische und eine soziale Dimension. Nach unserer Überzeugung werden Unternehmen, die das große Ganze im Blick haben, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht. Was wir unter anderem damit meinen, zeigte sich nicht zuletzt in der schwersten Wirtschaftskrise der Nachkriegsgeschichte: Während viele Unternehmen herbe Verluste schrieben, konnten wir dank innovativer Produkte nicht nur in der Region, sondern bundesweit viele neue Kunden gewinnen, stabile Ergebnisse erwirtschaften und damit für sichere Arbeitsplätze sorgen. Zu verdan- ken haben wir dies in erster Linie natürlich dem Vertrauen all unserer Kunden – aber auch unseren wichtigs- ten Werten:

Unsere Werte

und Ziele fest im Blick

Innovationskraft

„Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, meinte einst Victor Hugo. Dieser Erkenntnis haben wir auch mehr als 100 Jahre später nichts hinzuzufügen.

Nachhaltiges Management

Weitblick ist der gemeinsame Nenner unseres Handelns: im ökologischen, ökonomischen und sozialen Sinn. In einem Punkt stellen wir den Fokus auf den Makrobereich – wenn es um die Nähe zu unseren Kunden geht.

Wettbewerbskraft

Für uns ist der Wettbewerb die beste Motivation, jeden Tag ein bisschen besser als gestern zu sein – und natürlich besser als unsere Konkurrenten.

Wir möchten auch morgen die besten Lösungen für unsere Kunden bieten.

Dienstleistungsqualität

Bestens ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiter garantieren unseren Kunden im gesamten Bundesgebiet eine höchstpersönliche Rundumbetreu- ung. Die Menschen in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis profi tieren zusätzlich von vielen Netzservices, abgestimmt auf die Bedürfnisse vor Ort.

Kundenloyalität

Unser Ziel ist klar formuliert: Wir möchten unsere Kunden zu echten Fans machen. Und das nicht nur in der Region, wo wir unseren Heimvorteil aus- spielen können, sondern in ganz Deutschland.

(9)

Eindeutige Antworten

auf die Fragen unserer Zeit

Vorstandsmitglied Dr. Werner Hitschler über die Schlussfolgerungen der PFALZWERKE aus der Ja-aber-Debatte zum Thema regene- rative Energien:

„Solarenergie? Ja, aber bitte keine optische Umweltverschmutzung. Windenergie? Ja, aber Rotoren vor meiner Haustür kommen nicht in Frage.

Geothermie? Ja, aber was ist mit den Risiken?

Die Pfalzwerke – immer auf der Suche nach neuen Ideen und neuen Energien, nach gesellschaftlichem Konsens und bekannt für eine offene Kommuni- kation – haben sich bereits vor vielen Jahren für die erste Möglichkeit entschieden und in erneuer- bare Energien investiert. So wurde zum Beispiel im Oberrheingraben eine nahezu unerschöpfl iche, CO

2

- und emissionsfreie Energiequelle erschlossen:

geothermische Energie. Mit der weltweit ersten

Anlage dieser Art versorgen wir in Landau über

6.000 Haushalte mit Strom und rund 300 Haushalte

mit Wärme. Pionierarbeit leisteten wir ebenso in

den Bereichen Wind- und Sonnenenergie: Bereits

1993 wurde unsere erste Windkraftanlage in Betrieb

genommen, 1999 die erste Fotovoltaikanlage. Es

folgten viele weitere Projekte unseres Tochterunter-

nehmens PFALZSOLAR und des Beteiligungsunter-

nehmens Pfalzwind. Die Akzeptanz vor Ort ist in

dicht besiedelten Räumen ein wichtiger Erfolgs-

faktor. Der gesamte Pfalzwerke-Konzern hat die

Weichen Richtung Zukunft längst gestellt: effi ziente

Energieversorgung ohne Verschwendung von

Rohstoffen, aber mit großen Chancen!“

(10)

Ein ökonomischer Anker

für die ganze Region

Vorstandsmitglied Günther Koch über die wirt- schaftliche Bedeutung der Pfalzwerke für die Pfalz und den Saarpfalz-Kreis:

„Ganz gleich, ob Kommune, Unternehmen oder Privathaushalt: Wer sich für die Pfalzwerke ent- scheidet, der entscheidet sich auch für die Zukunft der Region. Über unsere Zuliefererbeziehungen sichern wir in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis fast 6.500 Arbeitsplätze und generieren ein Gesamt- einkommen von annähernd 250 Millionen Euro.

Insgesamt ergibt sich nach einer aktuellen Studie

des renommierten inomic-Instituts aus all unseren

ökonomischen Interaktionen eine indirekte Wert-

schöpfung von weit mehr als 360 Millionen Euro

jährlich.Eine Wirtschaftskraft, die unmittelbar der

Region zugutekommt. Die Entscheidung für die

attraktiven Angebote der Pfalzwerke bringt

nicht nur individuelle Vorteile, sie stärkt auch

die Wertschöpfung unmittelbar vor Ort.“

(11)

Unser Know-how

wächst direkt vor der Haustür

Ausbildungsleiter Reinhard Wößner über die nach- haltige Nachwuchsförderung der Pfalzwerke:

„Aus Sicht des Kunden ist jedes Unternehmen nur so gut wie der jeweilige Mitarbeiter, der ihn betreut.

Deshalb legen wir besonderen Wert auf die Ausbil- dung unserer Teammitglieder, die größtenteils direkt aus der Region kommen. Innovative Technologien und veränderte Kundenbedürfnisse stellen in die- ser Hinsicht natürlich immer höhere Anforderungen.

Unsere Ausbildungsprogramme sind dabei stets

am Puls der Zeit. Das heißt konkret: Die didakti-

schen Inhalte des Jahres 2012 werden sich von den

aktuellen aller Voraussicht nach erheblich unter-

scheiden. So gestalten wir seit Jahren die neuen

Berufsbilder erfolgreich mit. Und das macht uns in

der Region so stark, dass auch viele weitere mittel-

ständische Unternehmen uns ihre Auszubildenden

anvertrauen.“

(12)

Wie macht man Kunden

zu Fans?

Marketingspezialist Rainer Dengel über den aktiven Dialog der Pfalzwerke mit ihren Kunden:

„Wenn sich Meinungsforscher in einem einig sind, dann darin: Der Wettbewerb wird auf dem Energie- markt der Zukunft eine immer größere Rolle spielen.

Selbst zufriedene Kunden sind also bald nicht mehr als sichere Bank zu betrachten – es sei denn, ihre Zufriedenheit wird rechtzeitig in Begeisterung ver- wandelt. Aber wie macht man Kunden zu Fans?

Am besten mit einer erfrischenden Offensiv-Taktik:

indem man sie fragt, was sie sich wünschen. Genau

deshalb führen wir seit Jahren permanent persön-

liche Interviews mit unseren Kunden. Und weil wir

deren Anregungen konsequent zur Verbesserung

unserer Mannschaftsleistung nutzen, haben diese

Gespräche meist in der Tat Fantalk-Charakter.“

(13)

Auf langfristige Partnerschaften

setzen

Leiter Konzessionsvertragsmanagement René Chassein über die neu gestalteten Konzessionsverträge der Pfalzwerke mit den Gemeinden in der Region:

„Die in der Region über 100 Jahre gewachsene Partnerschaft mit den Kommunen werden wir als wesentlichen Kern unseres Selbstverständnisses als Regionalversorger intensivieren und pfl egen.

Dabei verstehen wir es als vorrangige Heraus- forderung, die heutige Netzinfrastruktur in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis in ihrer Leistungsfähigkeit zu erhalten und fl ächendeckend zu intelligenten Netzen auszubauen.

Die langfristig sichere Versorgung aller Menschen in der Region mit elektrischer Energie bleibt das ge- meinsame Ziel der Pfalzwerke und der pfälzischen Gemeinden. Der nachhaltigen Erfüllung dieser Versorgungsaufgabe muss gegenüber kurzfristig lokalem Gewinnstreben auch zukünftig der Vorzug gegeben werden.

Gerade in diesen wichtigen Zukunftsaufgaben

werden sich die Vorteile der Pfalzwerke als

Solidargemeinschaft zum Wohl aller Kommunen

auswirken.“

(14)

Finanzdienstleistungen für eine

nachhaltige Zukunft!

Finanzexperte Rolf Lulei zum Thema Klimaschutzzertifi kate der Pfalzwerke:

„2010 haben die Pfalzwerke gezeigt, wie man mit

Kreativität nachhaltige Energiekonzepte verwirklichen

kann. Es ist uns gelungen unseren Kunden, Kom-

munen und Mitarbeitern perspektivisch interessante

Energieprojekte als sichere und höchst rentable

Anlagemöglichkeit anzubieten. Mit unseren Klima-

schutzzertifikaten haben wir einen neuen Weg be-

schritten, der äußerst positiv angenommen wurde –

die Zahlen sprechen für sich: Beide Emissionen im

Gesamtwert von über 10 Millionen € waren in kür-

zester Zeit vergriffen. Die Summe haben wir in drei

große Solarparks innerhalb unseres Netzgebiets

investiert, die zusammen eine Spitzenleistung von

über 3,7 Megawatt erbringen. Das positive Feed-

back stärkt uns in unserem Vorhaben, auch zukünf-

tig aus nachhaltigen Energieprojekten lohnende

Investitionsprojekte für die breite Öffentlichkeit zu

machen: Im Schulterschluss mit der Region sichern

wir damit schon heute die Energieversorgung von

morgen.“

(15)

Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Wirtschaftliche Lage

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2010

(16)

Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Wirtschaftliche Lage

1. Wirtschaftliche Lage und Rahmenbedingungen 1.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Nach der leichten konjunkturellen Erholung im Jahr 2009 setzte sich die- se Entwicklung bereits im Verlauf des ersten Quartals 2010 in nahezu allen Branchen fort. Trotz des dennoch zögerlichen Starts stieg der ifo- Geschäftsklimaindikator am Ende des Geschäftsjahres auf 109,9 Prozent- punkte. Auch wenn das Aufholtempo der deutschen Wirtschaft erwartungs- gemäß in der zweiten Hälfte etwas geringer ausgefallen ist, profi tierten die deutschen Unternehmen von dem enormen Aufschwung der Weltwirt- schaft. Dies hatte auch Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt. Nach dem Rekordrückgang des Vorjahres von – 4,7 ist die deutsche Wirtschaft in 2010 um 3,6 Prozent gewachsen. Nachdem zu Beginn der zweiten Jahreshälfte die Konjunkturerwartungen vieler Unternehmen eher verhalten ausgefallen sind, hat sich dies zum Ende des Jahres wieder umgekehrt.

Sowohl die aktuelle Geschäftssituation als auch die Perspektiven für das kommende halbe Jahr wurden im Dezember wieder deutlich positiver von den Unternehmen eingeschätzt. Dies deckt sich auch mit den Einschätzun- gen des ZEW.

Diese wirtschaftliche Entwicklung hatte positiven Einfl uss auf den deut- schen Arbeitsmarkt. Im Dezember vermeldete die Agentur für Arbeit ins- gesamt 3,016 Millionen Erwerbslose. Dies steht – verglichen mit dem Vor- jahreswert – für einen Rückgang um 260.000. Im Jahresdurchschnitt waren insgesamt 3,244 Millionen Menschen erwerbslos. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag bei 7,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahreswert ist dies ein Rückgang von 0,5 Prozentpunkten.

Trotz wirtschaftlichem Aufschwung blieb sowohl die Zahl der Unterneh- mensinsolvenzen als auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen auf einem hohen Niveau. Dies zeigt einmal mehr, wie schwer der Großteil der deut- schen Unternehmen an der Rezession zu tragen hatte. Nach Angaben von creditreform beliefen sich die Unternehmensinsolvenzen in 2010 auf 32.100 Fälle. Im Gegensatz zu den nennenswerten Geschäftseinbrüchen des Jahres 2009 war im letzten Jahr zu beobachten, dass sich das Gros der Insolvenzen im Mittelstand abspielte. Bei den Verbraucherinsolvenzen wurde ein Negativ-Rekord von 111.800 neuen Fällen erreicht.

1.2 Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft

Der Konjunkturaufschwung ließ in 2010 den Energieverbrauch wieder deut- lich ansteigen. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist der bundesweite Energieverbrauch um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergiever- brauch ist auf 9,4 Prozent angestiegen.

Im Oktober wurde das Energiekonzept der Bundesregierung veröffentlicht. Die entsprechenden Gesetze traten am 1. Januar in Kraft. Unter anderem wurden darin die Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke im Durchschnitt um zwölf Jahre sowie zehn sogenannte Sofortmaßnahmen verabschiedet, die be- reits bis Ende 2011 umgesetzt sein sollen. Das Energiekon zept ist unterteilt in insgesamt neun Punkte, beschreibt die Aufgaben der kommenden 40 Jahre und konkretisiert die somit festgelegten Ziele. Die CO2-Emmissionen sollen bis 2050 gestaffelt um insgesamt 80 bis 95 Prozent reduziert werden. Paral- lel dazu soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch auf 80 Prozent ansteigen. Der Wärmebedarf soll um insgesamt 80 Prozent reduziert werden. Ausgangsbasis sind die Werte des Jahres 1990. Die an- gegebenen Prozentwerte beziehen sich auf das zu erreichende Ziel in 2050.

Angestrebt sind auch: die Verdoppelung der Sanierungsrate von Gebäuden von derzeit ein auf zwei Prozent pro Jahr, der Anstieg der Energieproduktivität auf 2,1 Prozent pro Jahr und der Rückgang des Stromverbrauchs jährlich um ein Prozent. Die Wettbewerbssituation – gerade für kleinere (regionale) Ener- gieerzeuger – soll durch Fördermaßnahmen für den Neubau hocheffi zienter und CCS-fähiger fossiler Kraftwerke verbessert werden.

Aufgrund des immer weiter ansteigenden Anteils von Strom aus erneuer- baren Energien und dem daraus resultierenden Anstieg der Kosten nach dem Erneuerbare Energien Gesetz musste nahezu die Hälfte aller Energie- anbieter im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 ihre Preise zum Teil drastisch erhöhen. Weitere Preiserhöhungen wurden für 2011 bereits angekündigt.

1.3 Änderung und Neuerlass von Gesetzen

Energiesteuerrecht

Nach der letzten Änderung des Energiesteuer- und Stromsteuergesetzes im Jahr 2009 hat das Bundesministerium für Finanzen im Jahr 2010 mit

Wirtschaftliche Lage und

Rahmenbedingungen

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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Wirtschaftliche Lage

der Verabschiedung des Haushaltsbegleitgesetzes 2011 erneut eine Modi- fi zierung des Energiesteuerrechtes beschlossen. Wesentliche Änderungen betreffen die Steuerentlastung für Erdgas und für Energieerzeugnisse, die zur Wärmegewinnung eingesetzt werden. Letztes betrifft vor allem Con- tracting-Maßnahmen, da nur noch Unternehmen der Land- und Forstwirt- schaft oder Unternehmen des produzierenden Gewerbes in den Genuss einer Steuerentlastung kommen. Die Gewährung des Spitzenausgleiches für Energieerzeugnisse, die zur Wärmeerzeugung eingesetzt werden, erfolgt nur noch dann, wenn die Wärme entweder von Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft oder des produzierenden Gewerbes genutzt wird. Zudem wird der maximal mögliche Spitzenausgleich von derzeit 95 Prozent auf 90 Prozent abgesenkt.

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) – Solarstrom-Vergütung

Die Solarstromvergütung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wurde nach der im EEG bereits festgeschriebenen Degression zum 1. Januar 2010 um bis zu elf Prozent im Berichtsjahr in zwei weiteren Schritten ge- kürzt. Der erste Kürzungsschritt trat zum 1. Juli in Kraft und betrug dreizehn Prozent für Dachfl ächenanlagen, acht Prozent für Freifl ächenanlagen auf Kon- versionsfl ächen sowie zwölf Prozent für Anlagen auf sonstigen Freifl ächen.

Der jeweils gegenüber dem ursprünglichen Entwurf fehlende Absenkungs- schritt von weiteren drei Prozent erfolgte dann zum 1. Oktober und gilt für alle Anlagen, die nach dem 30. September in Betrieb genommen wurden.

Gasnetzzugangs- und Anreizregulierungsverordnung

Um den Wettbewerb auf dem Gasmarkt weiter zu beleben, wurde die Gas- netzzugangsverordnung überarbeitet und – nach Änderungen im Bundesrat – Anfang September endgültig im Bundeskabinett verabschiedet. Die Neufas- sung beinhaltet im Wesentlichen die Reduzierung auf zwei Gasmarkt gebiete, den verbesserten Zugang zu Transportkapazitäten sowie einen erleichterten Anschluss von Gaskraftwerken an das Netz.

Bei dieser Gelegenheit wurden auch Änderungen an der Strom- und Gas- netzentgeltverordnung und an der Anreizregulierungsverordnung beschlos- sen. Preisschwankungen für die Beschaffung von Verlustenergie können bei Anerkennung als sogenannte volatile Kosten künftig weitergegeben werden. Für Dienstleistungen verbundener Unternehmen sind künftig deren Kosten nachzuweisen (wie schon bisher bei Netzpacht die Kosten des Ver- pächters). Änderungen bei den sogenannten dauerhaft nicht beeinfl ussba-

ren Kosten können künftig bereits im ersten Jahr einer Regulierungsperiode weitergegeben werden. Eine weitere Änderung betrifft die kalkulatorische Abschreibungsweise: diese darf nicht mehr pro rata temporis, sondern muss jahresweise erfolgen.

2. Geschäftsverlauf

Der Pfalzwerke-Konzern verfolgt eine wertorientierte Unternehmenspolitik.

Wir wollen die Wettbewerbspositionen jeder einzelnen Gesellschaft ständig verbessern und somit ein profi tables und nachhaltiges Wachstum auf Kon- zernebene generieren. Im Jahr 2010 setzte sich der Pfalzwerke-Konzern aus insgesamt 30 Gesellschaften mit unterschiedlichen Beteiligungsverhält- nissen zusammen. Im Mittelpunkt des Pfalzwerke-Konzernes steht – als mit Abstand größte Gesellschaft – die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT.

2.1 PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT 2.1.1 Vertrieb und Handel Strom

Das Stromgeschäft der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT im Jahresvergleich (Angaben in GWh):

9.132 11.162

Handel

Privat- und

Gewerbekunden (inkl. 1·2·3strom) Geschäfts- und Key Account Kunden inkl. Netzverluste (PNG)

Stadt- und Gemeindewerke

2009

2009 2010 2010

8.503

1.422 7.216

4.492 3.713

2.342 2.081

1.669

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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf

Handel

Das Jahr 2010 verlief an der Strombörse insgesamt in sehr ruhigen Bah- nen. Abgesehen von einer Phase während des zweiten Quartals, in der die Strom- und Gaspreise sprunghaft stiegen, bewegten sich die Preisschwan- kungen in vergleichsweise sehr engen Grenzen. In der zweiten Jahreshälfte verringerte sich der Abstand zwischen Grund- und Spitzenlast zunehmend.

Erst mit Beginn des vierten Quartals kam wieder mehr Bewegung in den Stromterminmarkt. Insgesamt betrachtet liegt mit 2010 eines der ruhigsten Jahre im Bereich der Strombörse hinter uns.

Die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT hat sich auf diese Entwicklung eingestellt und die Aktivitäten im Eigenhandel darauf ausgerichtet. Aufgrund der beschriebenen Marktbedingungen wurden die Aktivitäten im Eigenhan- del im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Zum Jahresende konnte die Auf- wärtsbewegung der Strom- und Gaspreise für einen positiven Ergebniszu- wachs im Eigenhandel genutzt werden.

Vertrieb

Dank unserer optimierten Beschaffungsstrategie war es möglich im Jahr 2010 – nunmehr das zweite Jahr in Folge – die Endkundenpreise im Seg- ment der Privat- und Gewerbekunden stabil zu halten. Im Bereich der Gewerbekunden sind wichtige Vertragsabschlüsse erfolgt – so konnte zum Beispiel ein Filialkunde mit über 300 Lieferstellen und einem Jahresvo- lumen von 30 Gigawattstunden von unserer Leistungsfähigkeit überzeugt werden.

Im Berichtsjahr stieg der Wettbewerbsdruck im Onlinemarkt für Strom weiter an. Immer mehr Anbieter drängten mit zum Teil sehr aggressiven Preisen auf den Markt. Viele dieser Angebote sind für uns wirtschaftlich nicht nachvollziehbar. Dennoch war die Entwicklung von 1∙2∙3energie während des gesamten Jahres 2010 sehr positiv. Zum 31.12.2010 be- lieferten wir deutschlandweit bereits 75.000 Kunden. Für das Jahr 2011 liegen uns nochmals 25.000 Anmeldungen vor. Trotz automatisierter Umsetzungen der Kundenwechselprozesse war auch im Berichtsjahr ein erheblicher Mehraufwand von unserer Seite notwendig, da viele Marktpartner die erforderlichen Daten nach wie vor nicht prozessgerecht liefern.

Unser Segment der Geschäftskunden hat sich sehr gut entwickelt. Ver- glichen mit den Vertragsmengen des vorangegangenen Jahres konnten wir in 2010 die Absatzmenge für 2011 auf über eine Terawattstunde (TWh) nahezu verdoppeln.

Eine ähnlich positive Entwicklung können wir auch im Segment der Key Account Kunden vermelden. Die Absatzmenge konnte von 2,8 auf 3,1 Terawattstunden erhöht werden.

2.1.2 Vertrieb und Handel Gas

Auch im Bereich des Gasgeschäftes hat unser Onlineprodukt 1∙2∙3energie unsere Erwartungen übertroffen. Insgesamt beliefern wir zum 31.12.2010 29.000 Kunden. Für 2011 liegen uns nochmals rund 8.000 Anmeldungen vor. Über 1∙2∙3energie bieten wir nunmehr drei Tarife für unsere Kunden an, unter anderem mit 1∙2∙3gas fi x auch ein Produkt mit einer Preisgarantie bis zum 30. September 2011. Die Qualität sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis unserer Produkte wurden auch in 2010 wieder in unabhängigen Studien überprüft. Sowohl in der Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität im Auftrag von n-tv als auch in der Untersuchung des Wirtschaftsmagazins Euro wurde 1∙2∙3energie als günstigster Gasanbieter ermittelt.

Die Gasabgabemengen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT im Jahresvergleich (Angaben in GWh):

146 Handel

1·2·3gas

Industriekunden Gas

2009

2009* 2010 2010

390

55

255

128

* Keine Werte 2009, da mit dem Handelsgeschäft im Segment Gas erst in 2010 begonnen wurde.

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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf

Die Entwicklung im Bereich der Geschäftskunden verlief im Jahr 2010 plan- mäßig. Die Vertragsverhandlungen in diesem Bereich werden zunehmend facettenreicher, da immer mehr Anbieter mit ähnlichen Produkten von die- sem Markt partizipieren möchten. Auch hier wird teilweise eine sehr aggres- sive Preispolitik betrieben, die unter Kostengesichtspunkten nur schwer nachzuvollziehen ist. Bereits 2009 ist mit dem Zusammenschluss verschie- dener Netzgesellschaften zu der NetConnect Germany GmbH & Co. KG (NCG) das mit Abstand größte Marktgebiet in Deutschland entstanden. Im April 2011 werden sich weitere Netzgesellschaften diesem Marktgebiet anschlie- ßen. Dies wird dem Markt weitere Impulse für mehr Wettbewerb geben.

Unsere Marktstellung wollen wir kontinuierlich ausbauen und den zuneh- menden Wettbewerb für uns positiv nutzen.

2.1.3 Energiedienstleistungen

Die Investitionen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT in erneuer- bare Energien sind bereits seit Jahren fester Bestandteil der Investitions- planungen. Im Energiemix der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT betrug der Anteil an klimaschonender Energie im vergangenen Geschäfts- jahr 22 Prozent – der Bundesdurchschnitt liegt bei 16 Prozent. Durch die erstmalige Ausgabe von Klimaschutz-Zertifi katen im Volumen von ins- gesamt 10,4 Millionen Euro haben wir 2010 unsere Kunden an insgesamt drei Fotovoltaikanlagen mittelbar beteiligt. Im Rahmen der ersten Tranche wurde der bereits bestehende Solarpark Höheinöd von der PFALZSOLAR GmbH erworben. Nachdem die Zertifi kate – nicht nur bei privaten Anle- gern – großen Erfolg erzielten, wurde im Oktober eine zweite Aufl age an- geboten und die ebenfalls von der PFALZSOLAR projektierten Solarparks in Bann und Weilerbach in einen Fonds eingebracht. Auch diese Aufl age war bereits vor Ende der Zeichnungsfrist komplett zugeteilt. Der große Erfolg dieser Aktion hat bestätigt, dass das Interesse an klimaschonen- der Energie und der Wunsch sich daran zu beteiligen in unserer Region sehr präsent sind. Für 2011 haben wir weitere gleich gelagerte Aktionen geplant.

Die Entwicklung weg von der konventionellen hin zur regenerativen Energie- erzeugung hat sich auch im Jahr 2010 fortgesetzt. Durch Contracting, effi zientes Anlagenmanagement sowie umfassende Beratungsmaßnahmen leistet die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT seit Jahren einen kon- tinuierlich steigenden Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Der Wunsch

vieler Kommunen, einen wesentlichen Anteil ihres Energiebedarfes über regenerative Energien zu decken, hat sich im Jahr 2010 weiter etabliert.

Über sogenannte PPP-Gesellschaften (Public-Private-Partnership) beteili- gen sich immer mehr Kommunen und Gemeinden aktiv an der Energieer- zeugung. Mittlerweile arbeitet der Pfalzwerke-Konzern bereits in vier Pro- jekten mit Gemeinden, Verbandsgemeinden oder Landkreisen erfolgreich zusammen.

Wir gehen davon aus, dass sich diese Form der Zusammenarbeit in den kommenden Jahren noch weiter entwickeln wird.

Im Bereich Contracting werden über 70 Projekte betreut. Ausnahmslos han- delt es sich hier um individuelle Energiekonzepte auf Basis regenerativer Energiequellen. Das aktuellste Projekt ist die ökologische Nahwärmeversor- gung im Neubaugebiet Nordost II in Limburgerhof. Über ein ungefähr zwei Kilometer langes Nahwärmenetz gelangt die in einem Holzhackschnitzel- Heizkessel erzeugte Wärme zu allen Anschlussteilnehmern.

Im Bereich Baulanderschließung hat sich die Entwicklung hin zu komplexen Beratungen auch im Hinblick auf mögliche Energiekonzepte weiter vollzo- gen. Für solche kombinierten Angebote ergänzen sich die Bereiche Con- tracting und Baulanderschließung auf ideale Weise. Der Bereich Bauland- erschließung hat in 2010 insgesamt acht Neubaugebiete mit einer Fläche von zusammengenommen 26 Hektar erschlossen.

Eines der zukunftsweisendsten Projekte ist Ende 2010 mit der Aufnahme des Probebetriebes in seine aktive Phase gegangen. Im Rahmen des auf fünf Jahre ausgelegten und durch die EU geförderten Forschungs- und Ent- wicklungsprojektes wird in der Verbandsgemeinde Weilerbach das intelli- gente Leitungsnetz getestet. Ziel ist es, zum einen den Strom sowie den Wärmebedarf der Gemeinde zu 100 Prozent durch regenerative Energien zu decken sowie zum anderen 40 Prozent des Wärmeenergiebedarfs und zehn Prozent des Strombedarfs einzusparen. Mit dem Aufbau eines Dezen tralen- Energie-Management-Systems (DEMS®) sollen Erzeugung, Verteilung sowie Speicherung und Verbrauch der elektrischen Energie regional optimal ge- plant und gesteuert werden. In der jetzt angelaufenen aktiven Phase werden die Prognose-Tools getestet. Die nächste Testphase wird in 2011 starten – dann sollen durch das DEMS® bereits aktive Steuerungsvorgänge vorge- nommen werden.

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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf

2.1.4 Konzessionsverträge

Konzessionen stellen die Grundlage des Netzbetriebes dar und sichern die Beschäftigung eines Großteils der Belegschaft. Der Wettbewerb um Konzes- sionen hat sich auch im Jahr 2010 weiter verschärft. Immer mehr Stadt- und Gemeindewerke haben im Verlauf der letzten zwölf Monate die erforderlichen Strukturen auf- bzw. ausgebaut und sind aktiv in den Wettbewerb um aus- laufende Konzessionen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT einge- treten. Deutlich wurde auch, dass mehr und mehr eine Loslösung der Kon- zessionen von der Auftragsvergabe für die Straßenbeleuchtung stattfi ndet.

Durch verstärkte Informations- und Aufklärungsarbeit bei politischen Ent- scheidern und in den Gemeindegremien, dem Ausbau der Dienstleistungs- beziehungen mit unseren kommunalen Kunden sowie durch die erfolg reiche Umsetzung der PPP-Modelle im Bereich Erneuerbare Energien ist es teil- weise sogar vorzeitig gelungen, 75 auslaufende Konzessionen mit einer 20-jährigen Laufzeit neu abzuschließen. In 25 weiteren Kommunen wurde bereits im Gemeinderat der Beschluss für einen neuen Konzessionsvertrag mit der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT gefasst.

Insgesamt befi nden sich bereits über 240 und damit mehr als die Hälfte unserer bisherigen Konzessionsgemeinden im gesetzlich vorgeschriebe- nen Bekanntmachungsverfahren, so dass nach Ablauf der vielfach noch andauernden Bewerbungsfristen die Konzessionsvergaben in 2011 einen Höhepunkt erreichen werden. Die Wiedergewinnung beziehungsweise Ver- längerung von Konzessionen hat für einen auch zukünftig effi zienten und wirtschaftlichen Betrieb des Netzes erhebliche strategische Bedeutung.

2.2 Konzern

In unserem Beteiligungsbericht haben wir maßgebliche Entwicklungen und Veränderungen innerhalb der Konzerngesellschaften dargestellt. Die An- gaben bezüglich des jeweiligen Anteilsbesitzes können dem Konzernab- schluss entnommen werden.

2.2.1 Pfalzwerke Netzgesellschaft mbH

Das Geschäftsjahr 2010 innerhalb der Pfalzwerke Netzgesellschaft war stark geprägt durch vielschichtige Projekte im Rahmen der Vorgaben der

Bundesnetzagentur zur weiteren Umsetzung der Unbundlingvorgaben. Auf- grund der Bestimmungen der Anreizregulierungsverordnung und der damit verbundenen Auswirkungen auf die Erlösobergrenze hat die Pfalzwerke Netzgesellschaft bereits im Jahr 2009 ein Projekt zur möglichen Umstruk- turierung aller Netzbereiche des Konzerns initiiert. Gemeinsam mit der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT sollen neben der Erfüllung der ge- setzlichen Bestimmungen auch optimale Betriebsstrukturen und -abläufe aufgebaut werden.

Im laufenden Jahr wurden verschiedene Szenarien erarbeitet, um den Ent- scheidungsträgern fundierte Basisdaten zu liefern. Wir gehen davon aus, dass im Verlauf des Jahres 2011 genügend entscheidungsrelevante Ergeb- nisse vorliegen, um für die Pfalzwerke Netzgesellschaft die optimale Ge- samtstruktur festzulegen. Durch die Umstrukturierung wird die Pfalzwerke Netzgesellschaft dann sowohl im Sinne der Bundesnetzagentur als auch gegenüber den wirtschaftlichen Herausforderungen optimal aufgestellt sein.

Entsprechend den gültigen Verordnungen haben wir in 2010 regelkonform die Mehrerlösabschöpfung beziehungsweise die periodenübergreifende Saldierung abgewickelt. Zu diesem Zweck wurden bereits in 2009, aber auch im abgelaufenen Geschäftsjahr, entsprechende Rückstellungen gebil- det. Wie die meisten Netzbetreiber hat sich auch die Pfalzwerke Netzgesell- schaft dazu entschlossen auf eine Klage zu verzichten und das Angebot der Bundesnetzagentur, die Mehrerlösabschöpfung um ein Drittel zu kürzen, angenommen.

2.2.2 Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft mbH

Über die Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft konnte sich die Pfalz- werke-Gruppe auch im Jahr 2010 wieder an interessanten Gesellschaften beziehungsweise Projekten beteiligen. Der Trend innerhalb vieler Kommunen, den eigenen Energiebedarf über regenerative Energiequellen zu decken, ist nach wie vor ungebrochen. Zu diesem Zweck wurden im abgelaufenen Wirt- schaftsjahr drei Gesellschaften gemeinsam mit Kommunen und Landkreisen gegründet. Hierzu zählt auch die NaturEnergie Rockenhausener Land – kurz NERo –, die ihre erste Fotovoltaikanlage im Juni ans Netz bringen konnte.

Gegründet wurde weiterhin die Neue Energie Donnersbergkreis GmbH, ein Zusammenschluss aus dem Landkreis, sechs Verbandsgemeinden sowie

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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf

der Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft. Gemeinsam will man Bio- gasanlagen bauen und betreiben.

Eine weitere zukunftsträchtige Zusammenarbeit wurde in Landau mit den VR Banken Südpfalz und Südliche Weinstraße, der Energie Südwest sowie der Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft beschlossen. Die gegründe- te VR Energiegenossenschaft Südpfalz eG wird sich ebenfalls mit dem Bau und dem Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von regenerativer Energie be- schäftigen und plant noch für 2010 die ersten Projekte.

2.2.3 PFALZSOLAR GmbH

Die Fotovoltaik zählt nach wie vor zu den am stärksten verbreiteten regene- rativen Energiequellen. Die Entwicklung der gesamten Branche in 2010 war stark geprägt durch die Ankündigung der Bundesregierung, dass im Verlauf des Jahres 2010 die EEG-Vergütung im Bereich des Solarstromes deutlich gekürzt werden wird.

Als Generalunternehmer errichtete PFALZSOLAR im Geschäftsbereich

„Turn Key“ aufgrund der Frist 30. Juni für einen Auftraggeber in einer Rekordbauzeit von nur fünf Wochen eine 1.833 Kilowatt-Anlage in Rockenhausen, mit der rechnerisch 500 Privathaushalte versorgt wer- den könnten. Insgesamt hat der mittlerweile umsatzstärkste Bereich

„Turn Key“ für verschiedene Auftraggeber in 2010 Anlagen mit nahezu 9.000 Kilowatt (peak) realisiert. Mit der Aufdachanlage in Taucha bei Leipzig wurde zudem erstmals ein Projekt in den neuen Bundesländern realisiert.

Bereits im Geschäftsjahr 2009 wurde die Struktur der Gesellschaft den aktuellen Anforderungen angepasst. Mittlerweile hat sich das Drei-Säu- len-Prinzip der PFALZSOLAR (Turn Key – Modulhandel – Eigenbestand) bewährt. Unabhängig von den sinkenden Preisen für Module hat sich auch der Bereich Modulhandel gut entwickelt und soll in 2011 weiter ausgebaut werden. Im Bereich Eigenbestand werden mittlerweile Anla- gen mit einer Leistung von 1.220 Kilowatt betrieben. Die Umsatzerlöse haben sich im Vergleich mit den Vorjahreswerten nahezu verzehnfacht.

Mit den Klimaschutz-Zertifi katen hat die PFALZSOLAR gemeinsam mit der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT ein vielversprechendes Zukunfts- modell entwickelt.

2.2.4 PFALZKOM | MANET

Wie bereits im vorausgegangenen Geschäftsjahr mussten sich unsere Tele- kommunikationstochtergesellschaften PfalzKom Gesellschaft für Telekom- munikation und MAnet in einem weiterhin stagnierenden bis rückläufi gen Marktumfeld positionieren. Dennoch ist es den Unternehmen gelungen die Umsatzerlöse gegenüber den Vorjahreswerten zu steigern. Differenzie- rungsmerkmale zu den Wettbewerbern lassen sich neben den angebotenen Produkten auch über die intelligente Kombination von Telekommunikations- und Informationstechnologie-Dienstleistungen, individuelle Preismodelle sowie über die Servicequalität erreichen.

Im September wurde das neue DATACENTER Rhein-Neckar offi ziell in Be- trieb genommen. Das 1.000 m2 große Rechenzentrum bietet Platz für 380 Serverschränke und somit mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit, ihre IT-Anwendungen gesichert auszulagern.

Auch im Leitungsgeschäft werden neue Geschäftsmodelle geprüft. So wurde in Heidelberg zusammen mit den Stadtwerken Heidelberg ein soge- nanntes „Open Access Modell“ als Pilotprojekt der Unternehmen etabliert.

Bei diesem Netzmodell betreibt ein Anbieter das Übertragungsnetz und bietet anderen Serviceprovidern Zugänge an, über die diese ihre Endkun- den beliefern. Dieses Modell stellt eine vielversprechende Option für die angestrebte Breitbandversorgung in der Fläche dar. Mit dem Aufbau des Metro-Ethernet-Rings in der Metropolregion Rhein-Neckar bieten die Un- ternehmen seit 2010 ihren Kunden die Möglichkeit, auch außergewöhnlich hohe Datenmengen mit großer Geschwindigkeit zu übertragen. Aufgrund der in 2010 eingeleiteten Maßnahmen gehen wir für 2011 von einem deut- lichen Umsatzwachstum aus.

2.2.5 Pfalzwerke geofuture GmbH

Die Pfalzwerke geofuture beschäftigt sich innerhalb des Pfalzwerke-Kon- zernes mit der Entwicklung der Tiefengeothermie. Als erstes Projekt wurde im Geschäftsjahr 2010 das geothermische Kraftwerk am südpfälzischen Standort Insheim weiter vorangebracht. Mittlerweile sind die erforderlichen Bohrungen abgeschlossen. Im Herbst diesen Jahres wurde dabei erstmalig bei einem Geothermieprojekt in Deutschland im unteren Abschnitt der Injek- tionsbohrung ein zweiter Seitenarm angelegt, sodass die Bohrung sich somit

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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf

in zwei annähernd gleichlange Arme aufspaltet. Hierdurch kann das Wasser großräumig im Gebirge verteilt werden. In einer Bohrtiefe von mehr als 3.800 Metern wurden Wassertemperaturen von über 160 Grad Celsius gemessen.

Nach den bisherigen Messungen und Ergebnissen gehen wir davon aus, dass über das Geothermiekraftwerk in Insheim rund 8.000 Haushalte mit elektri- scher Energie versorgt werden können. Die Restwärme könnte weiterhin zirka 600 bis 800 Haushalte über ein Nahwärmenetz mit Wärme versorgen. Die- se Möglichkeit wird zurzeit intensiv geprüft. Verläuft alles Weitere nach Plan, spricht vieles für einen Kraftwerksanschluss Anfang des Jahres 2012.

2.2.6 PFALZGAS GmbH

Die Wettbewerbssituation auf dem Gasmarkt hat sich im Vergleich zum Jahr 2009 weiter verschärft. Die Zahl der Fremdanbieter im Netzgebiet der PFALZGAS hat sich im Verlauf des Jahres 2010 auf über 50 erhöht. Den- noch hat sich das Segment der Privat- und Gewerbekunden deutlich positiv entwickelt. Gerade im Vorjahresvergleich konnte die Neu kundengewinnung deutlich gesteigert werden. Über 1.000 neue Kunden im eigenen Netzgebiet sind sowohl Beleg für die wettbewerbsfähige Preisgestaltung als auch für eine professionelle und fachkundige Energieberatung. Neben Heizungsum- stellungen konnten, entgegen dem aktuellen Trend, sogar Zuwächse im Neu- baubereich generiert werden. In Folge des anhaltenden Wettbewerbs druckes hat auch PFALZGAS die Geschäftsaktivitäten außerhalb des bisherigen Netz- gebiets weiter ausgebaut. Zwischenzeitig ist die Zahl der Kunden in diesem Bereich auf über 1.000 angestiegen. Die positive Entwicklung im Segment der Privat- und Ge werbekunden begründen wir zum einen in dem in der Heizperiode 2009/2010 gewährten Winterrabatt, der erst zum 30. März 2010 endete, und zum anderen in unserer intensiven Energie einsparberatung.

Aufgrund der erfolgreichen Beschaffungsstrategie war, abgesehen von der Preisanpassung von Winterrabatt zurück zu den normalen Arbeitspreisen, keine Preiserhöhung notwendig. Die Landes kartellbehörde Rheinland-Pfalz hat sowohl zum 1. April als auch zum 1. November 2010 eine Gaspreisüber- prüfung durchgeführt. Die Untersuchungen führten wie bisher zu keinerlei Beanstandungen.

Auch im Sonderkundenbereich verlief die Entwicklung im Wirtschaftsjahr positiv. Trotz der nach wie vor starken Wettbewerbsaktivität konnten bis auf einen Großkunden alle von der Leistungsfähigkeit der PFALZGAS über- zeugt werden. Größtenteils wurden Verträge sogar bis zum Lieferjahr 2012

abgeschlossen. Gegenüber dem Vorjahr verzeichneten wir somit insgesamt – begründet auch durch die kalte Witterung – einen Mengenzuwachs von neun Prozent.

2.2.7 VOLTARIS GmbH

In 2010 hat sich der liberalisierte Markt im Bereich Messwesen weiter eta- bliert. Immer mehr Marktteilnehmer versuchen in dem Bereich Smart Me- tering Fuß zu fassen. Auch in 2010 ist es VOLTARIS gelungen, sich in die- sem Umfeld gut zu behaupten. Sowohl die Vorjahreszahlen als auch die Planwerte konnten erneut übertroffen werden. Im Bereich der Smart Meter- Dienstleistungen wurde in 2010 die VOLTARIS-Smart Metering Plattform als Partnerlösung für Stadtwerke entwickelt und im November im Rahmen ei- nes Kundeninfotages vorgestellt. Diese innovative Lösung bietet neben der Datenerfassung und -aufbereitung auch eine Plattform mit Dienstleistungen und Produkten für Smart Metering an. Enthalten sind unter anderem ein Ausleseservice für Energieversorgungsunternehmen, Starter Kits für soge- nannte Smart Metering Piloten sowie ein Kunden-Web-Portal.

Um zukünftig Kombiprodukte aus den Bereichen Messstellenbetrieb und Ener- gielieferung anbieten zu können, ist ein Meter Operator System erfor derlich.

Bereits in 2009 wurde die Einführung eines solchen Systems in die Pla nung für 2010 aufgenommen. Für die Gesellschafterkunden PFALZ WERKE AKTIEN- GESELLSCHAFT und VSE wurden bereits alle relevanten Geschäftsprozesse für die gemeinsame Plattform von Messstellenbetreiber und Messdienstleister in der sogenannten Blue-Print-Phase dokumentiert. Damit werden auch die von der Bundesnetzagentur geforderten WIM-Prozesse (Wechselprozesse im Messwesen) fristgerecht bis zum 1. Oktober 2011 umgesetzt. Am 1. April 2011 werden die neuen Marktregeln für die Bilanzkreisabrechnung Strom (MaBiS) in Kraft treten. Mit dem durch die Bundesnetzagentur erstellten Regelwerk werden Prozesse, Fristen und Datenformate für die Bilanzkreisabrechnung im Bereich Strom genau vorgegeben. Die MaBis-Umsetzung für die Gesellschaf- terkunden ist in Planung und wird in 2011 erfolgen.

2.2.8 geo x GmbH

Im Wirtschaftsjahr 2010 hat das Geothermiekraftwerk am Standort Landau in nahezu 8.300 Betriebsstunden insgesamt rund 17 Millionen Kilowattstun- den Strom erzeugt. Zieht man den Eigenverbrauch der Anlage ab, der unter

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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf

30 Prozent liegt, reicht diese Menge rechnerisch aus, um 3.400 Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden klimafreundlich zu versorgen. Ergänzt wird die Leistung des Kraftwerks seit Oktober 2010 durch die Fernwärmeauskopplung, an die 550 Haushalte be- reits angeschlossen sind. Nach der Landesgartenschau im Jahr 2014 und der erforderlichen Erweiterung des Fernwärmenetzes werden voraussicht- lich weitere 750 Haushalte folgen. Diese Zahlen belegen sehr eindrucksvoll das Potenzial der Tiefengeothermie.

Die nach den seismischen Vorkommnissen in 2009 eingeleiteten Maßnahmen greifen. In enger Absprache mit dem Landesamt für Geologie und Bergbau in Mainz soll gemeinsam mit Forschung und Wissenschaft die Nutzung der Tiefengeothermie kontinuierlich optimiert und weiter vorangebracht werden.

2.2.9 Kraft Wärme Wörth GmbH

Die Kraft Wärme Wörth – kurz KWW – betreibt in Wörth seit dem Jahr 2002 eine Biomasse-Heizanlage mit einer Heizleistung von 1.500 Kilowatt. Die Heizanlage wird mit Holzhackschnitzeln betrieben und versorgt über das 2,4 Kilometer lange Nahwärmenetz die örtliche Feuerwehr, die Bienwald- halle, 14 Mehrfamilien- und Hochhäuser, ein Altersheim, einen Kindergar- ten sowie das DRK-Haus und zwei Schulen. Das Konzept hat sich bewährt und im Jahr 2010 wurde die KWW mit dem Bau der zweiten Heizzentrale für den Badepark Wörth beauftragt. Das Projekt umfasst neben dem Bau einer zusätzlichen Heizzentrale in den Kellerräumen des Badeparks mit zwei neuen Holzhackschnitzel-Heizkesseln auch die Verlegung eines ein Kilometer langen Nah wärmenetzes, über welches die Wärmeversorgung des Badeparks sowie weiterer kommunaler und privater Liegenschaften bereits ab der nächsten Freibadsaison erfolgen soll. Für die Spitzenlast kön- nen mit Erdgas betriebene Kessel zugeschaltet werden. Der Vertrag über den Betrieb der Anlage hat eine Laufzeit von 20 Jahren.

Durch den Einsatz der Biomasseheizwerke werden jährlich im Stadtgebiet von Wörth 2.300 Tonnen CO2 vermieden.

2.2.10 prego services GmbH

Das Leistungsspektrum der prego services umfasst die gesamte Bandbreite kaufmännischer Dienstleistungen – sowohl für ihre Gesellschafter als auch

für externe Kunden aus Energiewirtschaft, Industrie und öffentlicher Hand.

Auch in 2010 konnte die prego ihre Marktposition weiter ausbauen und ihre Stellung als kompetenter kaufmännischer Dienstleister stärken. Die Um- satzerlöse liegen mit rund 64 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres.

Auf das Drittmarktgeschäft entfi elen hiervon 8,4 Millionen Euro, dies ent- spricht 13,2 Prozent des Gesamtumsatzes. Von den Geschäftsbereichen Billing und Informationstechnologie wurden im Geschäftsjahr 2010 die An- forderungen aus dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) weiter umgesetzt.

Im Schwerpunkt betraf dies nach wie vor die Marktrollentrennung in Netz- betreiber und Energielieferant sowie die Implementierung der Marktkom- munikationsprozesse im Bereich Strom (Geschäftsprozesse zur Kundenbe- lieferung mit Elektrizität) und Gas (Geschäftsprozesse Lieferantenwechsel Gas). Für die neuen in 2011 umzusetzenden Anforderungen aus dem EnWG wurden bereits einleitende Maßnahmen, zum Beispiel für die Umsetzung mobiler Messstellenbetreiber- und Messdienstleisterprozesse, initiiert. Der Bereich Personaldienstleistungen entwickelte sich ebenfalls entsprechend der Planung.

3. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

3.1 Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2010 erzielte der Pfalzwerke-Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 1.687,7 Millionen Euro. Verglichen mit dem Vorjahreswert ist dies ein Rückgang um 77,0 Millionen Euro. Dieser Rückgang steht in direktem Zusammenhang mit der Reduzierung des Handelsvolumens von physischen Produkten vor dem Hintergrund fehlender Marktoppor- tunitäten an den Großhandelsmärkten innerhalb der PFALZWERKE

Ausgewählte Kennzahlen der GuV 2010 2009

Tsd. € Tsd. €

Umsatzerlöse 1.687.722 1.764.736

Betriebsergebnis 49.840 52.354

EBIT 53.715 55.693

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 31.118 41.954

Konzern-Jahresüberschuss 18.816 26.201

Konzern-Bilanzgewinn 32.335 30.798

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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

AKTIENGESELLSCHAFT. Die erfolgreiche Vertriebstätigkeit zeigt sich in allen Kundensegmenten der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, in denen sowohl die Abgabemengen als auch die Umsätze gesteigert werden konnten. Dies dokumentieren auch die Strom- und Gasabga- bemengen (Diagramme unter 2.1.1 sowie 2.1.2). Ursächlich für diesen Anstieg sind vor allem Neukunden in den Segmenten der Geschäfts- und Key Account-Kunden. Der Rohertrag hat sich ebenfalls in allen Segmen- ten positiv entwickelt. Auch innerhalb der PFALZGAS mussten trotz er- zielter Absatzsteigerungen preisbedingt Umsatzrückgänge hingenommen werden. Diese führen wir vor allem auf den gewährten und verlängerten Winterrabatt zurück, mit dem die Kundenabgänge auf einem niedrigen Niveau gehalten werden konnten. Bei der PFALZSOLAR waren erneut deut- liche Umsatzsteigerungen aufgrund des Projektgeschäftes zu verzeichnen.

Die aktivierten Eigenleistungen betrugen im Berichtsjahr 8,4 Millionen Euro.

Die Gesamtleistung des Konzerns belief sich somit auf 1.698,9 Millionen Euro und liegt ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 1.791,1 Millionen Euro.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr deut- lich zurückgegangen. Gründe hierfür sind vor allem die Einmaleffekte (Auf- lösungen von Rückstellungen) im Abschlussjahr 2009 der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT. Insgesamt summiert sich dieser Posten in 2010 auf 37,9 Millionen Euro.

Mit 1.478,1 Millionen Euro liegen die Materialaufwendungen ebenfalls un ter dem Vorjahreswert von 1.572,5 Millionen Euro. Sie bestehen überwiegend aus dem Strom- und Gasbezug der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT sowie der PFALZGAS. Neben den gegenüber dem Vorjahr reduzierten Be- schaffungspreisen sowohl im Strom- als auch im Gassektor ist auch hier ein wesentlicher Faktor der Rückgang des Stromhandels von physischen Produkten bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, der geringere Beschaffungsvolumina zur Folge hatte.

Mit 66,8 Millionen Euro liegen die Personalaufwendungen unter dem Niveau des Vorjahres (70,6 Millionen Euro). Dies resultiert überwiegend aus den im Berichtsjahr deutlich gesunkenen Beiträgen zum Pensions- sicherungsverein sowie aus geringeren Pensionsaufwendungen der PFALZ WERKE AKTIENGESELLSCHAFT. Somit wurden die zusätzlichen Aufwendungen aus der Erhöhung der Anzahl der Mitarbeiter kompensiert.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sach- anlagen betrugen im Berichtsjahr 32,8 Millionen Euro. Verglichen mit dem Vorjahreswert verzeichnen wir in 2010 eine Reduzierung der Abschreibun- gen um 4,7 Millionen Euro. Die Reduzierung gegenüber dem Vorjahreswert ist auf die um 4,9 Millionen geringeren außerplanmäßigen Abschreibungen auf Anlagen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT zurückzuführen.

Auch der Wert der sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegt mit 109,2 Millionen Euro unter dem Niveau des Vorjahres. In 2009 belief sich der Wert auf 115,4 Millionen Euro und war getrieben durch hohe einmalige Effekte im Bereich der Rückstellungen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT. Zu- sätzlich führten im abgelaufenen Geschäftsjahr verschiedene Projekte zu einer Kostenreduzierung in dieser Position. Gegenläufi g wirkte sich die Bildung einer Rückstellung für regulatorische Risiken in der Pfalzwerke Netzgesellschaft aus.

In 2010 verzeichnen wir ein Betriebsergebnis von 49,8 Millionen Euro und unterschreiten das Vorjahresniveau von 52,3 Millionen Euro.

Die Steuerungsgröße EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) betrug im ab- gelaufenen Geschäftsjahr 53,7 Millionen Euro und liegt ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 55,7 Millionen Euro.

Die Verringerung des Finanzergebnisses, welches sich aus Beteiligungs- und Zinsergebnis zusammensetzt, ist im Wesentlichen auf Zinsänderungseffekte bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen im Rahmen der erstmaligen Anwen- dung des BilMoG und geringere Erträge aus Wertpapieren der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT zurückzuführen. Zusätzlich wurden höhere Abschrei- bungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens der PFALZWERKE AKTIENGE- SELLSCHAFT vorgenommen. Dies hatte auch entsprechende Auswirkungen auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Im Berichtsjahr lag die- ses mit 31,1 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 42,0 Millionen Euro.

Das außerordentliche Ergebnis enthält außerordentliche Aufwendun- gen im Zusammenhang mit Bewertungsänderungen aufgrund des Bilanzrechtsmodernisierungs gesetzes in Höhe von 1,8 Millionen Euro.

Insgesamt wurde im Pfalzwerke-Konzern ein Konzern-Jahresüberschuss von 18,8 Millionen Euro (Vorjahr: 26,2 Millionen Euro) erwirtschaftet. Der Konzern-Bilanzgewinn stieg von 30,8 Millionen auf 32,3 Millionen Euro.

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