Die Information:
Bericht und Meinung
Frau Annemarie Griesinger, baden-württembergischer Minister für Arbeit, Gesundheit und Sozialordnung, bei ihrer Grußansprache vor den Teilnehmern des Deutschen Ärztetages im Rittersaal des Mannheimer Schlosses am 23. Mai
Im Anschluß an die Eröffnungs- veranstaltung des 81. Deutschen Ärztetages am 23. Mai 1978 emp- fingen die Regierung des Landes Baden-Württemberg und der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim die Delegierten und Präsidiumsmitglieder des Ärzte- tages sowie dessen Ehrengäste im Rittersaal des Mannheimer Schlosses, der ehemals kurfürst- lichen Residenz.
Die Grußansprache hielt der ba- den-württembergische Minister für Arbeit, Gesundheit und So- zialordnung, Frau Annemarie Griesinger. Besonders Ausdruck gab sie ihrer Genugtuung, daß die Deutschen Ärztetage keine Routineveranstaltungen gewor- den sind, sondern in jedem Jahr
von dem ernsten und verantwor- tungsvollen Bemühen getragen sind, in Mitverantwortung für das Gesundheitswesen in Deutsch- land die gesundheits- und sozial- politischen Vorstellungen der Ärzteschaft zu artikulieren.
Aus den diesjährigen Ärztetags- themen griff Frau Griesinger bei- spielhaft die ärztliche Weiterbil- dung heraus, die — so betonte sie
— auch im internationalen Raum hohes Ansehen genieße, nicht zuletzt deshalb, weil sich die Ärz- teschaft schon in der Vergangen- heit über die Kammern den Wei- terbildungsaufgaben mit großer Verantwortung unterzogen habe und diese Entwicklung frei von staatlichen Dirigismen weiterge- führt werden konnte.
In diesem Zusammenhang be- grüßte Frau Minister Griesinger zwar den vermehrten Abgang junger Mediziner von den Hoch-.
schulen, weil damit die in man- chen Bereichen immer noch be- stehenden Lücken in der ärztli- chen Versorgung gefüllt werden könnten; es sei jedoch genauso wichtig, daß diese jungen Ärzte auch die Möglichkeit erhalten, sich fachlich weiterzubilden, um die erforderlichen Kenntnisse zu erwerben, die für eine optimale gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung notwendig sind. Ei- ne Stagnation der Weiterbil- dungsmöglichkeiten zu dem Zeitpunkt, in dem die Zahl der Ärzte zunehme, könne sich ver- hängnisvoll auswirken. Frau Mi- nister Griesinger appellierte an die Ärzteschaft, unter helfender Mitwirkung der verantwortlichen Stellen die Weiterbildungsmög- lichkeiten vor allem auf dem Ge- biet der Allgemeinmedizin auch in Zukunft sicherzustellen. „Ich bin überzeugt, daß der Berufs- stand auch dieses schwierige Problem meistern wird." g r
Empfang für die Teilnehmer des 81. Deutschen Ärztetages
Minister Annemarie Griesinger: Weiterbildung der deutschen Ärzte genießt hohes Ansehen auch im internationalen Raum
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 23 vom 8. Juni 1978 1367