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Archiv "IQWiG: Leitung des Instituts in der Diskussion" (21.12.2009)

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A 2534 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 106

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Heft 51–52

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21. Dezember 2009 Die Telematikplattform der Kassen-

ärztlichen Vereinigungen (KVen), D2D (www.d2d.de), hat die 10 000er- Hürde überschritten. Bundesweit waren Ende November 10 029 D2D-User registriert. Davon stam- men rund 3 300 aus dem Bereich der KV Nordrhein, circa 2 500 aus der KV Bayerns und 2 000 aus der KV Baden-Württemberg. Der Rest verteilt sich auf die anderen KV- Bereiche.

D2D ist die Telematikinitiative der KVen und steht als Abkürzung für „Doctor to Doctor“. Über diese Technologie können Vertragsärzte D2D-KOMMUNIKATION

Mehr Nutzer und Anwendungen

Daten auf höchstem Sicherheitsni- veau austauschen. Sie basiert auf der technischen Lösung „PaDok“ und wurde gemeinsam mit dem Fraun - hofer-Institut für Biomedizinische Technik in Sankt Ingbert/Saar entwi- ckelt. Jährlich laufen über die fünf D2D-Server (Nordrhein, Bayern, Baden-Württemberg, Niedersach- sen, Westfalen-Lippe) insgesamt cir- ca 4,5 Millionen Transaktionen. Zu den häufigsten Anwendungen zählen die Online-KV-Abrechnung, DMP, DALE-UV (BG-Abrechnung), der elektronische Arztbrief und die Ko- loskopiedokumentation. KBr In einem offenen Brief an Bundes-

gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) vom 14. Dezember setzt sich die deutsche Sektion der IPPNW

(Internationale Ärzte für die Verhinderung des Atom- krieges/Ärzte in sozialer Verantwortung) für eine Vertragsverlängerung von Prof. Dr. med. Peter Sawi- cki als Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaft- lichkeit im Gesundheitswe- sen (IQWiG) ein. Bezug ge- nommen wird in dem Schreiben auf Medienbe- richte, wonach die Ablö- sung von Sawicki durch ei- nen industriefreundlicheren Leiter geplant sei. Das IQWiG sei derzeit, betont die deutsche Sektion des IPPNW, „eine der wenigen wirklich unabhängigen Institutionen der Be- wertung von Arzneimitteln. Sein Leiter ist ein Garant dieser Unab- hängigkeit“.

Zeitgleich wird in Zeitungsbe- richten aus einem vertraulichen Schreiben Sawickis an den IQWiG- Vorstand zitiert. Hierin informiert er die Vorstandsmitglieder, dass er IQWIG

Leitung des Instituts in der Diskussion

wegen möglicher Fehler bei Ab- rechnungen, Lieferungen und Ver- tragsabschlüssen in der Vergangen- heit einen unabhängigen Wirt- schaftsprüfer mit der Überprüfung der Vorgänge beauftragt habe. Das Ergebnis soll dem Vorstand noch in diesem Jahr vorgelegt werden. Das Vertragsverhältnis mit Sawicki en-

det zum 31. August 2010. Über eine Verlängerung oder Neubesetzung entscheidet der IQWiG-Vorstand, der sich aus zwei Vertretern der Krankenkassen und je einem von Kas senärztlicher Bundesvereinigung, Deutscher Krankenhausgesellschaft und Bundesgesundheitsministerium

zusammensetzt. TG

Peter Sawicki

Foto: IQWiG

Während der Schwangerschaft können Tumor- zellen der Mutter auf ihr ungeborenes Kind übertragen werden, wie molekularbiologische Untersuchungen japanischer Forscher ergeben haben. Sie fanden heraus, dass die Krebszel- len des Kindes den mütterlichen genetisch so sehr glichen, dass sie offenbar im Körper der Schwangeren entstanden waren. Den kindli- chen Krebszellen fehlte außerdem ein Oberflä- chenprotein, das die Zellen der Mutter noch hatten. Dadurch waren sie für das Immunsys- tem unsichtbar und konnten unbemerkt von ei- nem Körper in den anderen einschleichen.

Das Team um Takeshi Isoda von der Univer- sität Tokio nutzte für die Entdeckung das soge- nannte genetische Finger-Printing. Bei dieser Methode bestimmen Forscher die DNA-Se- quenz einer Zelle an mehreren Stellen und fer- tigen damit ein Zellprofil, das so individuell wie

ein Fingerabdruck ist. Auf diese Weise vergli- chen die japanischen Forscher Tumorzellen aus dem Kiefer eines elf Monate alten Kindes mit mütterlichen Zellen. Bei der 28-jährigen Mutter war kurz nach der Geburt eine Leuk - ämie diagnostiziert worden.

Die Analyse ergab, dass das Erbgut in den allermeisten Tumorzellen des Kindes keine Mi- schung aus väterlicher und mütterlicher DNA war, wie bei allen anderen Körperzellen. Viel- mehr stimmte die Tumorzellen-DNA mit der mütterlichen überein. Daraus schließen die Forscher, dass der Tumor des Kindes seinen Ursprung im Körper der Mutter hatte und auf das Kind übertragen wurde (PNAS 2009 on- line, doi: 10.1073/pnas.0904658106).

Dass Krebs von der Mutter auf das Kind übergehen kann, hatten Wissenschaftler schon früher gelegentlich beobachtet. Es schien aber

bislang unmöglich, dass diese „Ansteckung“

über die Plazenta geschieht. Doch auch das Immunsystem kann offenbar ausgetrickst wer- den. So fehlte bei den kindlichen Tumorzellen ein wichtiger Bestandteil der Zelloberfläche, der bei der Mutter noch vorhanden gewesen war: die mütterlichen HLA-Allele. Sie hätten das Immunsystem des Kindes dazu veranlasst, die Krebszellen anzugreifen, weil die mütterli- chen HLA-Allele sie als fremd markiert hätten – unabhängig davon, ob es sich um Krebszel- len handelt. Doch da die mütterlichen HLA- Allele gelöscht waren, hatte das Immunsystem des Kindes keine Möglichkeit, die mütterlichen Tumorzellen als fremd zu erkennen.

Der Verlust der HLA-Allele sei wahrschein- lich eine der Strategien, mit denen Krebszellen von einem Körper in einen anderen gelangen,

schließen die Forscher. EB

MÜTTERLICHE LEUKÄMIEZELLEN AUF KIND ÜBERTRAGEN

A K T U E L L

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