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Archiv "ALLGEMEINMEDIZIN: Nicht bis ins letzte reglementieren!" (05.07.1979)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen FORUM

chend dem Titel vorwiegend mit den Grundlagen der in diesem Buch angepriesenen Sauerstoff-Meh r- schritt-Therapie auseinanderge- setzt; wir freuen uns jedoch, daß uns durch die Leserzuschrift Gelegen- heit gegeben wird, etwas näher auf die beschriebenen Langzeiteffekte oder auf das, was wir als Einzelbe- obachtungen bezeichnet haben, eingehen zu können.

Die größte in dem Buch erwähnte Gruppe, für die Ergebnisse von Langzeitbeobachtungen nach Been- digung der „Therapie" angegeben sind, besteht aus acht Patienten (Ta- belle 24).

Es werden für jeden Patienten drei Blutdruckmessungen angegeben:

Eine Messung vor, eine einen Tag nach sowie eine Spätmessung min- destens einen Monat, längstens 14 Monate nach „Therapie".

Drei solche Messungen bei acht Pa- tienten sind unseres Erachtens nicht ausreichend für so weitgehende Schlußfolgerungen, wie sie von Herrn von Ardenne getroffen wer- den, zumal eine statistische Auswei- tung im Vergleich zu einer Kontroll- gruppe fehlt. Die Hoffnung, in der angegebenen Sekundärliteratur, auf die in diesem Zusammenhang Be- zug genommen wird, mehr Informa- tion zu bekommen, wird enttäuscht:

Dort erklärt Herr von Ardenne sogar ausdrücklich, daß es nicht das Ziel der Arbeit sei, eine „allseitig er- forschte und gesicherte Therapie"

vorzulegen (Klin. Wschr. 51, 565-566, 1973).

Auf Seite 147 des Buches wird dann zwar erwähnt, daß ähnliche Ergeb- nisse inzwischen bei mehr als 100 Patienten gewonnen wurden; diese Ergebnisse werden jedoch nicht weiter präzisiert, geschweige denn in einer wissenschaftlich haltbaren Form dargestellt.

Das Ziel der Rezension des Buches ist es keineswegs gewesen, „gute therapeutische Methoden in eine Außenseiterexistenz zu drängen";

andererseits darf man aber nicht von einer „guten therapeutischen Me-

thode" sprechen, wenn es keinen nachprüfbaren Nachweis für den Er- folg dieser Methode gibt.

Dr. med. R. Dierkesmann

Prof. Dr. med. Manfred Kaltenbach Klinikum der Johann-Wolfgang- Goethe-Universität

Theodor-Stern-Kai 7 6000 Frankfurt am Main 70

Briefe an die Redaktion

TM

Zu der Zuschrift von Dr. med. D. Kroener in Heft 6/1979, Seite 388:

Zweifel

. las ich in Ihrer Zeitschrift einen Artikel über Transzendentale Medi- tation, unterschrieben von Dr. med.

D. Kroener, Facharzt für Chirurgie.

Trotzdem ich Bedenken hatte, bat ich um die Literatur. Die literari- schen Beilagen verstärkten meine Zweifel. Ein anderer Kollege gab mir die Anschrift des Salzburger Insti- tuts, das diesbezügliche Kenntnisse vermitteln sollte. In einem Schreiben an diese Stelle ließ ich durchblicken, daß ich eventuell einen Kurs belegen würde, und bat um Aufklärung. Ich erhielt keine Antwort.

Am 2. Mai hielt Prof. von Ditfurth im ZDF-„Querschnitt" einen Vortrag, der gegen Spielarten des modernen Aberglaubens gerichtet war. Beson- ders verwerflich, ja betrügerisch nannte er die Transzendentale Medi- tation.

Ich habe an Sie geschrieben, weil ich in Ihrer Zeitschrift erstmalig ei- nen diesbezüglichen Artikel gelesen hatte. Ich bin der Ansicht, daß hier etwas zu berichtigen ist. Ich bin 84 Jahre alt.

Dr. med. Alfons Herrmann Weißstraße 10

8230 Bad Reichenhall

ALLGEMEINMEDIZIN

Zu dem Beitrag „Struktur und Funktion der allgemeinmedizinischen Praxis" von Prof. Dr. med. P. L. Reichertz, Heft 10/

1979, Seite 610 f.:

Nicht bis ins letzte reglementieren!

Alle loben sie, jeder will sie fördern, und doch wird sie von allen Seiten kupiert, die Allgemeinmedizin. Ei- gentlich sollte man sie nicht definie- ren, denn sie umfaßt nach der Min- derheitsmeinung der Allgemeinärzte die Gesamtmedizin im Rahmen der Möglichkeiten und Fähigkeiten des einzelnen Arztes. Es war natürlich verdienstvoll, und bleibt es auch, daß Bestandsaufnahmen gemacht wurden und werden und dies mit allen Mitteln der Statistik. Daß aber die Mittelscheibe der Gaußschen Glockenkurve des Faches Allge- meinmedizin zum Soll gemacht wird, das auf keinen Fall überschrit- ten werden darf, ist sicher eine Fehl- entwicklung. Jetzt werden schon die Zeichen gesetzt: Was soll im Bereich der Allgemeinärzte ins Computer- programm? Was bleibt draußen?

Und dann stellen sich die Fragen, ob man das Nichtprogrammierte auch machen dürfen wird bzw. honoriert bekommt. Ich meine, es ist besser, wenigstens eine Arztform zu behal- ten, die nicht bis ins letzte reglemen- tiert ist, denn neben allen anderen Vorteilen bietet der praktizierende Allgemeinarzt den der Flexibilität und Entwicklungsfähigkeit. Der ewi- ge Friede ist leider noch nicht aus- gebrochen, Katastrophen sind auch im Bereich der nächsten Möglich- keiten, und auch in besten Zeiten ist es nicht jedermanns Sache, unter Organ- und Systemspezialisten her- umgereicht zu werden. Laßt uns doch einige Fossilien weiterzüchten, von der nach allen Seiten offenen Sorte, die Beruf und Freizeit nicht trennen und noch andere hochge- lobte, aber viel unterdrückte Eigen- schaften haben, für alle Fälle.

Dr. med.

Friedrich Wilhelm Degenring sen.

6944 Hemsbach an der Bergstraße

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 27 vom 5. Juli 1979 1821

Referenzen

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