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Archiv "Tourette-Syndrom und andere Tic-Störungen in Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter" (30.11.2012)

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Academic year: 2022

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ÜBERSICHTSARBEIT

Tourette-Syndrom und andere Tic-Störungen in Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter

Andrea G. Ludolph, Veit Roessner, Alexander Münchau, Kirsten Müller-Vahl

ZUSAMMENFASSUNG

Hintergrund: Das Tourette-Syndrom ist eine chronisch verlaufende kombinierte motorische und vokale Tic-Störung mit Beginn im Kindesalter. Es tritt bei etwa 1 % aller Kinder mit sehr unterschiedlichem Schweregrad auf. Vorübergehende, meist nur leicht ausgeprägte Tics kommen sogar bei bis zu 15 % aller Kinder im Grundschulalter vor. Bis zur Diagnose vergehen oft mehrere Jahre.

Methode: Diese Übersicht basiert auf einer selektiven Literaturrecherche unter Berücksichtigung der Leitlinien zur Diagnose und Therapie von Tic-Störungen der European Society for the Study of Tourette Syndrome.

Ergebnisse: Der Verlauf von Tic-Störungen ist überwiegend gutartig. In der Ado- leszenz gehen bei ungefähr 90 % der Patienten die Tics spontan zurück. Eine Psychoedukation ist die Basis jeder Therapie und führt fast ausnahmslos zu ei- ner deutlichen Entlastung der Patienten. Eine spezifische Behandlung ist nur bei stärker ausgeprägten Tics oder erkennbarer psychosozialer Beeinträchti- gung notwendig. Bei 80–90 % aller Patienten mit Tourette-Syndrom bestehen zusätzlich Komorbiditäten (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, Zwänge, Depression, Ängste, emotionale Dysregulation und Autoaggression), die die Lebensqualität häufig stärker beeinträchtigen als die Tics, und deren Behandlung oft vorrangig ist. Die Evidenz für die Wirksamkeit der Therapie der Tics ist gering. Für einige Neuroleptika liegen kleinere, kontrollierte Studien mit kurzer Nachbeobachtung vor. Vor einer Pharmakotherapie sollte ein Behand- lungsversuch mittels Verhaltenstherapie stehen. Für schwerst betroffene er- wachsene Patienten besteht die Option einer tiefen Hirnstimulation.

Schlussfolgerung: Wegen der geringen Evidenz kann keine eindeutige Thera- pieempfehlung zur Behandlung von Tics gegeben werden.

►Zitierweise

Ludolph AG, Roessner V, Münchau A, Müller-Vahl K: Tourette syndrome and other tic disorders in childhood, adolescence and adulthood. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(48): 821–8. DOI: 10.3238/arztebl.2012.0821

D

as Tourette-Syndrom ist eine in der Kindheit be- ginnende neuropsychiatrische Störung, die durch motorische und vokale Tics gekennzeichnet ist. Das Syndrom wurde benannt nach Georges Albert Édouard Brutus Gilles de la Tourette (1857–1904), einem Schüler Charcots an der Salpetrière, der die erste Fallserie von Patienten mit dieser Störung publizierte. Die motori- schen und vokalen Tics des Syndroms fluktuieren typi- scherweise im Verlauf in ihrer Anzahl, Frequenz, Inten- sität und Komplexität. Bis in die jüngste Vergangenheit hinein wurde das Tourette-Syndrom zu den sehr selte- nen Erkrankungen gezählt („orphan disease“). Neuere epidemiologische Studien belegen eine deutlich höhere Prävalenz von Tic-Störungen, aber immer noch werden sie mit erheblicher Verzögerung diagnostiziert (e1). Pa- tienten mit Tics sind daher oft jahrelanger Diskriminie- rung ausgesetzt.

Für diese Übersichtsarbeit wurde eine Literaturrecher- che in den Datenbanken PubMed, PsycINFO und EM- BASE mit den Stichwörtern „Tourette Syndrome“ und

„tic disorder“ durchgeführt, zurückgehend bis zum Jahr 2000. Die im Frühjahr 2011 erschienenen europäischen Leitlinien der European Society for the Study of Tourette Syndrome (ESSTS) wurden dabei berücksichtigt. Die Diagnosekriterien nach ICD-10, Symptomatik, Diagnos- tik und Therapiemöglichkeiten des Tourette-Syndroms werden aus gemeinsamer kinder- und jugendpsychiatri- scher, neurologischer und psychiatrischer Perspektive dargelegt. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für dieses komplexe neuropsychiatrische Störungsbild mit seinen häufigen Komorbiditäten zu ermöglichen.

Definition und Symptomatik

Ein Tic ist eine rasche, wiederholte, nicht rhythmische Bewegung oder eine Lautproduktion, die plötzlich ein- setzt, keinem Zweck dient und als bedeutungslos erlebt wird. Tics werden in Abhängigkeit von ihrer Qualität (motorisch/vokal) und Komplexität (einfach/komplex) eingeteilt. Sie können einzeln, aber auch in Serien auf- treten, vorübergehend sein oder chronisch verlaufen.

Im Grundschulalter auftretende Tics sind oft nur ge- ring ausgeprägt, vorübergehend und nicht beeinträchti- gend, so dass kaum von einer Erkrankung im engeren Sinne gesprochen werden kann. Um die Eltern aber aufklären sowie Vorurteilen und Hänseleien vorbeugen und Fehlbehandlungen vermeiden zu können, ist die korrekte Diagnose einer Tic-Störung unerlässlich. Auch heute noch vergehen bis dahin oft 5–10 Jahre (1, e1).

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm:

Prof. Dr. med. Ludolph

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Technische Universität Dresden:

Prof. Dr. med. Roessner

Klinik für Neurologie, Universitätsklinik Hamburg Eppendorf: Prof. Dr. med. Münchau

Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Hochschule Hannover:

Prof. Dr. med. Müller-Vahl

(2)

Typischerweise geht dem Tic ein Vorgefühl (engl.

„premonitory urge“) voraus, anhand dessen die Patien- ten meist erkennen können, dass ein bestimmter Tic eintreten wird (e2). Nach dem Tic klingt dieses als un- angenehm empfundene Vorgefühl vorübergehend ab.

Charakteristisch ist darüber hinaus die (meist aber nur kurzzeitige) willentliche Unterdrückbarkeit. Beide Phä- nomene – das Vorgefühl und die willentliche Unter- drückbarkeit – sind altersabhängig und bei Kindern ge- ringer ausgeprägt als bei Erwachsenen (2).

Motorische Tics

Einfache motorische Tics betreffen nur wenige Muskel- gruppen und führen zu kurzen, umschriebenen Bewe- gungen. Am häufigsten treten sie im Gesicht und am Kopf auf. Besonders typisch sind Tics der Augen.

Komplexe motorische Tics sind durch die Beteiligung verschiedener Muskelgruppen gekennzeichnet oder er- scheinen zweckgerichtet. Als Sonderformen komplexer motorischer Tics gelten die Kopropraxie, die Echopra- xie und die Palipraxie (Kasten 1).

Vokale Tics

Räuspern und Schniefen sind die häufigsten vokalen Tics, deutlich seltener kommen Ausrufe oder Schreie vor. Gerade bei Kindern werden vokale Tics oft fehlge- deutet, etwa als Erkrankungen der Atemwege, Asthma oder Allergien. Als komplexe vokale Tics bezeichnet man die Koprolalie, Echolalie und Palilalie (Kasten 2).

Die Koprolalie ist das Symptom, das in der Öffentlich- keit am häufigsten mit dem Tourette-Syndrom in Verbin- dung gebracht wird, obwohl es nur bei 19–32 % der Patienten auftritt (3). Mehrheitlich werden dabei kurze, oft obszöne Schimpfwörter gebraucht (Kasten 2). Eine Koprolalie findet sich häufiger bei schweren Verläufen des Tourette-Syndroms mit mehreren Komorbiditäten (3).

Diagnosekriterien für Tic-Störungen nach ICD-10

Tourette-Syndrom – Das Tourette-Syndrom, die kom- binierte vokale und motorische Tic-Störung, ist durch das Vorkommen (mindestens zwei) motorischer und mindestens eines vokalen Tics gekennzeichnet. Zudem werden in den Diagnosekriterien nach ICD-10 ein Er- krankungsbeginn im Kindes- oder Jugendalter, eine Dauer von mindestens einem Jahr (mit möglicher mehrmonatiger Unterbrechung) und Fluktuationen der Tics im Verlauf gefordert. Die Diagnose eines Tourette- Syndroms setzt keinen besonderen Schweregrad der Tics voraus.

Chronische motorische Tic-Störung – Die chroni- sche motorische Tic-Störung unterscheidet sich vom Tourette-Syndrom formal lediglich durch das Fehlen vokaler Tics. Meist sind die Tics geringer ausgeprägt und auch Komorbiditäten sind seltener und verlaufen weniger schwer.

Chronische vokale Tic-Störung – Die seltene chro- nische vokale Tic-Störung ist durch das anhaltende Auftreten ausschließlich vokaler Tics charakterisiert und geht genauso häufig mit Komorbiditäten einher wie das Tourette-Syndrom.

Transiente Tic-Störung – Die transiente Tic-Stö- rung kommt nur bei Kindern vor. Kennzeichnend ist ei- ne Dauer der Tic-Störung von weniger als einem Jahr.

Meist bestehen nur gering ausgeprägte einfache moto- rische Tics, die von den Kindern oft gar nicht bemerkt werden (Kasten 3).

Epidemiologie und Verlauf

Für das Tourette-Syndrom wird weltweit eine Präva- lenzrate von etwa 1 % angenommen (4). Man schätzt, dass einfache motorische, transiente Tics bei bis zu KASTEN 1

Beispiele für einfache und komplexe motorische Tics

Einfache motorische Tics

– Augen zwinkern, blinzeln, rollen, aufreißen (ohne Bewegungen der Augenbrauen) – Augenbrauen hochziehen

– Nase rümpfen, verziehen – Backen aufblasen – Mund öffnen, verziehen – Lippenbewegungen – Zunge hervorstrecken – Kieferbewegungen – Stirn runzeln – Grimassieren – Zähne klappern

– Kopf schütteln, werfen, verdrehen, zucken, nicken – Schulter zucken

– Arm-/Handbewegungen – Bauchbewegungen – Rumpfbewegungen – Bein-/Fußbewegungen

Komplexe motorische Tics

– scheinbar absichtsvolle Bewegungen,

Gesten im Gesicht, an Kopf, Hand, Armen, Rumpf, Fuß, Beinen

– an Kleidung zupfen – Hüpfen, Springen – Klatschen, Klopfen – im Kreis drehen

– verbiegende, beugende Rumpfbewegungen – ausfahrende Armbewegungen

– Aufstampfen

– dystone Tics (selten): mit langsamen verdrehenden Bewegungen

– Schreibtics

– Echopraxie: nicht zweckgebundene Imitation von be- obachteten Bewegungen anderer Personen – Kopropraxie: Zeigen obszöner Gesten etwa

des Mittelfingerzeichens, obszöne Rumpf-/Becken- bewegungen, Fassen in den Schritt

– Palipraxie (selten): Wiederholen eigener Bewegungen (autoaggressive Handlungen)

(3)

10–15 % aller Grundschüler auftreten. Jungen und Männer sind etwa viermal häufiger betroffen als Mäd- chen und Frauen (4, e3).

Tics beginnen meist schleichend im Alter zwischen 6 und 8 Jahren (5, e1). Ein Zusammenhang zwischen dem Manifestationsalter und der Tic-Schwere besteht nicht (e3). Motorische Tics kommen im Mittel zwei bis drei Jahre früher vor als vokale Tics. Typischerweise konzentrieren sich anfangs nur einfache motorische Tics auf Gesicht und Kopf. Es sind bis heute keine Kri- terien („Marker“) bekannt, die zu Beginn einer Tic-Stö- rung eine Aussage über die Schwere und den Verlauf der Erkrankung erlauben (5). Die stärkste Ausprägung der Tics besteht im Mittel zwischen dem 10. und 12.

Lebensjahr (5, e4). Im weiteren Verlauf kommt es bei circa 90 % der Patienten zu einer spontanen Besserung.

Dies zeigt sich auch in den deutlich niedrigeren Präva- lenzzahlen bei Erwachsenen (6). Strittig ist allerdings, ob und wie oft chronische Tic-Störungen vollständig ausheilen (1, e3, e5–e7). Stets treten im Verlauf sponta- ne Fluktuationen hinsichtlich Lokalisation, Anzahl, Häufigkeit, Komplexität, Art und Schwere der Tics auf.

Die meisten Betroffenen berichten über eine Zunah- me der Tics bei emotionaler Anspannung (e8, e9), hin- gegen über eine Verminderung bei Entspannung oder Konzentration (e10). Tics sind suggestibel und lassen sich manchmal durch externe Stimuli auslösen, zum Beispiel wenn in der Sprechstunde über Tics geredet wird. Im Rahmen sogenannter „Echophänomene“ wer- den zuweilen nicht nur Willkürbewegungen anderer Personen imitiert, sondern auch Tics von anderen Pa- tienten übernommen (e11).

Diagnostik

Die Diagnose einer Tic-Störung ist klinisch anhand ei- ner detaillierten Anamnese sowie einer neurologischen und psychiatrischen Untersuchung zu stellen. Nur sel- ten – etwa bei untypischem Bild oder dem Verdacht auf eine sekundäre Tic-Störung – ist eine weiterführende Diagnostik notwendig (7).

Der Begriff Tic sollte nur für solche Hyperkinesen und Lautäußerungen gebraucht werden, die den ge- nannten Kriterien entsprechen. Weder Konversionsstö- rungen mit „Tic-ähnlichen Bewegungen“ noch Bewe- gungsstörungen ungeklärter Ursache sollten als Tics bezeichnet werden.

In aller Regel gelingt eine sichere Unterscheidung von anderen hyperkinetischen Bewegungen wie:

Chorea

Dyskinesie

Spasmus hemifacialis

Restless-Legs-Syndrom

fokalen epileptischen Anfällen.

Differenzialdiagnosen

Die am schwierigsten zu stellenden Differenzialdiagno- sen sind:

dissoziative Bewegungsstörungen

Zwangshandlungen

allgemeine Hyperaktivität

KASTEN 2

Beispiele für einfache und komplexe vokale Tics

Einfache vokale Tics – Räuspern

– Schniefen, Schneuzen – Husten, Hüsteln – Nase hochziehen – Prusten

– geräuschvolles Ein- oder Ausatmen – Quieken, Quietschen, Grunzen – Pfeifen, Summen

– Ausstoßen von Schreien

– Ausrufen von Silben (hm, eh, ah, ha) – Ausstoßen von Tier- oder anderen Lauten – Spucken

Komplexe vokale Tics

– Echolalie: nicht der Kommunikation dienendes Wiederholen von gehörten Sätzen, Wörtern, Silben oder Geräuschen; kann auch zur Entstehung neuer Tics führen

– Koprolalie: Ausrufen obszöner Wörter;

– Palilalie: unwillkürliches Wiederholen von selbst gesprochenen Wörtern

– Sprechblockaden (auch Stottern) – Ausrufen von Sprachfragmenten

– Ausrufen anderer sozial unangemessener Wörter (NOSI = „non-obscene socially inappropriate behaviour“

wie „fett, fett, fett“, „Hilfe, Hilfe“, „Ja, ja, ja“)

KASTEN 3

Klassifikation der primären Tic-Störungen nach ICD-10

F95.0:

vorübergehende Tic-Störung (Dauer < 12 Monate)

F95.1:

chronische motorische oder vokale Tic-Störung (Dauer

> 1 Jahr, keine Remission länger als zwei Monate, nur motorische oder nur vokale Tics; erste Tics vor dem 18. Lebensjahr)

F95.2:

kombinierte Tic-Störung, mindestens ein vokaler und multiple motorische Tics (Gilles-de-la-Tourette- Syndrom)

F95.8:

sonstige Tic-Störungen

F95.9:

Tic-Störung, nicht näher bezeichnet

(4)

Manierismen

Stereotypien (e12, e13)

seltener auch Dystonien und Myoklonien (7).

Selten treten Tics sekundär im Rahmen anderer Er- krankungen auf (etwa bei Morbus Wilson, Neuroakan - thozytose, Fragilem X-Syndrom, Chorea Sydenham, Morbus Huntington) oder werden medikamentös indu- ziert (etwa durch Carbamazepin, Phenytoin, Lamotri- gin, Amphetamin, dopaminerg wirksame Substanzen oder Kokain). Durch Neuroleptika induzierte tardive Tics sind selten (7).

Komorbiditäten

Bei 80–90 % aller Patienten mit Tourette-Syndrom beste- hen nicht nur Tics, sondern auch psychiatrische Sympto-

me (8). Die Anzahl und Schwere der Begleiterkrankungen nimmt parallel mit dem Schweregrad der Tics zu (5).

Kinder leiden am häufigsten (50–90 %) zusätzlich unter einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstö- rung (ADHS) (8, e14, e15). Weitere häufige Komorbi- ditäten im Kindesalter, die das psychosoziale Funkti- onsniveau oft stark beeinträchtigen, sind

Zwänge und Ängste (e16)

Impulskontrollstörungen (nach DSM IV-TR „in- termittent explosive disorder“)

emotionale Dysregulation

Störungen des Sozialverhaltens

Autismusspektrumstörungen (ASD)

Teilleistungsstörungen (e17–e21).

Bei Erwachsenen findet man neben Zwangssympto- men oft Autoaggressionen, Depression und Schlafstö- rungen, seltener auch Suchterkrankungen und Autis- musspektrumstörungen (1, 5, 8).

Studien zur Lebensqualität haben gezeigt, dass die Beeinträchtigung der gesundheitsbezogenen Lebens- qualität von Patienten mit Tourette-Syndrom in erster Linie durch die psychiatrischen Störungen bedingt ist:

Bei Kindern besonders durch Zwänge und eine ADHS, bei Erwachsenen durch eine zusätzlich bestehende De- pression (9, 10).

Ätiologie

Strukturelle und funktionelle bildgebende Untersu- chungen konnten Auffälligkeiten in motorischen und somatosensorischen Anteilen der corticostriatalen- thalamocorticalen Schaltkreise nachweisen (11, 12, e22, e23). Neuere Studien zeigen darüber hinaus die Beteiligung von Hirnstrukturen jenseits dieser Schalt- kreise, insbesondere des limbischen Systems (13). Seit der Entdeckung der Tic-reduzierenden Wirkung der Dopaminrezeptor-Antagonisten wird dem dopaminer- gen System eine wesentliche pathophysiologische Rol- le zugeschrieben. Am ehesten ist eine präsynaptisch lo- kalisierte Fehlregulation anzunehmen mit einer funk- tionellen, phasisch auftretenden Dysfunktion der dopa- minergen Transmission (14). Darüber hinaus scheinen aber auch weitere Transmitter-Systeme beteiligt zu sein, insbesondere wird eine Minderfunktion des sero- toninergen Systems postuliert (15).

Genetik und Umweltfaktoren

Familien- und molekulargenetische Untersuchungen belegen, dass die genetische Komponente in der Ent- wicklung von Tic-Störungen erheblich ist (e24–e29).

Derzeit geht man davon aus, dass Angehörige ersten Grades ein Risiko von 5–15 % haben, selbst an einem Tourette-Syndrom zu erkranken. Für das Eintreten von Tics allgemein wird das Risiko auf 10–20 % geschätzt (16). Die Identifizierung zahlreicher Kandidatengene weist auf ein komplexes Vererbungsmuster hin (Kasten 4) (17–19, e29, e30). Neben genetischen Faktoren scheinen äußere Einflüsse wesentlich zu sein, die ver- mutlich bei entsprechender genetischer Vulnerabilität zur Entwicklung der Tic-Störungen beitragen (20, e24, e26, e28) (Kasten 5).

KASTEN 4

Suszeptibilitätsgene, die mit der Entstehung von Tic-Störungen assoziiert sind

SLITRK1-Gen, SLIT- und NTRK-Proteine sind an der Entwicklung der corticostriatalen-thalamocorticalen Schaltkreise beteiligt

L-Histidin-Decarboxylase(HDC)-Gen, das Proteinprodukt katalysiert die Bil- dung von Histamin

IMMP2L-Gen, „mitochondrial inner membrane protease subunit 2“, das mutierte Protein führt zu einer funktionellen Beeinträchtigung des mito- chondrialen Proteins Cytochrom 1c und somit zur Aktivierung von Apoptose- prozessen

NLGN4X-Gen, das Protein Neuroligin-4 ist beteiligt an der Synapsenformation

CNTNAP2-Gen, „contactin-associated protein-like 2“, das Protein beeinflusst die Distribution von Kaliumkanälen im ZNS

KASTEN 5

Nichtgenetische Risikofaktoren

Pränatale Risikofaktoren:

– Nikotinkonsum in der Schwangerschaft – psychosozialer Stress in der Schwangerschaft – intrauterine Wachstumsretardierung,

niedriges Geburtsgewicht

Perinatale Risikofaktoren:

– Frühgeburtlichkeit – perinatale Hypoxie

postnatale Risikofaktoren

– Infektionen, insbesondere ß-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (GABHS) mit PANDAS („pediatric autoimmune neuropsychiatric disorders associated with streptococcal infections“; unklar ob ursächlicher oder nur zufälliger zeitlicher Zusammenhang) (20)

– psychosoziale Belastungen (führen häufig zur Exazerbation von Tics)

(5)

Therapie

Für viele Patienten und die betroffenen Familien stellt bereits die Diagnose eine deutliche Entlastung dar. Bei Kindern spielt die Aufklärung der Lehrer und anderer Bezugspersonen eine wichtige Rolle. Wichtige Aspekte der Behandlung sind Informationen zur Ursache eben- so wie zum Verlauf, inklusive einer Beratung zu sozia- len Belangen wie etwa Nachteilsausgleichen, Anträgen zur Feststellung einer (Schwer-)Behinderung, Führer- schein und Berufswahl (e31). Die Psychoedukation sollte daher stets der erste Schritt in der Therapie sein (Grafik). Tics werden nicht selten erst wegen der Reak- tionen des Umfelds wie Intoleranz oder Hänseleien als belastend erlebt (e31).

Tics können weder geheilt noch ursächlich behandelt werden. Ebenso wenig steht eine Therapie zur Verfü- gung, die alle potenziellen Symptome des Tourette- Syndroms inklusive der Komorbiditäten gleichzeitig erfasst. Eine symptomatische Behandlung der Tics soll- te erfolgen, wenn die Tics zu einer deutlichen somati- schen oder psychosozialen Beeinträchtigung führen.

Keine der verfügbaren Therapien beeinflusst die Ursa- che oder den Verlauf der Tic-Störung. Bei der Beurtei- lung der Wirksamkeit einer Behandlung müssen die spontanen Fluktuationen der Tics berücksichtigt wer- den.

Die Evidenzbasis für die Wirksamkeit der Behand- lung von chronischen Tic-Störungen ist trotz zahlrei- cher Publikationen zu diesem Thema noch immer als sehr gering anzusehen. Zwar liegen für einige typische (Haloperidol, Pimozid) und atypische Neuroleptika (Risperidon, Ziprasidon) kontrollierte Studien vor, diese wurden jedoch immer nur an kleinen Studienpopulatio- nen über maximal 8 Wochen durchgeführt (21–23). Ein angemeldetes Review von Cochrane konnte aufgrund der schlechten Datenlage nicht angefertigt werden (Pierce

& Rickards, DOI: 10.1002/14651858.CD008151). Ver- haltenstherapeutische Ansätze zeigten in kontrollierten Studien bei mittelgradig ausgeprägten Tics mittlere Ef- fektstärken (bis zu EF 0,68) (24, 25).

Medikamentöse Behandlung

Dopaminrezeptor-Antagonisten (Neuroleptika) gelten in Deutschland als Substanzen der 1. Wahl bei der The- rapie von Tics (26). Haloperidol ist das einzige in Deutschland für die Behandlung des Tourette-Syn- droms zugelassene Medikament mit dem höchsten Evi- denzgrad (EbM-Level I). Es wird wegen der bekannten Nebenwirkungen jedoch kaum mehr eingesetzt. Somit erfolgt praktisch ausnahmslos eine Off-Label-Behand- lung mit atypischen Neuroleptika, für die bislang nur wenige kontrollierte Studien im Hinblick auf diese In- dikation durchgeführt wurden (26). Die häufigsten un- erwünschten Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Appe- titsteigerung, Gewichtszunahme und Sexualfunktions- störungen und auch Akathisie (26).

Alle Dopaminrezeptor-Antagonisten sollten ein- schleichend dosiert und langsam bis zum Eintritt einer positiven Wirkung oder nicht tolerabler Nebenwirkun- gen gesteigert werden. Im Verlauf ist gegebenenfalls ei-

ne Dosisanpassung an die spontanen Fluktuationen der Tics notwendig sowie – bei Kindern – eine Dosissteige- rung bei zunehmendem Körpergewicht. Auch kann es zu einer Toleranzentwicklung kommen (26). Als Thera- pie der 1. Wahl gelten derzeit bei Kindern Tiaprid, Ris- peridon und Aripiprazol, bei Erwachsenen nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Tiaprid, Sulpirid und Risperidon (jeweils Empfeh- lungsgrad A) und Aripiprazol (Empfehlungsgrad B) (Tabelle). Für Sulpirid liegt eine retrospektive Open- Label-Studie mit 63 Teilnehmern mit Tourette-Syn- drom vor (27), wohingegen zu Amisulprid, das sich möglicherweise durch ein besseres Nebenwirkungspro- fil auszeichnet, bislang keine Studie existiert (28).

Die überaus schlechte Studienlage erlaubt momen- tan leider keine eindeutigen Behandlungsempfehlun- gen (26). Aripiprazol scheint gegenüber anderen atypischen Neuroleptika den Vorteil eines besseren Nebenwirkungsprofils zu bieten (e32). Als weitere Alternativen gelten andere atypische Neuroleptika, Pimozid, Kombinationen der genannten Substanzen, Tetrabenazin, Topiramat sowie bei ausgewählten Pa- tienten lokale Botulinumtoxin-Injektionen und Can- nabinoide (Tabelle). Die Tic-unterdrückende Wirkung von Clonidin ist im Vergleich zu den genannten Neu- roleptika eher gering (e33, e34), diese Substanz wird jedoch in den angloamerikanischen Ländern bevor- zugt eingesetzt (29).

Verhaltenstherapie

Seit kurzem gilt die Verhaltenstherapie mittels „Reakti- onsumkehr-Behandlung“ (HRT, „habit reversal train - ing), bei der das Ausführen eines zuvor erlernten alter- nativen Verhaltens das Eintreten von Tics vermindern soll, als Behandlungsalternative zur medikamentösen Therapie (zu erwartende Tic-Reduktion etwa 30 %)

Tic-Erkrankung

Verhaltenstherapie (Habit-reversal-Training,

Exposure and response prevention)

Pharmakotherapie:

Dopaminrezeptor-Antagonisten Psychoedukation

Pharmakotherapie:

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bei Erwachsenen) GRAFIK

Flussdiagramm zur Behandlung von Tics (modifiziert nach [26]).

(6)

(24, 25). Vergleichbare Ergebnisse konnten auch mit- tels „exposure and response prevention“ (ERP) erzielt werden, bei dem der oft von den Patienten beschriebe- ne Automatismus unterbrochen werden soll, dass einem Vorgefühl immer auch ein Tic folgen muss. Von einer europäischen Expertenkommission wurde kürzlich empfohlen, einer medikamentösen Behandlung – so- fern verfügbar – stets einen Behandlungsversuch mit- tels Verhaltenstherapie vorzuschalten (24). Dies schei- tert aber nicht selten – besonders bei Kindern – an der mangelnden Motivation.

Tiefe Hirnstimulation

Bei schwerst betroffenen, therapieresistenten erwach- senen Patienten kann darüber hinaus eine tiefe Hirnsti- mulation in Betracht gezogen werden (30, 31). Ersten Ergebnissen zufolge – aus allerdings nur offenen un- kontrollierten oder kleinen kontrollierten Studien – führt die tiefe Hirnstimulation nicht nur zu einer Re- duktion der Tics, sondern auch von psychiatrischen Ko- morbiditäten wie Zwang, Depression, Angst und Auto- aggression. Unklarheit besteht derzeit allerdings noch über den geeigneten Zielpunkt (30). Operationsbeding- te Nebenwirkungen können gelegentlich Infektionen, in Einzelfällen auch Blutungen sein. Stimulationsbe- dingt treten am häufigsten Müdigkeit, Energieverlust, Sehstörungen und Schwindel auf (32) (Tabelle).

Behandlung der Komorbiditäten

Für die Behandlung begleitender psychiatrischer Stö- rungen im Rahmen des Tourette-Syndroms gelten die- selben Empfehlungen wie für die Erkrankungen unab- hängig vom Tourette-Syndrom. Psychotherapeutische Maßnahmen sind – besonders bei Kindern – neben der medikamentösen Behandlung ein wichtiger Baustein im multimodalen Therapiekonzept. Für die medika- mentöse Behandlung von Zwängen, Ängsten und De- pression können primär selektive Serotonin-Wieder- aufnahmehemmer (SSRI) empfohlen werden. Für Kinder ab 8 Jahren ist ausschließlich Fluoxetin zuge- lassen. Für die Behandlung einer ADHS gilt auch bei Patienten mit gleichzeitig bestehenden Tics die Gabe von Methylphenidat als Therapie der 1. Wahl. Mehrere unabhängige Studien und eine Metaanalyse haben ein- deutig zeigen können, dass Methylphenidat nicht zu ei- ner anhaltenden Verschlechterung der Tics führt (e33, e35). Alternativ kommt eine Behandlung mit Atomo - xetin oder auch Clonidin (in Monotherapie oder in Kombination mit Methylphenidat) in Betracht (1, e35).

Fazit

Bei vielen Patienten mit chronischen Tic-Störungen und Tourette-Syndrom sind die Tics so leicht ausge- prägt, dass sie keiner weiteren Behandlung bedürfen.

Die Psychoedukation des Patienten, seiner Familie TABELLE

Therapie von Tics

NW = Nebenwirkung, NL = Neuroleptikum, THS = tiefe Hirnstimulation, HRT = „habit reversal training“, ERP = „exposure and response prevention“

Die Dosierungen bei Kindern unterscheiden sich nicht grundsätzlich von denen bei Erwachsenen. Eine Dosisberechnung anhand von Alter, Gewicht oder Größe ist meist entbehrlich. Vielmehr sollte – unabhängig von solchen Berechnungen – bei klinischer Notwendigkeit und guter Verträglichkeit eine Dosissteigerung vorgenommen werden. Demgegenüber sollte die Therapie gegebe- nenfalls auch bei niedriger Dosis abgebrochen werden, wenn inakzeptable Nebenwirkungen (Müdigkeit, Gewichtszunahme) auftreten. Manche Kinder vertragen selbst hohe Dosen eines Neuro- leptikums sehr gut, während manche Erwachsene bereits bei geringen Dosierungen starke Nebenwirkungen entwickeln. Sicherlich ist die Verträglichkeit der Neuroleptika nicht nur vom Alter und Gewicht, sondern – vermutlich in viel größerem Ausmaß – von der genetischen Disposition abhängig (Tabelle modifiziert nach [e36])

Substanzen

Tiaprid Sulpirid Risperidon Aripiprazol Pimozid

Haloperidol Tetrabenazin

Botulinumtoxin Tetrahydro - cannabinol HRT ERP THS

Dosierungsform

(2–) 3 x /Tag 2 x /Tag 2 x /Tag 1 x /Tag 1 x /Tag, abends

2–3 x /Tag 3 x /Tag

i.m.

2–3 x /Tag

wöchentliche Sitzungen à 60–90 min. für 10 Wochen

„exposure and response prevention“

Zielpunkt, Stimulationsparameter, Wirkung auf Tics und Komorbiditäten, NW und Langzeitverlauf bisher noch ungeklärt

Behandlungs- beginn

(mg) 50–100 50−100 0,5−1

2,5 0,5−1

0,5 12,5

2,5

empfohlene Höchstdosis

(mg) 600(–800) 800–1200

4–8 10–30(–45)

8(–12)

10–15(–20) 75

20(–30)

zugelassene Höchstdosis

(mg) 1 200 1 600 16 30 16

100 200

nicht zugelassen

Bemerkungen

bei Kindern Medikament der 1. Wahl

antidepressiv und mitunter gegen Zwänge wirksam auch gegen Aggression wirksam

oft besser verträglich als andere NL Kombination mit Makroliden und Sertralin kann zu fataler QTc-Verlängerung führen gut wirksam, aber stärkere NW

verursacht häufiger Depressionen als NL, keine Kombination mit MAO-Hemmern, Reserve - medikament

nur für einzelne Tics geeignet

nicht bei Psychose, nicht für Kinder geeignet

bei therapieresistenten, schwerst betroffenen, erwachsenen Patienten in Erwägung zu ziehen

(7)

und des gesamten Umfelds ist essenziell, um einer Stigmatisierung vorzubeugen. Ist eine Behandlung bei schwergradigen Tic-Störungen indiziert, sind die Optionen immer noch unbefriedigend. Von geneti- schen Untersuchungen werden Grundlagen für neue psychopharmakologische Therapieansätze erwartet.

Interessenkonflikt

Prof. Ludolph bekam Honorare für Beratertätigkeit von der Firma Shire Phar- maceuticals. Für sie wurden Kongressgebühren und Reisekosten erstattet von der Firma Shire. Sie erhielt Vortragshonorare von den Firmen Janssen-Cilag, Medice Pharma und Lilly. Studienunterstützung wurde ihr zuteil von der Firma Novartis. Klinische Studien führt(e) sie durch mit den Firmen Janssen Cilag, Otsuka, Shire und Boehringer Ingelheim.

Prof. Roessner wurde honoriert für Beratertätigkeiten und Autorentätigkeit von den Firmen Lilly, Novartis und Shire Pharmaceuticals. Er bekam Vortrags - honorare von den Firmen Lilly, Novartis, Shire Pharmaceuticals und Medice Pharma. Studienunterstützung bekam er von den Firmen Shire und Novartis.

Klinische Studien führt(e) er durch mit den Firmen Novartis, Shire und Otsuka.

Prof. Münchau erhielt Honorare für Beratertätigkeiten von der Firma Pharm Allergan. Es wurden für ihn Reisekosten und Kongressgebühren erstattet von den Firmen Merz Pharmaceuticals und Pharm Allergan. Für Vorträge wurde er honoriert von den Firmen Merz Pharmaceuticals, Pharm Allergan und Ipsen Pharma. Ferner bekam er finanzielle Studienunterstützung von den Firmen Merz Pharmaceuticals, Pharm Allergan, Ipsen Pharma und Medivation Inc.

Prof. Müller-Vahl erhielt Studienunterstützung von der Firma Lundbeck und führt(e) mit den Firmen Otsuka Pharma und Boehringer Ingelheim klinische Studien durch.

Manuskriptdaten

eingereicht: 27. 7. 2011, revidierte Fassung angenommen: 7. 8. 2012

LITERATUR

1. Müller-Vahl K: Tourette-Syndrom und andere Tic-Erkrankungen im Kindes- und Erwachsenenalter. 1st edition. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2010.

2. Banaschewski T, Woerner W, Rothenberger A: Premonitory sensory phenomena and suppressibility of tics in Tourette syndrome:

developmental aspects in children and adolescents. Dev Med Child Neurol 2003; 45: 700–3.

3. Freeman RD, Zinner SH, Müller-Vahl KR, Fast DK, Burd LJ, Kano Y, et al.: Coprophenomena in Tourette syndrome. Dev Med Child Neurol 2009; 51: 218–27.

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KERNAUSSAGEN

Auch heute noch wird die Diagnose einer Tic-Störung europaweit aufgrund mangelnder Kenntnis sowohl unter Experten als auch in der Öffentlichkeit oft erst mit jahre- langer Verzögerung gestellt.

Vorübergehende Tic-Störungen sind mit 10–15 % bei Schulkindern häufig und in der Regel nicht behand- lungsbedürftig. Das Wissen um die Gutartigkeit der Störung kann die Betroffenen sehr entlasten.

Das Tourette-Syndrom ist gekennzeichnet durch die Kombination multipler motorischer und mindestens ei- nem vokalen Tic, die vom Schweregrad sehr unter- schiedlich ausgeprägt sein können und sich bei der Mehrzahl der Patienten in der Adoleszenz deutlich ver- mindern.

Bei 80–90 % der Patienten mit Tourette-Syndrom be - stehen komorbide Störungen wie eine Aufmerksam- keitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, Depression, Angst- und Zwangsstörungen, die die Lebensqualität oft stärker beeinträchtigen als die Tics und deren Behand- lung dann vorrangig ist.

Die Studienlage zur psychopharmakologischen Thera- pie des Tourette-Syndroms ist nach wie vor schlecht.

Mittel der ersten Wahl in der Behandlung von Tics sind atypische Neuroleptika, verhaltenstherapeutische An- sätze sind mittlerweile gut evaluiert.

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Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Andrea G. Ludolph

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Steinhoevelstraße 5, 89075 Ulm

andrea.ludolph@uni-ulm.de

Zitierweise

Ludolph AG, Roessner V, Münchau A, Müller-Vahl K: Tourette syndrome and other tic disorders in childhood, adolescence and adulthood.

Dtsch Arztebl Int 2012; 109(48): 821–8. DOI: 10.3238/arztebl.2012.0821

@

Mit „e“ gekennzeichnete Literatur:

www.aerzteblatt.de/lit4812

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Die Redaktion freut sich auch über unverlangt eingereichte Übersichts- und Originalarbeiten.

Für interessierte Autoren sind wir jederzeit ansprechbar.

(9)

ÜBERSICHTSARBEIT

Tourette-Syndrom und andere Tic-Störungen in Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter

Andrea G. Ludolph, Veit Roessner, Alexander Münchau, Kirsten Müller-Vahl

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