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Archiv "MENSCHLICHES LEBEN: Definitionssache" (05.02.1986)

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Raucher-Werbung erschlägt die allerbesten Ratschläge

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT BRIEFE

RAUCHEN

Zum Titelblatt von Heft 43/1985 sowie zu dem Beitrag von Dr. phil. Ernst Bauer- mann: „Raucherentwöhnung:

Jugendliche muß man sehr gezielt ansprechen", in Heft 43/1985, Seite 3159 ff.:

Weiter

auf dieser Linie

Dem DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATT muß gratuliert wer- den zum Titelblatt (siehe Abbildung) sowie zum Ab- druck des Beitrags von E.

Bauernnann ... 1985 hatte

ich Gelegenheit, an zwei deutschen medizinischen Kongressen teilzunehmen.

Mein Eindruck war, daß dort kaum ein Nichtrau- cher zu finden war. Das gleiche Bild bot sich bei Besuchen in deutschen Krankenhäusern. Unge- niert ließen viele Ärzte die Zigarettenschachtel aus der Kitteltasche herauslu- gen, während sie zur Visite bei Patienten schritten. Ich finde derartiges Verhalten ungeheuerlich. Bauer- mann weist erneut darauf hin, wie wichtig Rollenmo- delle bei der Ausprägung von Rauchverhalten sind.

Ärzte, ob sie das wahr-

haben wollen oder nicht, sind bewunderte Vorbil- der, deren Verhalten von der Öffentlichkeit genau beobachtet wird. Ein rau- chender Arzt tut genauso- viel für den Tabakabsatz wie die Abenteuerkerle in den Zigarettenanzeigen.

Dieses Bewußtsein ist bei amerikanischen Ärzten schon sehr ausgeprägt.

Nur wenige rauchen heute noch. Deswegen kann die American Medical Associa- tion auch glaubwürdig das Verbot von Zigarettenwer- bung fordern. Die deut- schen Ärzte würden sich

mit einer solchen für sie doppelzüngigen Forde- rung lächerlich machen.

Hoffentlich hilft Bauer- manns Beitrag einigen Ärz- ten, das Rauchen aufzuge- ben und damit einen ge- sundheitserzieherischen Effekt zu erzielen. Dem DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATT ist zu wünschen, weiter auf dieser Linie zu arbeiten.

Dr. med.

H. A. Tillmann Hein The University of Texas Medical School at Dallas 5323 Harry Hines Boule- vard

Dallas, Texas 75235

MENSCHLICHES LEBEN

Zu dem Artikel von Walter Bur- kart: „Die ethischen Probleme der In-vitro-Fertilisation", in Heft 45/1985, Seite 3321 ff.:

Verschärfung

Ich lese auf Seite 3322 ... im ersten Absatz der 3.

Kolumne folgenden Satz:

„Leicht abgemildert ist ge- genüber dem Entwurf der Schluß des 2. Absatzes durch die Einfügung des Wortes „grundsätzlich", das im wohlüberlegten Einzelfall ein Experimen- tieren doch zuläßt". Mei- ner Meinung nach läßt die- ser Satz auch ohne das Wort „grundsätzlich" ein weiteres Einpflanzen von fertilisierten Eiern, welche Experimenten ausgesetzt waren, zu, heißt es doch

„sollte nicht", ein frommer Wunsch jedoch keines- wegs „soll nicht", eine Empfehlung, und mitnich- ten „darf nicht", ein Ver- bot!

Wenn die Worte noch ei- nen Sinn haben, dann er- hält durch den Zusatz

„grundsätzlich" der from- me Wunsch den weitaus stärkeren Status eines Prinzips, und es handelt sich also nicht um eine Ab- schwächung, sondern um eine Verschärfung!

Dr. Nicolas Hoffmann Beratender Arzt bei der Europäischen Kommission Luxemburg

Definitionssache

... Die Frage nach dem Beginn des menschlichen Lebens scheint offensicht- lich immer wieder mehr zur Definitionssache ge- worden zu sein. Wir möch- ten ganz klar betonen: Der Beginn menschlichen Le- bens beginnt für uns mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. Nicht später Aus diesem Grunde stehen wir Manipulationen

oder gar Experimenten an Embryonen sehr, sehr skeptisch gegenüber. Aus unserer Sicht ist es aber schon eine Manipulation, wenn man Embryonen ein- gefriert und damit — zwangsläufig — das Pro- blem der überzähligen Embryonen schafft. Aus diesem Grunde führen wir dies an unserem Hause nicht durch.

Diese Feststellung gewinnt vor einem ganz anderen Hintergrund an wesent- licher Bedeutung: Das Ein- gefrieren von Embryonen hat die Zielsetzung, die Be- lastung für die Patientin- nen insofern zu reduzie- ren, als eine Eizellgewin- nung nur einmal während eines Zyklus, im Falle ei- nes Versagens ein Embryotransfer aber ohne Schwierigkeiten in mehre- ren Zyklen möglich ist.

Darüber hinaus soll ver- hindert werden, daß es zu Mehrlingsschwanger- schaften kommt. Tatsäch- lich sind wir auch der Mei- nung, daß die Belastung der Patientinnen bei dieser Behandlung reduziert wer- den sollte. Aus diesem Grunde haben wir auch un- ser ambulantes Behand- lungskonzept verwirklicht, womit wir weitgehendst auf stationäre Aufnahme verzichten können. Dies erscheint uns ein wesent- licher Schritt in diese Rich- tung. Obwohl das Einge- frieren von Embryonen ein weiterer Schritt in diese Richtung wäre, lehnen wir dies — wie gesagt — ab. Hier scheinen uns ethische Überlegungen Vorrang vor günstigen Behandlungs- modalitäten zu haben. Die Frage, ob der Mehrfach- transfer von Embryonen — so wie es sich zwangsläu- fig aus unserer Haltung er- gibt — auch tatsächlich ei- ne Belastung der Ehepaa- re mit sich bringt (insofern, als sie in einem erhöhten Maße mit Mehrlings- schwangerschaften rech- nen müssen), muß ange- 290 (6) Heft 6 vom 5. Februar 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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Magnesiocard

Streßabschirmung

Calcium-Antagonismus

Lipidsenkung

Magnesiocard ,, Verla-Pharm

Zusammensetzung: 1 Kapsel/1 lackierte Tablette /1 Amp. i.m. zu 5 ml enthalten:

Magnesium-L-aspartat-hydrochlorid-trihydrat 614,8 mg, Magnesium-Gehalt: 5 mval (2,5 mmol). 1 Ampulle i.v. zu 10 ml enthält: Magnesium-L-aspartat-hydro- chlorid-trihydrat 737,6 mg, Magnesium-Gehalt: 6 mval (3 mmol). 5 g Granulat zum Trinken (1 Beutel) enthalten: Magnesium-L-aspartat-hydrochlorid-trihydrat 1229,6 mg, Magnesium-Gehalt: 10 mval (5 mmol). Verdauliche Kohlenhydrate 3,1 g.

Indikationen: Zur Behandlung des primären und sekundären Magnesium-Mangel- Syndroms, besonders zur Prophylaxe und Therapie der durch Magnesiummangei und Streß bedingten Herzerkrankungen. Bei Magnesium-Mangelzuständen, z. B.

infolge Fastenkuren, Hypercholesterinämie, Arteriosklerose, Leberzirrhose, Pan- kreatitis, Schwangerschaft, Stillzeit, Einnahme östrogenhaltiger Kontrazeptiva, zur Calciumoxalatstein-Prophylaxe.

Kontraindikationen: Exsikkose, Niereninsuffizienz mit Anurie.

MAGNESIOCARD® Ampullen sollen nicht angewandt werden bei AV-Block, Myasthenia gravis.

Die Injektion von MAGNESIOCARD' bei gleichzeitiger Herzglykosid-Therapie ist nur in Fällen von Tachykardie bzw. Tachyarrhythmie angezeigt.

Nebenwirkungen: Ampullen: Bradykardie, Überleitungsstörungen, periphere Ge- fäßerweiterungen.

Handelsformen und Preise: Kaps.: 25 DM 10,34, 50 DM 19,72, 100 DM 35,51.

Tabl.: 25 DM 10,09, 50 DM 19,37, 100 DM 34,70. Granulat zum Trinken: Btl.: 20 DM 13,46, 50 DM 30,02, 100 DM 50,39. Amp. i.m.: 2 DM 3,89, 5 DM 8,68. Amp.

i.v.: 3 DM 6,91, 10 DM 20,63.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE

zweifelt werden. In keinem einzigen Fall, in dem es zu einer Mehrlingsschwan- gerschaft an unserer Klinik gekommen ist, haben wir diesbezüglich Klagen ge- hört. Es muß auch festge- stellt werden, daß wir un- sere Patientinnen im vor- hinein darüber deutlich aufklären und im Falle ei- ner Prämisse keine Be- handlung durchführen. In einem Fall war das Ehe- paar sogar enttäuscht, daß es sich nur um eine Ein- lingsschwangerschaft han- delte.

Zusammenfassend sind wir der Überzeugung, daß sich aus dieser Tatsache, nämlich der Tatsache von Meh rl ingsschwanger- schaften, auch keine Not- wendigkeit für das Einge- frieren von Embryonen er- gibt ...

Frauenklinik Dr. Krüsmann Dr. Wilhelm Krüsmann sen.

Dr. Gottfried Krüsmann Dr. Wolfgang Würfel Abteilung für Sterilitätsdia- gnostik und In-vitro-Fertili- sation

Schmiedwegerl 2-6 8000 München 60

„GESUNDHEIT 2000"

Zu dem Artikel von Prof. Dr.

med. Fritz Beske: „Zielvorga- ben für eine europäische Ge- sundheitspolitik", Heft 1/2 1986, Seite 24 ff., sowie zu dem Kommentar von Walter Burkart: „Der Irrweg der WHO", Heft 1/2 1986, Seite 1:

Herausforderung annehmen

... Trotz aller Anstrengun- gen der vergangenen Jah- re und Jahrzehnte ist es uns auch in der Bundesre- publik Deutschland nicht gelungen, das Auftreten von Krankheiten einzu- dämmen. Trotz aller guter medizinischer Versorgung in Europa und auch in der Bundesrepublik Deutsch- land und trotz aller Fort-

schritte in verschiedenen Bereichen der stationären Patientenversorgung, trotz der Investition großer fi- nanzieller Mittel ist es uns nicht gelungen, individuel- le und kollektive Gesund- heit — sie ist sicherlich mehr als die Abwesenheit von Erkrankungen — zu er- reichen. Körperliches, gei- stiges und soziales Wohl- befinden ist nicht nur das eigentliche Ziel der WHO, sondern auch das Ziel des menschlichen Lebens.

Deshalb ist dieses Konzept der europäischen WHO, insbesondere die Aspekte der Gesundheitserzie- hung, der Förderung der Gesundheit und der Verhü- tung von Krankheiten überhaupt, von äußerster Wichtigkeit für unser menschliches Dasein. Ein positiver Begriff von Ge- sundheit, das Leben und Erkennen einer ganzheit- lichen Basis des Lebens als Grundlage eines ge- sunden „Patienten" er- scheinen selbstverständ- lich. Doch wie kann man praktisch ein solches Kon- zept bis zum Jahre 2000 verwirklichen? Ist und bleibt es nicht ein Kon- zept, eine schöne Theo- rie? Es liegt an uns allen, diese Regionalstrategie der WHO mit Leben zu er- füllen. Jeder einzelne, nicht nur jeder Arzt oder im Gesundheitswesen Täti- ge, jeder einzelne ist auf- gerufen, sich selbst über

Selbsterfahrungsmecha- nismen, über bewußtseins- verändernde Maßnahmen zu dieser ganzheitlichen Basis von Gesundheit zu gelangen. Nicht der Arzt, nur die Natur, die Selbstre-

generationsmechanismen heilen letztlich. Deswegen ist m. E. die Anregung und Erfahrung von feineren Schichten des Körpers und des Geistes für die Entste- hung von Gesundheit, also die Bewußtseinsentwick- lung und -förderung, von entscheidender Bedeu- tung. Dieses könnte ein wichtiges praktisches und

VERLA-PHARM 8132 TUTZING

292 (8) Heft 6 vom 5. Februar 1986 83. Jahrgang

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