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Archiv "Genomforschung: Geschwister gesucht" (31.05.2002)

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Mobilfunk

Mangel an Informationen

Fachtagung zu Mobil- funkstrahlen in Berlin

U

ngeachtet massiver Beden- ken von Umweltschützern, Bürgerinitiativen und Anrai- nern werden bis Ende 2003 bis zu 15 000 zusätzliche Mo- bilfunksendeanlagen errich- tet. Notwendig macht dies die neue Mobilfunktechno- logie UMTS (Universal Mo- bile Telecommunications Sys- tem), die in den nächsten Jah- ren in Deutschland zum Ein- satz kommen soll.

Bislang konnten gesundheit- liche Schäden durch Mobil- funksendeanlagen weder nach- gewiesen noch widerlegt wer- den. Unbestritten ist aber, dass Informationsbedarf bei vielen Betroffenen besteht.

Darauf verwies auch Ulrike Höfken (Bündnis 90/Die Grü-

nen), stellvertretende Vorsit- zende des Bundestagsausschus- ses für Verbraucherschutz, bei einer Fachtagung zum Thema

„Netzausbau“ in Berlin. „Wir werden den Dialog mit den besorgten Bürgern ebenso wie mit der Mobilfunkindustrie führen“, sagte Höfken.

Für Dr. med. Ingeborg Rup- pe, Bundesanstalt für Ar- beitsschutz, steht fest, dass die bestehenden Grenzwerte

in Deutschland ausreichend Schutz vor gesundheitlichen Schäden bieten. Das hätten auch Versuche mit Proban- den gezeigt. Prof. Dr. Wolf- gang Weiss, Bundesamt für Strahlenschutz, verwies auf andere Strahlenquellen, wie Rundfunkantennen, die bis zu hundertfach höhere Strah- lungswerte aufweisen könn- ten. Mobilfunksendeanlagen müsse man deshalb als eine unter vielen Strahlenquellen sehen, so Weiss.

In der Vergangenheit wur- de insbesondere von Ärzten gefordert, dass eine gesund- heitliche Gefährdung durch Mobilfunksendeanlagen zu- mindest erwogen werden müs- se. Prof. Dr. med. Heyo Eckel, Präsident der Ärztekammer Niedersachsen und Vorsitzen- der des Ausschusses „Umwelt und Gesundheit“ der Bun- desärztekammer, sprach sich wiederholt dafür aus, die For- schung auf diesem Gebiet zu verstärken und die bestehen- den Grenzwerte in Deutsch- land kritisch zu überprüfen.

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 22½½½½31. Mai 2002 AA1469

Genomforschung

Geschwister gesucht

Studie zum Einfluss von Neuroleptika auf das Körpergewicht

D

as Klinikum der Universi- tät Marburg führt im Rah- men des nationalen Genom- forschungsnetzwerks und des NeuroNetzes Marburg eine Studie zu Körpergewichtsver- änderungen unter der Einnah- me von Neuroleptika durch.

Dafür werden Geschwister oder Zwillinge gesucht, die mit Leponex®(Wirkstoff: Clo- zapin) oder Zyprexa®(Wirk- stoff: Olanzapin) behandelt werden. Man erhofft sich Auf- schluss über die genetischen Mechanismen der Gewichts- regulation unter Neurolepti- ka. Kontakt: NeuroNetz Mar- burg, Prof. J. Hebebrand, Tele- fon: 0 64 21/2 86 64 66.

Arzneimittelforschung

Eine Testsubstanz entsorgt Amyloid

F

orscher am University College in London haben eine Substanz ent- deckt, die Amyloidablagerungen im Körper verhindert. Ihr Bericht in Na- ture (2002; 417: 254–259) nährt die Hoffnung, dass die Substanz nicht nur bei der Amyloidose, sondern auch beim Morbus Alzheimer wirksam ist. Mark Pepys vom University College in Lon- don und Mitarbeiter in Japan, den USA und der Schweiz (Hoffmann-La Roche) sollen über sechs Jahre insge- samt 100 000 Chemikalien gescreent haben, bis sie auf ein Molekül mit der umständlichen Bezeichnung R-1- [6-[R-2-carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo- hexanoyl]pyrrolidine-2-carboxylic acid (CPHPC) stießen. CPHPC erwies sich als ein kompetitiver Inhibitor an der Bindungsstelle von Serum Amyloid P Component (SAP). SAP ist ein natürli-

cherweise im Körper vorhandenes Ei- weiß, das jedoch auch in Amyloidabla- gerungen vorkommt – mit ungünstigen Auswirkungen: SAP verhindert näm- lich, dass Amyloidablagerungen vom Körper abgebaut werden.

D

ies hatten frühere Experimente der Gruppe gezeigt, die auch den Wir- kungsmechanismus von CPHPC kennt.

CPHPC führt zu einer Quervernetzung von zwei SAP-Molekülen. Das Di- mer wird dann von der Leber abge- baut, wie ein klinischer Test an 19 Patienten mit einer systemischen Amy- loidose belegt. Radioaktiv markierte SAP-Moleküle wurden innerhalb von 24 Stunden wieder ausgeschieden. Die Patienten wurden inzwischen fast ein Jahr behandelt. Nach einer Presse- mitteilung der Universität sollen kei- ne Nebenwirkungen aufgetreten sein, und die Krankheit soll sich stabili- siert haben. Dies ist zwar noch kein Wirkungsbeweis, die Forscher äußer- ten sich gegenüber Nature und dem New Scientist jedoch zuversichtlich, dass sie auf ein wirksames Medika-

ment gestoßen sind. Es fehlt nicht der Hinweis, dass CPHPC möglicher- weise nicht nur bei der verhältnis- mäßig seltenen systemischen Amyloi- dose eingesetzt werden könnte, son- dern auch bei anderen Amyloidspei- cherkrankheiten.

H

ierzu zählen „weit gefasst“ auch der Morbus Alzheimer und der Typ-II- Diabetes (bei dem es zur Ablagerung von Amyloiden im Pankreas kommt).

Schließlich werden auch Prion-Erkran- kungen wie BSE oder die neue Varian- te der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung durch ausgefällte Proteine im Gehirn verursacht. Allerdings scheint CPHPC nicht liquorgängig zu sein. Es müsste dann über eine Depletion des Plasma- pools an SAP zunächst dem Gehirn SAP en tziehen. Dies scheint auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Erfolg versprechender Ansatz zu sein. Gleich- wohl berichten Nature und New Scien- tist übereinstimmend, dass bereits in den nächsten Wochen eine klinische Studie an Alzheimer-Patienten begon- nen werden soll. Rüdiger Meyer Akut

15 000 weitere Mobilfunkan- lagen sind geplant. Foto: BilderBox

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