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Archiv "Medizingeschichte(n): Frauenheilkunde Gebärmutterkrankheit" (18.06.2004)

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ein Einzugsgebiet von drei bis fünf Mil- lionen Einwohnern umfassen. Demo- kratische Entscheidungen des Kon- trollgremiums verhindern Blockaden.

Aber auch die Abrechnung von Daten- friedhöfen im RSA ist unmöglich zu leisten. Zusätzliche überregionale Kon- trollen und Wettbewerb werden auf- grund der verlangten öffentlichen Zu- gängigkeit der Ergebnisse gefordert.

Eine regional hohe Kooperations- bereitschaft und professionelles Han- deln werden schnell erste internatio- nal vorzeigbare Ergebnisse produzie- ren. Der Bevölkerungsbezug muss natürlich gegeben sein. Sanktionen werden nur in Ausnahmefällen erfor- derlich sein, wenn alle involvierten In- teressen im Kontrollgremium vertre- ten sind. Allein mit einer Überschrift wie im Textkasten 2 wird Entwicklung signalisiert. Es soll Wettbewerb und damit regionale Variationen geben.

Es wird kein Ziel für jede Krebser- krankung vorgegeben außer wissen- schaftlicher Konkurrenzfähigkeit. Je- des erreichte Ziel ist Ausgangspunkt für weitere Verbesserungen. Ein er- gebnisoffener Prozess wird eingelei- tet. Das kontrastiert zur prokrusten DMP-Verordnung, die der Medizin wie von einer obersten Schulbehörde zum Vollzug aufgezwungen, vom Bun- desversicherungsamt als Aufsichts- behörde kontrolliert und wegen der eingebauten Hamsterradfunktion um- gesetzt wird.

Nur eine Vision? Nein, in verschie- denen Regionen ist mit klinischen Krebsregistern bereits eine hohe Trans- parenz erreicht. Die rechtlichen Rah- menbedingungen für den Bevölke- rungsbezug gibt es, die technische In- frastruktur existiert, die Kooperation ist weit fortgeschritten und hinrei- chend Daten und Informationen (Gra- fik 1– 4, Textkästen 1 und 2) sind ver- fügbar und zu nutzen. Deshalb ist es ir- rational, ohne Kenntnisnahme der exi- stierenden Transparenz alles schlecht zu reden, den Ärzten Inkompetenz nachzusagen und der Bevölkerung da- mit Angst zu machen, um ein totalitä- res Handeln zu begründen.

Für wissenschaftlichen Sachverstand, aber auch für die Gesundheitspolitik wäre rational, Vorhandenes zur Kennt- nis zu nehmen, Nichts zu beschönigen,

S P E K T R U M

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 2518. Juni 2004 AA1819

Brauchbares anzuerkennen, regionale Schwachpunkte zu optimieren und ins- gesamt Freiheitsgrade zu eröffnen und damit Entwicklungen zu fördern. Eine Krebsagenda 2006 könnte verkündet werden: „Jeder Arzt hat versorgungs- begleitend Zugriff auf Basisdaten sei- nes Patienten. Damit wird die Versor- gung zu jeder Krebserkrankung trans- parent. Zugleich sind Ärzten und Kli- niken ihre Ergebnisse im Vergleich zu anderen zu präsentieren.

Daraus resultiert eine dynamische Vernetzung. Auch ein RSA wird reali- siert.“ In spätestens drei Jahren wür- den die ersten Regionen mit der Transparenz für alle Krebserkrankun- gen Erfolg vermelden. Dadurch wür- de der Entwicklung in anderen Regio- nen zusätzlich Schubkraft verliehen.

Durch Publikationen würde die inter- nationale Anerkennung bald folgen.

Ein solcher Aufbruch, eine solche Dy- namik kann erreicht werden, wenn sich die Gesundheitspolitik nicht wie mit DMP gegen, sondern mit nachhal- tigen, zukunftsorientierten, bürokra- tisch schlanken und logischen Konzep- ten für die Patienten, für die Ärzte und für den Onkologiestandort zu einem Bruchteil der DMP-Kosten entschei- den würde.

Manuskript eingereicht: 18. 7. 2003, revidierte Fassung angenommen: 11. 2. 2004

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sin- ne der Richtlinien des International Committee of Medi- cal Journal Editors vorliegt.

Sie erklären weiterhin, dass sie sich zusammen mit vielen en- gagierten Ärzten in der Region im Sinne von Public Health für eine nachhaltige effiziente Krebsregistrierung einsetzen. Das Tumorregister des Tumorzentrums München wird (wurde) von der Ludwig-Maximilians-Universität, vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucher- schutz, vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), von der Deutschen Krebshilfe und der Wilhelm-Sander-Stiftung gefördert. Die Drucklegung der Jahresberichte wird und wur- de von verschiedenen, im Vorwort stets ausgewiesenen Phar- mafirmen unterstützt. Dies ist wegen der knappen Finanzmit- tel erforderlich, zumal die Ludwig-Maximilians-Universität nach Ankündigung der 5-prozentigen Kürzungen durch die Staatsregierung eine zufällig frei gewordene Stelle sofort ein- gezogen hat.Allen Patientinnen, die ihre Daten zur Verfügung gestellt haben, gilt unser besonderer Dank. Die vermittelte Zuversicht wird von ihren Daten getragen.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2004; 101: A 1810–1819 [Heft 25]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet unter www.aerzteblatt.de/lit2504 abrufbar ist.

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Dieter Hölzel Klinikum Großhadern/IBE

Marchioninistraße15, 81377 München E-Mail: hoe@ibe.med.uni-muenchen.de

AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT

MEDIZINGESCHICHTE(N))

Frauenheilkunde Gebärmutterkrankheit

Zitat: „Wenn sich die Gebärmutter kopfwärts wendet und dort das Er- stickungsgefühl auftritt, so macht das den Kopf schwer; ein Kennzeichen davon setzt sich bei den einen an die- sem, bei den andern an jenem Teil (des Kopfes) fest. Das Zeichen ist fol- gendes. (Die Kranken) sagen, dass die Adern an der Nase und die Gegend unter den Augen schmerzen, es be- fällt sie Koma, und wenn es ihnen wie-

der besser geht, steht Schaum (vor ihrem Mund). Eine solche Kranke muss man mit viel warmem Wasser waschen (baden); falls daraufhin kei- ne Rückwirkung eintreten sollte, mit kaltem, auch am Kopf; in dem Wasser koche man Lorbeer und Myrte und lasse es abkühlen. Sie salbe sich auch den Kopf mit Rosenöl [...].“

Hippokratische Schrift (4. Jh. v. Chr.): Die Frauen- krankheiten. 2. Buch. In: Die Werke des Hippokrates.

Hrsg. Richard Kapferer. Band 5, XXIV/30 f – Die Ge- bärmutter (griech. hystera) wurde noch im 19. Jh. als Ursprung der (weiblichen) Hysterie angesehen.

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