M E D I E N
Etwa jedes hundertste Kind in Deutschland hat einen angeborenen Herzfehler. Zwei Drittel dieser Kin- der müssen am offenen Herzen operiert werden. Diese Nachricht bedeutet für Eltern und Kinder ei- ne emotionale Ausnahmesituation.
Hinzu kommt: Nur wenige der mehr als 30 kinderherzchirurgischen Kli- niken in Deutschland verfügen über eine spezielle psychosoziale Betreu- ung. Deshalb bieten der BKK-Bun- desverband und der Bundesverband Herzkranke Kinder (BVHK) unter dem Titel „Gut informiert zur Herz- OP“ verschiedene Materialien für Eltern und Klinikpersonal an.
Für die Patienten, die bei der Operation in der Regel zwischen drei und sechs Jahre alt sind, haben die Verbände ein Kinderbuch und ein Tagebuch entwickelt. Sämtliche Vorsorgeuntersuchungen, der Tag der Operation, die Intensiv- und die
Kinderstation sind in dem Kinder-
buch als Foto festgehalten und kind- gerecht kommentiert. Mit dem Buch können sich Eltern und Kinder ge- meinsam auf den Klinikaufenthalt vorbereiten. Ins „Herztagebuch“
können die Kinder Namen der Ärzte und Pfleger eintragen (lassen), Er- gebnisse der Untersuchungen ein- kleben (lassen) oder selbst Bilder malen und sich so während der Zeit im Krankenhaus aktiv mit der Ope- ration auseinandersetzen.
Für das Klinikpersonal wollen die Verbände zusammen mit Exper- ten und betroffenen Eltern eine Schulungs-CD entwickeln.
Der BVHK ist der Dachverband von rund 3 000 Familien in 15 El- terninitiativen. Er setzt sich unter anderem für eine bessere psycho- soziale Versorgung der Betroffenen sowie für eine familienorientierte Re- habilitation ein, fördert Forschungs- vorhaben und bietet Arzt-Eltern-
Seminare an. EB
Kobold Mutz begleitet die dreijährige Anna zu ihrer Herzoperation.
HERZKRANKE KINDER