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Archiv "Telemedizin: „Frühwarnsystem“ für Herzkranke" (16.03.2007)

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A740 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 11⏐⏐16. März 2007

T E C H N I K

R

und 1,2 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischer Herzinsuffizienz – Ten- denz steigend. Verschlechterungen ihres Gesundheitszustandes werden oft zu spät erkannt, um Komplikatio- nen und Krankenhausaufenthalte zu verhindern. 450 von ihnen sollen ab Mitte 2007 für ein Jahr an einer klinischen Studie teilnehmen, die den Nutzen einer telemedizinischen Überwachung dieser Risikopatienten untersucht. Unter Leitung der Cha- rité Berlin haben sich Partner aus Wissenschaft, Industrie und Gesund- heitswesen zusammengeschlossen, um ein telemedizinisches Frühwarn- system zu entwickeln, mit dem Pati- enten rund um die Uhr in ihrem häus- lichen Umfeld betreut und Therapien bei Komplikationen frühzeitig ange- passt werden können.

Das Bundesministerium für Wirt- schaft und Technologie fördert das auf drei Jahre angelegte Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Partner- ship for the Heart“ mit fünf Millionen Euro. Den gleichen Betrag steuert ein Industriekonsortium bei, bestehend aus den Partnern Actimon GmbH &

Co KG, Intercomponentware AG und Robert Bosch GmbH. Die Partner

entwickeln ein auch für Ältere leicht bedienbares mobiles System, mit dem Patienten relevante Vitalpara- meter, wie Blutdruck, Gewicht und EKG, von zu Hause und unterwegs per Mobilfunk-PDA übertragen. Die Daten gehen in einem von zwei tele- medizinischen Zentren ein, die ab Mitte 2007 an der Charité Berlin und am Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart den Betrieb aufnehmen wer- den. Dort reagieren Fachärzte rund um die Uhr auf auffällige Messwerte und leiten notwendige Maßnahmen ein – von der Kontaktaufnahme mit dem Patienten über die Überweisung zum Hausarzt oder Kardiologen bis zum Einsatz eines Rettungswagens im Notfall. In der Begleitstudie wird untersucht, ob die telemedizinische Betreuung die Lebensqualität der Pa- tienten verbessert, ob sich Kranken- hausaufenthalte dadurch vermeiden lassen und ob die Sterblichkeitsrate gesenkt werden kann. Die Studien- leitung hat die Charité inne, bei der auch das nationale Kompetenzzen- trum für Telekardiologie und chroni- sche Herzinsuffizienz angesiedelt ist.

Während der Studie werden geeig- nete Herzinsuffizienz-Patienten wie bisher durch ihren Haus- beziehungs-

weise Facharzt betreut, ein Teil von ihnen erhält zusätzlich telemedizini- sche Messgeräte. Zwei gesetzliche Krankenkassen begleiten das Projekt, so etwa im Rahmen von Verträgen zur integrierten Versorgung („Tele- CardioPlus“). Unter Einbindung der ambulant betreuenden Ärzte planen die Barmer in der Region Berlin- Brandenburg sowie die Barmer und die Bosch BKK in Baden-Württem- berg eine Umsetzung innovativer vertraglicher Regelungen. Dabei ist eine enge Kooperation mit den ambu- lanten Partnern in den Regionen vor- gesehen, darunter mit dem Hausärz- teverband Berlin-Brandenburg e.V.

Von der Einbettung in unterschied- lich geprägte regionale Versorgungs- strukturen – von der Metropole Berlin bis hin zu strukturschwachen ländlichen Regionen in Branden- burg – verspricht man sich gute Vergleichsmöglichkeiten hinsichtlich des Mehrwerts telemedizinischer Technologie. Vor allem in ländlichen Regionen ist die flächendeckende medizinische Versorgung durch man- gelnde Haus- und Fachärzte zuneh- mend gefährdet. Sinnvoll eingesetzte Telemedizin könnte die Versorgungs- situation dort deutlich verbessern.

Hausärzte seien deshalb bereit, tele- medizinische Lösungen für die besse- re Betreuung der Patienten auszupro- bieren, erklärte Stephan Bernhardt vom Hausärzteverband Berlin-Bran- denburg. Stellt sich das Monitoring- system im Vergleich zur bisherigen Behandlung als überlegen heraus, könnte es künftig auf weitere Krank- heitsbilder übertragen werden (wie Diabetes, Risikoschwangerschaft, Schlaganfall). Die verwendete Tech- nik wird als offene Plattform konzi- piert, die herstellerübergreifend ein- setzbar und außerdem kompatibel zur geplanten Telematikinfrastruktur im Gesundheitswesen sein soll. I char/KBr

TELEMEDIZIN

„Frühwarnsystem“ für Herzkranke

Im Projekt „Partnership for the Heart“ wird ein telemedizinisches System zur Betreuung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz erprobt.

Informationen:

Dr. Stephanie Lücke, Projektkommunikation

„Partnership for the Heart“, Charité – Uni- versitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik, Schwerpunkt Kardio- logie, Angiologie, Campus Charité Mitte, Charitéplatz 1, 10117 Berlin, E-Mail: stephanie.

luecke@charite.de Mobile Systeme, etwa zur Blutdruck- messung, erleich- tern es Risiko- patienten, ein weit- gehend normales Leben in ihrer ge- wohnten Umgebung zu führen.

Foto:Omron

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