SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 19/02
510
KURZ-INFO
A
RBEITEN IMR
EBBERG UNDK
ELLERRebberg: Vogelabwehr
Als Vogelabwehr stehen diverse Möglichkeiten zur Diskus- sion: (ohne jede Gewichtung!)
● Akustischer Tongeber (Raubvogelschrei)
● Akustisch/optische Kombigeräte
● Bächlianlage
● Einwegnetze
● Mehrwegnetze
● Pyrotechnische Abwehr (Knall-, Knatter- und Pfeifpatro- nen oder Geräte)
● Traubenwache
Vogelabwehr frühzeitig einrichten!
Welche Methode man auch verwendet, es ist wichtig, sie frühzeitig einzurichten. Sind Netze nötig, sollten diese ausge- legt werden, bevor die Nahrungsquelle vorhanden ist. Wird zu spät gedeckt versuchen vor allem Standvögel wieder an die Nahrung zu gelangen. Es darf nicht das Eindringen abgewar- tet werden. So verringert sich auch die Gefahr eines unbeab- sichtigten Fangs.
Richtiger Gebrauch von Rebschutznetzen
10 Punkte, die beachtet werden müssen, sind im Kasten auf- geführt. Wichtig ist, dass nicht ausser acht gelassen wird, dass der Winzer die Netze anbringt, um die Ernte zu schützen und nicht um Vögel und Igel zu fangen!
Im letzten Jahr bekamen die Winzer von den Tierschutz-Or- ganisationen meist gute Noten, was den Gebrauch von Reb- schutznetzen anbetraf. Wenn die Regeln beachtet werden, helfen Sie mit, unser Image weiter zu verbessern.
Erntevorbereitungen im Keller
Wenn uns das Wetter weiter wohl gesinnt ist, kann in der Ost- schweiz mit einem Beginn der Traubenlese in der dritten Sep- temberwoche gerechnet werden. Die Vorbereitungen müs- sen daher jetzt in Angriff genommen werden. Für einen rei- bungslosen Ernte-Ablauf sei an folgende Punkte erinnert:
Das Material ist wichtig
Beim diesjährigen, guten Behang sind in der Reife zurückge- bliebene Trauben sofort zu entfernen. Eine grobe Ernteschät- zung erleichtert den Einkauf der Hilfsmittel. Frühzeitig müs- sen Überlegungen zur benötigten Menge an Rosé und Feder- weissem angestellt werden (Kaufverhalten der Kunden). Spe- zielle Vinifikations-Methoden (Süssweine, Barrique-Gärung,
Spätlesen) müssen in die Planung mit einbezogen werden.
Die Hefen müssen bestellt werden. Obwohl heute (anfangs August) kaum Krankheiten anzutreffen sind, soll man auf bot- rytisbefallenes Traubengut vorbereitet sein (Behandlung der Moste). Bei der Verwendung von Produkten aus dem Vorjahr ist unbedingt auf das Verfalldatum zu achten. Die schweflige Säure ist auf ihre Konzentration zu überprüfen (5% => Oechs- lewaage 27,5 Oe°).
Technische Einrichtungen und Personal
Die für Weinlese und Weinbereitung benötigten Maschinen sind gründlich zu reinigen und auf ihre Funktionstauglichkeit zu prüfen. Sind genügend Schläuche vorhanden und mit Dich- tungen versehen? Bei neu angeschafften Maschinen muss an die Übergangsstücke gedacht werden. Sind für die Kelterung von kleinen Posten genügend Kleingebinde vorhanden? Die Lüftung der Gärräume ist lebenswichtig (Ventilatoren, freie Luftkanäle). Gärgase sind tödlich! Gute Instruktion des Per- sonals (auch der Hilfskräfte) verhindert Fehlmanipulationen, die im Weinkeller unangenehme finanzielle Folgen haben können.
WEINBAUFAW Richtig: Perfekt verlegtes Einweg-
rebnetz. Das Rebnetz ist straff gespannt, keine losen Teile liegen auf dem Boden.
Falsch: Netzenden liegen auf dem Boden. Für Igel besteht die grosse Gefahr, sich zu verfangen. Sie ver- lieren dabei Gliedmassen oder gar ihr Leben.
10 Regeln für den Gebrauch von Rebschutznetzen 1. Notwendigkeit eines Rebschutznetzes zuerst prüfen 2. Vogelabwehr frühzeitig einrichten
3. Mehrweg-Rebschutznetze oder Einweg-Rebschutznetze mit weichen Fäden wählen 4. Rebschutznetze mit hellen und auffälligen Farben verwenden
5. Netze gut befestigen und immer spannen
6. Netzbahnen überlappen und Löcher verschliessen
7. Enden von Einweg-Rebschutznetzen über dem Boden spannen und keine losen Teile auf dem Boden liegen lassen 8. Enden von Mehrweg-Rebschutznetzen satt aufrollen und an Rebreihen anlegen
9. Netze gewissenhaft kontrollieren und gefangene Igel und Vögel befreien
10. Nach der Traubenernte die Netze sofort entfernen, andernfalls die losen Enden auf den Geiztrieben fixieren
