• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "GOÄ: Sinnvolle Alternative" (03.06.1983)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "GOÄ: Sinnvolle Alternative" (03.06.1983)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Leserdienst

Hinweise •Anregungen BRIEFE AN DIE REDAKTION

MEDIZINALBEAMTE Zu der Meldung „Nicht-Arzt wird leitender Medizinalbeam- ter" in Heft 1/2 1983:

Parteifunktionärs- oligarchie

Nach der Information über die Fehlbesetzung der Stel- le eines leitenden Medizi- nalbeamten im Staatsmini- sterium für Arbeit, Gesund- heit und Sozialordnung Ba- den-Württemberg bin ich tief enttäuscht darüber, daß es der Ärzteschaft des öffentlichen Gesundheits- dienstes in unserem Land noch nicht gelungen ist, diesen Posten fachgerecht, nämlich durch einen quali- fizierten Arzt besetzen zu lassen. Seit Kriegsende versteht es die dortige Mi- nisterialbürokratie immer wieder, Ärzte von dieser führenden Stellung fernzu- halten. Das wäre nicht möglich, wenn sich die Me- dizinalbeamten in ge- schlossener Solidarität, notfalls bis zum Streik, ge- gen diese personalpoliti- schen Machenschaften wehren würden. Sie könn- ten dabei hinweisen auf an- dere Bundesländer, wo der leitende Medizinalbeamte als Arzt im entsprechenden Ministerium bis zum Mini- sterialdirektor avanciert.

Schon vor mehr als 20 Jah- ren durfte beim Arbeitsmi- nisterium in Stuttgart ein Medizinalbeamter gerade Obermedizinalrat werden.

Als ich 1963 auf die be- grenzte Laufbahn und die schlechte Besoldung, ins- besondere der Fachärzte, in der Versorgungsmedizin hinwies und die inadäquate Stellenbesetzung im Medi- zinalbereich des Arbeitsmi- nisteriums Baden-Würt- temberg kritisierte, entließ mich der damalige Arbeits- minister Schüttler fristlos.

In der von mir dagegen ein- gereichten arbeitsrechtli- chen Klage obsiegte ich in- des in allen drei Instanzen.

Aus jener Zeit aber kenne ich das jämmerliche devote Verhalten einiger Kollegen

dem Arbeitsministerium gegenüber. So erlangen die Medizinalbeamten nie die ihnen nach Ausbildung und Erfahrung zustehende Karriere und Position. Das Schreiben über diese Miß- stände oder die Interven- tion beim Minister nützen erfahrungsgemäß rein gar nichts, denn letzterer fühlt sich in der Regel ohnehin sakrosankt und in immuni- tate erroris. Nur wenn gleichzeitig und vehement von allen geeigneten Ebe- nen her mit Mut und Be- harrlichkeit rechtlich, pu- blizistisch und standespoli- tisch gegen derartige Will- kürakte gewisser Ministe- rialer gehandelt wird, kann uns ein Erfolg beschieden sein. Solche Fehlgriffe in.

der Besetzung höherer Planstellen eines Ministe- riums gehören nicht nur im DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATT, sondern in allen Medien mit breiter Aufklä- rungswirkung veröffent- licht, denn in unserer Par- teifunktionärsoligarchie fürchten die Politiker nichts mehr als eine mög- lichst große Zahl empörter Stimmbürger.

Dr. med. Josef J. Gomer Thüringer Straße 10 7809 Denzlingen (Breisgau) PANZER

Zu einer Leserzuschrift von Dr.

med. H. G. Vogelsang (Heft 14/

1983), die sich auf ein Inter- view des DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATTES mit Bundeswirt- schaftsminister Dr. Otto Graf Lambsdorff in Heft 7/1983 bezog:

Polnische Freiheit

Man sollte dem Kollegen Vogelsang aus Düsseldorf eine Weile lang die Freiheit der Polen schenken, damit er begreift, wofür wir (lei- der!) Panzer brauchen, um sie nicht zu gebrauchen!

Dr. Hans-Joachim Zielinski Ev. Krankenhaus

5910 Kreuztal-Kredenbach

MENSCHLICHKEIT Zu dem Artikel von Prof. Dr.

med. Werner Schloot:

„Menschlichkeit — Grenzen der Forschung in Biologie und Medizin" (Heft 6 und 7/1983):

An alle Frauen

... was Professor Schloot unserer Menschlichkeit da voraussagt, ist an Grausig- keit nicht zu überbieten!

Mit Menschlichkeit hat das nicht mehr das geringste gemein!

Die Menschlichkeit, um die wir heute so ringen und kämpfen müssen, nimmt durch diesen „Fortschritt"

immer mehr ab, die Folge ist: der Mensch wird zum Versuchsobjekt, zur Ma- schine, zum Tier degra-

diert. Prof. Schloot schreibt, die Menschheit sei immer mit den bahn- brechenden Umwälzungen fertig geworden. Aber nie- mals vorher war es ein Ein- griff in die Persönlichkeit des Einzelwesens, nie war die Gefahr so groß wie hier.

Die Eingriffe in die Natur und in die Umwelt sind schon beträchtlich!

Ich sehe auch die Notwen- digkeit des Fortschritts — er kommt allen zugute —, aber es ist erschreckend, was die ungehemmte For- schung uns bereits jetzt bietet! Wer bestimmt denn die „Normen", wer kann, darf oder muß bremsen?

Den arbeitenden Wissen- schaftlern das selbst zu überlassen, halte ich für gefährlich und blauäugig.

Lernen wir Menschen nie, unsere Grenzen anzuneh- men und anzuerken- nen? ... Um diesem Trend entgegenzuwirken, möchte ich an alle Frauen appellie- ren, ihre geschlechtsspezi- fischen Organe nicht für Versuchszwecke zur Verfü- gung zu stellen.

Aber viele sind von der Wis- senschaft (und den Wis-

senschaftlern) so faszi- niert, daß sie alles Machba- re für gut halten. Wir rufen nach Menschlichkeit, nach Liebe, nach Frieden, sind aber dabei, gefühlsarme, kalte, seelenlose Men- schen „herzustellen". Als ersten persönlichen Schritt werde ich meinen Organ- spendepaß erweitern: mei- ne brauchbaren Organe dürfen nach meinem Tod alle zur Erhaltung eines Menschenlebens verwen- det werden, aber meine Fortpflanzungsorgane wer- den auf gar keinen Fall in einem Labor landen!

Marlies Fergenbauer Oranienstraße 31

6000 Frankfurt am Main 50 GOÄ

Auszug aus einem Schreiben an den PKV-Verband, das der Redaktion in Kopie zuging:

Sinnvolle Alternative

Wäre es nicht sinnvoller, der Verband der Privaten Krankenversicherung oder die einzelnen Versiche- rungsunternehmen würden jedem Privatpatienten ein Exemplar der neuen GOÄ übersenden, statt den Ärz- ten den Bezug der GOÄ (bzw. von Kurzfassungen) in großer Stückzahl zur Verteilung an die Patienten nahezulegen?

Die Frage der Finanzierung sollte von der Privaten Krankenversicherung da- bei nicht als Gegenargu- ment angeführt werden, denn sie muß ja ohnehin ihre Versicherten über die neue Lage informieren. Die direkte Zusendung der GOÄ an die Privatversi- cherten wäre sicher eine sinnvolle Alternative zu an- deren informierenden Aus- sendungen der Versiche- rungen.

Dr. med. Helmut Fischer Münchner Straße 44 8120 Weilheim i. OB DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

12 Heft 22 vom 3. Juni 1983 80. Jahrgang

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden Donnerstag, 21. April 2005,

Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden Donnerstag, 21. April 2005,

nicht möglich. Im Einzelfall müssen die erbrachten ärztlichen Leistungen nach den Grundsätzen der GOÄ durch den Arzt liquidierbar bleiben. Die GOÄ ist die alleinige

Praktische Maßnahmen, um zu einer höheren Nutzung zu kommen, können das Einbringen von weiteren Gegenständen (Tränken sind bereits vorhanden) im Außen- scharrraum, das Angleichen

Both so-called outer scratching areas run the entire length of the building alongside each department with the measurements 61.20 m • 3.15 m = 192.8 m 2 area.. On the long outer side

Nach Erhebungen der Bundesärztekammer wird die Zahl der aus Altersgründen ausscheiden- den Ärzte zurückgehen; bereits heu- te sind 45,8 Prozent aller tätigen Ärzte zwischen 40 und

Gegenüber dieser bisherigen Re- gelung bringt die Neufassung für den Bereich der wahlärztlichen Leistun- gen im Krankenhaus insofern eine Einschränkung, als die Leistungen nach

Der Arzt darf nicht die Notlage stel- lensuchender Kolleginnen und Kollegen (insbesondere in Weiterbildung) dadurch ausnutzen, daß unter seiner Mitwirkung unter Umgehung oder