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Archiv "Chronische Obstipation: Prucaloprid beeinflusst gestörte Darmmotorik" (08.04.2011)

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A 780 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 14

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8. April 2011

CHRONISCHE OBSTIPATION

Prucaloprid beeinflusst gestörte Darmmotorik

Der 5-HT

4

-Rezeptoragonist ist indiziert, wenn

Lebensstiländerungen und herkömmliche Laxanzien zu keiner ausreichenden Besserung führen.

W

eltweit leiden bis zu 15 Pro- zent der Bevölkerung über mehrere Monate bis Jahre an sel - tenen Stuhlentleerungen, hartem Stuhl und erschwertem Stuhlgang, oft begleitet von Symptomen wie Bauchschmerzen und Blähungen.

In hartnäckigen Fällen ist die Le- bensqualität durch die Obstipation ähnlich stark beeinträchtigt wie bei chronisch-entzündlichen Darmer- krankungen oder chronischen All - ergien. Eine chronische Obstipation könne man daher nicht als reine Befindlichkeitsstörung abtun, be- tonte Priv.-Doz. Dr. med. Jutta Keller (Hamburg) in Berlin.

Nicht immer reichen Allgemein- maßnahmen und Laxanziengabe aus.

Dies gelte insbesondere, wenn der Obstipation eine Störung der Darm- motorik mit verlängerter Kolon- transitzeit zugrunde liegt. Zu diesen Störungen zählt die vorwiegend bei jüngeren Frauen auftretende „slow transit constipation“, die als Erkran- kung des darmeigenen Nervensys- tems verstanden wird. Auch die Obstipation bei neurologischen Er- krankungen wie bei Morbus Parkin- son oder Diabetes sowie die opioid - induzierte Obstipation gehören dazu.

Anders als Laxanzien setzt Pru- caloprid (Resolor®) nicht an der

Stuhlbeschaffenheit, sondern an der gestörten Darmmotorik an, erklärte Prof. Dr. med. Thomas Frieling (Krefeld). In drei Studien mit ins - gesamt knapp 2 000 vorwiegend weiblichen Patienten wurde ge- zeigt, dass sich bei dieser schwieri- gen Patientengruppe mit frustanen Vortherapien bei 43,1 Prozent eine klinisch signifikante Besserung der Darmfunktion (mindestens eine zu- sätzliche spontane Darmentleerung pro Woche) erzielen lässt (versus 24,6 Prozent unter Placebo). Wei- terhin kam es im Vergleich zu Pla- cebo zu einer signifikanten Besse- rung von obstipationsassoziierten Beschwerden wie Bauchschmerzen und Blähungen.

In einer aktuellen Studie hat sich Prucaloprid auch bei Patienten mit opioidinduzierter Obstipation be- währt. Hier konnte eine signifikante Besserung der Darmfunktion und eine Verminderung des Laxanzien- verbrauchs erzielt werden. Zurzeit ist diese Behandlung noch „off-la- bel“ – eine Indikationserweiterung wird aber angestrebt. ■

Maria Weiß

HPV-IMPFUNG

Auch nach der

Adoleszenz effektiv

Der tetravalente Impfstoff Gardasil

®

verringert präkanzeröse Läsionen und Krebs bei Frauen von 15 bis 26 Jahren.

N

och zeigen die Daten des Robert-Koch-Instituts zwar keine Signifikanz, doch in den Uni- versitätskliniken Düsseldorf und München nehmen Karzinome von Vulva und Vagina deutlich zu. Die betroffenen Frauen scheinen zuneh- mend jünger. Unabhängig von den Therapiemodalitäten liegt die Rezi- divrate bei 30 Prozent – acht Pro- zent enden letztlich als Karzinom.

Vulvakarzinome haben sich an der Universität von Düsseldorf seit 1980 nahezu verdoppelt, wie Prof.

Dr. med. Monika Hampl berichtete.

Bundesweit erkranken jährlich etwa 1 600 Frauen an diesem Karzinom.

Es entsteht vor allem bei jungen Frauen HPV-induziert, ausgehend von einer Präkanzerose (VIN III).

Schätzungsweise 70 Prozent der Va- ginal- und circa 40 bis 50 Prozent der Vulvakarzinome sind nach ihren Angaben assoziiert mit HPV-Typen.

Neben der Gruppe der zwölf- bis 17-jährigen Mädchen, für die die Ständige Impfkommission die Vak- zinierung empfiehlt, profitierten von

der Impfung auch „ältere“ Frauen im sexuell aktiven Alter (15 bis 26 Jahre), führte Prof. Dr. med. Peter Hillemanns (Hannover) aus. Bei Frauen ohne akute Infektion oder Hinweise auf eine überwundene In- fektion mit einem der HPV-Typen 16, 18, 6 und 11 des tetravalenten Impfstoffs (Gardasil®) weist eine aktuelle Studie aus, dass sich bei mehr als 98 Prozent der Geimpften keine Genitalwarzen, CIN2- und CIN3-Läsionen sowie Vaginal- und Vulvakarzinome entwickelten.

Zur Erfassung von Vorstufen und präkanzerösen Läsionen empfahl Hillemanns bei Frauen ab 30 Jahren die Kombination von Zytologie und HPV-Test, da mit dem Scheidenab- strich keine Zellen aus der Zervix- höhle erfasst würden. Die Probenah- me für den HPV-Test müsse dagegen nicht exakt erfolgen, da DNS-Be- standteile analysiert würden. Ein po- sitives Ergebnis weise dann den Weg für eine detaillierte Inspektion. ■

Dr. rer. nat. Renate Leinmüller Pressekonferenz des Unternehmens Shire

„Neue Option für Pati - entinnen mit chroni- scher Obstipation“ in Berlin

Symposium „HPV-Imp- fung nach Hype und Hysterie – was nun?“

im Rahmen des Fort- bildungskongresses des Berufsverbandes der Frauenärzte in Düsseldorf.

Veranstalter: Sanofi- Pasteur-MSD

P H A R M A

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