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Deutliche Akzente setzen

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BLÄK informiert

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Bayerisches Är zteblatt 4/2013

Herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl als 1. Vizepräsidentin der Bayerischen Landesärz- tekammer (BLÄK). Im 15-köpfigen Vorstand der BLÄK sind nur drei Frauen vertreten. Was be- deutet das für Ihre Arbeit als Vizepräsidentin?

Lux: Ich freue mich über diese Steigerung von 200 Prozent. In der Amtsperiode von 2008 bis 2013 war ich sogar die einzige Frau im Vor- stand. Besonders freut es mich, dass mit Dr.

Melanie Rubenbauer aus Bayreuth eine junge Kollegin im Vorstand mitarbeitet. Gemeinsam mit ihr und Dr. Irmgard Pfaffinger aus München wird es leichter sein, die Interessen der Ärztin- nen in der BLÄK entsprechend zu vertreten.

Für welche Ressorts sind Sie im Präsidium zu- ständig?

Lux: Ich bin verantwortlich für die Bereiche Prävention, Substitution, Palliativmedizin, Not- arztwesen und vertrete die BLÄK im Kranken- hausplanungsausschuss. Gemeinsam mit Präsi- dent Dr. Max Kaplan kümmere ich mich um die ärztliche Fortbildung. Außerdem betreue ich den Ausschuss „Angestellte Ärztinnen und Ärz- te“ und den „Ausschuss für Hochschulfragen“.

Ich leite die Qualitätssicherungs-Kommission

„Substitution“ und bin Suchtbeauftragte des Vorstandes der BLÄK. Auch für die neue Kom- mission „Psychotherapie“ zeichne ich künftig verantwortlich.

Welche Erfolge wollen Sie nach Ablauf dieser fünfjährigen Amtsperiode im Januar 2018 vor- weisen?

Lux: Vier Themen sind mir besonders wich- tig: Frauen in der Medizin, der Stellenwert der Prävention, eine funktionierende Arbeit in der Substitution und die Zusammenarbeit zwischen dem stationären und dem ambulanten Bereich – mehr miteinander statt gegeneinander arbei- ten. Hier möchte ich deutliche Akzente setzen.

Die zunehmende Feminisierung der Medizin macht es notwendig, über neue Arbeitskon- zepte und Kooperationsformen nachzudenken.

Angebote für eine Kinderbetreuung, lebbare Teilzeitmodelle oder praktikable Vertretun- gen in der Schwangerschaft sind nur einige Schlagworte. Die Weiterbildung soll so flexibel gestaltet werden, dass auch berufstätige Müt- ter an ihrer Weiterbildung arbeiten können.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss sichergestellt werden. Als Suchtbeauftragte des BLÄK-Vorstandes liegt mir auch die Arbeit

in der Substitution sehr am Herzen. Hier ist es notwendig, dass die Politik klare Rahmenbe- dingungen schafft, damit Ärztinnen und Ärzte ohne rechtliche Grauzonen in der Substitution tätig sein können.

Prävention liegt Ihnen besonders am Herzen – wo möchten Sie hier ansetzen und wie können Sie Ärztinnen und Ärzte noch mehr zum Mit- machen motivieren?

Lux: Viele Ärztinnen und Ärzte arbeiten bereits in der Prävention. Es muss aber auch klar gesagt werden: Ärztliche Präventionsleis- tungen müssen auch entsprechend finanziell vergütet werden. Und dafür ist eine klare po- litische Entscheidung notwendig. Prävention ist eine ärztliche Leistung, die auf Dauer nicht kostenlos angeboten werden kann. Ich begrüße es deshalb, dass derzeit ein Präventionsgesetz auf Bundesebene beraten wird und hoffe, dass dadurch der Stellenwert der Prävention weiter erhöht werden kann und die Frage der finanzi- ellen Vergütung geregelt wird.

Wasser predigen und Wein trinken – sollen Ärztinnen und Ärzte im Gesundheitsbereich auch Vorbilder für die Patienten sein?

Lux: Ärztinnen und Ärzte sollten glaubwür- dig sein. Der kettenrauchende Arzt, der einen Patienten von den Vorteilen des Nichtrauchens überzeugen möchte, wird es mit seinen Argu- menten recht schwer haben. Viele Ärzte be-

teiligen sich bereits an Gesundheits- und Prä- ventionsprogrammen. So fand zum Beispiel vor dem Ärztetag 2012 in Augsburg ein Lauftreff für die Delegierten statt. Auch solche Aktionen haben eine öffentlichkeitswirksame Vorbild- wirkung.

Wie wird sich die ärztliche Fortbildung in den nächsten Jahren entwickeln? Gewinnt das The- ma E-Learning weiter an Bedeutung?

Lux: E-Learning wird sicher weiter an Be- deutung in der Fortbildung gewinnen. Ärz- tinnen und Ärzte können sich so ressourcen- schonend in ihrer knappen Freizeit um ihre Fortbildung kümmern. Autonomes Lernen ist jedoch nicht alles. Man darf nicht nur im ei- genen Saft schmoren. Gerade der Erfahrungs- austausch bei Seminaren und Qualitätszirkeln ist zum Beispiel ein wichtiger Baustein einer erfolgreichen Fortbildung.

Wo tanken Sie Kraft für Ihre Arbeit?

Lux: Sport ist für mich ein hervorragender Ausgleich zur Arbeit. Besonders beim Tennis- spielen und auf dem Golfplatz kann ich ab- schalten. Außerdem lese ich sehr gerne „kreuz und quer“ durch das Bücherangebot und ver- suche dadurch auch neue Blickwinkel zu ent- decken.

Vielen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Jodok Müller (BLÄK)

Deutliche Akzente setzen

1. Vizepräsidentin:

Dr. Heidemarie Lux (61), Internistin aus Fürth/

Mittelfranken.

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