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Nicht nur very british

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Academic year: 2022

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Für die Engländer gehört Teetrinken zur Lebensart. Doch neben dem Alltagsritual hat das Getränk auch gesundheitliche

Vorteile. Eine wichtige Rolle spielt es in der Selbstmedikation.

O

b zum Einschla-

fen, bei Magen- Darm-Beschwer- den, in der Erkäl- tungszeit oder gegen Blasen- und Nierenleiden – Tees sind bei vielen Kunden als beglei- tende Therapie oder als natürli- che Alternative zu Arzneimit-

teln sehr beliebt. Echter Tee wird aus der Teepflanze (Camel- lia sinensis) gewonnen. Das Aufgussgetränk lässt sich aus ihren Blättern, Blüten, Knospen oder Stängeln zubereiten. Sie liefert sowohl grünen als auch schwarzen Tee, die klassischen Sorten der britischen Teekultur.

Heiße, wässrige Aufgussgeträn- ke, die aus unterschiedlichen Pflanzenteilen gewonnen wer- den, bezeichnet man als teeähn- lich. Dazu gehören Kräuter- und Früchtezubereitungen. Heutzu- tage wird das Getränk häufig auch als Eistee konsumiert. All diese Formen zählen zu den Le-

bensmitteln. Dagegen fallen Arz- neitees aus der Apotheke unter das Arzneimittelgesetz. Sie müs- sen daher den Kriterien des Arz- neibuchs genügen. Die Art der Anwendung, die Dosierungsan- leitung, die Gegenanzeigen, Ne- benwirkungen, Wechselwirkun- gen und der Verwendungs-

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Nicht nur very british

PRAXIS TEE

© cirquedesprit / fotolia.com

64 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2012 | www.pta-aktuell.de

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zweck müssen zusätzlich zu der Aufschrift „Arzneitee” auf der Verpackung deklariert sein.

Auch wenn Produkte aus der Apotheke etwas kostspieliger sind, bieten sie viele Vorteile.

Der Mindestgehalt an Wirkstof- fen ist festgelegt und Rück- stände wie Pestizide dürfen ge- wisse Höchstmengen nicht übersteigen.

Vielfalt an Sorten Die tradi- tionelle Schwarzteeherstellung besteht aus fünf Phasen. Zu- nächst welken die Teeblätter und werden dabei weich. Es fol- gen das Rollen, Aussieben, die Oxidation und zuletzt die Trocknung. Der Ablauf der Oxi- dation hat für die Teeart eine Bedeutung. Bei dem Geschehen wird den Teeblättern durch eine

künstlich hergestellte, hohe Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent Feuchtigkeit zugeführt.

Dieser Prozess kurbelt chemi- sche Vorgänge an. Abhängig vom Grad der Oxidation unter- scheidet man:

k Grünen Tee, bei dessen Herstellung keine Oxidation erwünscht ist. Die Pflan- zenteile werden in Eisen- pfannen über dem Feuer gewelkt und anschließend getrocknet.

k Weißen Tee, welcher an der Unterseite der getrock- neten Blätter mit weiß-

silbernen Härchen bedeckt ist. Eine Oxidation ist nicht gewollt.

k Oolong, eine traditionelle chinesische Teesorte. Beim Schütteln der Ernte reagiert der abgesonderte Saft mit dem Luftsauerstoff. Dieser Prozess wird durch Erhitzen beendet. Die Oxidation findet teilweise statt.

k Schwarzen Tee, der den kompletten Hergang der Oxidation durchläuft.

Aromatisierte Teessind mit frischen Blüten angereicherte Grüntees oder Mischungen aus Grün- und Schwarztees. Ihre Herkunft ist China. Europäer versetzen diese mit natürlichen Frucht-, Zitrus- oder Gewürz- aromen. Werden industriell her-

gestellte Aromen hinzugefügt, ist die Qualität des Tees meist zweitrangig, da er in diesem Fall nur als Trägerstoff für die Zu- sätze dient.

Teebeutel oder loser Tee?

Vorteilhaft sind Erstere. Sie ent- halten die richtige Dosierung und verhindern das Entmischen der Bestandteile. Daneben hat der Teebeutel die Funktion einer hygienischen Verpackung. Beim Abfüllen können die Substanzen leichter von Mikroorganismen bereinigt werden, was bei natür- lichen Produkten von hoher Be-

deutung ist. Spezielle Sachets, in denen die Beutel einzeln ver- packt sind, erhalten das ätheri- sche Öl und schützen somit das Aroma der Pflanzen.

Lagerung Tee sollte in ver- schlossenen Behältern an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort aufbewahrt werden, da er schnell sein Aroma verlieren oder verändern kann. Gut ge- eignet sind auch fest verschlos- sene Tüten. Es empfiehlt sich, ihn bis zu zehn Wochen nach Anbruch zu verbrauchen.

Hilfe durch Arzneipflanzen Ein reiches Sortiment an Arz- neitees bietet bei zahlreichen Beschwerden natürliche Unter- stützung. Expektorierende Re- sultate hat zum Beispiel Thy-

mian – das Abhusten wird er- leichtert. Steht die Linderung des Hustenreizes im Vorder- grund, eignen sich Inhaltsstoffe wie Eibischwurzel oder Spitz- wegerich. Ihre Schleimstoffe legen sich als Schutz auf die gereizten Schleimhäute. PTA und Apotheker sollten Patienten mit Halsschmerzen zu einem Salbeitee raten. Dadurch lassen sich unangenehme Schluckbe- schwerden reduzieren. Der Aus- zug kann auch als Gurgellösung verwendet werden. Bei Fieber ist ein schweißtreibender Effekt ideal. Geeignete Pflanzen sind

Holunder- oder Lindenblüten.

Ein weiteres wichtiges Anwen- dungsgebiet sind Schlafstörun- gen. Baldrian, Hopfenzapfen, Orangenblüten, Passionsblume oder Melisse wirken entspan- nend, beruhigend auf die Ner- ven und fördern die Einschlaf- bereitschaft. Besonders breit ist das Teeangebot bei Magen- Darm-Beschwerden. Pfeffer- minzblätter, Kamillenblüten und Schafgarbenkraut gehören zu den Klassikern. Sie lösen Krämpfe und beruhigen den re- bellierenden Magen-Darm- Trakt. Die Mischung aus Küm- mel, Fenchel und Anis hat neben ihrer spasmolytischen Wirkung einen lindernden Ef- fekt bei Blähungen. Ingwer wird als Antiemetikum und bei Ver- dauungsbeschwerden eingesetzt.

Als Durchfalltee taugen Heidel- beeren, deren Gerbstoffe durch ihren adstringierenden Einfluss die gereizte Darmschleimhaut beruhigen. Auch Erkrankungen der ableitenden Harnwege kön- nen sinnvoll mit Inhaltsstoffen wie Zinnkraut, Brennnessel- oder Birkenblätter unterstützt werden. Neben den genannten Indikationen bietet das Sorti- ment an Arzneitees noch viele weitere Möglichkeiten, auf die Sie im Beratungsgespräch auf- merksam machen sollten.

Zubereitungsmöglichkeiten Um schwarzen Tee zu verfei- nern, nutzt man Milch, Zucker, Honig oder Sahne. Grünen Tee genießt man in der Regel pur. In Deutschland hat nur Ostfries- land eine Teekultur: Die kräftige Mischung besteht aus bis zu zehn Schwarzteesorten und wird mit Sahne und Würfelkandis ohne vorheriges Umrühren ge- trunken. Der Geschmack ändert sich daher beim Trinken von bitter bis süß-sahnig.

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Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS)

66 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2012 | www.pta-aktuell.de

KONTROLLIERTER INTEGRIERTER ANBAU (KIA)

Die Qualität der Teeprodukte ist von vielen Faktoren abhängig. Wichtig ist folglich, vom Anbau bis zur Ernte ein spezielles Auge auf die Vorgänge zu werfen, so wie es beim KIA getan wird. Anbau, Ernte und Trocknung werden streng kontrolliert und dokumentiert, um gleichbleibende Qualität und auch konstante Wirkstoffgehalt der Produkte zu garantieren.

PRAXIS TEE

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