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Eigenvektoren einer Matrix A ∈ K

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Academic year: 2021

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6.1 Eigenwert, Eigenraum, Eigenvektor

Definition 6.1. Es sei V ein Vektorraum und f : V → V eine lineare Abbildung. Ist λ ∈ K und v ∈ V mit v 6= 0 und f (v ) = λv gegeben, so heißt die Zahl λ Eigenwert (EW) von f , und v heißt Eigenvektor (EV) von f . Spricht man von Eigenwerten bzw.

Eigenvektoren einer Matrix A ∈ K

n×n

, so meint man die Eigenwerte/Eigenvektoren der durch A induzierten Abbildung f

A

(v) = Av. Zu einem gegebenen Eigenwert λ heißt U = {v ∈ V | f(v) = λv} Eigenraum zum Eigenwert λ, und man schreibt U = Eig(f, λ) bzw. U = Eig(A, λ).

Beispiel 6.2.

Satz 6.3. Der Eigenraum Eig(f, λ) einer linearen Abbildung f : V → V zu einem Eigenwert λ ∈ K ist ein Untervektorraum von V .

Beweis.

(2)

6 Eigenwerte und Eigenvektoren

Satz 6.4. (i) Eine Zahl λ ist Eigenwert einer Matrix A, genau dann, wenn det(A − λ · E

n

) = 0.

(ii) Der Ausdruck det(A − λE

n

) ist ein Polynom in λ und heißt charakteristisches Polynom von A und wird mit χ

A

(λ) = det(A − λE

n

) bezeichnet.

(iii) Es gilt χ

A

(λ) = (−λ)

n

+ Spur(A)(−λ)

n−1

+ · · ·+ det(A). Hier bei ist die Spur einer Matrix Spur(A) = P

n

i=1

a

ii

die Summe ihrer Diagonalelemente.

Beweis.

Beispiel 6.5.

Definition 6.6. In der Zerlegung χ

A

(λ) = Q

r

k=1

(λ − λ

k

)

mk

des charakteristischen Po- lynoms in Linearfaktoren (in C , alternativ in lineare und quadratische Faktoren in R ) sind λ

k

die Eigenwerte von A, und m

k

ist die algebraische Vielfachheit des Eigenwerts λ

k

.

Satz 6.7. Es sei A ∈ K

n×n

eine Matrix mit dem Eigenwert λ.

(i) Der Eigenraum Eig(A, λ) ist die L¨ osungsmenge des linearen Gleichungssystems (A − λE

n

)x = 0. Das heißt, der Eigenraum ist der Kern der Abbildung f

A−λEn

. (ii) Die Dimension des Eigenraums Eig(A, λ) ist q = Dim(Eig(A, λ) = n − Rang(A −

λE

n

). Die Zahl q heißt geometrische Vielfachheit des Eigenwerts λ.

Beweis.

(3)

Beispiel 6.8.

Satz 6.9. (i) Die geometrische Vielfachheit eines Eigenwert ist immer kleiner gleich seiner algebraischen Vielfachheit.

(ii) Sind λ

1

, . . . , λ

r

verschiedene Eigenwerte einer Matrix A und v

1

, . . . , v

r

zugeh¨ orige Eigenvektoren, so ist die Menge {v

1

, . . . , v

r

} linear unabh¨ angig.

Beispiel 6.10.

6.2 Basiswechsel und Diagonalisierbarkeit

Definition 6.11. Zwei Matrizen A, B ∈ K

n×n

heißen ¨ ahnlich, wenn einer regul¨ are Matrix T existiert, so dass

AT = T B, bzw. A = T BT

−1

, bzw. B = T

−1

AT.

Satz 6.12. Zueinander ¨ ahnliche Matrizen haben das gleiche charakteristische Polynom, und damit die gleichen Eigenwerte.

Beweis.

Satz 6.13. Ist A die Darstellungsmatrix einer linearen Abbildung f : K

n

→ K

n

in der

kanonischen Basis E

n

= (e

1

, e

2

, . . . , e

n

), so ist die Matrix B

−1

AB die Darstellungsmatrix

von f in der Basis B = (b

1

, b

2

, . . . , b

n

). Mit der Schreibweise B = (b

1

, b

2

, . . . , b

n

) ist

einerseits die geordnete Basis mit den Vektoren b

1

, . . . , b

n

, und andererseits die Matrix

mit den Spalten b

1

, . . . , b

n

gemeint.

(4)

6 Eigenwerte und Eigenvektoren Beispiel 6.14.

Definition 6.15. Eine Matrix A ∈ K

n×n

heißt diagonalisierbar, wenn es eine Matrix B ∈ K

n×n

gibt, so dass B

−1

AB eine Diagonalmatrix ist, d.h., wenn diese Matrix nur auf der Diagonalen Eintr¨ age ungleich Null hat (a

ij

= 0 f¨ ur i 6= j ).

Satz 6.16. (i) Eine Matrix A ist diagonalisierbar, genau dann, wenn eine Basis des K

n

aus Eigenvektoren von A existiert. Die Matrix B ist dann die Matrix, die entsteht, wenn man als Spalten die Basisvektoren nimmt (vgl. Satz 6.13).

(ii) Es existiert eine Basis aus Eigenvektoren von A, wenn die geometrische Vielfach- heit jedes Eigenwerts gleich seiner algebraischen Vielfachheit ist.

Beispiel 6.17.

Definition 6.18. Eine Matrix A ∈ C

n×n

heißt hermitesch, wenn ¯ A

>

= A (d.h. a

ij

= ¯ a

ji

f¨ ur i 6= j ) ist. Eine Matrix A ∈ R

n×n

heißt symmetrisch, wenn A

>

= A ist (d.h. reelle hermitesche Matrizen sind symmetrisch).

Satz 6.19. (i) Hermitesche Matrizen besitzen nur reelle Eigenwerte.

(ii) Aus a) folgt, dass das charakteristische Polynom einer reellen symmetrischen Ma- trix in Linearfaktoren zerlegt werden kann.

(iii) Sind λ, µ zwei verschiedene Eigenwerte einer symmetrischen Matrix, so sind die

zugeh¨ origen Eigenvektoren zueinander senkrecht.

(5)

Satz 6.20. Ist A ∈ R

n×n

symmetrisch, so existiert eine Orthonormalbasis B, so dass die Darstellungsmatrix BAB

−1

der Abbildung f

A

bez¨ uglich der Basis B eine Diagonalmatrix ist. Ist B eine Orthonormalbasis, so ist B

−1

= B

>

.

Beispiel 6.21.

Bemerkung 6.22 (Vgl. Aufgaben V 9.3, S 9.6a)). Es sei A ∈ K

n×n

eine Matrix, D = diag(d

1

, d

2

, . . . , d

n

) ∈ K

n×n

sei eine Diagonalmatrix, und B ∈ K

n×n

sei invertierbar, so dass A = BDB

−1

gilt. F¨ ur nat¨ urliche Zahlen k ∈ N ist die k-te Potenz einer Matrix definiert als A

k

= Q

k

i=1

A = A · A · · · · · A, und A

0

= E

n

. Damit kann man Matrizen in Polynome und in Potenzreihen einsetzen. Insbesondere ist exp(A) = P

k=0 1 k!

A

k

. (i) F¨ ur jedes k ∈ N gilt: A

k

= BD

k

B

−1

.

(ii) F¨ ur jedes k ∈ N gilt: D

k

= diag(d

k1

, d

k2

, . . . , d

kn

).

(iii) Es ist exp(A) = B · diag(e

d1

, e

d2

, . . . , e

dn

) · B

−1

.

6.3 Definitheit von Matrizen

Definition 6.23. Eine Matrix A ∈ K

n×n

heißt

positiv semidefinit , wenn f¨ ur alle Vektoren x ∈ K

n

gilt x

>

Ax ≥ 0, positiv definit , wenn f¨ ur alle Vektoren x ∈ K

n

, x 6= 0 gilt x

>

Ax > 0,

negativ semidefinit , wenn f¨ ur alle Vektoren x ∈ K

n

gilt x

>

Ax ≤ 0 (d.h. wenn −A positiv semidefinit ist),

negativ definit , wenn f¨ ur alle Vektoren x ∈ K

n

, x 6= 0 gilt x

>

Ax > 0 (d.h. wenn −A positiv definit ist).

Die obigen Definitionen k¨ onnen jeweils auf eine Teilmenge des K

n

eingeschr¨ ankt werden:

Eine Matrix A heißt z.B. positiv definit ¨ uber einer Menge M ⊂ R

n

, wenn die obige

Bedingung f¨ ur alle x ∈ M gilt.

(6)

6 Eigenwerte und Eigenvektoren Beispiel 6.24.

Satz 6.25. Eine reelle symmetrische Matrix ist positiv definit, genau dann, wenn alle ihre Eigenwerte positiv sind, und positiv semidefinit, wenn alle Eigenwerte gr¨ oßer gleich Null sind.

Beispiel 6.26.

Satz 6.27. Eine reelle symmetrische Matrix A ∈ R

n×n

ist positiv definit, wenn alle Hauptabschnittsdeterminenten

D

k

= det

a

11

. . . a

1k

.. . .. . a

k1

. . . a

kk

 > 0

positiv sind (f¨ ur alle k ∈ {1, 2, . . . , n}).

Beispiel 6.28.

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