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11. Eigenwerte und Eigenvektoren

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Academic year: 2021

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11. Eigenwerte und Eigenvektoren

Bei zahlreichen Fragestellungen geht es darum, zu einer quadratischen Ma- trix A M (n × n) einen Vektor v R

n

, ⃗ v ̸ = 0 zu finden, sodass die Vektoren A · v und v parallel sind, d.h. man sucht einen Vektor v und eine Zahl λ derart, dass

A · v = λ · v , ⃗ v ̸ = 0 .

Definition. Eine Zahl λ C heißt Eigenwert (EW) der Matrix A M (n × n) mit dem zugeh¨ origen Eigenvektor (EV) v C

n

, ⃗ v ̸ = 0 , wenn

A · v = λ · v

D.h. auch wenn wir eine reelle Matrix betrachten, k¨ onnen komplexe Eigen- werte und Eigenvektoren mit komplexen Komponenten auftreten.

Die Bedingung A · v = λ · v kann nun auch in der Form (A λI) · v = 0

geschrieben werden. Dies wiederum liefert ein lineares homogenes Glei- chungssystem von n Gleichungen f¨ ur die n unbestimmten Komponenten x

1

, x

2

, . . . , x

n

des Vektors v .

Da v ̸ = 0 sein soll, suchen wir nach nichttrivialen L¨ osungen des homoge- nen Gleichungssystems und dies ist dann gegeben, wenn rang (A λI) < n ist, bzw. wenn

det(A λI) = 0 ist.

Definition. p(λ) = det(A λI) heißt das charakteristische Polynom und p(λ) = det(A λI ) = 0 die charakteristische Gleichung.

In anderen Worten: die Eigenwerte sind die Nullstellen der charakteristis- chen Gleichung.

Nach dem Fundamentalsatz der Algebra besitzt ein Polynom vom Grad n

1

(2)

genau n Nullstellen, wenn man diese gem¨ aß ihrer Vielfachheit z¨ ahlt.

Treten also m verschiedene Nullstellen λ

1

, . . . , λ

m

mit Vielfachheiten r

1

, . . . , r

m

auf, dann gilt

p(λ) = (λ λ

1

)

r1

· λ

2

)

r2

· . . . λ

m

)

rm

Satz. Jede n × n Matrix besitzt genau n Eigenwerte, wenn diese gem¨ aß ihrer Vielfachheit gez¨ ahlt werden.

Die Berechnung der Eigenwerte und Eigenvektoren erfolgt damit mittels 1. Bestimme p(λ) = det(A λI )

2. Ermittle die Nullstellen λ

1

, . . . , λ

m

von p(λ)

3. Zu jedem Eigenwert λ

i

bestimme die allgemeine L¨ osung des zugeh¨ origen linearen homogenen Gleichungssystems

(A λ

i

I ) · v = 0

Bemerkung. Liegt eine reelle Matrix A vor, dann treten die kom- plexen Eigenwerte als konjugiert komplexe Paare auf, und die zugeh¨ origen komplexen Eigenvektoren sind ebenfalls zueinander konjugiert komplex.

Definition. Eine Matrix A M (n × n) heißt diagonalisierbar, wenn es eine regul¨ are Matrix C M (n × n) gibt, sodass

D = C

1

· A · C eine Diagonalmatrix ist.

Satz. Die Matrix A M (n × n) ist genau dann diagonalisierbar, wenn sie n linear unabh¨ angige Eigenvektoren v

1

, . . . , ⃗ v

n

besitzt.

In diesem Fall ist D gegeben durch

D =

λ

1

· · · 0 ... ... ...

0 · · · λ

n

 , λ

1

, . . . , λ

n

Eigenwerte von A

2

(3)

Die ”diagonalisierende” Matrix C erh¨ alt man dadurch, dass man die linear unabh¨ angigen Eigenvektoren als Spalten eintr¨ agt.

(Die ”Auff¨ ullung” der Spalten von C geschieht so, dass zuerst alle Eigen- vektoren zu λ

1

verwendet werden, dann von λ

2

, etc.)

Spezialfall. Sei A M (n × n) eine reelle, symmetrische Matrix, d.h.

es gilt A

T

= A . Dann gelten die folgenden Aussagen:

Satz.

1. A besitzt nur reelle Eigenwerte, d.h. das charaktieristische Polynom hat nur reelle Nullstellen.

2. Die Eigenvektoren zu verschiedenen Eigenwerten von A stehen immer orthogonal aufeinander.

Zu einem Eigenwert λ

i

mit der Vielfachheit k

i

gibt es k

i

linear unabh¨ angige Eigenvektoren. Diese k¨ onnen weiters mit dem Orthonor- malisierungsverfahren von Gram-Schmidt zu einem orthonormalen System transformiert werden.

Insgesamt erh¨ alt man damit ein orthonormales System von n linear un- abh¨ angigen Eigenvektoren.

3. A kann folglich durch eine orthogonale Matrix T diagonalisiert werden, d.h.

T

T

· A · T = D =

λ

1

· · · 0 ... ... ...

0 · · · λ

n

In den Spalten von T stehen die orthonormierten Eigenvektoren von A .

3

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