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Im Kanton Bern wird eine grosse Fläche durch die beiden Tarifverbunde Libero und ZigZag abgedeckt

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I 294/2009 BVE 3. Februar 2010 BVE C Interpellation

0149 Scheurer, Lengnau (SP-JUSO)

Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am: 02.09.2009

Tarifverbund Libero und Abo ZigZag

Eine gute Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr ist ein wichtiger Standortvorteil. Dies wurde vom Kanton erkannt und dementsprechend wurde und wird in den ÖV investiert. Im Kanton Bern wird eine grosse Fläche durch die beiden Tarifverbunde Libero und ZigZag abgedeckt. Viele häufig benutzte Verkehrsströme führen durch beide Verbundnetze. Das hat zur Folge, dass in mehreren Gemeinden ein Abo nicht genügt, zwei Abos aber massiv teurer sind. Besonders im Seeland ist die Lösung damit alles andere als kundenfreundlich.

Die Bereitschaft den ÖV zu benutzen, wird neben guten Verbindungen auch von einem einfachen und praktischen Tarifsystem begünstigt.

Ich bitte den Regierungsrat deshalb um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Per kommenden Fahrplanwechsel gibt es Verbesserungen, resp. Tarifverbund- Überlappungen für die Räume Aarberg/Lyss/Büren und Ins/Erlach. Sind entsprechende Verbesserungen auch für den Rest des Abo ZigZag Perimeters, insbesondere auch für die Region Lengnau in Planung?

2. Welche Gründe sprechen gegen eine Fusion der beiden Tarifverbünde?

3. Was sind die Gründe, dass der Preis von Libero gegenüber ZigZag zwischen 20 Prozent und 25 Prozent teurer ist?

4. Wäre allenfalls ein Verbund-Abo zwischen beiden Tarifverbünde denkbar, zum Beispiel analog Inter-Abo Biel - Bern und Thun – Bern auch für die übrigen Grenzgebiete, wie z.B. Lengnau – Biel – Solothurn möglich?

Antwort des Regierungsrates

Die Gesamtmobilitätsstrategie, die der Regierungsrat im August 2008 verabschiedet hat, nennt als Ziel ein attraktives Verkehrssystem. Demnach sorgt der Kanton Bern für ein leistungsfähiges und qualitativ hoch stehendes Mobilitätsangebot samt einer optimalen Einbindung in die übergeordneten Verkehrsnetze. Im Interesse einer hohen Standortattraktivität sind die Bedürfnisse der Bevölkerung, der Unternehmen und der Gäste abzudecken.

Für den öffentlichen Verkehr heisst das, dass er einerseits schnell, ideal vernetzt, zuverlässig und pünktlich fährt und dass er andererseits als einheitliches Gesamtsystem ohne Hemmschwellen – wie insbesondere schwer verständliche Tarife – benutzt werden

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kann. Das Preissystem und die Beförderungsbedingungen sollen transparent, nachvollziehbar und möglichst einheitlich sein. Die Verbunde spielen dabei eine zentrale Rolle.

Zu Frage 1:

Verbundlösungen enden an den Verbundgrenzen und können sich für die Benützerinnen und Benützer aus grenznahen Gebieten nachteilig auswirken. Dies ist vor allem im Raum Aarberg/Lyss/Büren sowie Ins/Erlach der Fall. Für diese direkt an Nachbarverbunde anschliessenden Gebiete können Überlappungen der Verbundräume zumindest übergangsweise eine gute Lösung bieten.

Lengnau grenzt zwar direkt an das Verbundgebiet Libero, aber nur in Richtung Grenchen und Solothurn. Für die Verkehrsbeziehungen nach Bern ist das Zentrum des Verbunds zigzag, Biel, zu durchfahren. Eine Überlappungslösung wäre also theoretisch nur in Richtung Solothurn möglich. Allerdings ist der Raum Grenchen noch nicht integral in Libero eingebunden, was eine Überlappungslösung sehr schwierig macht. Um eine integrale Lösung für die Verkehrsbeziehungen in Richtung Bern zu ermöglichen, muss deshalb eine grundsätzliche tarifliche Durchlässigkeit zwischen Libero und zigzag geschaffen werden.

Die Arbeiten dazu sind angelaufen und stützen sich auf den Angebotsbeschluss 2010–

2013 des Grossen Rates vom 1. April 2009. Sie beinhalten die Prüfung folgender Szenarien: Erweiterung zu einem integralen Tarifverbund mit späterer Integration in den bestehenden integralen Verbund Libero oder sofortige Integration in Libero.

Zu Frage 2:

Grundsätzlich sprechen keine Gründe gegen eine Fusion der beiden Tarifverbünde. Eine Fusion kann jedoch nur durchgeführt werden, wenn alle Verbundpartner – und das sind in erster Linie die Transportunternehmen – damit einverstanden sind.

Auch in der Sache selbst sind einige Hürden zu überwinden:

− Die Tarife und Beförderungsbestimmungen müssen harmonisiert werden, mit möglichst wenig Mehrkosten für die Bestellerkantone Bern und Solothurn und möglichst ohne überproportionale Tariferhöhungen für einzelne Verbindungen.

− Der technische Aufwand zur Anpassung der Distributionsinfrastruktur wie Automaten, Verkaufsgeräte und die Programmierung des neuen Tarifs ist nicht zu unterschätzen.

− Die komplizierte Aufteilung der Einnahmen zwischen den Unternehmen ist mit jeder Änderung neu zu berechnen. Dazu braucht es aufwändige Fahrgastzählungen.

− Die regionale Besonderheit der Zweisprachigkeit im Raum Biel/Bienne ist zu berücksichtigen.

Zu Frage 3:

Das unterschiedliche Preisniveau ist historisch bedingt. Bei der Einrichtung von zigzag orientierte sich die Tarifgestaltung eher an den günstigeren Tarifen der städtischen Verkehrsbetriebe Biel, die traditionell den tieferen Lebenshaltungskosten im Raum Biel Rechnung tragen. So kostet zum Beispiel eine Einzelfahrt vom Stadtzentrum nach Mett bei den Verkehrsbetrieben Biel Fr. 2.50, während die gleiche Fahrt bei den SBB Fr. 3.-- kostet.

Libero hingegen orientierte sich in der Tarifgestaltung eher am schweizweiten Tarif der SBB und des direkten Verkehrs. Es beinhaltet allerdings auch dichtere Verkehrsangebote mit entsprechend höheren Tarifen.

Das Preisgefälle zwischen Libero und zigzag ist eine Besonderheit, die bei einer Fusion ebenfalls berücksichtigt werden muss. Die Bevölkerung im Raum zigzag dürfte einer

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Anpassung der zigzag-Tarife an das Niveau von Libero eher skeptisch gegenüber stehen.

Hier sind also verträgliche Lösungen zu suchen.

Zu Frage 4:

Wie in der Antwort zu Frage 1 ausgeführt, ist es das erklärte Ziel, eine grundsätzliche tarifliche Durchlässigkeit zwischen zigzag und Libero zu schaffen. In einem möglichen Zwischenschritt könnte diese Durchlässigkeit vorerst auf Abonnementsstufe geschaffen werden. Die weiteren Arbeiten werden zeigen, ob und welche Zwischenschritte sinnvoll und nötig sind.

An den Grossen Rat

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