Etwa fünf Millionen Frauen erkranken jährlich an einer Kolpitis. Oft erschweren Re- zidive die Behandlung. Der Einsatz lokaler Therapeutika ist im akuten Fall zwar sinn- voll, kann aber erneute In- fektionen nicht verhindern.
Langfristigen Schutz vor Re- zidiven bietet der biotechno- logisch optimierte Impfstoff Gynatren®(Strathmann AG).
Er induziert die Produktion von Antikörpern gegen aber- rierende Vaginalkeime und regeneriert so die gestörte Döderlein-Flora.
26 klinische Studien an mehr als 2 800 Patientinnen belegen die Wirksamkeit und gute Verträglichkeit nicht nur bei unspezifischer bakteriel- ler Kolpitis und Trichomonia- sis, sondern auch bei Candi- dose. Besonders häufig tritt die unspezifische Kolpitis auf:
Sie wird bei zehn bis 15 Pro- zent aller Frauen im gebär- fähigen Alter diagnostiziert.
Pathologische Keime verdrän- gen die physiologische Va- ginalflora, intakte Laktoba- zillen finden sich nur noch vereinzelt.
Immunologischer Schutz Die Milchsäureproduktion sinkt; als Folge steigt der pH- Wert. In dem veränderten Milieu vermehren sich bevor- zugt pathogene Keime, Rezi- dive werden begünstigt. Jede zehnte Patientin erleidet ei- nen Rückfall. Die Ursache der rezidivierenden Kolpitis ist bisher ungeklärt. Exogene und endogene Faktoren kön- nen die natürliche immuno- logische Schutzfunktion der Vaginalflora beeinträchtigen, sodass das Risiko eines Rück- falls steigt.
Der Impfstoff Gynatren enthält inaktivierte Keime verschiedener Laktobazillus- Stämme und induziert die Bil-
dung spezifischer Antikörper.
Diese richten sich in erster Li- nie gegen aberrante Stämme der Döderlein-Flora, die nicht zum physiologischen Milieu beitragen. Außerdem werden über Kreuzreaktionen auch pathogene Erreger eliminiert.
So kurbelt Gynatren die lo- kale Immunantwort an und erhöht die Konzentration der sekretorischen IgA-Antikör- per (sIgA), die von protekti- ver Bedeutung für das Va- ginalsekret sind. Die Döder- lein-Flora wird langfristig re- konstruiert.
576 Teilnehmerinnen einer Anwendungsbeobachtung lit- ten im Durchschnitt seit 3,5 Jahren unter einer rezidivie- renden Kolpitis. Bei rund der Hälfte der Frauen handelte es sich um Mischinfektionen, bei knapp 15 Prozent verursach- ten pathogene Bakterien die Beschwerden, bei 23 Prozent wurde allein Candida albi- cans diagnostiziert. Die Pati- entinnen erhielten eine Grund- immunisierung in Form von drei aufeinander folgenden Spritzen im Abstand von zwei Wochen. Nach einem Jahr war zur Auffrischung eine vierte Injektion vorgesehen.
Die Zahl der Rezidive sank nach der Therapie mit Gyna- tren um 82 Prozent. Knapp zwei Drittel blieben gänzlich rezidivfrei.
Ähnlich erfolgreich war die Therapie mit Gynatren in einer zweiten Studie bei wie- derholt auftretender Candi- diasis. 50 Patientinnen erhiel- ten entweder drei oder fünf Gynatren-Injektionen – je nach Rezidivhäufigkeit. Eine Kontrollgruppe mit 30 Pati- entinnen blieb ohne Immun- stimulation. Alle Gruppen wurden im Falle eines Infek- tes mit Antimykotika behan- delt. Die Zahl der Reinfektio- nen nahm in den Verumgrup- pen um 75 beziehungsweise
84 Prozent ab, bei den nicht behandelten Frauen lediglich um 32 Prozent. Somit stellt der Impfstoff Gynatren eine sinnvolle Alternative zur sy- stemischen Langzeittherapie
mit Antimykotika oder Anti- biotika dar. Das biotechnolo- gische Produktionsverfahren gewährleistet dabei nach Fir- menangaben eine exzellente
Sicherheit. EB
V A R I A
A
A3146 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 47½½½½23. November 2001
Impfstoff Gynatren
Erfolgreiche Therapie rezidivierender Kolpitis
Unternehmen
Buprenorphin als Alternative zur Methadonsubstitution
Subutex®(Essex Pharma) ist ein Medikament zur Substitu- tionsbehandlung der Opiat- abhängigkeit mit günstigem Sicherheitsprofil und stellt ei- ne Alternative zur Metha- donsubstitution dar. Der In- haltsstoff Buprenorphin ent- spricht dem von Temgesic®, jedoch in höherer Dosierung.
Subutex ist als Sublingualta- blette in den Wirkstärken 0,4 mg, 2 mg und 8 mg verfügbar.
Eine Zulassung von Subutex zur Schmerztherapie liegt nicht vor, wurde auch nicht beantragt.
In Frankreich wurde die Buprenorphin Sublingualta- blette bereits 1996 zur Sub- stitutionsbehandlung Drogen- abhängiger zugelassen. In- zwischen profitieren mehr als 72 000 Drogenabhängige von dieser Therapie. Subutex ist insbesondere zur ersten Sub- stitutionstherapie (First line) bei Opioidabhängigkeit im Rahmen medizinischer, sozia- ler und psychotherapeutischer Maßnahmen indiziert.
Buprenorphin ist ein Deri- vat von Thebain und wird halbsynthetisch hergestellt.
Thebain ist eines der zahlrei- chen im Opium enthaltenen Alkaloide, zu denen zum Bei- spiel auch das Morphium gehört. Subutex besitzt eine hohe Affinität zum µ-Opioid- Rezeptor und wird daher als Analgetikum eingesetzt.
Eine Dysphorie, die in Ver- bindung mit anderen Opio- iden auftreten kann, wird durch die antagonistische Wir- kung am -Rezeptor mögli- cherweise verhindert.
Aufgrund der antidepressi- ven Eigenschaften von Bu- prenorphin wird es ebenfalls als „Orphan-Drug“ bei thera- pierefraktären Depressionen und Schizophrenien einge- setzt. Darüber hinaus gibt es Untersuchungen an depressi- ven opioidabhängigen Pati- enten, die unter Subutex ver- gleichbare antidepressive Re- sponderraten aufwiesen wie unter Methadon plus trizykli- sche Antidepressiva. EB Birnenförmige Trichomonaden, die sich durch Zweitei-
lung vermehren, verursachen die chronische Kolpitis.
Foto: Strathmann