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Gödickemeier, I., Schütz, M., & Krüsi, B. O. (1993). Einfluss der Flächengrösse auf die Unterscheidbarkeit von Waldgesellschaften. Informationsblatt Landschaft, 17, 3-4.

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Academic year: 2022

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H Einfluss der Flächengrösse auf die Unterscheidbarkeit von Waldgesellschaften

Im Rahmen einer Diplomarbeit wurde in drei Buchenwald-Gesellschaften in der Umgebung von Zürich die Krautschicht auf verschieden grossen Flächen erfasst (GömcK~EIER 1992). ~ stellte sich heraus, dass für die Unterscheidung der drei Pflanzengesellschaften eine Aufnahmefläche von 4m2 genügt.

Iris Gödickemeier, Martin Schütz, Bertil 0. Krüsi

Grösse der Aufnahmefläche DienotwendigeGrösse von Aufnahme- flächen für vegetationskundliche Un- tersuchungen hängt von der Frage- stellung und der Struktur der Pflanzen- gesellschaft ab. DIERsCHKE (1991) zwn Beispiel empfiehlt für die Erfassung einzelner Testpflanzen eine Fläche von wenigen m2, für die Beschreibung ty- pischer Bestandesausschnitte eine Flä- che von 100-400 m2• In diesem Beitrag soll am Beispiel von drei Buchenwald- gesellschaften die Frage diskutiert werden, wie wichtig die Wahl der

· Flächengrösse für die Unterscheid- barkeit von Pflanzengesellschaften ist und wie sich die Flächengrösse auf die Zahl der erfassten Arten auswirkt.

Vorgehen

Als Untersuchungsgegenstand wurden drei typische Buchenwald-Gesellschaf- ten aus der Umgebung von Zürich ge- wählt: Aronstab-Buchenwald, Wald- meister-Buchenwald und Bergseggen- Buchenwald. In jeder Waldgesellschaft wurden drei Probeflächen

a

128 m2 bearbeitet. In jeder Probefläche wurde eine 16 m2grosse Teilfläche bestimmt und in dieserwiederwn eine4 m2grosse

Teilfläche. Auf allen 27 Teilflächen wurden zwischen März und Juli insge- samt zehn Vegetationsaufnahmen der Krautschicht im Abstand von je zwei Wochen gemacht

Für die Darstellung der Ähnlichkeits- verhältnisse (Abb. 1) wurde pro Flächengrösse und Waldgesellschaft ein Zentroid über alle dreissig Vege- tationsaufnahmen berechnet. Die Ordination erfolgte mit wurzeltrans- formierten und normalisierten Daten.

Als Ähnlichkeitsmass diente V an der Maarel's Koeffizient. Die Analyse er- folgte mit MUL V A-4 (W1w1 UND

ÜRLOCI 1990).

Für die Darstellung des Zusammen- hangs zwischen der Flächengrösse und

· der Anzahl gefundener Arten (Abb. 2) wurde für jede Waldgesellschaft und jede Flächengrösse die durchschnittli-

ehe Anzahl Arten aus den jeweils dreissig Vegetationsaufnahmen be- rechnet.

Unterscheidbarkeit von Wald- gesellschaften

Die drei. untersuchten Waldgesell- schaften lassen sich unabhängig von der Grösse der Aufnahmefläche gut unterscheiden (Abb. 1). Entgegen den Erwartungen ist die Unterscheidbarkeit der drei Buchenwald-Gesellschaften aufgrund von Aufnahmen auf 128 m2 grossen Flächen nicht besser als auf- grund von solchen auf 4 oder 16 m2 grossen. Der Bergseggen-Buchenwald zeigt zum Beispiel sowohl zum Aronstab-Buchenwald wie auch zum Waldmeister-Buchenwald immer nur eine geringe Ähnlichkeit (0.11-0.22;

Ähnlichkeitskoeffizient 1.0 haben iden- tische Aufnahmen). Zwischen dem Aronstab-Buchenwald und dem Wald- meister-Buchenwald ist die Unter- scheidbarkeitim Fall der kleinflächigen Aufnahmen sogar deutlich besser, d.h.

die Ähnlichkeit ist geringer, als im Fall der grossflächigen: Der Koeffizient

+16m2 +128m2

+ 4m2

.Waldmeister-Buchenwald

La

surface des placettes influence- t-elle

l'

aptitude a differencier des groupements vegetauxforestiers?

Cette question a ete traitee dans une etude sur la strate herbacee de

trois associations de hetraies. ...

L' analyse des donnees recueillies dans trois types de foret sur des placettes de 4, 16 et 128 metres carres ont montre dans ce contexte qu' un releve saisissant 4 rrr- est aussi fzable qu' un autre portant sur

128 rrr-, meme si /e nombre des

especes y est beaucoup p/usfaible.

Ces trois types de foret comptent 16 a 39 diverses especes par placette de 128 rrr-. II est etonnant de constater que /e pourcentage d' especes saisies sur une surf ace de 4 rrr-

ne

depend pas de la richesse

de

/a couverture vegetale.

Bergseggan-Buchenwald · +128m2

+16m2 +

4m2 .Aronstab-Buchenwald

128m2+

16m2+

4m2+

Abb. 1: Unterscheidbarkeit von Aronstab-, Walchneister- lßld Bergseggen-Buchenwald in Abhängigkeit von der Grösse der Aufnahmefläche.

Fig. 1: Resultat de la differenciation entre une hetraie

a

Gouet, lllle autre

a

Asperule et une troisieme

a

Laiches avec Carex des montagnes, en fonction de la surface des placettes.

lnf.bl. Forsch.bereichLandsch. WSLNr.17, 1993 3

(2)

steigt voin 024 (4 m2)alrl0A4 (128 m2) an. Ein,,:; Erklärung für cf.lliesic: Beobach- tung kö1mil:e: in <ler :im allgemeinen girösseren Hom0iger1.lfät )yd lrJ,ei\nen ßrnföarmmefläci."ien :m, s11J1che.~ seb,.

M~m·ke111rJ1J0113/Tu"ßi;,l/!it von ll\r ll\JwglFJi'Ctffi„

:iiclllalf~IE!n

UnabMingig volIT! d,er Grös.,;e der Aufnah,m,efl!lc.hen (4, 16 nder 12B m2),

wen:l,errn mHe Vege:tattfonsaufnahmen immer der "rieirr1ti1gen' 'Vll aMgr.~:lil.":,1!fa,d1aft zu.'.;e.JrdneL Di.,e Üloereinsfrimmmng zVIJsctmrn den 1imte1md1iedik:ih ·,~.rossen AL"fruUiiulD:lekli1ct1,~h' :,i;t )JilJ.cr Tiicl~it in :d' k~n drei '\-V aildgeseH.zi,:hafkn gJ!ek:!rl gut

111'\Tik:i ciie. bc:r~dme.ien )t,JrmHchkdts- kc,effi:dentf.m zeigtm, :smd skh die tlireil unrters.clhfodfü:h grossen ßi.ufnaim,e~

Jt~d1en :lMlS dlem Arom:t.ab-B urelhet]wald

~lilTI il11nHch11.ten (P,l-:m.lichkeit,

>

0. 74), w!före;r,1d z~;:1fache11 den drei 'A1L1fnah- men ai1.1f unt1~n„düe-d!liid1 gn:,s:1.er1 Ffä- ch1f:.,rn .aus dem B 1~FgseggeTJ•·

~a

1,1cl1emr,ra1d die girös':iten1 Urmre:rsr.:htede aufäreten (Armliciikeit>0.61 ). Di :;-. l~Jmlkh!ceit2.- l:rerhiUtniss1.e z1Nischen r)t;!l1 ';1,'eu.1>chlrJ<le,=

iM::J11 Ffädr,eng!fö&sen :innerhafü enner

V•/ak'!geselkdhlaft sbd airu:s Ab!:t l al- Jerilings nmr bedingt emk:hltllkh.

:Die G,e.Si';lff1tfl);rtenz.ahlen sin,,j jt:, ~D~ich

'171/ aMg,eselledmftdre.utli.ch K•n)•;hi,er}r:n:

z,.;;fügd,en J11färz. und !nJJ w,11rr!em 2!J.JS

de11 ng m~'-Fllich,en im A.1:om:t:21b- 1,ljud.1el1w'aldiir1 der Kraut?1c:lr.Ücliitdm-c'.t1- 1iic/imit1l.Hct ,rmr 16 iute:a gefünden, iIIn th:1rgs1::ggen„f:1,uche.n,·/:::1R.:f iel2,gegen 39 (Abb. 2). Obw1Ghl die:Zallll üernrfässren, A.r!fäil üa faergsegge11I-Rrn,::ht,n11,/Z,kl meh:r ab r.l:ipp.eh &ö gr,nss ist 1,;vie rrirn l'rrrc,nstah-Pmchei'lwakil, fat der prm:.ien- tu,'llk: Ft.Iitel.!. ,r,ller auf dezr 4 und 16 m:i g,:us,:;en T:;,JJfiläche:n g~fundenen Arken in dien \J1f.aJ.rdgeseH?Chaf~E1 pi~J.ktisch g1eitch gn1ss: l.,uf dm, 4 m': grGS:'!~n Fläch~n sind ~wi ,;r;:.he.r;, ,,~'(l un ct 014 % d,::r

1:;11f den L;'.B uf-Ffächr.:n geJ1.mdenen

r111.rten v,::-11rhrilf1den, w.1f du, 1115, r.r/-Fiä- d,es1 zv,fac:.hen 56 und 64%.

Vairfa1bililfät der' ,/\rfr1~11Jt~1tU li11iue1r- h:aU;1 eifan,:r,;i;-'li'Vail,dlg(i:meH:1dtafä Dass die Zahl d1er gef!Jmdelilen it1rt1:m nklht 1111m von der G:rösse, S{)ndern auch starl: von der genauen Lage: der Aüfüahmefloche a1bhlfurnge11 k~oon, zeigt.

das fölger,de Beispiel: V an den d1-ei 4 m2 gmssell"ll Flächen im Aronstab- B udiemllfaki wies

rue

art.enmuiste b:eli- spiefawei.se im Du:rchsc!rmlitt (~Ki.tteli aus den zehru zwisi;föien lVwz und Jufü ge- machten Aufrwhmen) nm: gerade 15%

der auf del!' rutemeicruiren Fl.äd11e ge-

fufü,i!enen ßlXIeRn m]f. Selbst

am

dlen1

f:.rrössten HächelIB ,(128 m2) waren auf der i~itenälrmsten iim Dmdw,dmlu YJJm gut hai1b &o viele A.rten vorhande1rn wie auf der :rurtei1nn:::khsil:1:;in1o Tr,ot:uk:m lim1rm- ren mich dfo arterulll.rllnsieu1 Bächen ein- wandfrei denn Phmffmrtaib1-B uclnenwakll zugeon:ilnet .,,venJleri.

D}e drei untersuchten Vfaldg,eseH~

srchaft.en: Ra.sisen sich aufgnmd von 4 m2 g~cosse;n Arnfü,afrnnen gemim :so gut umter- scheid.e11t wie a11fgmnd von 123 11:1:;:

$1·,usse.n /~1J1frru1~hrne.n; rlli:e~;

- ob,.v,oilli auf·Jremi 4 nli1 grossen Hl!iu::hen durchs,ch:nJfufüch w,;;;inig,er fll!S halb ;r;o viele Arren1 vorl'iandk:m smcl wie auf r5len n8 m/' grüSSf:m Floche111 m11H:ll obwohl -d1ie .Art:nrnamm11c:n-

60%

40%

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seitzung zw"ioc!lien den drei 4 m2-Hä- dhle1ll oft. ,,ieli swkeir variier!t alls zvt':i:-

;;chen dien drei 128 m2-Flächen.

Lfötell'mtll!1r

Dieiroclike lrL, FJ>91: l?hyropl'linologioche UiM.er,;:udbu:ngen in '1Vä]d,~m:

M:efüodißche Gru.JKllaig:m. und AnwenoiungsmögTtfohJbeii.eu im passivCll BirJmo:ruro:ci]tg. Eie,'h.

Ve.röff. Nal1L1:r:sdmtz Lfandschaf!:s- pfllege Bad-WiirC!. ,511, 7,.1i-,J6.

Göcli.ckl"meie, 1., 1992: :S.a.iE,omtle ~md rfü.milidte V ariati,:ifüät der Krimit- sct~ich•, in eic:rJ.gen l)rpi.3chrn. W al.cl-

~e.i;:1,Jwcln.fiterr1 .~,m tr1~tl.lb~g. Di.pk,I'L- it:d'Jieni: lFTH, Ab,ei:l1m,1;; "'.(il„ am,,g,e- filhrt ,;;n ·~er i~lS[, und am 1G,eot:'101:.tt:.=

iilicht1~1 JfuIB~ih1t ETI~l. 78 ~)o

Wikü 0, t,nd Orl6ci L, 199ü: ]N111;nerical expfo:mdon of oommuniq p'lltli311'!tLo

SPB Acad. JP11ibL,, 1'lw lh1g;ue. 124 S.

4m2

1

~ ·t23m2

Abb. 2: V ru:ia!:>füiät der A1tc:m;B.J,i].,m im J\r·'JIJ.:~tah-, V{ i:ddmi,fat:,:?.r - mlii Rerg:i:eggen- Ri.1ehu1w@kl fo Ab1,ängigkeit ,ron <t~r Grfi-:;Sl.;: der /;u(nahmem~:he.

Fig, 2: "i1/[.ria.bBite, C>.1 ncu:1JJ-re d'~!~J>erP1:;B drur.us ~ine hßt:r.aiie i1. Gou111~t~ 1:i.ne ~1Jl';_ltz'tY i. )1~1..;p§nnlr~

et ~]I1e tro-~Biitane ft l.~iches :&JJ,f,(~ C,ütr.ex deis TfJ1.ont:1.gn.11~s~ e:n. fo1ril.c'.l:ion d.~ In su1·f:n"l~e d-es pla,~1eU<er,.

---~~---~--~---~

Berei.chssekr,~tariat:

Berekhsl.:i!iter l..1:1nd~cl1aft:

l,1llr,!dsr:hlilfiti.rfatEnb1mk:

Zoologie:

Enwmolugfo:

L~1ndsclu1ftse.ntwickllung:

Vegetw:iön und &hebungsmeti10cbl:

Sekretlil'iut MooJrndhutz:

Impr!!§§i!lllllll:

Redaktion:

5 mi.s.mn:rue,. T ru1r~r.

PD D1. Otto WHdi Dr. Thcima21 Dallang PD Dr. Perer Duelli Dr. Beat Wermelinger Dr. Felix Kienm,t Die lEiertil 0. K.rusi MBJgrit voo Euw

Peter Longru:ti

1Dil/739'24'r50 01/739'23 '61 01/739'23'64 01/139'23 '16 1H/739'22'58

11'.)1/739'23'66 01/739"1373 01/739'24'75

Oll739'2A74

lrJfJbl. Fon;ch.bereich JLmru;ch. WSL Nr, 17, 1993

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