BUNDESWERTPAPIERE
Absatz der Publikumstitel verdoppelt (Vergleich 1989/1990 in Mrd DM)
Anleihen v Bundesobligationen' Bundesschatzbriefe Finanzierungs-Schlee - Bund
- Fonds 'Deutsche Einheit' - Bahn
- Post
v) einschließlich Erstabsatz aus Marktpflegequote Quak Denehe Bundesbank 80
70- 60- 50
40
30 20 10
Depotkosten müssen nicht sein
Für Bundesanleihen, -obligationen und Schatzbriefe gibt es in Bad Homburg bei der Bundesschuldenverwaltung die Möglichkeit der gebührenfreien Verwaltung schon seit vielen Jahren. Ende 1991 wird das auch für die Finan- zierungs-Schätze des Bundes gelten. Zur Depoteröffnung bei der Bundesschuldenverwaltung genügt es, ein An- tragsformular (hat die Kreditwirtschaft; der Kunde muß freilich ausdrücklich danach fragen) auszufüllen. Banken und Sparkassen übernehmen dann die Weiterleitung. Der Service ist gebührenfrei, wenn es sich bei den gekauften Papieren um Neuemissionen handelt. DA
-ssossummateiraosszoscs.
Die Papiere des Bundes:
mit dem Komfort der Sicherheit
Bundeswertpapiere sind Bundesschatzbriefe und -ob- ligationen, Finanzierungs- Schätze, Anleihen des Bun- des, des Fonds „Deutsche Einheit", der Bahn und der Post. Die Laufzeiten liegen, wenn es sich um Neuemissio- nen handelt, bei zehn und manchmal auch mehr Jahren, bei sogenannten „Restläu- fern" börsennotierter Anlei- hen zwischen wenigen Mona- ten und zehn oder mehr Jah- ren. Die Renditen erreichen zur Zeit bis zu 8,5 Prozent.
Mit der überlegten Wahl der Laufzeiten läßt sich sicher- stellen, daß man jederzeit flüssig bleibt, und das nicht auf Kosten der Erträge.
Kurzläufer:
Finanzierungs-Schätze Sie sind eine gern genutzte Alternative zum Festgeld, denn sie bringen bei einer Anlagedauer von einem be- ziehungsweise zwei Jahren Renditen, die denen mittel- fristiger Anlagen entspre- chen. Der Vorteil gegenüber einem Termin-(oder Fest- geld-)konto liegt darin, daß sich die Verzinsung nicht nach der Höhe des eingesetz- ten Kapitals richtet. Wer ab
1000 DM Nennbetrag anlegt, kassiert die gleichen Prozente wie der, der mit zigtausend Mark einsteigt. Finanzie- rungs-Schätze sind Abzin- sungspapiere, für die der Käufer den um den Zins ge- kürzten Nennwert zahlt. Bei Fälligkeit bekommt er den vollen Nennwert. Das heißt:
Je 1000 DM Einjahresanlage
„kosten" 923,80 DM. Die Zinsen sind die Differenz zwischen Nennbetrag und Kaufpreis, sie machen 76,20 DM aus und ergeben eine Rendite von 8,25 Prozent.
Die Rendite für die Zweijah- resanlage beträgt 8,75 Pro- zent. Eingezahlt werden je 1000 DM Nennbetrag 845,60 DM (Konditionen per 18.
März). Trost für alle, die ihr Geld vor Ende der Laufzeit brauchen: Finanzierungs- Schätze können jederzeit auf Dritte übertragen werden; ei- ne vorzeitige Rückgabe ist je- doch ausgeschlossen.
Laufzeit auf Abruf:
Bundesschatzbriefe Zu den flexibelsten Fest- verzinslichen zählen die Bun- desschatzbriefe, die zwar Laufzeiten von sechs und sie- ben Jahren haben, aber bei Bedarf bereits ein Jahr nach Zinslaufbeginn wieder an den Bund zurückgegeben werden können. Erträge gehen nicht verloren: Das Kapital wird zusammen mit den anteiligen Zinsen ungekürzt ausgezahlt.
Jeweils bis zu 10 000 DM können innerhalb von 30 Ta- gen flüssig gemacht werden.
Bundesschätzchen gibt es in zwei Typen. Typ A hat eine Laufzeit von sechs Jahren und bietet jährliche Zinszah- lung. Bei Typ B (sieben Jahre Laufzeit) werden die Zinsen angesammelt, ihrerseits ver- zinst und zusammen mit dem Kapital entweder bei Endfäl- ligkeit oder zum Zeitpunkt der vorzeitigen Einlösung ausgezahlt Beiden Typen ge- meinsam ist die jährlich stei- gende Rendite. Zur Zeit bringt Typ A eine Endrendite von 8,44 Prozent, Typ B von 8,57 Prozent.
Bei den Ausgaben 1991/3 und 1991/4 mit dem Zinslaufbe- ginn 1. März heißt das (alle Konditionen per 18. März):
I> 7,50 Prozent für das erste Jahr
I> 8,50 Prozent für das zweite Jahr
I> 8,50 Prozent für das dritte Jahr
I> 8,75 Prozent für das vierte Jahr
I> 8,75 Prozent für das fünfte Jahr
I> 9,00 Prozent für das sech- ste Jahr
I> 9,00 Prozent für das sie- bente Jahr (Typ B)
Im übrigen lassen die Schätzchen steuerlichen Ge- staltungsspielraum: Wer jähr- lich seine Freibeträge beim Finanzamt nutzen will, sollte Typ A wählen, für den die Zinsen jährlich gezahlt wer-
den. Wer diese Freibeträge bereits anderweitig ausge- schöpft hat und eventuell ei- ner einkommensschwächeren Lebensphase entgegengeht (zum Beispiel Ruhestand) ist gut beraten, wenn er sich für den Typ B entscheidet: Zu versteuern sind Zinsen näm- lich erst in dem Jahr, in dem sie dem Anleger zufließen.
Für Bundesschatzbriefe des Typs B werden sie erst nach dem siebenten Jahr bezie- hungsweise zum Zeitpunkt der vorzeitigen Einlösung fäl- lig.
Mit Chance des Kursgewinns: Obligatio- nen und Anleihen
Zu den Bundespapieren, mit denen man (börsen-)täg- lich flüssig bleibt, gehören Bundesobligationen und Bun- desanleihen (Bund, Bahn, Post, Fonds „Deutsche Ein- heit"). Hier gibt es Restlauf- zeiten von wenigen Monaten bis zu zehn und mehr Jahren.
Bei Neuemissionen gelten für Obligationen fünf Jahre, für Anleihen zehn + X Jahre.
Bundesobligationen haben einen festen Zinssatz für die gesamte Laufzeit. Sie sind Daueremissionen in aufein- anderfolgenden Serien. Die jüngste Serie mit dem Zins- laufbeginn 20. Februar 91 ist mit einem Nominalzins von 8,625 Prozent ausgestattet und bringt bei einem Ausga- bekurs von derzeit 101,00
A-1116 (100) Dt. Ärztebl. 88, Heft 13, 28. März 1991
Prozent eine Jahresrendite von 8,36 Prozent. Bundesobli- gationen werden in ihren Konditionen laufend dem all- gemeinen Zinsniveau ange- paßt: In der Zeit vor der Bör- seneinführung geschieht das durch Anhebung oder Sen- kung des Ausgabekurses.
Muß der Nominalzins ver- ändert werden, legt der Bund eine neue Serie auf.
Mit Einführung in den Börsenhandel (nach dem Erstverkauf der Serie über die Kreditinstitute) pendelt sich die Rendite über den Börsenkurs ein. Fallen die Zinsen, steigt der Kurs, sin- ken sie, geht auch der Kurs
Gold betritt mit der ersten bekannten Hochkultur den Schauplatz der Geschichte:
Im 5. Jahrtausend vor Chri- stus verarbeiteten die Sume- rer in Mesopotamien bereits das gelbe Metall, das damals allerdings noch keinen Geld- wert hatte. Doch in der Wert- schätzung stand das Gold schon damals ganz obenan.
Gold war göttlich. 1319 v.
Chr. beschrieb König Sethos I. in Ägypten Gold als „den Leib der Götter". Das erste Weltreich der Ägypter ist praktisch auf Gold gebaut, es ist verantwortlich für den ersten wirtschaftlichen und kulturellen Boom. Auch in der griechischen Mythologie spielt Gold eine wichtige Rol- le, der göttliche Goldschmied Hephaistos fällt praktisch
zurück, um bei Fälligkeit wie- der 100 Prozent zu erreichen
— unabhängig von der Kapi- talmarktsituation.
Bundesanleihen sind ebenfalls in nahezu allen Laufzeiten zu haben und so präzise auf individuelle Anla- geziele abzustimmen. Wer Gebühren sparen will, kon- zentriert sich auf die Neuaus- gaben (keine Kaufspesen!), wer Steuern sparen will, nimmt umlaufende Papiere mit möglichst niedrigen Bör- senkursen, denn versteuert wird der laufende Zinsertrag, nicht aber Kurs- oder Til- gungsgewinn.
Hannelore Hölbung
vom Himmel Einer der er- sten, den das Goldfieber packte, war Krösus, König von Lydien, doch schon da- mals hieß Solons Moral: Gold macht nicht glücklich.
Gold bestimmte wesent- lich auch die Entdeckung der neuen Welt, wobei Hernando Cortez wesentlich glücklicher war als sein Vorbild Christo- pher Columbus, was die Aus- beute an Gold angeht, das den Azteken „Götterdreck"
war, erstarrter Schweiß des Sonnengottes. Das Zimmer voll Gold, das Pizarro von Atahualpa erpreßte, wog stattliche 5552 Kilogramm.
Wegen Gold wurde er 1541 ermordet. Während aus Mit- tel- und Südamerika damals im Jahr nur 1000 Kilo Gold kamen, förderte man in Kali-
fornien zur Zeit des Gold- rauschs immerhin 100 000 Kilo.
Spielball der Hasardeure
Im 20. Jahrhundert hat Gold einen Großteil seiner mystischen Kraft verloren.
Jetzt spielt sich die Geschich- te des Goldes in Banken und Börsen ab. In den Stahlkam- mern von Fort Knox, wo Ame- rikas Goldschatz ruht, sind die Barren mit schwarzer Far- be übermalt. Die deutschen Goldreserven befinden sich zum Großteil bei der Federal Reserve Bank in New York, ein Teil auch in den Tresoren der Deutschen Bundesbank im Frankfurter Diebsgrund.
Noch vor wenigen Jahren galt Gold als sicherer Hort vor Krieg, Inflation und Kri- sen. Heute ist es offenbar zum Spielball der Hasardeure geworden, denn der Gold- preis bewegte sich 1990 in ständiger Berg- und Talfahrt zwischen 345 Dollar je Fein- unze und 432 Dollar. Die Meinung der Experten über die Zukunft des Goldpreises ist geteilt. Während die Deut- sche Bank ihn 1991 zwischen 450 und 500 Dollar sieht, tippt die Commerzbank auf 380-420 und die West-LB auf 340-430.
Anfang der 80er Jahre hatte Gold mit 850 Dollar ei- nen bisher nicht wieder reali- sierten Rekordstand erreicht.
Während bei der russischen Besetzung Afghanistans noch ein deutlicher Ausschlag nach
oben erfolgte, stieg der Gold- preis bei der Eroberung Ku- waits durch den Irak im Au- gust 1990 nur für wenige Tage auf über 400 Dollar, und trotz Golfkrieg liegt Gold heute bei gut 360.
Schon ein einziger Gold- verkäufer kann heute den Goldmarkt ins Rutschen brin- gen, so wie in letzter Zeit im- mer wieder ein nahöstlicher Abgeber aus Jeddah, „Sand- mann" genannt und noch im- mer nicht identifiziert. Insge- samt wurden 1990 etwa 1800 Tonnen Gold von den Minen Südafrikas, Australiens und Amerikas gefördert, 250-300 t haben Ostblockstaaten, vor al- lem die Sowjetunion, gegen Devisen verkauft. Das Ange- bot von weltweit 2400 t war jedenfalls mehr, als Juwelie- re, Zahnärzte und Anleger aufzunehmen bereit waren.
Während in den 80er Jahren die Goldförderung jährlich um 7 Prozent wuchs, will man nunmehr die Produktion nicht weiter ausbauen. Sparer aus der Bundesrepublik wer- den im Inland vom Gold durch eine 14prozentige Mehrwertsteuer ferngehal- ten. So ist auch 1991 kaum mit einem neuen Gold-Boom zu rechnen. Im Vergleich zu anderen Formen der Geldan- lagen hat Gold den Nachteil, daß es keine Zinsen bringt.
Daher dürfte es im neuen Jahr bei uns kaum zu einer ernsthaften Konkurrenz um die Spargroschen werden, wo doch der Kapitalmarktzinsfuß stolze neun Prozent über- schritten hat.
Wilfried Helfenbein
Gold hat seinen Glanz verloren
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